Beiträge von Alf

    Was ich mich sowohl beim Anzeigenhauptmeister als auch beim Ordnungsamt frage:
    Warum tut man sich das an, sich in auffälliger Montur an das relevante Fahrzeug zu stellen und dort die Dokumentation vorzunehmen?

    Gerade bei eindeutigen Dingen wie Parken auf Gehwegen, Radwegen oder sonst wo, wo es eindeutig nicht erlaubt ist, könnte man genauso gut so arbeiten, wie die Rohdaten für Streetview oder auch kleiner wie für Mapillary entstehen. Einfach eine oder mehrere Kameras an ein Fahrrad, sodass alle relevanten Blickwinkel abgedeckt sind und dann eine kleine Runde durch die Stadt drehen. Hinterher kann man einfach die relevanten Bilder aus der Serie heraussuchen, hat in den EXIF Daten die exakte Uhrzeit und ein Geotag, sodass man die entsprechende Ordnungswidrigkeit danach bequem im Büro beschreiben kann, ohne zu risikieren mit dem Fahrer oder sonstigen Experten diskutieren zu müssen.

    Genau diese Gedanken hatte ich auch. Es ist doch wesentlich effizienter, mit einem Kamerafahrzeug (in diesem Fall Fahrrad) und vielleicht noch einer Helmkamera die Verkehrsflächen abzufahren, anstatt vor Ort noch großartig Diskussionen zu führen und wohlmöglich noch das Eintreffen der Polizei abzuwarten. In der Zwischenzeit habe ich doch 40 weitere Vergehen dokumentiert. Und gibt's am Nachmittag Schlechtwetter, verlagere ich meine Tätigkeit an meinen Schreibtisch, wo dann die bei der letzten Spazierfahrt festgestellten 350 Vergehen aufbereitet und abgeschickt werden.

    Und Müll aufsammeln kann ich nebenbei ja trotzdem. Das eine schließt das andere ja nicht aus.

    Geil, ich kann meinen Ruhestand kaum erwarten!!!

    Der Anzeigenhauptmeister hat es nun auch in die Bild-Zeitung geschafft. Und gestern hat sogar RTL Aktuell, Hauptausgabe 18:45 Uhr, über ihn berichtet.

    Ob ich nun die Hoffnung haben darf, dass die mediale Berichterstattung ein klein wenig Werbung für sein Hobby macht?

    Ich habe mir die Doku, die ich bislang noch nicht kannte, soeben angeschaut und habe wirklich sehr oft laut lachen müssen. Das ist Comedy pur, einfach herrlich! Und ich muss gestehen, dass ich mit dem Anzeigenhauptmeister irgendwie sympathisiere. Seine ruhige und besonnene Art und dazu diese montone, reservierte und nüchterne Aussprache fast ohne jegliche Gefühlsregung, mit denen er den ganzen Argumenten begegnet.

    Leider wurde er vom Journalistenteam nicht gefragt, ob er denn keine Angst vor Handgreiflichkeiten hätte. Aber ich denke, das hätte er wohl eindeutig verneint.

    Ich überlege selber schon einige Zeit, was ich in Zeiten meines Ruhestands irgendwann mal gerne machen will. Hatte eigentlich etwas mit Umweltschutz vor Augen, wie zum Beispiel in sämtlichen Gemeinden Deutschlands mal einen Tag Müll aufsammeln. Aber nun werde ich auf "Menschenschutz" umschwenken. Dabei brauche ich zu der in der Doku gezeigten Ausstattung jedoch noch Personenschutz sowie eine Anwaltskanzlei für Verkehrsrecht an der Hand. Dann würde ich den pikierten Verkehrsteilnehmern gleich die Visitenkarte des Anwalts aushändigen, damit sie sich die Rechtslage von einem unabhängigen Fachmann erklären lassen können. So ist mein täglich Brot dann noch um einen weiteren Punkt gesichert. Denn ich zehre nicht nur an den Schadenersatzzahlungen wegen Beleidigung oder gar Körperverletzung, sondern erhalte sogar noch Provision von der Anwaltskanzlei, mit der ich zusammenarbeite.

    Schade, dass es wohl an meiner Skrupel und an meiner Angst vor nicht dauerhafter körperlicher Unversehrtheit scheitern wird. Ansonsten wäre ich voll dabei.

    Die Meinung zu solch autonom fahrenden Taxis ist wohl sehr gemischt, denn:

    "Vergangene Woche hat dann ein Waymo-Fahrzeug einen Radfahrer angefahren, der leicht verletzt wurde."

    Nicht nur dieser spezielle Vorfall mit dem Radfahrer sorgt für die teils ablehnende Haltung, sondern generell wohl die wohl unkalkulierbare Gefahr, die wohl von autonom fahrenden Fahrzeugen ausgeht. Übertrüge man diese abstrakte Gefahr nun aber auch auf händisch gesteuerte Fahrzeuge, tja, dann würden alle Straßen fast durchgehend brennen. Warum tun sie es aber nicht?

