Beiträge von Pepschmier

    Klar ist das eine situationsbedingte Entscheidung. Mit Bussen (auch leeren :) ), Lieferwägen, usw., hab ich eigentlich kein Platzproblem im Gegenverkehr.

    Mich ärgert allerdings schon die allgemeine Attitüde des überall vorherrschenden privaten MIVs, ich hätte gefälligst in den Rinnstein auszuweichen, nur damit Herr/Frau X ihr leeres Auto ungestört an den anderen, am Straßenrand geparkten leeren Autos, vorbeiwanzen kann. Auf einer 6-Meter-Fahrbahn bleibt da verdammt wenig Platz, wenn alles zugeparkt ist.

    Hey, da wollen schließlich nur zwei Menschen aneinander vorbei, auf einer Fahrbahn der Breite einer Flugzeuglandebahn, und einer davon - nämlich der, der sowieso am wenigsten Platz beansprucht - soll in den Rinnstein? Das ist keine autozentrierte Politik, das ist eine autozentrierte gesellschaftliche Vorstellung.

    Das hast Du leider völlig falsch verstanden. Weder bist Du die Ursache noch musst Du absteigen.

    Du kannst auch dort warten bis ihr beide verdurstet seid oder bis der andere sein Auto beiseite hebt.

    Für mich unverständlich, wie man solche einen Schwachsinn posten kann.

    Kein Schwachsinn :) Wenn Fritze (im Auto) und ich (aufm Fahrrad) uns in einer engen Straße begegnen, geht Fritze wie selbstverständlich davon aus, dass sein leerer Beifahrersitz irgendeinen Platzanspruch begründet. Also nicht nur er als Mensch, sondern auch sein leerer Beifahrersitz.

    Und noch mehr: Wenn ich ihm mit einem leeren Beifahrersitz entgegenkäme, würde er wie selbstverständlich meinem leeren Beifahrersitz einen Platzanspruch gönnen. Also nicht nur mir als Mensch, sondern auch meinem Ding - dem leeren Beifahrersitz.

    Leeren Beifahrersitzen einen Platzanspruch zuzuweisen könnte man auch als kollektive psychische Krankheit bezeichnen. Die LB-Krankheit (leere Beifahrersitz Krankheit) ist eine der genuinen Ursachen unserer Verkehrskollapsprobleme.

    ...oder es steigt einer ab und tritt beiseite, da das weniger streng verboten ist.

    Oder es steigt einer aus und hebt sein Auto kurz auf eines der anderen Autos, die auf den seitlichen Autolagerplätzen stehen. Eigentlich ist auf einer Fahrbahn immer mehr als super-ausreichend Platz für zwei magere Manschgerl, die einfach nur aneinander vorbeikommen wollen. Sogar auf Gehwegen gehts ja auch.

    Woher also kommt nur diese Enge? Ja, klar, ich bin die Ursache! Die leeren Beifahrersitze können es ja nicht sein, weil nicht sein darf, was nicht sein kann, wie wir dank der klugen Kardinäle seit Galilei Galileo wissen. Also muss ich abdanken absteigen.

    Weil ja weiter oben gesagt wurde, dass hier im Forum der LKW-Unfallfahrer wenig Sympathien genießen dürfte: So ein Unfall ist auch für den LKW-Fahrer eine wirklich furchtbare Sache, die man nicht einfach wegsteckt. So gesehen ist auch der LKW-Fahrer Opfer der "über Jahrzehnte verkorksten und einseitig auf den Autoverkehr ausgerichteten Verkehrsplanung". Diese führt zu der falschen, aber weitverbreiteten Haltung, dass man nicht so genau gucken muss, denn die anderen (Radfahrer, Fußgänger) werden schon aufpassen und sind im Zweifel auch noch Schuld an einem Unfall.

    Guter Gedanke. Denn dann stehen zwei Opfer denjenigen gegenüber, die verantwortlich für die "über Jahrzehnte verkorksten und einseitig auf den Autoverkehr ausgerichteten Verkehrsplanung" sind. Ich wette, dieser Gedanke spielt bei der rechtlichen Analyse eines Unfalls nie eine Rolle. Man schaut nur, welche Schilder da stehen, und schon ist alles klar.

    Lt. Gesetz ist m.W. die Behörde nicht nur verpflichtet, allen Fahrzeugen die gemeinsame Benutzung der Fahrbahn zu ermöglichen, sondern auch, dass dies mit der größtmöglichen Sicherheit und ohne Gefährdung stattfinden kann.

