Beiträge von Pepschmier

    Leider wird die Auswirkung dieser paradoxen juristischen Fiktion von allen "Experten" bis heute komplett ignoriert/verdrängt/übersehen. Woran man erkennt, wie sehr das Virus "Kraftverkehr hat unbedingt Vorrang zu haben" bereits in allen Hirnen von Kindesbeinen an eingebrannt worden ist.

    Was m.M.n. komplett fehlt ist eine offene Diskussion bzgl. der Schädlichkeit des MIV. Es wird ja so getan, als ob der im Prinzip OK ist, sobald die Radfahrer etwas mehr Platz haben. Weder in den Radentscheiden noch in den Veranstaltungen tauchen die Zahlen auf. So als ob mans nicht erwähnen wollte.

    Wir haben ca. 365.000 Verkehrsverletzte pro Jahr und ca. 400 Landkreise/kreisfreie Städte in D. Macht im Schnitt 912 Verkehrsverletzte pro Jahr pro LK/Stadt. Der Landkreis Fürstenfeldbruck liegt da gut drin:

    https://www.statistik.bayern.de/mam/produkte/statistik_kommunal/2020/09179.pdf

    Aber mit welchen Mitteln willst du denn diese "soziale Benutzungspflicht" überwinden?

    Das geht m.E. nur über eine öffentliche "Verteufelung" des KfZs. So wie jetzt - plötzlich - Gasheizungen "Bäh" sind, müsste der Archetyp des Autos (5 Sitze, BrummBrumm, StinkStink, LEER) zum Inbegriff des innerörtlichen Verkehrs-Irrsinns werden.

    Das Durchqueren eines Ortes mit einem Fahrzeug, dessen Kapazitäten nicht annähernd genutzt werden, das mehr wiegt als eine Eichenschrankwand und das nebenbei knattert und stinkt, müsste zum Anlass für Fremdschämen werden. Dafür gibts ja heute nicht den Hauch eines Ansatzes, diese "Freiheit" ist indiskutabel, quer durch alle Parteien/Vereine/Bündnisse.

    Ich denke, auch die ADFC-Mitglieder fahren gern mal mit ihrem 5-Sitzer zu ihren Vereins-Sitzungen. :)

    Ich find die absolute Zahl schon erschreckend. Es wird ja bei so einer Aktion nur ein Bruchteil aller Autos erfasst. Vielleicht 10%? Dann wären das hochgerechnet fast 40.000 an einem Tag in einer Stadt, die immerhin so viel zu schnell fahren, dass der Blitzer auslöst. Sonderlich beruhigend find ich das nicht :)

    Was wäre, wenn jeden Tag 40.000 baseballschwingende, gewaltbereite Glatzen durch Hamburg ziehen würden. Da wird ja schon bei einem einzigen TraTra gemacht. :/

    Unterstützung von Menschen, die auf das Auto angewiesen sind.

    Meine Meinung: Wenn nur diejenigen Menschen mit dem Auto fahren würden, die tatsächlich drauf angewiesen sind, gäbs nicht den Hauch einer Diskussion. Ich brauche selbst ein- zweimal im Jahr ein Auto, weils einfach nicht anders geht.

    Die Realität ist: Täglich werden unter erheblichem Energieverbrauch/Schadstoffausstoß abermilliarden Kilogramm an leeren Fahrzeugen etliche Milliarden Kilometer bewegt, aus absolut nichtigen Bequemlichkeitsgründen. Von Angewiesensein keine Spur. Einfach nur "Leck mich am Arsch, scheiß drauf".

    Ist mir völlig unklar, warum darum eine Legende gestrickt wird.

    CL möchte davon ablenken, dass Vieles in Deutschland subventioniert wird

    Ich hab langsam das Gefühl, dass das seine neuen Kumpels von den Grünen auch wollen. Wenn sie denn wollten, könnten sie ihn rhetorisch komplett beerdigen.

    Zitat

    Ein Auto zu besitzen und es zu fahren, ist wesentlich teurer, als bislang angenommen. Allein die Kosten, die die Allgemeinheit trägt, belaufen sich auf rund 5000 Euro im Jahr. Das zeigt eine neue Studie von Mobilitätsforschenden.

    ...

    Die wahren Kosten des Autofahrens liegen zweifellos höher als bislang angenommen. Anders gesagt: Im Vergleich stehen ÖPNV, Fahrrad- und Fußverkehr noch besser da als gedacht. Darüber sollten wir reden.

    https://www.geo.de/natur/nachhalt…s-31576032.html

    Hach, einfach nur 10 Gerechte, die kein Blatt vor den Mund nehmen, den "Koalitionsfrieden" hintantstellen und das Risiko eingehen, aus dem erlauchten Kreis ausgeschlossen zu werden. Fehlanzeige.

    Eine supersteile Steilvorlage für die Grünen: Watscht ihm doch die Kosten für den MIV um die Ohren, bis er heulend aus dem Bundestag rennt?

    Aber vermutlich gibts wieder einen Kompromiss a la: Scheiß aufs Klima.... :(

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    Sollte man ggf mitkriegen, im ÖR wird das vermutlich nicht auftauchen. Ich frag mich ja, wie man sich so einen "Staatsschützer" vorstellen muss? Akkurater Scheitel, ausrasiert?

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    Der Bremsweg hängt nicht vom Gewicht ab.

