Beiträge von Th(oma)s

    Äh. Die Wiederholungsgefahr ist riesig, wenn man wegen Fahrlässigkeit sowieso nix dagegen tun kann? Sollte man nicht zwischen individueller und allgemeiner Wiederholungsgefahr unterscheiden?

    Wie oft ist es in der Geschichte des Automobils vorgekommen, dass ein und die selbe Person zweimal auf tödliche Weise jemandem die Türe vor den Latz geknallt hat? Das Risiko ist für die Stichprobe der noch unbescholtenen Verkehrsteilnehmer schon nur irgendwo im Bereich von 1:1 Milliarden Türöffnungen. Für das Kollektiv der wenigen Personen, die sowas schonmal verbrochen haben, dürfte das Risiko eher nochmal ein paar Größenordnungen geringer sein.

    Wer "sichere Radwege" fordert behauptet damit auch implizit das Radfahren auf der Fahrbahn zu gefährlich ist. Und ignoriert damit die Stand der Unfallforschung.

    Der „sichere“ Radweg ist eine Floskel wie die „gute“ Butter. Eine Marketingphrase, um sein Produkt bei objektiv sehr ähnlicher Qualität besser von der Konkurrenz abzuheben.😈

    Das Problem an der Sache: das Framing legitimiert Vorsatztaten gegen Fahrbahnradler und treibt auch sonst die Abwärtsspirale aus schlechter gefühlter Sicherheit, Fahrbahnmeidung und verschenkter Safety in Numbers an.

    Es ist schon ein extremer Aussetzer, wenn der Fahrer offensichtlich das Bremspedal nicht findet. Da sollte eine anschließende Überprüfung seiner Fähigkeiten eigentlich selbstverständlich sein.

    Was willst du da groß "überprüfen"? Falls du eine MPU vorschlagen wolltest - die prüft nur auf Probleme mit Alkohol/Drogen und auf mangelnde Impulskontrolle. Reaktionsvermögen, Gedächtnis, Stresstoleranz, Sehvermögen, Gehör, Reflexe oder die technische Fahrzeugbeherrschung werden dabei nicht untersucht. Ich bin auch ziemlich sicher, dass der Herr einen allgemeinen Senioren-Gesundheitscheck (wie er etwa in der Schweiz für ältere Autofahrer schon vorgeschrieben ist) völlig problemlos bestehen würde.

    Nach all dem, was ich vorhin schrieb, sollte doch klar sein, dass das Versagen in diesem Einzelfall genau gar keinen prognostischen Wert besitzt.

    Ich denke, dass man sehr viele der hier gelisteten "Kognitiven Verzerrungen" bei der Beurteilung von Risiken im Straßenverkehr im Allgemeinen sowie bei Einschätzung der eigenen Fähigkeiten im Speziellen wiederfinden kann.

    Dazu fallen mir einfach keine passenden Worte mehr ein, so sehr ich auch danach suche...

    Ein absolut schreckliches Ereignis, wie bei jedem anderen Unfall ebenso, wenn vor allem Kinder sterben.

    Es ist das Wesen des Augenblicksversagens, dass es...

    1. kein bewusst ausgesuchtes Subjekt trifft
    2. der Täter vorher nicht weiß, dass er gleich ein Blackout haben wird
    3. dem Täter hinterher nicht klar ist, was genau eigentlich passiert ist
    4. unabhängig davon ist, ob währenddessen überhaupt jemand im Weg ist
    5. aufgrund der vorgenannten Punkte nicht reproduzierbar wiederholbar ist


    Konsequenz:

    1. Dass das Blackout ausgerechnet ein Kind trifft, erhöht nicht das Ausmaß der Schuld des Täters.
    2. Wenn der Täter vorher geahnt hätte, dass er gleich seine Sorgfaltspflichten verletzen wird, hätte er anders gehandelt.
    3. Das Bewusstsein rekonstruiert aus moralischer Einstellung, verarbeiteten Eindrücken vom Geschehen nach dem Crash, Hörensagen und den flüchtigen eigenen Eindrücken, die es über den Schock hinweg ins Langzeitgedächtnis geschafft haben, einen eigenen Erinnerungsfilm, der weit vom wahren Geschehen entfernt sein kann. Es ist durchaus plausibel, dass der Angeklagte sich seine eigene Realität zusammenzimmert.
    4. Die allermeisten Blackouts passieren folgenlos. Das ist ein Punkt, dessen Bedeutung vor allem der Medienkonsument bei der nachträglichen Bewertung des Geschehens und vor allem der Person des Täters maßlos unterschätzt. Man sitzt in aller Ruhe vor dem Bildschirm oder der Zeitung und lässt sich das Ereignis nochmal durch den Kopf gehen. Man fragt sich unwillkürlich: "wie hätte ich in der Situation gehandelt" und die Antwort lautet natürlich "sowas könnte mir niiiemals passieren, denn ich passe immer auf!" Und genau das ist der entscheidende Punkt: *niemand* passt 100,0% der Zeit, die er aktiv im Verkehr verbringt, perfekt auf. Es gibt immer eine winzig kleine Zeitscheibe, wo man mit den Gedanken woanders ist, sich von Objekten am Straßenrand ablenken lässt, am Radio fummelt, die Augen reibt, die Sonnenbrille vorkramt, nach Straßenschildern sucht, von der Beachtung anderer Verkehrsteilnehmer abgelenkt ist etc. pp. Nur haben wir alle (ich gehe mal davon aus, dass keiner der Teilnehmer hier schon einen schweren Unfall verursacht hat) bislang die Gnade erfahren, dass unsere kleinen und großen Unaufmerksamkeiten noch nicht dadurch bestraft wurden, dass sich just in diesem Augenblick leider jemand im Weg befunden hat. Unsere Aussetzer konnten es folglich nicht ins Bewusstsein schaffen, weswegen wir in unserer Neigung, nur das für real zu halten, was unser Gehirn uns als Realität vorgaukelt, irrtümlich wähnen, sie hätten gar nicht stattgefunden.
    5. Blackout-bedingte schwere Verkehrsunfälle sind (extremes) Pech. Es handelt sich um stochastische Ereignisse, deren Eintretenswahrscheinlichkeit man nur mit Methoden der Statistik ermitteln und bewerten kann. Ein einzelnes Ereignis bei bestimmten Personen erlaubt daher ebensowenig Rückschlüsse auf das übliche Verhalten dieser Person wie das Fehlen eines solchen Ereignisses. Der Unfallverursacher wird sich nach einem Unfall wohl eher besser/regeltreuer/aufmerksamer verhalten als vor dem Unfall, und wahrscheinlich auch besser/regeltreuer/aufmerksamer als die gesamte Kohorte aller Verkehrsteilnehmer im Mittel. Schlussfolgerung: Fahrverbote mögen vielleicht ein Werkzeug der "sozialen Rache" sein, aber als Maßnahme zur Wahrung bzw Steigerung der Verkehrssicherheit sind sie prinzipiell vollkommen ungeeignet.

    Foto vom 19.6., 18 Tage nach dem Unfall. Der Kreis markiert die Position des linken Vorderrades des Peugeot 508 (vermutlich beim Beginn der Bremsspur). Der Junge stand direkt am Fahrbahnrand mit rotem Fahrrad, rotem T-Shirt, rotem Basecap. Vermutlich ragte das Vorderrad auch schon auf die Fahrbahn. Das Auto fuhr Richtung Westen, der Sonne entgegen, etwa 2-3 Stunden vor Sonnenuntergang. Es ist anzunehmen, dass die Fahrerin (46 J.) nicht die ganze Zeit so hart am Fahrbahnrand gefahren ist, sondern aufgrund der am linken Straßenrand wartenden Mädchen einen kleinen Schlenker nach rechts machte. Ob sich der Junge dann in Panik noch bewegt hat, bevor das ungebremst auf ihn zufahrende Auto in traf? Die Großeltern hörten den Unfall im Garten: Zuerst hat es geknallt, dann haben die Bremsen gequietscht. Der Großvater (hinten im Bild) klagte, dass vor seinem Haus regelmäßig deutlich schneller als 50 km/h, vll. 70, 80 km/h gefahren wird, in beide Richtungen. Schließlich ist die Straße dort schnurgerade und lädt zum schnellen Fahren ein. Dabei gibt es dort nicht einmal einen Gehweg.

