Trotzdem absurd. Während er auf dem Fahrrad unterwegs ist, kann er sich selbst schwerlich im Auto "behindern". Oder will er als "positives Vorbild" für andere Radfahrer agieren?
Ein gerne übersehener Punkt: KFZ überholen quasi nicht mehr untereinander. Radfahrer zu überholen reißt die KFZ-Führer somit aus ihrem stupiden Trott des stumpfen Hinterherfahrens und fordert Initiative, Planung und fehlerfreie Ausführung. Das ist unbequem, und gerade deshalb 1000x schlimmer als der drohende Zeitverlust beim Verzicht aufs Überholen.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten mit der resultierenden Abneigung des KFZ-Führer umzugehen: entweder, man geht ihr von vorneherein aus dem Weg, indem man gar nicht erst radelt und sich bloß in Umfragen nebulös mehr „sichere Radwege“ wünscht. So halten es die Meisten. Oder man radelt trotzdem, trachtet aber dann wenistens (mindestens unterbewusst) danach, den antizipierten Hass durch Schnell-Strampeln zu minimieren. Der Gruppe der spochtlichen Rennradfahrer gelingt das noch ganz gut, während normale Bewegungsmuffel (AKA „schwache Verkehrsteilnehmer“😈) der drohenden Anstrengung lieber ausweichen und sich legal oder illegal vom Seitenraum locken lassen. Offensichtlich ist, dass Meidung und Wegbeißen sich in einem immer schneller drehenden Teufelskreis wechselseitig rapide verstärken.
Und zu guter Letzt: wir alten Säcke, die sich noch daran erinnern können, wie sich eine Welt ohne mindestens rudimentäre Radwegenetze angefühlt hat, sterben allmählich aus.