Beiträge von Th(oma)s

    Mutmaßung anhand des Bilds:

    Rechtsabbiegender LKW aus dem Veddeler Bogen in den Georgswerder Bogen,

    Radfahrer auf Radfurt geradeaus vom Veddeler Bogen zum Niedergeorgswerder Deich.

    Polizeimeldung ist raus. Demnach tatsächlich Radweg-Rechtsabbieger*, weil erstens beide aus der selben Richtung kamen und zweitens sich die Pressemeldung darüber wundert, dass beide an der Ampel Grün gehabt hätten (und damit zu erkennen gibt, dass einmal mehr der Berichterstatter das Problem nicht mal ansatzweise erkannt hat).

    *) erst der sechste deutschlandweit im ersten knappen halben Jahr 2023

    Aber du kritisierst an dem Berichterstatter, dass er dann weiter schreibt, bzw. die Darstellung der Polizei übernimmt: "Wie die Polizei mitteilt, übersah die Eichenauerin beim Einfahren in den Kreisel den 56-Jährigen auf seinem Rennrad." Was genau ist deine Kritik an dieser Passage? Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass die Autofahrerin den Rennradfahrer absichtlich zu Fall gebracht hat, z. B. weil sie wegen irgendwas verärgert war. Ist das deine Kritik?

    Aber ist es nicht so, dass diese Aussage der Polizei insoweit bemerkenswert ist, als damit das Autofahren mit relativ hohem Tempo infrage gestellt wird? Wenn es so leicht passieren kann, dass ein Radfahrer übersehen wird von einer Autofahrerin, dann muss doch das Tempo reduziert werden, damit das nicht so leicht passiert. In dem Zusammenhang ist es allerdings problematisch, dass die Autofahrerin als "79-Jährige" beschrieben wird. Da sagen sich dann natürlich viele: "Naja, einer 79-Jährigen kann so was schon mal passieren. Das ist aber noch lange kein Grund, ein niedrigeres Tempolimit in dem Kreisel anzuordnen."

    Ich selber kritisiere den Unfallbericht nicht, ich zitiere/persifliere die Socialmedia-Entrüstung über solche Unfallberichte.

    Der Unfallbericht enthält keine Angaben zum Tempo der Autofahrerin (und äußert erst recht keine Kritik daran oder stellt was in Frage). Der flüchtige Leser wird wohl weniger das Alter der Autofahrerin bewerten als den Umstand, dass es sich beim Opfer um einen "Rennradfahrer" gehandelt hat zur Kenntnis nehmen (und sich dabei denken: "ja ja, kein Wunder, die rasen aber auch immer so rücksichtslos".)

    Das kann ich bestätigen. Zwar hatte ich noch nicht mit der Polizei zu tun, aber die größten Wutausbrüche von Autofahrern sind mir entgegengeschlagen, als/weil ich mich regelkonform verhalten habe. Gegenüber Leuten, die verkehrt herum auf Gehwegen Rad fahren, beobachte ich das nie.

    Wenn Radfahrer Radfahrersachen machen, juckt das keinen. Wer aus der Reihe tanzt, wird gemobbt, weil sich nur dann die mobbenden Sadisten im Applaus ihrer Peergroup suhlen können.

    Das Ganze funktioniert aber auch anders herum: ich habe mal eine Weile experimentell alle entgegenkommenden Sonderweg-Geisterradler vom Auto aus angehupt. Von denen hat nicht einer aufgeblickt, sich sichtbar erschreckt oder sich sonstwie gemeint gefühlt. Als ob die Bordsteinkante eine schalldichte Wand wäre, hinter der alles, was sich auf der Fahrbahn abspielt, irrelevant ist. :evil:

    Da bin ich andere Ansicht: Es ist durchaus von planvollem Handeln zu sprechen, wenn zum Beispiel auf Landstraßen Tempo 100 max. gilt, sofern kein niedrigeres Tempolimit angeordnet ist.

    Staatliches Eingreifen ist eine ganz andere Baustelle. Ich rede von der Frage, ob eine anders gewichtete Schuldzuweisung im Unfallbericht die offenbar erhoffte erzieherische Wirkung entfalten könnte - was ich in Frage stelle, weil niemand von uns von vorneherein mit dem Bewusstsein auf die Straße geht, heute einen Unfall zu verursachen wenn sich eine günstige Gelegenheit dafür bietet. Das müsste aber der Fall sein, damit sich der (bisher...) unbescholtene Leser von Unfallberichten überhaupt gemeint fühlen könnte.