    Th(oma)s , da die Autofahrerin angesichts der Kinder am linken Fahrbahnrand anstatt zu bremsen einfach nach rechts ausgewichen ist, obwohl sich am rechten Fahrbahnrand ebenfalls ein Kind befand, wäre meine persönliche Einschätzung bei Hauptschuld zumindest kein "r". Wg. § 3 Abs. 2a StVO würde ich sogar "g" eintragen.

    lm Gespräch mit den beiden Großeltern gestern bemerkte ich auch, dass nicht nur das individuelle Versagen, sondern der Zustand unserer Gesellschaft unseren Schmerz vergrößert. (Weil es als völlig normal empfunden wird, im "sicheren Auto" schneller zu fahren als es die Sichtverhältnisse und die Bedürfnisse ungepanzerter Verkehrsteilnehmer es erlauben.) Sie stimmte mir zu.

    Der erste Pfeil nach rechts markiert die Stelle, wo nach der Kollision das Fahrrad lag, der zweite Pfeil bzw. die Blumenvase, wo der Junge lag und der Vater ihn zuletzt im Arm hatte.

    Danke für deine Nachforschungen!

    Wenn der Kreis die Spur des *linken* Vorderrads kennzeichnet, müsste sich das Auto doch mit den rechten Reifen schon recht weit im Schotter befunden haben? Ein Peugeot 508 ist mit Spiegeln 2,07m breit, und von der Kreismitte zum Asphaltrand sind es geschätzt 1,5m. Hm. Falls das die Fahrlinie war, würde ich davon ausgehen, dass die Fahrerin das Opfer rechts überhaupt nicht bewusst wahrgenommen hat. Das System Netzhaut-Sehbahn-Bewusstsein ist leider keine hochauflösende Zeitlupenkamera, mit der der VAR im Kölner Keller in aller Ruhe und aus allen Perspektiven den wahren Ablauf der Dinge beurteilen könnte. Sowas darf nicht vorkommen, ist aber angesichts der Abermilliarden zu beurteilenden Interaktionen täglich im Straßenverkehr leider nicht völlig auszuschließen. Und wenn es vorkommt, ist es jedenfalls nicht unplausibel, dass jemand den Kindern am linken Rand sehr weit nach dahin ausweicht, wo vermeintlich frei ist anstatt zu bremsen.

    Zur Geschwindigkeit: die Lage von Fahrrad und Kind nur wenige Meter hinter dem Kollisionspunkt sowie das Fehlen jeglicher Bremsspuren spricht angesichts der Tatsache, dass das Auto den Knallzeugen zufolge offenbar erst nach dem Crash gebremst wurde, IMO nicht dafür, dass erheblich schneller als 50 gefahren wurde.

    Gibt es eigentlich auch KD? Oder haben wir davon genug natürliche?

    KD ist die große Herausforderung beim autonomen Fahren. Eine KI wäre im Zweifelsfall immer vorsichtig und damit viel zu langsam. Also braucht es „dumme“ Algorithmen, die die menschlichen Fahrlässigkeiten originalgetreu abbilden.

    Ohne dieses ständige „Wird schon schiefgehen“-Pokern der KD würde Straßenverkehr bei Mischung von autonomen und menschengelenkten Fahrzeugen ziemlich anstrengend.😈

    Für mein "Geschmack" sollten in so einem Bericht keine Altersangaben gemacht werden, weil für den Unfallhergang, soweit ersichtlich und soweit darüber berichtet wird, sich keine Anhaltspunkte ergeben, dass das Alter dabei eine Rolle gespielt haben könnte.

    Der Fahrradfahrer wurde dem Bericht zufolge von hinten mit einem Auto als Tatwerkzeug niedergefahren. Angaben über angeordnete Tempolimits oder mögliche Erkenntnisse oder noch nicht vorhandene Erkenntnisse über die gefahrenen Geschwindigkeiten fehlen. Ich vermute mal, dass der Fahrradfahrer nicht zu schnell gefahren ist. ;(

    Der Radfahrer bog offensichtlich links ab ins Dorf, die Autofahrerin hat noch versucht auszuweichen, weswegen das Auto schon kurz nach der Kollisionsstelle vollständig auf der linken Spur zum Stehen gekommen ist.

    Hier die Unfallstelle aus der Perspektive der Beteiligten, und hier das aus deren Richtung vorher angeordnete Tempolimit 70.

    Woher weißt Du, wie sich die Fahrer ohne Kennzeichen aufführen würden?