    Stimmt auffallend. Das kommt, weil sich bei E_kin = 1/2 m v0 ^ 2 - 1/2 m (a t) ^ 2 = 0 wie üblich die Masse rauskürzt. Daraus kann man die Bremszeit berechnen und daraus dann den Bremsweg. Und der ist s = v_0 ^ 2 / a. Beide "Probanten" müssen halt nur gleichfest die Bemsen anziehen (gleiche Bremsverzögerung a).

    Ich glaube, US-Astronauten haben auf dem Mond der staunenden Erdbevölkerung das Experiment demonstriert, dass eine Feder im luftleeren Raum genauso schell fällt wie eine Bleikugel. Im Prinzip das gleiche Phänomen wider den gesunden Menschenverstand :)

    <Schlaumeiermodus off />

    Was genau fordert denn der ADFC bezüglich Änderung des Verkehrsrechtes?

    Den STVO-Gesetzesvorschlag in Form eines Gutachtens von zwei Rechtsanwälten kann man auf der von dir verlinkten ADFC-Seite lesen.

    Ich stimme da allerdings eher Yeti zu: Denjenigen willigen Kommunen in D, die aktuell gehemmt werden, mag das Ganze helfen. Unser Problem sind aber die tausenden von Kommunen, die den aktuell möglichen Rahmen gar nicht ausschöpfen wollen und sich im Gegenteil mit Händen und Füßen dagegen wehren.

    Vor einigen Jahren hatte ich einige "Unterhaltungen" mit Landtags- und Bundestagsabgeordneten bzgl. der Frage, wie es sein kann, dass in D tausende illegale Verkehrsanordnungen vorliegen, die einzeln von engagierten Bürgern unter hohem Aufwand und gegen Widerstand beseitigt werden müssen. Kollektive Antwort: Das ist zwar unschön, aber mehr als Gesetze schreiben können wir nicht, die Umsetzung liegt bei den Kommunen.

    Leider wird dieses "Problem" mit keinem Wort erwähnt. Ich schlage statt dessen ein Straßenverkehrsordnungsdurchwirkungsgesetz vor, das alle Kommunen in D verpflichtet, binnen einer Stunde nach Bekanntwerden eines Mangels für Abhilfe zu sorgen, solange der Mangel die Sicherheit und/oder das ungehinderte Vorankommen des nichtmotorisierten Verkehrs betrifft.

    Wie wärs mit ner Benzin-Abgabe??? Sowas geht anscheinend ratzfatz! Ich ruf mal beim Scheich an und sag, er soll die Öllieferung stoppen...

    Daraus finanziert wird ein Uber-System für Rischkas, kostenlos für Kunden. Her mit dem Nobelpreis!

    Das Problem ist nicht das Verkehrsrecht, sondern die Trottel, die es nicht richtig umsetzen.

    M.E. sind die Kommunalverwaltungen Teil des Problems. Sie bedienen zumindest außerhalb von Großstädten eine Prä-1997-Verkehrsmentalität, obwohl sie längst Gelegenheit hatten, Korrekturen vorzunehmen. Wir wissen inzwischen alle, wie Kommunalverwaltungen reagieren, wenn man einen höflichen Antrag auf Entfernung einer illegalen RWBP stellt: Sie lehnen ab, lassen es auf Klagen ankommen und gehen sogar in Berufung, wenn sie - klarerweise - verlieren.

    Für dieses Verhalten ist die gegenwärtige Gesetzeslage keine Entschuldigung.

    Insofern halte ich den Vorschlag des ADFC für eine Formulierung wie (ich hoffe, ich habs richtig im Kopf): "RWBP soll/darf(?) angeordnet werden, wenn sie überwiegend der Sicherheit des Radverkehrs dient" für gradezu krotesk. So als ob man der zuvor geforderten Abschaffung der RWBP selber nicht traut.

    Das Ganze ist so formuliert, als würde man damit den Kommunen einen "Befreiungsschlag" schenken. Aber was ist mit den Kommunen, die gar keinen wollen? Und die sind ja m.E. das eigentliche Problem? Eine einklagbare Verpflichtung zur Ent-Autoisierung der Kommunen kann ich nicht erkennen.

    Aber wir haben lt.Bärbock ja noch 8 Jahre Zeit...

    Mehr Radwege? Von mir aus! Bedingung:

    Keinerlei Vermischung mit dem Fußverkehr, Qualität mind. ebenbürtig mit Fahrbahn, Vorfahrt ist Vorfahrt ist Vorfahrt, "aus Versehen" umgefahren werden ist physikalisch unmöglich, eher explodiert das Auto.

    Also am einfachsten: Tauschen! Fahrräder auf die Fahrbahnen, Autos auf Sonderwege! Diejenigen, die wirklich aufs Auto angewiesen sind, nehmen das in Kauf.

    Was mir bei der ganzen Diskussion fehlt: Autofahren ohne Not ist absolute Scheiße. Gift in die Luft blasen ohne triftigen Grund sollte eine Straftat sein (wozu gibts die Terrorparagraphen!).

    Immerhin geht ja angeblich die Welt unter. Und Karl-Heinz setzt sich unbehelligt ins Auto und "holt mal eben einen Joghurtbecher aus dem Supermarkt"?

    Ich glaub, wir haben sie nicht mehr alle.