    Ein Auftaktsatz, den man so in der Presse noch so gut wie nie gesehen hat:

    Aktivsatz.

    Unfallverursacherin = Subjekt. (nicht das Auto)

    Der Normalsatz wäre ja gewesen "Radfahrer verletzte sich bei Kollision mit Auto".

    Die Dame „übersah“ jedoch den Radler (statt seine Vorfahrt zu missachten), und der Normalsatz kommt ja dann doch noch, denn sie verletzte ihn nicht (sondern er sich selber), ihr „wir brauchen eine neue Sprache der Verkehrsunfallberichterstattung!“-Anfänger. :evil:

    Vermutlich muss die Redaktion mit zahlreichen Beschwerden rechnen, dass mit diesem Artikel alte Menschen diskriminiert werden, weil deren Befähigung ein Auto zu lenken angezweifelt werde.

    Hier sieht man schön, was das Missverständnis bei der mich extrem nervenden Diktionskritik ist: der Pressebericht hat weder die Aufgabe noch den Effekt, ganze Verkehrsteilnehmergruppen pauschal anzuklagen oder zu entlasten. Ich behaupte, dass es deshalb im Hinblick auf Unfallprävention vollkommen unerheblich wäre, wenn sich der Stil wie gewünscht ändern würde, Verkehrsunfälle entspringen weder planvollem Handeln noch übler Absicht.

    vielleicht interessant Th(oma)s ?

    Das haben sehr sicher wohl nur die Opendata vom Destatis Unfallatlas-Portal ausgeschlachtet. Und natürlich zeigt die Karte keine Gefahrenstellen für den einzelnen Radfshrer. „Risiko“ ist ein Bruch (Unfälle je Stunde/Kilometer), und die Karte präsentiert nur den Zähler.

    Und wahrscheinlich haben sie (um das nachzugucken bräuchte ich allerdings ein Abo) die in den Opendata enthaltenen Informationen zu Gegnern, Unfallart, Unfalltyp und Unfallschwere kastriert, damit keiner merkt, dass hier mit Alleinstürzen bzw. den 80% leichten Unfällen billiges Bangemachen betrieben wird.

    In den Niederlanden steigt die Zahl der Verkehrstoten 2022 stark an. Von 582 in 2021 auf 737 ( +26%) . Über die Hälfte des Zuwachses sind dabei Radfahrer. Von 207 getöteten Radfahren 2021 auf 291 ( + 40%) 2022 . Das ist die höchste Zahl seit Beginn der Erfassung 1996.

    Quelle : https://www.cbs.nl/nl-nl/nieuws/2…ker-slachtoffer

    Während in den letzten Jahren der allmähliche Anstieg der Opferzahl auf einer Zunahme von tödlichen Alleinstürzen (bei stagnierenden Zahlen von Unfällen mit 2. Beteiligten) beruhte, ist der sprunghafte Anstieg in 2022 ausschließlich auf die Explosion der „Mit-Gegner“-Unfälle zurückzuführen (unter anderem bei PKW um 76% (!) von 80 auf 141…).

    Aus dem Artikel geht nicht klar hervor, was vorgefallen ist. Da steht nur, der Zeuge und der Fahrer machen unterschiedliche Aussagen und die Aussage der Mutter ist nicht nachvollziehbar.

    Seltsam, dass die Rolle der Mutter bei dem Ereignis so unhinterfragt bleibt. Die StVO sieht wohl nicht ohne Grund vor, dass Erwachsene Kinder auf dem Gehweg begleiten dürfen. Dann kann man allerdings erwarten, dass sie dann bei Bedarf auch eingreifen (können).

    der Hinweis auf das Absteigen ist ja nicht gleichbedeutend mit "der Autofahrer darf einfach draufhalten und sie überfahren".

    Dass einem einzigen Autofahrer so ein Fehler unterlaufen ist, ist ja auch nicht gleichbedeutend mit "alle Autofahrer halten einfach drauf und überfahren Kinder". Noch nicht einmal der Schluss "dieser Autofahrer hält grundsätzlich einfach drauf und überfährt Kinder" ist unzulässig.

    [Bildanalyse]

    Danke für deine Detektivarbeit.

    Nach den Bildern zu urteilen, würde ich jetzt auf ein Szenario tippen, bei dem die beiden Radfahrer den rechten (freigegebenen) Gehweg in Richtung Süden benutzten und in den Weidegrund nach links abbiegen wollten. Der LKW kam in gleicher Richtung von hinten und erfasste den auf die Fahrbahn einschwenkenden Radfahrer.