    So wie wir das handhaben, wird die Schuld einfach zwischen den Unfall-Beteiligten "aufgeteilt". Täglich tausend mal. Klar, dass da nix passiert.

    Hab ich im Forum schon mal beschreiben. Werdegang der Fahrradstraße Starenweg:

    Bin grade eben dort vorbei gestiefelt: Ein(!) abgestelltes Fahrrad vor dem Fitnessstudio (derjenige meints wohl ernst mit der Fitness :) ), die geparkten Autos in der Fahrradstraße konnte ich gar nicht zählen.

    Man sollte noch hinzufügen: Die Stadt FFB brauchte wohl sowas wie eine Fahrradstraße für die Einstufung als "fahrradfreundliche Stadt" :D , da kam diese "Lösung" wohl grade recht.

    Wenn Du Pech hast, bekommst Du deshalb [illegales Fahrbahnradeln] sogar die Alleinschuld an einem Unfall.

    Genau das macht mir ernste Sorgen. Denn auch wenn der Richter später feststellt: "Hey der Typ dürfte dort eigentlich schon immer auf der Fahrbahn fahren, nur die Anordnung der StVB war illegal", ändert das ja deiner Auffassung nichts an meiner "Schuld": Ich habe den Tod verdient, weil ich einer illegalen Anordnung nicht gefolgt bin.

    Die illegale Anordnung wird einfach aufgehoben, keinerlei Sanktionen, ab morgen gilt was Neues, das ab jetzt an das "Richtige" ist: Dieser unbedingten Obrigkeitshörigkeit zu folgen: Soweit bin ich ehrlich gesagt noch nicht. :)

    Is halt einfach mal falsch.

    Kommt vielleicht auch drauf an, was man unter "funktionierendem Rechtsstaat" genau versteht? Heißt das, dass sich alle Behörden von allein ans Gesetz halten, oder heißt das, dass man sich theoretisch gegen jede Behörden-Fehlentscheidung juristisch wehren kann?

    Im Bereich STVO/Radfahrer passiert in D sicherlich viel Behörden-Unrecht, gegen das sich der Betroffene zwar wehren kann. Aber die Behörden-Verstöße gehen offenbar in die Tausende, was auch tausende Widersprüche erfordert.

    Ich persönlich finde, das muss man ansprechen, auch Überspitzung ist erlaubt. "Political correctness" ist erst dann erforderlich, wenn das Ausmaß überhaupt erst mal zur Kenntnis genommen wird und man auf Augenhöhe miteinander spricht. Momentan scheint mir das nicht der Fall zu sein.

    Keinen Anwalt genommen? Kann ich nur jedem raten...

    Zitat

    Obwohl der Fahrer des Kleinlasters an dem Unfall schuld war, folgte lediglich ein Bußgeld von 90 Euro. „Das wird als Ordnungswidrigkeit eingestuft, das tut nicht weh.“ Sein fahrtüchtiges Fahrrad, ein Stadtrad, war dagegen Totalschaden, die Satteltasche und der Helm mussten ersetzt werden. Die Versicherung des Unfallgegners zahlte schließlich Schadensersatz – „100 Euro für alles“, berichtet Scham. Das reicht natürlich nicht, um den Verlust zu ersetzen. Der beträgt seinen Angaben zufolge um die 1500 Euro.

    https://www.lkz.de/lokales/stadt-…rid,669615.html

    Im Sinne von § 2 Abs. 5 StVO dürfen Kinder auf dem Gehweg von Erwachsenen begleitet werden. In Berlin gibt es nun Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen, wenn die begleitende Erwachsene vor und nicht hinter dem Kind fuhr

    IMHO sind das einfach nur "niedrig hängende Früchte", um an die von Polizisten benötigten Beurteilungspunkte zu kommen? Viel einfacher, als einem Rotradler oder gar einem Zu-Schnell-Fahrer hinterher zu hechten. Also ich würde zum Anwalt stiefeln...

    Wusstest du das noch nicht? :evil:

    Die vier springenden Punkte zu deiner Beruhigung sind:

    • erstens, dass wir die Auswirkung von Geschwindigkeitsübertretungen und Ablenkung speziell auf Radfahrer maßlos überschätzen
    • zweitens, dass wir die Auswirkung von Geschwindigkeitsübertretungen und Ablenkung speziell auf fahrbahnfahrende Radfahrer maßlos überschätzen
    • drittens, dass wir die Auswirkung von Geschwindigkeitsübertretungen und Ablenkung speziell auf fahrbahnfahrende Radfahrer, die die Radwegebenutzungspflicht missachten, maßlos überschätzen
    • und viertens, dass wir die Auswirkung von Geschwindigkeitsübertretungen und Ablenkung speziell auf radwegnutzende Radfahrer maßlos *unter*schätzen.

