Ein wichtiger Grund dafür, dass Radfahrer lieber auf handtuchschmalen und holprigen Radwegen fahren,
...besteht darin, dass das als gesellschaftlich viel akzeptabler erscheinender Vorwand gebrauchte „gefühlte Unfallrisiko“ gar nicht der eigentliche Grund fürs Fahrbahmeiden ist. Es geht da bloß darum, dass du einen sehr „breiten Rücken“ brauchst, um das Gefühl auszuhalten, dass du alleine da gerade den „ganzen Verkehr“ aufhältst. Dieses Gefühl an sich treibt den größten Teil schonmal weg. Natürlich kräftig begünstigt durch die Nickligkeiten der ungeduldigen Automobilisten, in Verbindung mit der “Ätsch-Prämie“, wenn man mal im Stadtzentrum auf eigener Infra einen Ampelrückstau überholen kann. Diese Gefühl, man sei Sand im Verkehrsgetriebe führt aber selbst bei starken Persönlichkeiten dazu, dass sie sich auf der Fahrbahn vergeblich abstrampeln werden. Vergeblich, weil man natürlich mit dem Rad auch bei schweißtreibendem „Vollgas“ niemals so schnell fahren kann, dass mehrspurige KFZ mit dem Drängeln aufhören. Der resultierende Frust nährt dann auch beim „starken“ Rest das Verlangen, endlich seine Ruhe haben zu können. Immerhin erhalten „starke“ Radfahrer auch von Radwegefans zugebilligt, dass sie die Fahrbahn benutzen könnten. Aber auch hier geht es nicht darum, dass diese Gruppe bei Unfällen härtere Knochen hätte als der Rest oder dass sie weniger eigene Fehler machen würden als „schwache“ Radler, sondern darum, dass man davon ausgeht, dass sie sich alle redliche Mühe geben werden, den KFZ-Verkehr möglichst wenig auszubremsen.
Im Endresultat wird die Gefahr auf der Fahrbahn nur heraufbeschworen, um abseits davon die Beine hochnehmen zu können.