"Allein durch die zunehmende Breite der SUVs wird den Fahrradfahrern der nötige Sicherheitsabstand genommen. Fahrten auf markierten Radwegen, die nicht baulich getrennt von der Fahrbahn sind, werden so schnell zu einem
lebensgefährlichen Vergnügen.
Was für ein Bullshit. In mehrfacher Hinsicht. Erstens nimmt eine wachsende Fahrzeugbreite keine Sicherheitsabstände. Wer nicht weiß, wo seine Kiste rechts aufhört, hat nicht nur ein Problem mit überholten Radfahrern, sondern kauft dreimal im Monat rechte Rückspiegel, und zwar im Zehnerpack.
Zweitens ist das Wort "lebensgefährlich" fürs Überholen alles andere als zutreffend, wenn man mal davon ausgeht, dass "Lebensgefahr" was anderes ist als ein mulmiges Gefühl aufgrund von aus dem Ruder laufendem Kopfkino, sondern stattdessen eine rationale, quantitative Größe ist, die sich in "Todesfälle pro [Vorgang/Stunde Tätigkeit/km Straße/km Fahrstrecke/Fahrt/Lebensjahr/Mio Einwohner/whatever...]" vergleichend mit anderen Risiken bemessen lässt.
Will sagen: Überholunfälle sind sehr seltene Ereignisse (tödliche zumal!), und die vermeintlich bösen SUV stechen dabei im Verhältnis zu ihrem Verkehrsanteil keineswegs als Problem ins Auge.
Edit: Anmerkung noch zur laut RTL-Beitrag angestiegenen Zahl der radelnden Verkehrsopfer: abgesehen davon, dass die anschließend dazu angestellten Überlegungen zur Ursache ohne Kenntnis der Entwicklung der Verkehrsleistung absolute Kaffeesatzleserei ist, gilt, dass die Rate der tödlichen Fahrradunfälle mittlerweile gottlob so stark gesunken ist, dass über kurze Zeiträume betrachtet bereits wenige Einzelfälle große Ausschläge in der Statistik ausmachen können. Über das ganze Jahr gerechnet wird die Opferzahl 2017 im Vergleich zu 2016 aber niedriger ausfallen. Insbesondere der Anteil der durch Zusammenstöße mit PKW ums Leben gekommenen Radler wird deutlich niedriger sein als im vergangangenen Jahr.