Beiträge von Ullie

    "irgendwo" nicht; kommt nur auf der anderen Seite vom Norma-Markt am Ortseingang raus. Eventuell war es jemandem in der Gegenrichtung zu umständlich (oder schlicht nicht gewusst) und danach ist es dann natürlich schwer, links rüber zu kommen…

    Dann müsste der Fahrradfahrer hier den Ort Leimrieth verlassen haben:

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    Direkt hinter dem Ortsausgangsschild gilt Tempo 100. Dann wird reduziert auf 60, denn es kommen einige Gewerbegrundstücke:

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    Danach wieder 100 km/h max.:

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    Erst an dieser Stelle könnte ein Fahrradfahrer auf den Radweg wechseln, der erst ab hier straßenbegleitend gebaut ist. Es gilt da Tempo 100:

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    Und an vielen Stellen der rund 1 km langen Strecke vom Ortsausgang bis zu der Stelle, an der der Fahrradweg beginnt, gilt ein Überholverbot per durchgestrichener Linie. Und die Fahrspur ist nicht so breit, dass man mit einem Auto einen Fahrradfahrer dort überholen könnte, ohne die durchgezogene Linie zu überfahren. Auf der Hälfte dieser Strecke gilt Tempo 100 max.

    Und der Verkehrsbehörde muss klar sein, dass dort Fahrradfahrer lang fahren, denn an der Stelle an der es möglich ist, die Fahrbahn zu verlassen und auf den Fahrradweg zu wechseln, steht dieses Schild, das dem Fahrradfahrer signalisiert, er soll jetzt mal hübsch die Fahrbahn frei machen für den schnellen Autoverkehr:

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    Zum Beispiel das [Zeichen 274-56]und das [Zeichen 138-10]fehlen dagegen.

    Auf der Strecke, auf der der Unfall passierte, gibt es einen benutzungspflichtigen Fahrradweg. Allerdings nicht mehr auf dem letzten Teilstück vor Hildburghausen. Da endet der straßenbegleitende Radweg und es beginnt ein Radweg, der irgendwo ins Grüne führt. Habe leider nicht herausfinden können, wo genau der Unfall passierte.

    Hier die Stelle, an der der Radweg ins Grüne führt.

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    Beim Presseportal wird auch über den Unfall berichtet:

    LPI-SHL: Missglückter Überholvorgang
    Hildburghausen (ots) - Ein 83-jähriger Autofahrer setzte Freitagvormittag (02.05.2025) auf der Straße zwischen Hildburghausen und Leimrieth zum Überholen eines…
    www.presseportal.de

    Ein 83-jähriger Autofahrer setzte Freitagvormittag (02.05.2025) auf der Straße zwischen Hildburghausen und Leimrieth zum Überholen eines Radfahrers an. Aufgrund eines entgegenkommenden Autos brach er den Überholvorgang ab, scherte ein und stieß dabei gegen den 51-jährigen Fahrradfahrer.

    Ebenfalls interessant: Es gibt lange Straßenstücke, in denen eine durchgezogene Linie das Überholen verbietet. Hat der Autofahrer in einem solchen Teilstück den Fahrradfahrer umgefahren?

    Alles in allem würde ich sagen: Merz ist ein Spalter und hat dafür die Quittung bekommen. Leider nutzt das wieder nur der AfD.

    Ich hoffe, der Vorgang hat Merz die Augen dafür geöffnet, dass er das unselige Unvereinbarkeitsdogma, niemals mit den Linken zusammenzuarbeiten, fallen lässt. "Dienstag, 6.5.2025, 15.18 Uhr: "Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet", leitet Bundestagspräsidentin Julia Klöckner ein. Wie erwartet wollen die Fraktionen der Union, der SPD, der Grünen und der Linken von der Geschäftsordnung abweichen und noch heute den zweiten Kanzler-Wahlgang durchführen. Dafür braucht es eine Zwei-Drittel-Mehrheit.

    Vorher gibt es aber noch Wortmeldungen. Der parlamentarische Geschäftsführer der CDU, Steffen Bilger, wirbt nachdrücklich für den zweiten Wahlgang. Und bedankt sich bei den Linken für den gemeinsamen Antrag zur Abweichung von der Geschäftsordnung. Der Unvereinbarkeitsbeschluss ist damit Geschichte."

    https://www.focus.de/politik/deutschland/total-debakel-abgewendet-friedrich-merz-im-2-wahlgang-zum-kanzler-gewaehlt_e9c2d8cd-9425-49b8-90ec-dc908ab0ff80.html

    Ich mag mir nicht vorstellen wie rumgewürgt <X worden wäre, wenn die Wahl Merz' zum Kanzler weiter hinausgezögert worden wäre. Oder gar ein anderer Kandidat gesucht worden wäre. Und das obwohl mir Merz wenig sympathisch ist.