    Das ist eine von mehreren möglichen Strecken, die ich regelmäßig als Radfahrer benutze, um aus dem westlichen Landkreis Fürstenfeldbruck zur Arbeit nach München zu fahren. Meine folgende Beobachtung hat zwar nichts mit dem Unfall zu tun, aber diese Straße ist in den letzten Jahren für den Radverkehr ganz klar verschlimmbessert worden.

    Früher handelte es sich bei dieser Straße um die Begleitfahrbahn parallel zur A96 Richtung Ammersee - Landsberg am Lech - Lindau. Genau an der im Foto gezeigten Stelle führte Richtung Osten ein Radweg mit annehmbarer Steigung die Böschung zur Landsberger Straße hinauf, auf die diese namenlose Straße nach wenigen Metern sowieso trifft. Der Radweg war damals zwar nicht unbedingt notwendig, da die Fahrzeugfrequenz eher vernachlässigbar war. Vorteil war damals aber, dass man sich bei Benutzung des Radwegs und der Rampe schon vor der großen Kreuzung auf der Landsberger Straße befand und nicht wie Kraftfahrzeuge auf der Fahrbahn links auf den linksseitigen Radweg abbiegen musste.

    Heute wurde aus dieser kaum bedeutenden Nebenstrecke die Westumgehung von Gilching. Radinfrastruktur Fehlanzeige. Und den Radweg inklusive Rampe hat man bei der Verbreiterung der Trasse ersatzlos herausgerissen. Man muss heute nun also Richtung Osten auf der Fahrbahn an die große Kreuzung Landsberger Straße heranfahren, um dann in der Landsberger Straße nach links auf den linksseitigen Radweg abzubiegen.

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    Es gibt zwar tatsächlich einen kurzen linksseitigen Radweg ab der besagten Allguth-Tankstelle. Dieser ist jedoch nicht für eine linksseitige Benutzung vorgeschrieben oder freigegeben. Man rechnet also tatsächlich wohl damit, dass Bürger sich im Minimarkt der Tankstelle eindecken, aber dann wohl nicht mehr den Rückweg antreten werden.

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    Also bleibt mir dort Richtung München nur die Fahrbahn. Problem ist nur, dass beim Abbiegevorgang der Signalgeber auf der zu überquerenden Verkehrsinsel für den Fuß- und Radquerverkehr rot zeigt, ich also erstmal dort strande. Denn immerhin fallen dort die Fahrzeuge gegenüber von der A96 ein, die schnell mal eben ein gepflegtes Fastfood-Menü zu sich nehmen oder flux den Kraftstofftank ihres Verbrenners auffüllen wollen. Da werde ich doch nicht das rote Fahrradsymbol in der Streuscheibe ignorieren, um später möglicherweise der Gegenseite eine Angriffsfläche zu bieten.

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    Das allerlustigste an dieser Sache ist aber die Tatsache, dass an dieser Kreuzungun in der besagten Fahrbeziehung die Kontaktschleife in der Fahrbahn überhaupt nicht auf Fahrräder reagiert. So ist es in der Vergangenheit vorgekommen, dass ich an erster Position auf der Linksabbiegespur stand. Und stand... Und stand... Und stand... Es tat sich rein gar nichts, außer dass die Warteschlange hinter mir immer länger wurde. Mit jedem Umlauf wurde mein Wunsch, sicher nach links auf den Radweg abzubiegen, zuverlässig ignoriert. Auf der rechts von mir befindlichen Spur rief mir schließlich ein Autofahrer durch das offene Fenster zu, ich müsse das Auto hinter mir vorfahren lassen, damit die Ampel umspringe. Aha, die Idee wäre nicht verkehrt. Das sehe ich wohl ein. So beging ich also als Radfahrer einen qualifizierten Rotlichtverstoß und bog unmittelbar dahinter links auf die besagte Verkehrsinsel ab. Ich weiß nun nicht mehr, ob ich wenigstens dort noch das Grün des Querverkehr ausnutzen konnte oder ob ich auch dort erstmal relativ blöd herumstand. Müsste ich nochmal mein Videoarchiv bemühen...

    Naja, auf jeden Fall ist es eine unschöne Stelle, die früher einmal wesentlich sorgenfreier befahrbar war. Und auch in Gegenrichtung kann man zu 110 Prozent sicher sein, dass die nicht enden wollende durchgezogene Mittellinie vom Überholverkehr garantiert ignoriert wird.

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    Wenn ich dann an der nächsten Einmündung wiederum nach links abbiegen will, um dem Verlauf der A96 Richtung Westen zu folgen - wohlgemerkt auf der Nebenfahrbahn - so kommt es regelmäßig vor, dass ich sogar noch über die Sperrflächen überholt werde oder aber massiv und vorwurfsvoll hinter mir abgebremst wird, weil ich meinen linken Arm ausstrecke.

