Beiträge von Pepschmier

    Hähh???

    Warum Hähh??? Ich mein das ernst. Als Autofahrer mach ich mir über Einmündungen nicht die geringsten Gedanken. Als Radfahrer sind sie für mich die größte Gefahr.

    Das mit den "tausenden Radfahrern" hab ich mir zurechtgelegt, wenn mich mal wieder einer anblökt. Dann sag ich: "Ja ja, heute ists mal wieder ganz schlimm mit den Radfahrern. Wohin man sieht, nur Fahrräder." In Wirklichkeit nur ich und tausende von Autos. Ist das nicht genial? Wohl eher nicht.

    Hm, frage mich grade, wann ich zuletzt ein Schild: "Fahrbahn nicht verkehrssicher. Bitte Autos ab hier schieben" gesehen habe.

    Bei mir ist da ein deutlicher Unterschied vorhanden. Im Kfz habe ich durch den geschützten Raum der Fahrgastzelle gegenüber dem Fahhrad ein deutlich höheres Sicherheitsgefühl. Insbesondere innerorts löst es bei mir im Kfz kein Gefühl der Bedrohung aus, wenn mir ein anderer Verkehrsteilnehmer zu nah kommt und oder in die Quere kommt. Meine innere Stimme gibt da meist nur ein überraschtes "Dein Ernst jetzt, wirklich?" von sich. In vergleichbaren Situationen auf dem Rad schnellt der Puls bei mir deutlch nach oben und meine innere Stimme ist nicht mehr zitierfähig.

    :thumbup:Insbesondere beim Vorbeifahren an Einmündungen habe ich mit dem Auto eigentlich nie ein Problem. Vorfahrt ist schließlich Vorfahrt. Es sei denn, einer der vielen tausend Radfahrer steht mal wieder mitten auf meiner Fahrbahn und ich muss deswegen auf Null bremsen. Passiert mir als Autofahrer zum Glück nur alle paar Jahre mal, regt mich dann aber natürlich zu Recht tierisch auf. /Satire off

    Meine Anspannung ist mit dem Fahrrad in den genannten Situationen nicht anders als mit einem Auto. Warum eigentlich muss das Radfahren entspannt sein?

    Wenn ich entspannen will, lasse ich ein warmes Bad einlaufen...:evil:

    Irgendeinen Vorteil müsste das Fahrradfahren schon haben, wenn man denn tatsächlich weniger Autos und mehr Fahrräder in den Städten haben will...

    Ich selbst bin mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn speziell an Einmündungen tatsächlich entspannter. Erstens fahre ich "smooth" ohne Huckel dran vorbei, zweitens steht kein Abbieger auf meiner "Vorfahrtsstraße" und drittens hab ich weniger Bedenken, von der Seite überfahren zu werden. Und innerörtlich gibts nun mal naturgemäß sehr viele Einmündungen.

    Der "Rest" ist auf dem vorgeschriebene Gehweg vor allem unangenehm wegen der dauerneden Huckel (Flaschen braucht man da gar nicht transportieren), und weil rechts von mir für gewöhnlich eine endlose Abfolge von Grundstückszugängen und -fahrten sind.

    Und wie schon erwähnt: "Echte" Radwege gibt es in FFB und Umgebung nicht, hier herrscht strikte Rassentrennung.

    Hintergrund, der Starenweg wurde, als Mini-Gewerbegebiet-Erschließung erst vor einigen Jahren gebaut und musste dann der Einfachheit halber als GehRadweg herhalten. In dem Starenweg befindet sich am Ende eine Gastankstelle, eine Austellfläche für Autos, ein Würthladen und am Kreisel eröffnete zu Jahresbeginn ein Fitnessstudio. Selbiges hat am frühen Abend viel Kundschaft aber nur unzureichend Stellplätze. Die Stadt hat dem Studio die Tiefgarage großzügig erlassen, die eigentlich im Bebauungsplan gestanden hat. Deswegen haben die Kunden dann die Straße zugeparkt, als Gehradweg aber nicht zulässig. Da dort eigentlich Radwegpflicht besteht und ich seit Jahren mit der Stadt diskutiere diese aufzuheben, war ich so frei und hab dem Ordnungsamt gesagt, wenn sie auf die Radwegpflicht bestehen sollte der dann auch frei gehalten werden von parkenden Autos.

    Ob das der Auslöser war, keine Ahnung, aber das Ordnungsamt selber hat dem Stadtrad den Starenweg als potentielle Radstraße vorgeschlagen. Und dann auch angekündigt, dort 100m Parkfläche auszuzeichnen mit Haltezeit 18-23:00. Seit vorgestern ist diese Fläche gezeichnet und auch ausgeschildert.

    Auch das [Zeichen 240] ist auf der Ostseite (Tankstelle) abmontiert, ich hätte nicht erwartet, dass dieses Schild entfernt wird. Eine Radstraße ist es auf der Kreisel-Seite noch nicht, kommt aber wohl die nächsten Tage.

    Spoiler-Funktion! Was die modernen Methoden der Telekommunikation alles hergeben!:)

    Zur Fahrradstraße fallen mir zwei Dinge ein:

    1) FFB will unbedingt das Siegel "Fahrradfreundliche Stadt" bekommen, hats aber bis jetzt (komischerweise) nicht geschafft. Das Ganze ist eine Feigenblattaktion, um die Siegel-Vergeber doch noch rumzukriegen. Jeder klar denkende Mensch stellt sich m.E. unter einer Fahrradstraße etwas anderes vor als den Parkplatz eines Mini-Gewerbegebiets?

    2) Frage mich grade, ob Kunden eines Fitnessstudios rechtlich gesehen unter "Anlieger" fallen?