    Jetzt habe ich mir noch einmal die Bilder aus der Pressemeldung angeschaut. Demnach sieht es so aus, als wäre der LKW in Richtung Süden gefahren und nicht der Radfahrer. Dieser müsste dann vom linksseitigen Geh-/"Radweg" nach rechts abgebogen sein. Das kaputte Fahrrad liegt -auf den Bildern zu erkennen- auf der westlichen Straßenseite und auch der Schattenwurf des LKW kann für die Unfallzeit 12 Uhr nur bedeuten, dass der LKW in Richtung Alter Postweg gefahren ist und nicht der Radfahrer.

    Der verunglückte Radfahrer und seine Tochter waren wohl auf dem linken Geh-/Rad(?)weg des Ostmoorwegs nach Süden unterwegs und wollten links/nach Osten in den Weidegrund abbiegen. Der LKW befand sich im Gegenverkehr, so dass der Radler (vielleicht, weil er beim Nebeneinanderfahren auf dem engen Weg zu weit rechts fuhr und von der Bordsteinkante abrutschte?) frontal gerammt wurde.

    Tja. Und dann kam der russische Überfall und die so genannte Brückentechnologie namens Erdgas löste sich in Luft auf. Und nun sitzen wir wieder mal auf dem Topf.

    Klitzekleines Missverständnis: Viessmann steht nicht kurz vor der Pleite, und es geht auch nicht um einen Notverkauf, weil sie zu lange an der Dinotechnik "Gasheizung" festgehalten hätten. Vielmehr wird nur die ausgezeichnet laufende moderne Wärmepumpen-Abteilung veräußert, und zwar für richtig fettes Geld - undenkbar, wenn das Management so starrsinnig gewesen wäre wie unterstellt.

    Offenbar sieht aber die Unternehmerfamilie durchaus noch eine Zukunft im klassischen Fossilheizungsmarkt, denn ansonsten hätten sie dieses Geschäftsfeld sicherlich gleich mitverkauft.

    Obwohl also jährlich mit vielen Millionen Euro Bahnübergänge umgebaut werden zu Brücken oder Unterführungen gehen die Unfallzahlen nicht zurück. Wie kann das sein?

    Die Zahl der Übergänge dürfte gemessen an der Zahl der Bauvorhaben riesig sein.

    Für Fahrradunfälle an Bahnübergängen siehe hier bei mir im Blog. Auch im Blog aus dem März 2022 eine Auswertung zu einem auffälligen Unfallcluster auf der Bahnstrecke Kempten-Neu-Ulm.

    Da stellen sich Fragen:

    Warum werden Halbschranken nicht durch Vollschranken ersetzt? Vorausgesetzt, dort passieren tatsächlich seltener Unfälle. Vollschranken sind vermutlich teurer, aber sind diese Mehrkosten tatsächlich so hoch?

    Halbschranken gibt es in zwei Varianten. Einmal die echte Halbschranke, wo nur die Fahrbahnseite der jeweiligen Fahrtrichtung abgeriegelt wird. Zum anderen die doppelte Halbschranke, wo jede Seite des Gleiskörpers zwei kurze (halbe) Schranken hat, deren jeweils die Gegenfahrbahn sperrende Komponenten vor Durchfahrt des Zuges zeitlich verzögert schließen. Letzteres ist wahrscheinlich der beste Kompromiss, um das „Einsperren“ von Fahrzeugen oder Fußgängern zu verhinden, und gleichzeitig wie eine Vollschranke nach einer Schonfrist das Gleis komplett zu blockieren. Leider hat man dabei aber wegen der vier Balken den doppelten (Kosten-)Aufwand.

    Richtig teuer wird es, wenn zur Fahrbahn noch auf jeder Seite ein Rad-/Gehweg abgeriegelt werden muss. Dann hat man u.U. acht kurze statt zwei lange Balken zu bewegen. Da gibt es dann gerne mal für den Langsamverkehr gar nichts oder bloß gefährliche Drängelgitter.

    Gleicher Inhalt in der Saarbrücker-Zeitung ohne Paywall. Bei der schwarz - gelben Gestaltung des Aufklebers habe ich schon Assizoationen zu einer bestimmten Bewegung.

    "Ruft da einer zum Mord an Radfahrern auf?"