    Wie eine menschenfeindliche Verkehrsinfrastruktur schöngeredet wird, kann man an diesem Spiegel-Zitat sehen: Zu dem Unfall am Stuttgarter Olgaeck schreibt der Spiegel: https://www.spiegel.de/panorama/stutt…11-d80ed89dc125 (mit Bezahlschranke) https://archive.ph/koupH#selection-1537.0-1537.463 (auf archive.ph)

    "Fest steht: Es war nicht der erste Unfall an dieser Stelle der Stadt. Das Olgaeck ist ein Verkehrsknotenpunkt am Rande des Stadtzentrums, die Stadtbahn hält oberirdisch, auf der einen Seite lenkt eine zweispurige Straße den Verkehr in Richtung Autobahn, auf der anderen in Richtung Charlottenplatz. Autos, Busse, Bahn und Fußgänger, sie alle sind hier unterwegs. Um die Stadtbahnhaltestelle zu verlassen, müssen Fußgänger auf beiden Seiten erst die Straße queren."

    Das geht auch anders: In Leipzig zum Beispiel hält die Stadtbahn in einer Senke, sodass der ebene Ausstieg auf die Fahrbahn gewährleistet ist. Und die Fahrbahn ist durch Ampel-Rotlicht für die Dauer des Ein- und Ausstieg-Vorganges gesichert. Da gibt es kein Zusammenballen an den Enden eines Hochbahnsteiges mit Warten im dichten Fußgängergedränge auf die grüne Geh-Figur, sondern das Stadtbahnfahrzeug kann über die ganze Länge ebenerdig verlassen und bestiegen werden.

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    In diesem Video kann man sehen, wie die Stadtbahnlinie 12 in Leipzig die Haltestelle Zoo anfährt. In der Fahrtrichtung, die die Stadtbahn in dem Video fährt, hält die Stadtbahn auf der Fahrbahn und die Autos müssen hinter der Stadtbahn warten, bis der Ein- und Aussteigevorgang abgeschlossen ist. Die Bürgersteigkanten sind erhöht, um den barrierefreien Ein- und Ausstieg zu gewährleisten. Der Link ist an die Stelle (Minute 5:20) in dem Video kopiert. (

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    In dem zitierten Spiegelartikel allerdings wird der Eindruck erweckt, es sei besser, wenn die Stadtbahn an unterirdischen Haltestellen hält, damit die ÖPNV-Fahrgäste nicht gefährdet werden. In Wirklichkeit aber, damit die ÖPNV-Fahrgäste dem Autoverkehr nicht im Weg ist. Wie Fußgänger*innen-feindlich ist das denn, den Fußverkehr unter die Erde zu verlegen, damit oben der Autoverkehr Platz zum Rasen hat?

    Es ist bemerkenswert, dass Merz offensichtlich nur deshalb gestern noch zum Kanzler gewählt werden konnte, weil die Linke eine Änderung der Geschäftsordnung des Bundestags mit veranlasste:

    "Dann kam am frühen Nachmittag doch die Einigung auf einen zweiten Durchgang zustande. Dazu änderte der Bundestag mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit die Geschäftsordnung, um die Wahl noch heute möglich zu machen. Die Fraktionen von Union, SPD, Grünen und Linken hatten dies gemeinsam beantragt."

    aus tagesschau.de: Merz im zweiten Anlauf zum Kanzler gewählt, Stand: 06.05.2025, 17:39 Uhr

    Erfolg im zweiten Wahlgang: Merz zum Bundeskanzler gewählt
    Friedrich Merz ist im zweiten Anlauf zum Kanzler gewählt. Nach der Niederlage im ersten Wahlgang erhielt er die nötigen Stimmen. Anschließend bekam Merz von…
    www.tagesschau.de

    Ich sehe die Linke nicht als den "Paria" an, den die CDU/CSU gerne aus ihnen machen möchten. Und wenn dieses "stupid game" dazu beigetragen hat, dass diese absurde Abgrenzungspolitik gegen Links bei der CDU/CSU aufgeweicht wurde, dann ist es ganz und gar kein "stupid price", der dabei gewonnen wurde, sondern ein wertvoller Gewinn für die Demokratie in Deutschland.

    Möglicherweise hat bei Merz die Einstufung der AfD als gesichert rechtsextrem durch den Verfassungsschutz zu einem Umdenken beigetragen:

    "„Spätestens seit dem letzten Wochenende ist es auch für mich unvorstellbar, dass Abgeordnete im Deutschen Bundestag AfD-Abgeordnete zu Ausschussvorsitzenden wählen“, sagte der designierte Kanzler nach einer Unionsfraktionssitzung in Berlin."

    Tagesspiegel vom 5.5.2025 https://www.tagesspiegel.de/politik/keine-…n-13637506.html

    Auf jeden Fall sollte weiter die Aufmerksamkeit sehr hoch sein, ob es Annäherungsversuche der CDU/CSU an die AfD gibt. Ich würde es nicht ausschließen wollen, dass die Stimmen gegen Merz in Wirklichkeit Stimmen für eine AfD-CDU/CSU-Koalition waren.

    Die Bauhaussiedlung Dessau-Törten wurde auch erst mit sehr viel Verspätung als wertvoll erkannt und ist heute Weltkulturerbe.

    Bauhaussiedlung Dessau-Törten
    Die Versuchssiedlung Törten stellt ein herausragendes Beispiel des Neuen Bauens der 1920er Jahre dar.
    www.anhalt-dessau-wittenberg.de

    Allerdings waren die Architketen von damals bereits infiziert vom Gift des Automobilismus.

    Aber ich denke nicht, dass die streng geometrischen Formen und der Funktionalismus der Bauhaus-Siedlungshäuser einen Automatismus hin zum Autowahn beinhalten.

