Die Botschaft lautet: Radfahren auf der Fahrbahn ist oft sicherer als Radfahren auf dem Radweg.
In diesem "oft" steckt aber im Kern schon wieder die Sehnsucht nach dem guten Radweg [tm] drin, bei dem diese Bedingung erfüllt ist. Es geht nicht wirklich darum, das Fahrbahnradeln als Standardlösung zu empfehlen, sondern um die Werbung für eine Ertüchtigung des Radwegenetzes.
Autofahren auf der Fahrbahn ist auch oft sicherer als Autofahren auf dem Radweg.
Mofafahren auf der Fahrbahn ist auch oft sicherer als Mofafahren auf dem Radweg.
LKW-Fahren auf der Fahrbahn ist auch oft sicherer als LKW-Fahren auf dem Radweg.
Reiten auf der Fahrbahn ist auch oft sicherer als Reiten auf dem Radweg.
S-PDLX-Fahren auf der Fahrbahn ist auch oft sicherer als S-PDLX-Fahren auf dem Radweg.
Busfahren auf der Fahrbahn ist auch oft sicherer als Busfahren auf dem Radweg.
tbc...
Was lernen wir aus diesen Gemeinplätzen: nicht die Fahrzeugart, die einen Sonderweg benutzt, ist das Problem, sondern der Sonderweg per se. Wenn das Radeln auf der Fahrbahn zu gefährlich ist, dann ist es auch das Autofahren, LKW-Fahren, Mofafahren, Reiten oder Busfahren dort. Verkehrssicherheit ist unteilbar und Verkehrsunsicherheit nicht antriebsspezifisch.
Ein wenig schizophren mutet zudem dieser Satz an:
Zitat
Das KVR - und von 2021 an dann das neue Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt - arbeitet aktuell am Aufbau einer eigenen, zentralen Datenbank, in die die Daten der Polizei einfließen werden und die dann zur Unfallanalyse herangezogen wird. Ist aus den Daten abzuleiten, dass für den Radverkehr keine besondere Gefahr besteht, auf der Fahrbahn zu fahren, kann die Radwegbenutzungspflicht aufgehoben werden.
Wie kann man aus den Unfall-Daten erkennen, dass Fahrbahnradeln im Vergleich zur Radwegnutzung ggf sicherer ist, solange das Fahrbahnradeln streng verboten bleibt?