Wenn man deine Aussage vom anderen Ende her betrachtet dann ergibt sich: "Wer mit dem Rad fährt, der sollte kein langsamer (und "schwacher") Verkehrsteilnehmer sein."
Das kannst Du da so hinein interpretieren, aber das habe ich nicht gesagt. Ich glaube aber auch nicht, das ältere Radler oder Kinder ab 8-10 auf dem Gehweg besser aufgehoben sind. bzw es da weniger gefährlich wäre wie auf der Fahrbahn.
Wenn Du nachweisen kannst, dass es zum Beispiel für ältere Leute auf dem Rad gefährlicher wäre, auf der Fahrbahn zu fahren, als für mittelalte wie mich, dann wäre eine Abwägung zu treffen zwischen der Gefahr für diese Radfahrer und der der Gehwegnutzer.
Nun ist es aber gerade so in der Unfallstatistik, dass es überproportional viele ältere Radler gibt, sowie auch Kinder, die als Verkehrsopfer geführt werden.
Übrigens auch zu Fuß. Beides sind typische Gehwegnutzer, beide wurden bzw. werden in jungen Jahre dazu erzogen.
Bei Diskussionen nenne Ältere, und auch oft Frauen, als Grund, sie hätten Angst auf der Fahrbahn zu fahren. Das ist aber nur ein Gefühl. Keiner davon sagt wenn ich auf der Straße fahre habe ich jede Woche 1-2 beinahe-Unfälle, fahre ich auf dem Gehweg ist das nicht so. Sondern sie "fühlen" sich sicherer, die Fahrbahn ist gefährlich. Nun mag es vielleicht an einer hervorragenden objektiven Einschätzung der eigenen Fähigkeiten des Autofahrens liegen und der Übertragung auf alle anderen Autofahrer.
Meine "Erfahrung", nicht mein Gefühl, sagt mir aber genau das Gegenteil. Fahre ich auf Radwegen. dann muss ich in der Woche 2-5 x an Ausfahrten und Kreuzungen bremsen, dass es mir dabei das Hinterrad hoch hebt. Wenn ich auf der Fahrbahn fahre, kommt das praktisch nie vor. So 1-5 x im Jahr. Davon ist es mindestens einmal ein Autofahrer, der mich schneidet weil er mich wegen der Strafhandlung des Fahrbahnradlens stellen will und festhalten bis die Polizei mich in Beugehaft nehmen kann.
Nebenbei habe ich auf, äh, "Radanlagen" Konfliktsituationen mit anderen Radfahrern und Fußgängern, die es auf der Fahrbahn verständlicherweise auch nicht gibt. Als halbwegs belegbares Beispiel: auf der Roggensteiner Straße mit Radwegpflicht (gemeinsamer Geh und Radweg, auch linksseiig), die hier auch schon Diskussion war, ist Simon aufgefallen, gibt es auf der Unfallstatistik-Seite des Bundes jedes Jahr einige Rad/Rad und Rad/Fuß-Unfälle. Man kann also davon ausgehen, das ein Großteil davon auf der Fahrbahn nicht passieren würde, weil unmöglich. Nebenbei gibt es auch Kfz/Rad Unfälle in Kreuzungsbereichen.
Vielleicht gibt es ja in 3-4 Jahren dann Zahlen in der Statistik zum Vergleich, wenn die Radwegpflicht fällt. Wobei der Kreis es sicher nicht lassen kann den Gehweg für Radler freizugeben und 80% der Radler werden dass dann auch dankend annehmen, befürchte ich.
Zu guter Letzt, aber das liegt natürlich am Fahrprofil, bin ich auf der Fahrbahn auch noch deutlich schneller unterwegs. Wenn ich ständig mit 10-15km/h über Gehwege schleichen müsste, wäre Radfahren für mich keine Option mehr für längere Strecken.
Vielleicht kennt ja hier jemand Statistiken, die eine Aussage treffen über die Gefährlichkeit des Radfahrens auf der Fahrbahn oder der Gehwegnutzung, bzw. einer abgesetzten Hochboard-Radverkehrsanlage. Ich kenne leider keine. Dann wären da mal (vielleicht) objektive Zahlen im Spiel.