    Bei der von dir gewählten streetview-Ansicht sind die Häuser an sich vielleicht nicht so sehr das Problem, sondern vielmehr die die vielen herumstehenden Autos. Oder?

    Ich bin vor ziemlich genau zwei Jahren an der Unfallstelle gewesen und habe damals Fotos gemacht.

    (...)

    Der ADFC Stuttgart hat gemeinsam mit Fuss e.V., Kesselbambule, Kidical Mass, Naturfreunde Radgruppe, VCD und Zweirat Stuttgart eine Stellungnahme zu dem Unfall veröffentlicht. Und das finde ich richtig gut, dass der ADFC diese Stellungnahme veröffentlicht, zusammen mit anderen Verkehrsorganisationen, die sehr richtig erkannt haben, dass der MIV mit seinen vielfältigen menschenfeindlichen Auswüchsen endlich mit mehr Mut und Konsequenz von Politik und Verwaltung bekämpft werden muss!

    Aus der gemeinsamen Stellungnahme:
    "Wieviele Menschen müssen noch sterben oder zu Schaden kommen, bis sich die Verkehrspolitik in Stuttgart ändert? Tempo 30 als erste Maßnahme fordern ADFC, Fuss e.V., Kesselbambule, Kidical Mass, Naturfreunde Radgruppe, VCD und Zweirat Stuttgart.

    Vergangenen Freitag, 2. Mai ist ein Autofahrer am Olgaeck in den Z-Übergang hineingefahren und hat dabei mehrere Menschen überfahren. Eine Frau verstarb im Krankenhaus, es gibt mehrere Schwerstverletzte, darunter viele Kinder. Wir möchten den Angehörigen unser tiefstes Mitgefühl aussprechen.

    Schlimm ist, dass dies nicht der einzige tödliche Unfall an der Kreuzung Olgastraße/Charlottenstraße in diesem Jahr war. Bereits am 8. März 2025 ist eine Fußgängerin von einem Klein-LKW-Fahrer angefahren worden und später im Krankenhaus verstorben. Ein dritter tödlicher Unfall an dieser Kreuzung liegt nur wenige Jahre zurück: Am 10. Juli 2021 wurde ein Fußgänger von einem Autofahrer angefahren und ist danach ebenfalls im Krankenhaus verstorben."

    Der ganze Text: https://stuttgart.adfc.de/pressemitteilu…gaeck-stuttgart

    In diesem Artikel der Stutgarter Zeitung ist eine Karte auf der die vergangenen Unfälle im Bereich der Haltestelle Olgaeck eingezeichnet sind: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.unfall-…396a8ab0da.html

    https://www.heise.de/news/Scan-Auto…t-10370811.html

    "Wir können alles, außer Hochd... Hochdruck bei der Falschparkerbekämpfung" :evil:

    Kannst also Radfahrstreifen zuparken und auf der FW-Zufahrt stehen: überprüft werden nur bezahlte PArkplätze.

    Oder versteh ich da etwas falsch? :/

    Ich befürchte, du verstehst das richtig. Interessant, zufällig hatte ich heute mit einer Mitarbeiterin des Verkehrsaußendienstes gesprochen und sie auf die Möglichkeit hingewiesen, dass Falschparken mit ScanCars deutlich effektiver bekämpft werden könne. Ihre Antwort: Aber dann bekommen die Leute ja kein Zettel mehr unter den Scheibenwischer geklemmt. Und dann würde der Autofahrer ja erst 14 Tage später sein Knöllchen per Post bekommen.

    Es fiel mir schwer auf diese Bemerkung hin die Contenance zu wahren. Ich hab' den Bogen dann so hinbekommen, dass ich sie drauf aufmerksam machte, dass auf Supermarktparkplätzen der Fahrer durch Einfahrt in den Parkbereich die ausgehängten Geschäftsbedingungen akzeptiert. Und die haben beim Schwarzparken ebendas zufolge was sie gerade beschreibt. Nämlich die spätere Zustellung einer gesalzenen Rechnung. Und die ist in der Regel deutlich höher als der Betrag auf den Knöllchen des Verkehrsaußendienstes.

    Das erinnert mich daran, mal wieder im Verkehrsausschuss vorstellig zu werden, um einzufordern, dass nur noch Menschen ohne Führerschein im Verkehrsaußendienst angestellt werden dürfen. Aber wer weiß, der Stuttgarter Artikel hört sich so an, als habe man in BaWü eine rechtssichere Lösung für den ScanCar-Einsatz gefunden. Die müssten dann ja gefahren werden. (Oder selbstfahrend?)

    Und auch wenn es zumindest zunächst so ist, dass Falschparker auf Gehwegen und Radwegen noch aufwendig händisch bezettelt werden, das kann ja noch verbessert werden. Und die Verkehrsaußendienst-Mitarbeiter*innen haben sofort mehr Zeit dafür, wenn andere Parkkontrollen durch Scancars vereinfacht werden.

    https://rettet-das-diekmoor.de

    Die Grünen luden vor einiger Zeit zu einer Veranstaltung ein mit einem Luftbild der Gegend als Plakathintergrund. Sah alles sehr grün aus - kein Wunder: sie hatten ein altes Luftbild genommen, bei dem das größtenteils bewaldete Gelände des AK Ochsenzoll noch nicht durch Wohnungsbau zerstückelt worden war.