    Danke, Puls ist wieder auf Ruhepuls (150 oder so). Dann also morgen wieder auf den "Drahtesel" und "strampeln", wie man bei uns so schön sagt :)

    Der Verstoß der Radfahrerin ist entweder vorsätzlich oder beruht auf Unkenntnis grundlegender Verkehrsregeln.

    Der LKW-Fahrer begeht einen fahrlässigen Verstoß: er hat wohl eine Radfahrerin nicht gesehen, die an der Stelle fuhr, an der sie nichts verloren hat.

    Bei vorsätzlich vs. fahrlässig halte ich den vorsätzlichen Verstoß für wesentlich schwerwiegender.

    Na prima. Jetzt hab ich wirklich Angst. Ich mache nämlich jeden Tag vorsätzlich Owis (illegales Fahrbahnradeln), und wenn ich dann von einem Autofahrer hopps genommen werde, der zwar vorsätzlich zu schnell gefahren ist (schließlich hat jeder einen Tacho, weiß, wie schnell er fährt und fährt trotzdem zu schnell :) ) oder mich "übersieht" (weil er auf sein Handy glotzt), dann ist das alles nur fahrlässig. Und ich hab den Tod verdient, keiner hat Mitleid mit mir.

    Ab jetzt fahr ich nur noch Auto...

    Geisterradeln an einer Straße mit vier Fahrstreifen in einer Richtung ist halt eine richtig dumme Idee; in der Situation dann noch vor einem ausfahrenden LKW durchziehen zu wollen und auf Vorfahrt zu hoffen, eine noch viel dümmere. Zu nachtschlafender Zeit und bei (innerstädtischer) "Dunkelheit" wird's nicht besser.

    Die Frage für mich persönlich ist eher: Was, wenn an dieser Stelle Geisterradeln explizit angeordent wäre? Die Chance dafür steht in Bayern (und anderswo) 50:50. :)

    Wäre die Frau dann "entlastet" und der LKW-Fahrer noch mehr "belastet"? Denn an der eigentlichen Situation hätte sich ja nichts geändert? Der LKW-Fahrer hat das nicht wissen können. Es ist deshalb nur eine nachträgliche Feststellung, die an dem eigentlichen Ereignis nicht das geringste ändert.

    Darf man jemanden überfahren, nur weil der sich falsch verhält? Ich hatte es so verstanden, dass du das nicht darfst, niemals. Du darfst dich zwar über Fehlverhalten beschweren, aber du musst das Ereignis zuallererst verhindern. Immer.

    Ist die nachträgliche Feststellung, ein Opfer hätte dies und jenes nicht tun dürfen/sollen, nicht letztendlich eine kollektiv akzeptierte "Stilllegung" des §1 STVO?

    Die Presseberichte sind bestes Material für das Victim Blaming Bullshit Bingo. Dunkelheit! Falsche Fahrtrichtung! Übersehen! Verbotswidrig!

    "Dabei kollidierte die Frau zunächst mit der rechten Fahrzeugfront des Lastwagens, stürzte daraufhin und wurde vom Fahrzeug überrollt."

    Ich behaupte: Solange es irgendwo in Deutschland die Anordnung für Radfahrer gibt, in der falschen Richtung zu fahren, ist die Aussage, derjenige sei in der falschen Richtung gefahren, kompletter Blödsinn. Denn es kann ja niemand wissen, wo in falscher Richtung gefahren werden muss und wo jemand tatsächlich in falscher Richtung fährt.

    Das ist m.E. eine unwürdige nachträgliche Feststellung zur Belastung des Opfers, denn niemand kann auf Anhieb sagen, ob das Fahrverhalten nicht sogar zwingend vorgeschrieben war. Ziemlich sicher musste auch die Polizei erst mal nachgucken. Möglich wärs ja bei uns, dass das Opfer korrekt gefahren ist? Was also soll das Ganze?

