Könnte Malte vielleicht ja auch bei Gelegenheit in einen eigenen Faden ausgliedern.
Vorweg: Es geht mir hier nicht darum, wie ich hier in diesem Forum diskutiere; das ist eine völlig andere Ebene. Im "echten Leben" bin ich durchaus in der Lage, mich halbwegs diplomatisch auszudrücken. Das ist meiner Ansicht nach in einem Forum wie diesem hier weder nötig, noch zielführend.
Ob sich was im Kopf ändert ist doch mindestens genauso wichtig wie ob ein Schild wegkommt oder nicht.
In den Köpfen ändert sich gar nichts - und selbst wenn, kriegst du davon nichts mit. Meinen "Erfolg" messe ich daher weiterhin in allererster Linie an den umbeschilderten Wegen. In den letzten Tagen kamen übrigens wieder zwei hinzu...
Du glaubst jedenfalls nicht, wie oft ich mich "vor den Kopf gestoßen" fühle! Einfach nur deshalb, weil man ständig ignoriert wird. Das ist schlimmer, als wenn mich jemand als "selbstmörderischen Irren" bezeichnen würde. Es ist ganz einfach so: niemand will hören, was man zu sagen hat. Letztens wieder im Rathaus: Du argumentierst (sachlich, mit guten Argumenten - und in keinster Weise polemisch) gegen "Schutzstreifen" - und wirst angesehen, als hättest du nicht alle Latten am Zaun. Du berichtest davon, dass du seit rund 25 Jahren in deiner Heimatstadt ohne "Radwege" prima mit dem Rad zurechtkommst - und es wird dir nicht geglaubt.
Warum? Weil diese ja auch mühsam einindoktrinierte Fahrbahn-Paranoia so tief in den Knochen sitzt, dass auch gar kein Wille mehr besteht, diese Angst zu hinterfragen. Man müsste sich ja eingestehen, sich sein ganzes Leben völlig geirrt zu haben. Im Gegenteil: Ich bin der Bekloppte. Der lebensmüde Irre, der Fahrbahnradeln toll findet.
Und dann wird man halt auch noch aus dem "eigenen Lager" attackiert. Von denen, die eigentlich wissen, dass Radwege Blödsinn sind. Die Paranoia wollen sie allerdings nicht bekämpfen. Stattdessen spricht man sich dann doch für Radwege aus, weil man ja nur so mehr Leute aufs Rad (und dann auch noch: aus dem Auto raus...) bekäme. Die man ja auch nicht brüskieren will, indem man deren Ängste überhaupt mal anspräche... Dass sie damit denjenigen, die gerne auf der Fahrbahn radeln, ein Messer in den Rücken rammen, wird ja auch nicht so wirklich wahrgenommen. Dann werden wieder überflüssige "Radwege" gebaut - auf denen wenn überhaupt nur eine handvoll Touristen am Tag herumradelt...
Es ging hier ja auch speziell um den Artikel zu der Veranstaltung in Zweibrücken. Und da waren auch die örtlichen Grünen involviert. Ich hatte denen vor einiger Zeit zu dem Thema geschrieben, indem ich ganz nett, sachlich und nüchtern einfach alle Fakten aufzählte, warum "Radwege" meiner Ansicht nach keine Lösung seien - und es unzählige andere Möglichkeit gäbe, den Radverkehr zu fördern. Dass man 1997 die RwBp genau deshalb abgeschafft hätte - weil klassische Radwege eben gefährlicher sind als die Fahrbahn. Man nahm mich dann immerhin in eine Liste von "Interessierten" auf. Und meldete sich - nach einer einzigen e-mail, in der man den Großteil des von mir geschriebenen ignorierte - nie wieder.
Dass auch die Stadtverwaltung von Fakten oder anderen Meinungen nicht belästigt werden will, passt ins Bild. Schließlich hatte es ja auch fast 2 Jahre gedauert, bis die Schilder überklebt waren. Und die Sachgebietsleiterin entblödete sich schon früh in der Weise, nicht den Unterschied zw. der Baulast und der straßenverkehrsrechtlichen Zuständigkeit zu kennen.
Wer seinem Gesprächspartner vor den Kopf stößt, ändert nichts in diesem.
Das stimmt so nicht. Es gibt unzählige gute Kabarettisten, Autoren, Journalisten und Regisseure, die genau das immer wieder tun: Die Leute vor den Kopf stoßen. Weil sie anders nicht wach werden (wollen). Ich hab ja nun schon ein paar Lebensjahre auf dem Buckel und war schon immer ein sehr politischer Mensch (und habe entsprechend viel und oft mit anderen diskutiert): Du änderst (vor allem erwachsene, an sichere Radwege und Helme glaubende...) Menschen generell nicht. Egal, welchen Weg du gehst. Nach meinen Erfahrungen bringt die "sanfte Tour" am Wenigsten. Das macht sich bspw. auch dadurch bemerkbar, dass die, die dich ständig ignorieren überhaupt nur dann mal reagieren, wenn du wirklich "fies" wirst...
Wenn mich die Wortwahl bzw. das, was damit vermittelt wird, schon so nervt, wie soll das dann auf andere wirken?
Ist das überhaupt die Zielgruppe...!? Der Durchschnittsradler hat vom Kampf der "Vehicular-Cyclists" (böses Schimpfwort...) gegen die "Infrastruktur-Fetischisten" noch nie was gehört. Der radelt auf dem Gehweg, weil man (das seit der Kindheit) halt so macht - oder fordert "Radwege", weil ihm von morgens bis Abends von einem der beiden "Lager" eingetrichtert wird, dass man Rad nur auf einem "sicheren und bequemen Radweg" fahren kann.