    Das war die alte Heimat der Rehe. Seit da abgeholzt wurde, um Legowürfel in weiß hinzustellen, sind die Tiere nur noch im Diekmoor anzutreffen.

    Was sind Legowürfel in weiß?

    Ich habe diesen Artikel gelesen und diese NDR-Sendung gehört:

    https://archive.is/BVbKg

    Umstrittenes Neubauprojekt in Hamburg: Siegerentwurf für Diekmoor präsentiert
    Im März dieses Jahres hatte der Bezirk Hamburg-Nord zu einem städtebaulichen Wettbewerb für das geplante Neubaugebiet Diekmoor im Stadtteil Langenhorn…
    www.ndr.de

    Mein Eindruck ist: Da soll das Wohnungsbaugebiet Diekmoor mit 700 Wohnungen entstehen. Inklusive achtstöckige Häuser. Das hört sich jetzt nicht nach Einfamilienhäuser mit großer Grundstücksfläche an. Wenn man Wohnungsbau überhaupt haben will, dann ist das schon eine der weniger ungünstigen Möglichkeiten, möglichst verdichtet zu bauen, so dass die Fläche optimal genutzt wird. Das scheint hier gegeben zu sein.

    Dann gibt es da anscheinend einen Alternativvorschlag der örtlichen SPD,CDU und FDP. Dazu schreibt das Hamburger Abendblatt: "Das geplante Bauvorhaben mit mehr als 60 Prozent gefördertem Wohnraum solle natur- und flächenschonender gestalten werden, so die drei Fraktionen in einer Mitteilung. Der Wohnungsneubau sei ihnen weiterhin ein „wichtiges Anliegen“, müsse jedoch mit dem Erhalt von Naturflächen in Einklang gebracht werden. „Im Falle des Diekmoors kann beides gleichermaßen erreicht werden“, betonen SPD, CDU und FDP."

    Unklar bleibt: Sehen die Pläne der örtlichen SPD-CDU-FDP-Koalition tatsächlich dieselbe Anzahl Wohnungen vor? Und ist es tatsächlich vertretbar dicht am Bahndamm zu bauen, wie es vorgeschlagen wird? Es hört sich ein bisschen so an wie: Ich würde ja nicht selbst am Bahndamm wohnen wollen, aber wenn hier neue Wohnungen entstehen sollen, dann will ich keinen Grünflächenverlust von dem ich selbst betroffen wäre. ;)

    Aber ich kenne die näheren Umstände nicht genauer, um mehr als ein paar Hinweise zu geben, wie es sich möglicherweise auch verhalten könnte. "Legowürfel in weiß", hört sich für mich übrigens wie eine Bemerkung an wie von jemandem, der von Architektur keine Ahnung hat, aber gerne Stimmung machen will gegen eine Bebauung, die er gerne verhindern will. Übrigens: Ich habe immer gerne mit Lego gespielt. Und mache das gelegentlich auch heute noch. Bei mir erweckt das höchstens positive Assoziationen. Aber ich fürchte, so war's nicht gemeint.

    Mir ist auch nicht ganz klar geworden, ob das jetzt die Planung für die Dickmoor-Bebauung ist, oder eine andere Planung. Wenn die "Legowürfel in weiß" keine Einfamilienhaus-Bungalows sind, habe ich da durchaus Sympathien.

    Trotzdem bleibt natürlich das Problem, dass eine immer weiter fortschreitende Flächenversiegelung ein Problem darstellt. Aber da traue ich die Grünen eher als anderen Parteien die Bereitschaft zu, das Problem zu erkennen. Und was das örtliche SPD-CDU-FDP-Bündnis angeht, wäre ich eher skeptisch.

    Lös dich doch einfach mal von dem ewigen verkrampften "Jemand muss doch inschuld sein! (und dass es unredlich wäre, das strategisch herunterzuspielen oder darüber zu schweigen. Immer ordentlich Salz in die Wunden reiben, sonst merkt womöglich gar keiner was.")

    Wie bereits mehrfach gesagt, ist die Entwicklung in Deutschland in allen Belangen (Pedelecs, Senioren, Alleinunfälle) grundsätzlich identisch mit der in den Niederlanden. Das führt unweigerlich zu zwei Schlussfolgerungen: erstens, es ist nicht die mangelhafte deutsche Infrastruktur. Zweitens: es liegt nicht an böswilligen/rücksichtslosen deutschen Autofahrern. Passend dazu geht es hier zur ausführlichen Stellungnahme des niederländischen Radfahrerverbandes Fietsersbond zur aktuellen Unfall-Statistik der Niederlande.:evil:

    Lass bitte solche Versuche bleiben, deine Diskussionspartner in ein schlechtes Licht zu rücken. Zumal ein solcher Vorwurf wie "verkrampft". Du vertrittst sehr intensiv deinen Standpunkt und wiederholst ihn gerne. Da empfiehlt es sich nicht, anderen Leuten vorzuwerfen, sie verharrten verkrampft auf bestimmte Aussagen. Zumal ich nirgends etwas davon geschrieben habe, dass immer die anderen Schuld seien.