    Die größte Verhaltensbeeinflussung durch Kennzeichen und Co besteht in der durch den Aufwand für Anmeldung, Zulassung und Versicherung liegenden Abschreckung von potentiellen Fahrern. Es hat schon seine Gründe, dass es außer den Leihroller-Systemen praktisch keine privat gehaltenen E-Scooter mit Kennzeichen gibt.

    „Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen sind nur dort anzuordnen, wo dies auf Grund der im Einzelfall verfolgten Anordnungszwecke zwingend erforderlich ist.“

    Yeah, das ist dann wohl benutzungspflichtiger Holperradweg forever :)

    Zeige mir den entschilderten Holperweg, der nicht weiterhin mit größter Inbrunst beradelt wird. Dieser Änderung könnte man gelassen entgegensehen, weil eben keine zwingende Erforderlichkeit für implizite Fahrbahnverbote besteht.

    Ärgerlicher wäre die Rückkehr zum Zustand von vor 1997.

    Vor paar Tagen hat der Bundes-ADFC getwittert, das neue StVG sei deshalb dringend erforderlich, weil man ja derzeit nur Radwege bauen dürfte, wo es einen bekannten Unfallschwerpunkt gebe. Gnihi. Wer kennt sie nicht, die unzähligen alten und neuen Radwege, an deren Rand noch zahllose Ghostbikes daran erinnern, dass es damals, vor dem Radwegebau, noch ständig ein Blutbad an der Stelle gab. :evil:

    An der Stelle ist der Gehweg anders gepflastert und dahinter geht's runter – eventuell eine Tiefgaragen-Einfahrt oder sowas. Leider ist genau das Haus in Streetview verpixelt.

    Der aktuellere Apple Maps-"Streetview" auf dem iPhone ist nicht verpixelt. Die Rampe führt zu zwei Garagentoren. Aktuelle SUV passen da wohl nicht mehr durch :evil: , aber immerhin: Fußgänger müssen an der Stelle nicht über die Fahrbahn laufen, sondern können über die Fläche der Rampe ausweichen, wenn der Gehweg von einem Auto blockiert wird.

    Also wenn ich mir die cm-Abstände und die entsprechende Kleidung ansehe, dann müsste ich mit so einer Weste gut bedient sein

    Dein Entwurf entspricht doch quasi der "Polite"-Fakeweste. Dass die von allen Varianten den geringsten Abstand kriegt, hast du gesehen? :evil:

    Man wird übrigens nicht vom Mittelwert gestreift. 8o

    Eh, andersrum: Umso weiter man zur Fahrbahnmitte fährt, umso knapper wird demnach überholt. Wobei ich mir vorstellen kann, dass es dabei große nationale Unterschiede gibt, die vom Anteil und der Akzeptanz des Fahrradverkehrs abhängt.

    Ich denke, da spielen zwei Faktoren zusammen: der dynamische Ansatz berücksichtigt, dass einspurige Zweiräder aus physikalischen Gründen symmetrisch pendeln. Infolgedessen legt man dabei automatisch den vom Zweiradfahrer maximal beanspruchten Korridor als "Momentanposition + 2 A" fest, wobei A=Rechtsabstand. Beim statischen Ansatz definiert man einen virtuellen Radstreifen am Rand, hält den frei und gibt im Übrigen auf die konkrete Position des Zweirades keine besondere Acht mehr. Welchen der beiden Ansätze man wählt, hängt wahrscheinlich vom Ausmaß der eigenen Fahrradpraxis ab. Für die Sicherheit ist beides ok. Auffahr- und Streifunfälle resultieren praktisch ausschließlich aus Garnicht-Reagieren wg. Tunnelblick oder Ablenkung.

    Zurück zum Thema Erscheinungsbild von Fahrradfahrer*innen und welche Emotionen sie auslösen:

    Ich finde jetzt grad den Text und den Autor nicht, aber es gibt diese Theorie, dass man als Fahrradfahrer*in besonders beim Überholen am respektvollsten und mit dem größten Abstand überholt wird, wenn man sich so kleidet, dass es aussieht, als sei man eine ältere Frau mit Migrationshintergrund. Dazu benutzt man ein Fahrrad, dass zumindest von hinten betrachtet ebenfalls den Eindruck erweckt, als sei man eine besonders unsichere und wenig routinierte Fahrradfahrerin. Man nutzt sozusagen die bei vielen Autofahrern verbreitete Vorurteile und setzt zugleich auf deren Respekt vor dem Alter oder ganz einfach darauf, dass die möglichst keinen "Unfall-Ärger" haben wollen.

