Beiträge von Pepschmier

    Sagte ich schon, dass "übersehen" ein Symptom und keine eigenständige *Ursache* ist, und deswegen u.a. auch als Folge von "nicht richtig hingucken, obwohl genau das eigentlich an der Stelle vorgeschrieben gewesen wäre" auftreten kann?

    Hast du :)

    Ob Übersehen ohne Hingucken "auftreten kann" oder nicht, ist Geschmackssache. Aber Sprache macht was mit dem Denken, deswegen krampfen wir uns ja einen ab mit political correctness.

    Hat die Autofahrerin denn absichtlich nicht gesehen? War es also Mord, und ist das auch eine Tatsache?

    Behauptet ja keiner?

    Etwas versehentlich nicht sehen, setzt ja voraus, dass du überhaupt geschaut hast.

    In dem Fall sieht m.E. alles so aus, als sei die Autofahrerin halt einfach über die Furt bis zur Fahrbahn vorgefahren ohne zu schauen, ob ein Radler kommt. Dürfte in den meisten derartigen Fällen wohl die eigentliche Unfallursache sein: Gar nicht erst geschaut.

    Wenn man das mit "Übersehen" betitelt, sollte man auch einen Grund angeben, wie das sein kann: Trotz schauen nicht sehen.

    ...mal wieder eine Gefahr für die westlichen Demokratien...

    Ist das nicht vielmehr die Tatsache, das bei den westlichen Demokratien nicht zwischen Regierung und Parlament unterschieden wird? Hätt ich jetzt als gefährlicher erachtet. :)

    Dann wär vielleicht auch klar, dass die persönliche Meinung eines Wissings NICHTS ist im Vergleich zu einem geltenden Gesetz und ein Regierungsmitglied, das Gesetze missachtet, entlassen werden sollte...

    Die Zeitung sollte einfach schreiben, wie es ist:

    "Als er vorfahrtsberechtigt eine Einmündung überquerte, wurde er von der Autofahrerin gerammt."

    Ob die Autofahrerin ihn übersehen hat, weiß die Zeitung gar nicht. Vielleicht dachte die Fahrerin ja: "Heute hab ich keinen Bock zu glotzen, ich lass es einfach drauf ankommen?" Das erscheint zumindest plausibler als die Annahme, jemand hält vorsichtshalber vor der Furt an, guckt nach links und nach rechts und erkennt - durch eine plötzliche Sehschwäche verursacht - den Radfahrer nicht.

    Nur das würde dem Wort "Übersehen" auch nur annähernd gerecht werden. Und zu einer gründlichen Untersuchung bei der Fahrerin führen, wie es medizinisch möglich ist, einen Radfahrer zu übersehen, obwohl man konzentriert die Gegend analysiert.

    Wir alle wissen, vermuten zumindest, wie es wirklich war: Sie hat einfach nicht angehalten, aus welchem Grund auch immer. Sind dann die Worte "Übersehen" und "Unfall" noch gerechtfertigt?

    Wenn man qualifiziert betroffen ist (zB vorm Haus oder tägliche Arbeitsstrecke) wäre es aber durchaus möglich, das mit einer Verpflichtungsklage zu verfolgen, am besten an einer Stelle, bei der weder eine Benutzungspflicht noch ein Radfahrverbot in Betracht kommt.

    Da fällt mir spontan Emmering ein :). Das dumme dabei ist, dass man da nicht nur gegen die StVO, sondern auch gegen alles andere kämpft, insbesondere gegen diejenigen, die das eigentlich selber durchsetzen sollten.

    Wie es in den 300 angeblich willigen Kommunen tatsächlich aussieht, ist ja auch unklar. Durch juristische Kreavitität fallen sie jedenfalls nicht auf.

    Ich fürchte, du adressierst hier den Falschen. Erstens machst du Annahmen, die hier nicht stehen. Zweitens bin ich sicher, über meine Lebensspanne weniger einen privaten PKW oder Lieferdienste genutzt zu nutzen als du. Es sei denn, du erledigst wie ich fast alles mit Rad oder Lastenrad. Und die spannende Frage wäre auch: Seit wann machst du das? Ich habe schon, seit ich Rad und Auto fahren kann, in der Regel das Rad bevorzugt. Ich neige aber nicht dazu, wie ein Ex-Raucher beinah extremistisch alle anzugehen, die noch immer rauchen oder eben analog dazu ein Auto besitzen und dieses auch ab und zu nutzen.