    Es ist halt manchmal auch eine Bewertungsfrage: Wenn jemand mit einem Pedelec über einen schmalen und holprigen Angebotsradweg fährt und dabei verunfallt, dann kann man sagen: Selber Schuld, er hätte ja langsamer fahren können, oder auf der Fahrbahn fahren können.

    In dem von dir kritisierten ADFC-Artikel heißt es dazu: "Radwege sind oft kaputt, von Hindernissen übersät, viel zu schmal, zugeparkt ..." https://www.adfc.de/pressemitteilu…sichere-radwege

    Möglicherweise erwartest du von einem ADFC-Vertreter, dass er sagt: Ihr wisst ja alle, dass viele Radwege viel zu schmal sind und holprig und oft zugeparkt. Grämt euch deswegen nicht, es ist sowieso viel sicherer, die Fahrbahn zu benutzen. Ich fürchte, da erwartest du zu viel.

    Dass es mitunter richtig und sicherer ist, die Fahrbahn zu benutzen als einen gefährlich engen und holprigen Angebotsradweg, das sagt auch der ADFC. Allerdings setzt sich der ADFC auch dafür ein, dass solche Radwege erneuert und dabei verbreitert werden, wenn es für den Fahrradverkehr angeraten und zweckdienlich ist.

    Ich bin vor ziemlich genau zwei Jahren an der Unfallstelle gewesen und habe damals Fotos gemacht.

    Auf dem hier kann man die Zäune sehen, die die Fußgänger*innen wie Schlachtvieh einpferchen, die keinerlei Schutz bieten, wie der Unfall gezeigt hat und die den Autofahrern das Gefühl verleihen, sie können hier rasen, weil sie ja nicht mit Fußverkehr auf der Fahrbahn rechnen müssen.X(

    Damals fotografierte ich auf der Seite des Hochbahnsteiges mit der Rampe. Auf dem Bild kann man das Geländer sehen, das in der Bauweise dem Geländer entspricht, das das Unfallfahrzeug niedergewalzt hat.

    Hier ist das andere Ende des Hochbahnsteiges zu sehen, das Ende mit der Treppe. Der Unfall ereignete sich am gegenüberliegenden Treppenzugang, der nicht direkt im Bild sichtbar ist.

    Auf den Stuttgarter Hauptverkehrsstraßen gilt Tempo 40 km/h max. In der Berichtserstattung habe ich noch nichts über das mutmaßlich gefahrene Tempo des Unfallverursachers gelesen. Auf dem unteren ebenfalls zwei Jahre alten Foto ist rechts im Bild ein Tempo 40-Schild zu sehen.

    Hier ein Link zu einem Foto der Stuttgarter Zeitung. Es zeigt die Unfallstelle von der Stelle, auf der auf meinem Foto der weiße Pfeil mit Beschriftung eingezeichnet ist:

    https://www.stuttgarter-nachrichten.de/image-a.media.ced27365-2c49-4b41-9db4-14658e38f140.original?fm=avif&w=1200&ts=1746289574041

    "Der 42 Jahre alte Fahrer war mit seinem Luxus-Geländewagen an der Stadtbahn-Haltestelle in eine Gruppe von Menschen gefahren, die dort an der Ampel warteten, weil sie die Hohenheimer Straße überqueren wollten. Eine 46 Jahre alte Frau starb später im Krankenhaus an ihren schweren Verletzungen. Sieben weitere Menschen wurden verletzt, darunter fünf Kinder."

    tagesschau vom 4.5.25 https://www.tagesschau.de/inland/regiona…oetung-100.html

    Dem ADFC zu unterstellen, weil er bequeme und sichere Fahrradwege fordert, mache er das Fahrradfahren unsicher, halte ich für unzutreffend. Und die angeführten Belege geben das nicht her.

    Auffällig in der aktuellen Unfallentwicklung im Fahrradverkehr ist eine Zunahme der Pedelec-Unfälle, insbesondere der tödlichen Pedelec-Unfälle.

    Da ist es schon schwierig, das genau darzustellen. Betrachtet man beispielsweise die Unfallentwicklung bei den "Bio-bikes" ist diese derzeit rückläufig. Dabei müsste man aber wieder sehr genau unterscheiden, ob lediglich die absoluten Zahlen rückläufig sind oder auch die relativen Zahlen gemessen entweder an Zahl der gefahrenen Personenkilometer oder gemessen an der Zeit, die Menschen auf dem Fahrrad verbracht haben.

    Plausibel ist folgende Überlegung: Wer bisher eine halbe Stunde pro Tag mit dem Fahrrad ("Bio-bike") gefahren ist und neuerdings mit dem Pedelec unterwegs ist, der legt eine circa eineinhalbmal so lange Wegstrecke zurück. Statt bisher 7-8 km jetzt etwa 11-12 km. Das steigert in doppelter Hinsicht die Gefahr von Unfällen: Mit dem Pedelec fährt man schneller und in derselben Zeit größere Strecken.

    Plausibel ist ferner, dass die Nutzung des Fahrrades deutlich zurückgegangen ist und stattdessen von vielen das Pedelec benutzt wird. Plausibel ist auch, dass dadurch eine insgesamt höhere Kilometerleistung erzielt wird. Ob aber tatsächlich mehr Leute Fahrrad fahren oder ob die Leute mehr Zeit auf dem Fahrrad verbringen, könnte man nur ermitteln, wenn man genau die Zeit-Dauer der Fahrradnutzung betrachtet.