    Du spielst auf die Forschungen von Ian Walker an? Der hatte ja zunächst 2007 postuliert, dass eine blonde Langhaarperücke mehr Überholabstand gewährleistet als ein dunkelhaariger Männerkopf, der wiederum mehr Raum bekam als ein behelmter Mann. Allerdings waren die gemessenen Unterschiede im Bereich weniger Zentimeter und damit wesentlich kleiner als die durch den Rechtsabstand zum Bordstein beeinflussten Unterschiede im Überholraum*.

                                   


    In einer späteren Veröffentlichung hat Walker das Experiment 2014 wiederholt und dabei seinen ersten Befund widerlegt. Es gab zwar in Abhängigkeit vom Erscheinungsbild ebenfalls geringfügige Differenzen im mittleren Abstand, aber die waren in keinster Weise systematisch mit der vermeintlichen Schwäche/Unsicherheit des Subjekts korreliert.

    *) beachte, dass der Überholraum, ganz im Gegensatz zu den im Netz kursierenden Ratschlägen für die optimale Position auf der Fahrbahn, um so kleiner wird, desto weiter am Rand (für uns rechts; bei Walker im UK links) man radelt.

    zumal man es auch eher in Richtung Deiner 2. Frage sehen kann: Warum hat die Autofahrerin nicht auf Hindernisse im Fahrweg ihres Autos geachtet ...

    Der Kastenwagen dürfte nur kurz gehalten haben (blockierte Einfahrt). Wer seine Hand dafür ins Feuer legen kann, dass er nach kurzem Halten noch nie vor dem Losfahren keinen Kontrollgang ums Auto gemacht hat, der werfe den ersten Stein.

    MOPO mit Bild der Unfallstelle : https://www.mopo.de/hamburg/polize…rlich-verletzt/

    Irgendwie sieht sieht das aus, als würde Grünzeugs den gesamten linken "Gehweg" an der Unfallstelle überwuchern

    Auf Streetview sieht man, dass die Bahre im MoPo-Foto zentral auf dem Gehweg steht, die Pflasterreihe links ist also nicht die Fahrbahn- sondern die Grundstücksgrenze. Andererseits sieht man, dass die Unfallstelle auch kein genuiner "Gehweg", sondern (auch) die Fläche einer Einfahrt ist. Das macht das Parken der Unfallverursacherin nicht legaler, aber etwas nachvollziehbarer.

    Dass sich die getötete Dame wohl auf den Gehweg "gesetzt" haben muss, ist wohl nur eine indirekte Schlussfolgerung aus dem Umstand, dass ansonsten die Autofahrerin ja die stehende oder im Rollator sitzende Fußgängerin direkt vor der Nase gehabt haben müsste. Normalerweise setzen sich Erwachsene aber nicht einfach so auf die Straße, und wenn, dann sicherlich auch nicht direkt vor ein Auto.

    Mir ist es auch ein Rätsel wie der Motorradfahrer den Triathleten übersehen nicht gesehen haben soll, dazu werde ich aber hier keine Vermutungen in den Raum stellen, weil ich nicht dabei war.

    An der Stelle wo der Unfall passiert ist, bin ich selbst regelmäßig mit dem Rennrad unterwegs.

    Es kursiert ein Video vom Crash. Das Motorrad überholte mit hohem Tempo einen Pulk von anderen Mediamotorrädern, die fahbahnmittig neben den Athleten herfuhren. Der Fahrer fuhr praktisch auf dem linken Fahrbahnrand, so dass der Athlet im Gegenverkehr keine Chance hatte.

    Deswegen die ganze Veranstaltung abbrechen? Hm, schwierig. Ich hätte die Entscheidung auch nicht treffen wollen.

    Was mich nervt ist, dass jetzt im Nachhinein alle Welt sich darüber empört, dass das Rennen weiter lief.

    Was wäre wohl los, wenn der Motorradfahrer den Crash überlebt hätte und stattdessen der Triathlet gestorben wäre?