    Ich frage mich, wie der CDU-Politiker Vaatz seine persönliche Empörung über die Äußerungen einer Kabarettistin in "geistige Übereinstimmung" damit bringt, dass die Zahl der Verunglückten im Straßenverkehr in D seit Jahrzehnten relativ konstant bei 1000 pro Tag liegt, und

    - "seine Partei" das offenbar total in Ordnung findet

    - auch offenbar nichts, aber wirklich gar nichts, dabei findet, wenn das alles so bleibt?

    Was genau ist denn würdevoll daran, beim Überqueren einer Straße überfahren zu werden, nur damit leere Beifahrsitze innerorts nicht langsamer fahren müssen? Ich kann daran nichts Würdevolles erkennen.

    Zitat

    Das ZDF hat in seinen Angeboten die Würde des Menschen zu achten...

    https://www.berliner-zeitung.de/news/cdu-polit…hrung-li.207700

    Diese Woche berichtete die HAZ (und viel andere Zeitungen) über die "Rekordfahrt" eines tschechischen Milliardärs auf deutschen Autobahnen

    Ich hab die Headline überflogen und mir spontan gedacht: "Wenn es da kein Tempolimit gab, ist die Empörung Heuchelei."

    Entweder ihr wollt ungehemmte Raserei, oder nicht. Entscheidet euch. Ohne Tempolimit ist es auch OK, wenn ich mit MACH-2 daherkomme...

    Wir werden jetzt ziemlich off-topic...

    Idee: Vollständige Corona-Impfung bringt automatisch 3 Jahre Anrechnung Rentenzahlung: Schwupps, ist die Impf-Krise beendet, ganz ohne Impf-Pflicht. Müssen zwar unsere Kinder bezahlen, aber hey, das hat uns doch noch nie interessiert...

    Die Rente steht vor dem Kollaps - und das Aktien-Versprechen der Ampel ist nur ein Bluff
    Eine große Rentenreform bleibt auch mit der neuen Regierung aus. Stattdessen soll Kapitaldeckung in der Rentenversicherung helfen, den Beitragssatzanstieg zu…
    www.focus.de

    Tja, du bist jetzt gegen Mercedes und Rolls Royce geimpft, wenn ich das richtig verstanden habe. Man sollte die Corona-Impfung als wirksam gegen die Einkommenssteuer anpreißen, dann hätten wir längst 200% 3-fach Geimpfte, ach was, 5-fach Geimpfte :)

    Nö, es kriegen nicht alle Gesellschaftsschichten gleich viele Kinder.

    Sorry, ich meinte, alle kriegen für ihre Kinder gleich viel "Belohnung", nicht, dass alle gleich viele Kinder kriegen. Insgesamt finde ich diese Studie eher langweilig.

    "Der berufliche Abschluss bestimmt die Erwerbtätigkeit von Müttern und Vätern" Das hätt ich nun auch ganz ohne Mikrozensus getippt.

    Was ich viel spannender fand, war z.B. ein Ergebnis der ersten Pisa-Studie: Dass bei gleichen Schul-Leistungen die Schul-Note eines Kindes dennoch vom Bildungsgrad des Vaters abhängt. Das fand ich nun echt ne Wucht, ich habe fest damit gerechnet, dass aufgrund dieser Ungeheuerlichkeit alle Schulen geschlossen und Lehrer umerzogen werden. Auswirkungen hatte das soweit ich weiß aber keine.

    Zitat

    Mit einem Kaufkraftindex von 141,1 des Bundesdurchschnitts bzw. 33.363 Euro je Einwohner verfügt der Landkreis Starnberg im Jahr 2021 über das höchste Pro-Kopf-Einkommen aller Stadt- und Landkreise in der Bundesrepublik Deutschland.[2] Er weist außerdem die deutschlandweit höchste Lebenserwartung auf (Stand: 2013/15).[3]

    Letzteres dürfte wohl eher auf die Konzentration von Villenbesitzern und Privatkliniken zurückzuführen sein, weniger auf die dortige Fahrradkultur :)

    Ich nehme also an, dass überall in seinem Fürstentum Radfahrer auf der Fahrbahn fahren dürfen.

    Ich denke, der Typ würde sich am liebsten eine Lafette aufs Auto montieren und Radfahrer persönlich abschießen, egal wo sie sich verkriechen. Das ist Landkreis Fürstenfeldbruck Starnberg. Das ist glaub ich Einstellungsvoraussetzung für jedes öffentliche Amt. Gilt genauso für Fürstenfeldbruck, LKs in Niederbayern und im tiefen Schwarzwald. Und in Jena. Und...