    Als Vertreter eines Fahrrad-Interessenverbandes, der daran interessiert ist, möglichst viele Menschen für das Fahrradfahren zu begeistern, halte ich solche Hinweise für absolut kontraproduktiv:

    Fahrzeugbeherrschung ist erstens bei einem einspurigen Zweirad essentiell für Unfallfreiheit.

    Das würde doch bedeuten, dass ein Vertreter eins Fahrradverbandes anderen sagt: Sieh erst mal zu, dass du richtig Fahrradfahren lernst, dann brauchst du auch keine Angst vor Unfällen zu haben. Wenn du dazu gehören willst, dann streng dich ordentlich an und trainiere das Fahrradfahren. Das begeistert viele Menschen nicht und schreckt nicht wenige nachhaltig ab, weil sie keine Lust haben auf so eine elitäre Veranstaltung. Was den ADFC meines Erachtens stetig ausgezeichnet hat und auch weiterhin auszeichnet ist, dass er nicht so auftritt wie zum Beispiel ein Sportverein, dem es darum geht Spielernachwuchs heranzuziehen. Vielmehr vertritt der ADFC die Position, dass das Fahrradfahren für alle Menschen eine gute und sichere Fortbewegungsart darstellen muss und dass dafür die Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. Und Fahrradgewöhnungstraining und Fahrradsicherheitstraining ist dabei nur ein Standbein. Wichtig ist insbesondere, die Verkehrsinfrastruktur so zu gestalten, dass sich Menschen dazu eingeladen fühlen, das Fahrrad zu nutzen.

    Egal, ob SiN und/oder objektiv bessere Verkehrssicherheit, die langfristige Unfallentwicklung in D zeigt, dass Unfälle Fahrrad-KFZ im Lauf der Jahre fahrleistungsbereinigt stark abnehmen. 2024 setzt den Trend nahtlos fort. Als Fahrradverband könnte man solche Details kennen, und ich würde sie als Funktionär sowohl zur Eigenwerbung benutzen, als auch fürs Kampaigning um das Einfangen der „Interested but Concerned“.

    Meinst du mit "fahrleistungsbereinigt", die Fahrleistung gemessen in Kilometer oder gemessen in Stunden, die auf dem Fahrrad zugebracht werden?

    Das macht einen Unterschied. Es muss darum gehen, die Menschen auf's Rad zu bringen, unabhängig von Kilometerleistungen. Wenn wenige Menschen große Fahrrad-Kilometerleistungen erbringen, ohne dabei Unfälle zu bauen, ist das erfreulich. Wichtiger aber ist, dass möglichst viele Menschen möglichst unfallfrei Fahrrad fahren.

    Und es genügt auch nicht der Hinweis, dass "Fahrleistungs-bereinigt" weniger Fahrrad-Unfälle passieren. Wie würdest du als Funktionär denn das als Werbung nutzen wollen: Etwa so: ;) "Das Statistische Bundesamt Destatis meldet heute neue Daten zu Fahrradunfällen. Demnach ist die Zahl der getöteten Radfahrenden zwischen 2014 und 2024 gegen den Trend gestiegen." :(

    Destatis: Zahl der getöteten Radfahrenden steigt / ADFC fordert sichere Radwege
    Fahrradunfälle 2014-2024: Destatis meldet heute, dass die Zahl der getöteten Radfahrenden gegen den Trend ansteigt. Der ADFC kommentiert.
    www.adfc.de

    ;)"Aber macht euch nichts draus, dafür sind wir Fahrradfahrenden in den letzten zehn Jahren ja auch deutlich mehr Kilometer gefahren. Und von denen, die dabei auf der Strecke geblieben sind, sind eh viele selber Schuld dran. Und dass die Bundesregierung sich der Vision Zero verpflichtet fühlt, darf man nicht allzu eng sehen. Das ist sowieso illusorisch." ;)

    https://taz.de/Hotelgaeste-mit-E-Bikes/%216081817/

    ... das die Grünen abreißen möchten, weil sie sich nicht trau(t)en, Wohnungsbau an Orten durchzusetzen, die schon versiegelt sind, wo man aber mit Büros mehr Profit machen kann.

    Gibt es inzwischen eine Grünen-Alleinregierung in Hamburg? Ich kenne jetzt nicht die näheren Hintergründe, aber genug Situationen, in denen man eine Kompromisslösung, der die Grünen zustimmten, hinterher so darstellte, als wären die Grünen "umgefallen" und hätten ohne Not gegen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Klimaschutz Politik gemacht.

    Worum ging es denn in diesem konkreten Fall, der deinen "Grünen-Groll" so sehr erregt?

    Könnte ich verstehen, wenn die Unfallzahlen stärker steigen als die Zunahme des Radverkehrs. Ist aber nicht so.

    Was vermutest du? Woran liegt es, dass die Radverkehr-Unfallzahlen nicht stärker steigen, als die Zunahme des Radverkehrs das erwarten lassen würde?

    Oder dieselbe Problematik noch mal anders formuliert: Der Radverkehr nimmt zu. Die Unfallzahlen nehmen allerdings nicht im selben Maße zu, wie der Fahrradverkehr. Wie kommt das?