    Schon die mit dem Vorwand "muss sein, wg. Verkehrssicherheit!" begründete Benutzungspflicht ist quasi ein solcher Aufruf: es gibt keine einzige rechtskonforme Art und Weise der Fahrbahnradfahrergefährdung. Im Gegenteil, die Unterstellung, es gäbe da eine Antriebs-abhängige Spezialgefährdung für einen Teil der Fahrbahnnutzer ist logisch zwingend mit der Annahme verknüpft, dass die Radfahrer-gefährdenden Gesetzesbrecher das Merkmal "Fahrzeug wird gekurbelt" vor ihrer gefährdenden Handlung wahrgenommen haben müssen und sie ergo vorsätzlich handeln.

    Mir geht es um die Behauptungen, dass E-Fuels eine genauso effiziente oder sogar bessere Alternative zum E-Auto seien. Diese Aussage ist physikalisch betrachtet Humbug.

    Und mir geht es um die Behauptung, der Ersatz von fossilen Energieträgern durch E-Sprit sei in Flugzeugen effizienter als in Verbrennerautos. Der Erde ist es schnurz, woher das CO2 in der Atmosphäre stammt. Das betrifft nicht nur die geografische Herkunft, sondern auch die Art der Maschine, die das CO2 emittiert. Apropos "geografische Herkunft egal": wegen dieses Sachverhaltes ist es auch viel sinnvoller, wir fördern mit deutschem Geld die Dekarbonisierung da, wo mit dem gleichen Geld der größte weltweite Effekt zu erwarten ist. Es kommt (nur mal als Beispiel) in keinster Weise darauf an, ob E-Fuels, die in der Sahara produziert werden, am Ende in Deutschland in Autos oder in Flugzeugen verbrannt werden. Wir könnten die E-Fuels auch nach Ägypten verkaufen und dort die CO2-Emission senken. Wir müssten noch nicht einmal mit unserem Geld irgendwas aufwendig bauen (Windmühlen, Solarparks). Wir könnten stattdessen genausogut den Brasilianern einfach für ein paarhundert Milliarden den Regenwald abkaufen bzw die Farmer auf ehemaligem Regenwald entschädigen und das Gebiet wieder aufforsten.

    Für Langstreckenflüge sehe ich derzeit technisch keine Alternative zum Kerosin und das ginge klimaneutral nur mit synthetischem Treibstoff. Auch die derzeit in (früher) Entwicklung befindlichen Konzepte für Wasserstoffantriebe drehen sich allenfalls um Mittelstreckenflugzeuge.

    Der Elefant im Raum ist die Möglichkeit, dann halt einfach keine (Langstrecken-)Flüge mehr zu machen. Was nicht geht, geht nicht*.

    Die gegen die E-Fuels ins Feld geführte Argumentation, diese Treibstoffe seien aufgrund der stark endergonen Bilanz der Synthese Verschwendung, gilt jedenfalls auch für E-Kerosin. Die Thermodynamik ist doch kein Wunschkonzert, und das Perpetuum Mobile wird auch dann nicht möglich, wenn ich es mir zugunsten eines bestimmten Zweckes ganz doll wünsche*.

    *) Hört denn niemand auf die Wissenschaft? Seufz.

    Ich denke doch, auch mit Kreislaufwirtschaft ist es möglich, Überschüsse zu erzeugen, um Rente, Krankenhäuser usw. finanzieren zu können.

    Beispiel Flaschenpfand: Das ist Kreislaufwirtschaft pur. Die benutzten Flaschen werden von den Konsumenten an den Sammelstellen beim Neueinkauf von Getränken zurückgebracht.

    Die Flaschen werden gereinigt, erneut befüllt und landen wieder beim Verbraucher.

    Die Mitarbeiter in den beteiligten Branchen verdienen Geld und zahlen in die Rentenkasse usw.

    Ein Pfandflaschenrecycler und ein Softwareentwickler stranden auf einer einsamen Insel. Wer überlebt?


    Der Softwarentwickler. Der geht einfach ins Homeoffice. :evil:

    Da wäre mal eine unabhängige Kalkulation des Wirkungsgrades spannend. Wenn man liest, dass bei der H2-freisetzenden Hydrolyse Frischwasser gebraucht wird und Abwärme frei wird. lässt das nichts gutes für den technischen Masseneinsatz erwarten. Der entstehende Magnesiumhydroxid-Schlamm hat wegen des Wassergehalts eine ziemlich hohe Masse (wohin damit?) ist zudem als starke Base ätzend/korrosiv. Will man sich mit sowas abgesehen vom Gewicht in größeren Mengen herumschlagen?