    Ging auch nicht gegen dich, sondern auf diese allgemeine Erwartungshaltung, dass alles so bleibt wie es ist. Scheint ja in Sachen Verkehr seit Jahrtzehnten das Einfachste zu sein, wenn einer vom anderen abschreibt, Hauptsache die Kohle fließt regelmäßig.

    Mein aggressiver Post ist wohl darauf zurückzuführen, dass ich mich grade zum wiederholten Male frage, warum ich mir den Sch..ß jeden Tag antue. Sollte wohl nach dem Radeln immer ein paar Stunden abwarten, sorry.

    Und wenn das am Ende die Allgemeinheit zu bezahlen hat, ist es eben so. Sicherheit kostet nunmal. Wenn der Polizei Kosten entstehen um Einbrecher zu verfolgen jammert doch auch keiner, dass dies den Steuerzahler Geld kostet.

    Aber wenn die Einbrecher für die Kosten des Polizeieinsatzes - nachdem sie gefasst wurden - selbst aufkommen müssten, würde die Allgemeinheit vermutlich zustimmen? Ich schon. Und bei Falschparkern, die so doof sind, ihr Kennzeichen am Auto zurückzulassen, allemal.

    Ich halte das dort aber auch bei Tempo 50 für unproblematisch.

    Ich persönlich halte Tempo 50 für Kfzs in geschlossenen Ortschaften für komplett irre und ein undurchdachtes Gewohnheits-Relikt aus dem 20ten Jahrhundert. Niemand würde auf die Idee kommen, über den Tag verteilt 10.000 Bisons im vollen Galopp durch Ortschaften rennen zu lassen und dabei von "unproblematisch" zu reden. DAS würde vermutlich riesiges Geschrei geben und sofort verboten werden.

    M.M.n.ist es längst überfällig, Kfzs soweit möglich aus geschlossenen Ortschaften zu verbannen und diejenigen, die unbedingt reinmüssen, auf ein energetisch verträgliches Maß zurückzustutzen. Alles andere ist für mich "physikalisch nicht erklärbares Festklammern an historischem Irrsinn".

    Zitat

    Radfahrstreifen innerhalb geschlossener Ortschaften (Zeichen 237) dürften nur außerhalb von Fahrbahnen errichtet werden. Hierfürbedürfte es einer baulichen Anlage außerhalb der Fahrbahn. Auf der Fahrbahn sei allenfalls ein Schutzstreifen für den Radverkehr (Zeichen 340) zulässig.

    Ich sag ja: Das Imperium schlägt zurück. Ich finds immer spannend, ob sich im Rechtsstaat der Wille des Gesetzgebers oder der Buchstabe des Gesetzestextes durchsetzt. Letzteren halte ich interpretationstechnisch für überaus fehleranfällig. Daher vermutlich mein Faible für Mathematik.

    Vor der Neufassung von 2013 war die letzte Neufassung in der Tat von 1970 als "Grund-StVO".

    Ich dachte, die Fahrradnovelle von 1998 wäre ein Durchbruch gewesen? Hab mich schon immer gefragt, wie die CSU damals rumgekriegt wurde? Ein zusätzlicher parlamentarischer Geschäftsführer-Posten? Ist soweit ich weiß die übliche Währung im Politbusiness.

    Wenn ich den Text in der LTO lese, würde ich daraus folgern, dass die Benutzung eines Radfahrstreifens nicht hätte angeordnet werden dürfen. Also Blauschild weg und alles ist gut. :)

    Hm, ich vermute mal, die SV-Behörden dürfen den KfZ-Verkehr ohne "vernünftige Begründung" genausowenig einschränken wie den Radverkehr. Blauschild weg alleine wird vielleicht - rechtlich gesehen - nicht reichen?

    Der Schlendrian sitzt in der "Lokalverwaltung"

    Ich denke, genau das sehen wir bzgl. der Radfahrernovelle bundesweit seit gut 20 Jahren. Manchmal habe ich den Eindruck, ganz Deutschland befindet sich in einem geistigen Zustand wie die US-Bevölkerung der Südstaaten in den 50er Jahren: "Das Verprügeln von Negern durch Weiße soll ab jetzt unter Strafe stehen? Lächerlich."

    Nur, dass bei uns kein FBI auftaucht, um das Ganze durchzusetzen. (Der tatsächliche Erfolg in den USA mal außen vorgelassen).

    Ja, das Thema hatten wir schon. Und daß 30 oder 50 in vielen Fällen den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten, ist immer noch richtig:

    https://www.igawb.ch/images/bfu1.jpg

    Wir sollten hier also nicht über Monate, sondern eher über Jahre verhandeln.

    Und den Bußgeldern sollte eine Null an der letzten Stelle vor dem Komma angehängt werden.

    Boah, bei 30 km/h 10% und bei 60 km/h 90% "Sterbewahrscheinlichkeit".

    Da kann man schon davon reden, dass unsere toten Fußgänger "auf dem Altar des flüssigen Autoverkehrs" geopfert werden.

    Und ich bin mir sicher, dass bei einem bewaffneten Angriff einer, sagen wir, zwanzigköpfigen Gruppe, die Suche nach dem Täter nicht mit "es ist ja nichts passiert" eingestellt worden wäre, nur weil der Schuss fünf Zentimeter am Kopf vorbeiging.

    Vermutlich nicht mal bei einem Einzeltäter, es sei denn, er ist V-Mann :saint:.

    Auto ist halt offiziell keine Waffe, obwohl die Energie eines mit 50 km/h fahrenden Autos etwa dem 20fachen einer Gewehrkugel entspricht.