    Ich vermute, dass es ganz normal ist, dass bis zu einem bestimmten Zeitpunkt die Zunahme des Fahrradverkehrs einhergeht mit einer Abnahme der Radverkehr-Unfallzahlen, insbesondere von Fahrrad-Auto-Unfällen. Ich erkläre mir das so: Wenn Autofahrer*innen nur sehr vereinzelt hin und wieder mal Fahrradfahrer*innen begegnen, dann ist für den Radverkehrsteilnehmer die Gefahr sehr groß, dass er in brenzligen Situationen übersehen wird.

    Rechnet aber der Autofahrer jederzeit mit Fahrradverkehr, weil der allgegenwärtig ist, dann reduziert das die Unfallgefahr für die Radverkehrsteilnehmer.

    Das kann zunächst sogar so weit gehen, dass bei einer Zunahme des Radverkehrs nicht nur die relativen, sondern auch die absoluten Unfallzahlen mit Fahrradbeteiligung zurückgehen unter ein Niveau, das zuvor bestand, als nur sehr wenige Fahrradfahrer*innen unterwegs waren.

    Die oben aufgestellte Vermutung ist unabhängig davon, ob eine spezielle Radverkehrs-Infrastruktur besteht oder nicht.

    In diesem VCD-Artikel vom 5.2.2025 wird über den Ausbau der Fahrradverkehr-Infrastruktur in Wien berichtet:

    Raus aus dem Asphalt - Mehr Bäume für Wien!
    Wien setzt eine groß angelegte Radoffensive um. Das Ziel: mehr Platz für klimafreundliche Mobilität – und mehr Bäume. Eine Testfahrt.
    www.vcd.org

    Ein Zitat: "Da tut es gut, dass Martin Blum aus voller Überzeugung sagen kann: „Radfahren in Wien ist eine sehr sichere Fortbewegungsart.“ Wir können es kaum glauben. „Wir haben jetzt zwei Jahre nacheinander ohne tödliche Unfälle“, versichert Blum. Noch mal ein Berlin-Vergleich: Im Jahr 2023 sind im Berliner Straßenverkehr 7.032 Fahrradfahrer*innen verunglückt, 12 von ihnen starben infolge der Unfälle."

    Der Artikel ist vom 5.2.25 und alleine im letzten Jahr starben im deutlich kleineren Hannover drei Fahrradfahrer*innen bei Unfällen. Immerhin waren es deutlich weniger als noch 2023: "Einen deutlichen Rückgang kann bei der Anzahl der tödlich verletzten Radfahrenden festgestellt werden. Die Summe der getöteten Radfahrenden sank von acht Fällen im Jahr 2023 auf drei Fälle im Jahr 2024."

    Ist die Radverkehrsinfrastruktur in Wien deutlich besser ausgebaut als in Hannover?

    "Allein im vergangenen Jahr hat sie [die Stadt Wien] (...) 20 Kilometer neue Radwege gebaut, in 53 Projekten. Kurzer Zahlenvergleich: Berlin hat im selben Zeitraum nur 4,2 Millionen für den Radverkehr ausgegeben, denn das Berliner Verkehrsressort hatte gleich nach der Übernahme durch die CDU einen Bau- und Planungsstopp für den Radverkehr erlassen." ebenda

    Jetzt kann man natürlich ganz schlau fragen „was ist so schlimm daran, wenn man als Lobbyverband die Leute bisschen behumst, wenn man am Ende schönere Radwege dabei kriegt?“. Das Problem daran ist, dass die Gefühlte Sicherheit (GS) ein zartes Pflänzchen ist. Gerade ein Verein, der nicht müde wird, die Rolle der Radwege für die GS und damit für den zugunsten der propagierten Verkehrswende erwünschten Zuwachs des Radverkehrs herauszustreichen, legt im Eifer des Gefechts um Steuermittel für den Radwegebau die GS in Schutt und Asche und treibt damit die Zielgruppe der „Interested but Concerned“ wieder nachhaltig zurück ins Auto. Knieschuss.

    Ein Lobbyverband, der die Leute "behumst".

    Das ist der Stoff, mit dem man Empörungs-Journalismus betreibt. Und wenn es dazu noch angeblich auf den ADFC zutrifft, dann gibt es dafür ein dankbares Publikum, dem es gefällt, dass einer von denen endlich mal sein Fett abbekommt, der immer so tut als wär' er er sonst wie umweltfreundlich und menschenfreundlich.

    Die Fakten jedoch sprechen deutlich gegen die These, dass der ADFC nur aus Eigenzweck und mit dem Ziel der Selbstbeweihräucherung den Ausbau von Radverkehrsinfrastruktur fordere.

    Und im vorliegenden Fall ist es kein billiger Statistik-Trick, bei dem die absolute Zahl der unternommenen Fahrrad-Fahrten unberücksichtigt blieb. Es wird ja ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Fahrrad-Nutzung angestiegen ist:

    "Dass der zunehmende Radverkehr aber mit einer steigenden Zahl von verunglückten Radfahrenden einhergeht, beunruhigt den ADFC als ihre Interessensvertretung natürlich sehr."