    Diese ganze Umgehungsstraße macht eher den Eindruck einer gut ausgebauten Kraftfahrstraße, was sie aber natürlich nicht ist. Beidseitige Leitplanken vermitteln zumindest dem Radverkehr dort kein gutes Gefühl. Ich komme mir dort jedesmal ziemlich ausgeliefert vor, obwohl auf diesem Stück eigentlich gar nicht schneller als 50 km/h gefahren werden darf. Aber auch das erreiche ich nur selten.

    Schade, dass die ansonsten problemlose Magistrale an dieser Stelle nun so viel Stress verursacht, nicht nur bei Kraftfahrern, denen die durchgezogene Linie schnurzegal ist.

    Vor allem müssen die neu aufzustellenden [Zeichen 237] gar nicht extra teuer beschafft werden. Hängen ja überall herum. Braucht man einfach nur umsetzen.

    Vor allem finde ich ja krass, dass die Behörde zuvor wohl noch schnell versucht hat, die bundesweit gültige Verwaltungsvorschrift zu ihrem Gunsten ändern zu lassen. Auf eine solche Idee muss man erstmal kommen. Kein Wunder, dass die sich damit die Hörner abgestoßen haben.

    Was ich im Bünteweg in Hannover so lustig finde, ist zudem die Tatsache, dass es nach 400 Metern überhaupt gar keine Sperre des Angebotsradwegs gibt, sondern erst nach 920 Metern!

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    Die Radwegfurt konnte oder wollte man nicht weiterbauen, weil dort ein Baum in direkter Nähe steht. Dafür hat man lieber Absperrbaken fest montiert, allerdings nicht rechtszeitig vor der letzten legalen Überfahrt auf die Fahrbahn, sondern direkt vor dem Baum. Soll das dazu animieren, illegal den Gehweg zu befahren? Oder handelt es sich hier für drei Meter um einen gemeinsamen Geh- und Angebogsradweg ohne Beschilderung? Und warum gibt es diese Baken auch in Gegenrichtung, wenn von dort doch gar kein Radverkehr stattfinden darf?

    Haaa! Jetzt sehe ich, das Ullie das ja schon dargelegt hat. "Renaturierungsmaßnahme" ist wirklich treffend beschrieben. Aber dennoch stimmt das mit den 400 Metern auf dem Schild nicht.


    In Hamburg ist sowas übrigens ein völlig normaler Zustand im Bereich von Straßenbäumen. Da wird das "zurück zur Natur" ganz groß geschrieben. Nur verzichtet man da auf Absperrungen. Schließlich soll sich ja die Anschaffung von Mountainbikes für ihre Besitzer rentieren.

    Der rechte Radweg ist auf gesamter Strecke unerreichbar, da es sich um eine innerörtliche vierspurige Bundesstraße mit komplett doppelt durchgezogene Linie handelt und rechts am Ende der Linksanordnung auch nirgends der Bordstein für eine Überleitung abgesenkt wäre. Auf der rechten Straßenseite gilt gleichzeitig natürlich auch [Zeichen 241-30] bzw. [Zeichen 240].

    Am Ende der Linksanordnung begrüßt einem dann:


    Dieses Zusatzzeichen ist wohl eine Eigenkreation, umfasst es doch 1000-31 und 1012-31 auf ein und dem selben Blech.

    Die Weiterfahrt ist dann nur durch Linksabbiegen in eine Seitenstraße erlaubt.

    Die StVB in Hamburg ist sehr nett und will Radfahrer, welche der angeordneten linksseitigen Radwegbenutzung nachkommen, darauf hinweisen, dass nach 400 Metern linksseitig nicht weitergefahren werden darf. Aber wie soll man eine solche Info am Verkehrszeichenmast denn in der Praxis umsetzen?

    Äääähhhh, okaaaayyyyyy..........

    Gilt ein zugefrorenes Gewässer dann eigentlich automatisch als Verkehrsfläche für Landfahrzeuge und Fußgänger, solange sie alle nicht einbrechen? Oder bleibt ein zugefrorenes Gewässer weiterhin nur Wasserfahrzeugen vorbehalten?

    Ganz unten tief im Königssee (Berchtesgadener Land) liegt seit 60 Jahren übrigens ein sehr gut erhaltener VW Käfer.

    Ich meine auch, dass das erstmal ein Gericht prüfen solle, ob es zulässig ist, die Widmung der Fahrbahn abzuändern bzw. einzuschränken. Vor allem, wenn es keine Alternative für den Radverkehr gibt. Wenn ich da persönlich betroffen wäre, würde es mich schon reizen, dagegen vorzugehen.

    Eigentlich darf das einfach nicht wahr sein, dass sowas heutzutage (oder erst recht heutzutage?) so beschildert wird. Denn sowas fällt bei mir eigentlich in die Kategorie "nächtlicher Alptraum kurz vor dem schweißgebadeten Aufwachen".