    P. S.: Wie hast du deine letzte Waschmachine erhalten? Ich habe sie mit dem Rad abgeholt. Und du? Etwa mit einer Dreckschleuer liefern lassen mit nur einem Manschgerl? Oder wäschst du von Hand?

    Das hast du völlig falsch verstanden, sorry. Meine "Überlegung mit den Pferden" bezieht sich ganz allgemein darauf, dass man früher vermutlich ins Irrenhaus gekommen wäre, wenn man ernsthaft 80 oder mehr Pferde vor seine Kutsche gespannt hätte, und heute ist es eher untere Leistungsklasse.

    Kann ich in der Ebene bei warmem Motor problemlos fahren: Skoda Fabia, 1,4 ccm Hubraum, Benziner, 86 PS. Ob es besonders sinnvoll ist bei wechselnden Geschwindigkeiten im Stadtverkehr und einer kaum vorhandenen Beschleunigung, sei dahingestellt.

    Also aus den Western kenn ich bestenfalls 3 Reihen Zweiergespanne vor der Postkutsche.

    Aber 43 Reihen Zweiergespanne vor einer Bleikutsche? Nur um ein Manschgerl von A nach B zu fahren? Hätte damals vermutlich direkt ins Irrenhaus geführt :)

    tl;dr :)

    Wie ist denn der "Angebotsradweg", der "hier zum Fußweg mit Radverkehrsfreigabe" wird, vorher ausgeschildert? Gar nicht?

    Ich bin beim Abfahren in Mapillary über ein paar Motorhauben geflogen (beim Lidl und bei der Tankstelle :)). Heißt das bei euch "Angebotsradweg"?

    Irgendwie hab ich jetzt das Gefühl, dass diese sog. "Angebotsradwege" nichts anderes sind, als die Prä-Fahrradnovellen-Wege, auf die sich FahrradfahrerInnen vor 1997 gefälligst freiwillig verpissen sollten? Devot. Ist das so?

    Achtung! Du könntest die Begründung für den Anlass liefern.

    Brauchts nicht, ist ja eh schon rum. :)

    Ich denke: Bevor es kluge, zukunftsorientierte Klima-Entscheidungen gibt, wird es noch eine Verordnung geben, nach der in jeder bayerischen Amtsstube neben dem Kreuz ein leerer Beifahrersitz montiert wird, der gefälligst von allen gegrüßt werden muss, vor allem von diesen greisligen Radfahrern, diesen potentiellen Klebe-Terroristen...

    Sich auf die Fahrbahn kleben und Leute an Weiterfahren hindern ist nach den Buchstaben (oder der Auslegung) des Gesetzes erst einmal eine Nötigung.

    Das Thema ziviler Ungehorsam ist m.E. sehr viel komplexer als einfaches "Runterbeten von aktuellen Gesetzestexten". Genau genommen ist es uralt. :) Und vermutlich ein essentieller Teil der historischen gesellschaftlichen Entwicklung?

    Zitat
    Die erste Beschreibung einer pazifistisch inspirierten Sitzblockade gibt Aristophanes in seiner Komödie Lysistrata (411 v. Chr.): Die Frauen Athens wollen das Ende des peloponnesischen Krieges mit Sparta erzwingen, indem sie den Zugang zum Parthenon, der Schatzkammer Athens, durch eine Art Sit-in verwehren, um damit dem Krieg die materielle Grundlage zu nehmen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ziviler_Ungehorsam

    Der Irrsinn der täglichen Energieverschwendung durch den MIV, wo Millionen PkWs mit einem "Besetzungsgrad" von 1 Komma irgendwas etliche Milliarden Kilometer durch die Gegend kutschieren, wird seltsamerweise nirgendwo thematisiert. Das wundert mich schon seit ... immer.

    Und dann kommt einer mit "Radfahren sollte aus Klimagründen ein Hobby bleiben". Soll man lachen, weinen, ...? Ich trink erst mal ein Bier. :)

    M.m.n. ist das hanebüchener Unsinn, den man gar nicht nachrechnen muss. :)

    Mein Pedelec "verbraucht" auf 100 km ca. 1 kWh, das "bisschen Mittreten" zählt nicht. Ein Verbrenner verbraucht auf 100 km ca 70-90 kWh, ein EAuto irgendwas um 20 kWh.

    2500 kcal sind knapp 3 kWh, das mag man mit dem Rad auf einer Tages-Bergpass-Strecke zwar verbraten, aber was hat das mit (normalem) Radfahren zu tun? Meiner Meinung nach gar nichts.