    Destatis: Zahl der getöteten Radfahrenden steigt / ADFC fordert sichere Radwege
    Fahrradunfälle 2014-2024: Destatis meldet heute, dass die Zahl der getöteten Radfahrenden gegen den Trend ansteigt. Der ADFC kommentiert.
    www.adfc.de

    Also was soll diese Masche, dem ADFC finstere Machenschaften vorzuwerfen?

    Die Meldung des Statistischen Bundesamtes wird natürlich auch vom ADFC dankbar aufgegriffen. Ein "Lobbyverband", der Ängste schürt und Fakten verdreht. Bin ich froh, dass ich da endlich ausgetreten bin!

    Wo genau liegt der ADFC in dem von dir eingestellten Artikel so sehr daneben, dass du froh bist, kein ADFC-Mitglied zu sein?

    "Im ersten Absatz geht es darum, dass die Zahl der im Verkehr tödliche Verunfallten insgesamt sinkt, aber die Zahl der getöteten Fahrradfahrer*innen ansteigt."

    Da ist nichts dran gelogen, das ist so.

    Im zweiten Absatz wird darauf hingewiesen, dass die Zahl der Fahrradfahrenden ansteigt. Und der ADFC macht darauf aufmerksam, dass an vielen Straßen die Radverkehrsinfrastruktur fehlt oder in keinem guten Zustand ist. Im Zusammenhang mit diesem Hinweis spricht der ADFC die Vermutung aus, dass bei weiter ansteigendem Radverkehrsanteil die Zahl der Fahrradunfälle weiter ansteigt.

    Das ist ein nachvollziehbarer Blick in die Zukunft. Ein Fakten verdrehen ist es jedenfalls nicht. Auch dass die Bundesregierung sich zu Vision Zero bekannt hat, ist kein Verdrehen von Fakten.

    Im nächsten Absatz folgen drei Forderungen zur Verkehrsinfrastruktur:

    1. sichere und baulich getrennte Radwege.

    2. Sichere Kreuzungen und Wegeführungen und eigene Ampelphasen für den Fahrradverkehr.

    3. Tempo 30 flächendeckend innerorts.

    Der Text endet mit einem Schlusssatz in Form eines Appells an die Bundesregierung.

    Wo sind die verdrehten Fakten? ?( Ich hab' sie nicht gefunden! :/ Ich halte auf jeden Fall den Vorwurf für überzogen. Selbst wenn jemand der einen oder anderen Aussage nicht voll zustimmen mag, der Vorwurf, dass der ADFC in diesem Beitrag Fakten verdreht, geht zu weit.

    Davon abgesehen lachen sich die Autofahrer*innen ins Fäustchen, wenn sie sehen, dass Fahrradfahrende mit einem solchen Kaliber wie "Fakten verdrehen" gegeneinander arbeiten.

    weil die Einheit "Zeit" vermutlich bei der Ermittlung von "Blitzeinschlägen" oder "von Meteorit getroffen" oder "Regen erlebt" sinnvoller ist. Aber bei Unfällen, die zum größeren Teil aus Vorfahrtfehlern (Kreuzung, Einmündung) bestehen: diese Zahl hängt von Strecke ab. :/

    Wenn es zutrifft, dass Unfälle besonders an Kreuzungen und Einmündungen stattfinden, dann sind Fahrradfahrende nicht deshalb besonders unfallgefährdet, weil sie ein Fahrrad als Verkehrsmittel benutzen, sondern, weil jemand, der ein Fahrrad als Verkehrsmittel benutzt, in deutlich dichteren Abständen Kreuzungen und Einmündungen passiert als jemand der mit dem Auto fährt.

    Hierzu habe ich diesen Artikel aus dem Jahr 2023 gefunden:

    Warum in den Niederlanden so viele Radfahrer im Verkehr sterben

    Darin wird Siegfried Brockmann von der UDV zitiert:

    Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass das nicht die Erklärung für die Unterschiede beim Unfallrisiko sein kann, aber hättest du auch dafür Zahlen, ob Unfälle im Längsverkehr in den NL häufiger sind als in Deutschland? Das müsste ja markant mehr sein, um das insgesamt 1,4-fach höhere streckenbezogene Risiko eines tödlichen Fahrradunfalls zu erklären.

    In dem Artikel heißt es: "Das niederländische Institut für Verkehrssicherheitsforschung SWOV errechnet: Gemessen am gefahrenen Kilometer liegt das Risiko eines tödlichen Unfalls für Radfahrer in den Niederlanden mehr als achtmal über dem von Autofahrern." Warum wird das Unfallrisiko an den gefahrenen Kilometern gemessen?

    Hätte ich einen Weg zum Arbeitsplatz von sagen wir 30 km, dann würde ich dafür nicht das Fahrrad benutzen, denn dann bräuchte ich dafür rund zwei Stunden. Bei einem halbstündigen Anfahrtsweg zur Arbeit käme ich auf ca. 7-8 km Strecke.

    Ein Autofahrer fährt in einer halben Stunde aber rund 30 km. Also die vierfache Strecke.

    Das heißt, selbst wenn das Unfallrisiko auf den Kilometer gerechnet beim Fahrradfahrten größer ist. Die Benutzung des Fahrrades ist trotzdem deutlich weniger risikoreich, als es die Kilometer-bezogene Betrachtung suggeriert.