Herr Schwendy sagt die Statistik spricht eindeutig für sein Kreuzungsdesign und von der Fahrbahn abgetrennte Radwege, weil dann viel mehr Rad gefahren wird und die so erzeugte zusätzliche Lebenszeit die paar mehr Opfer im Straßenverkehr deutlich überwiegt.
Ich kann mir nicht helfen, aber ich empfinde diese Sichtweise ("fürs Großganze müssen halt paar Opfer her") extrem zynisch.
Um dieses Bild zu ändern, reicht es nicht aus, den Leuten Unfallstatistiken zu zeigen, dass sie eigentlich im Mischverkehr auf der Fahrbahn sicherer fahren.
Wenn man anerkennt, dass Gefühle die Grundlage vom Umstieg sind, und damit das Primat von Image und PR über die Unfallstatistik anerkennt, wäre es hilfreich, wenigstens das Kesseltreiben des Bangemachens einzustellen. Ich erwarte ja gar nicht, dass die Menschen die wahren Unfallrisiken zur Kenntnis nehmen sollen. Ich wünsche mir nur, dass die Radwege-Strippenzieher in den Menschen wenigstens nicht noch ständig nach Kräften neue Ängste wecken und bestehende Sorgen zur Phobie potenzieren würden.
Jeder Dorfschulze, der in Anwesenheit des örtlilchen Seniorenclubs unter Gesängen der versammelten Kindergartengruppen freudig seinen neuen Radwegabschnitt zwischen Fußballplatz und Friedhof (sic!) eröffnet, schreit ein "seht her, auf der Fahrbahn müsst ihr ANGST!!! haben, da würdet ihr nämlich von hinten überfahren" in alle Welt hinaus.