Beiträge von Ullie

    Ticken die Franzosen anders?

    "La Ville de Paris organisait le 4 février une votation sur la place des SUV les plus lourds encombrants et polluants dans la capitale, et notamment sur un tarif spécial de stationnement pour ces véhicules. Toutes les infos sur cette votation."

    Die Stadt Paris organisierte am 4. Februar eine Abstimmung über den Platz für SUVs, die schwersten, sperrigsten und die am meisten umweltschädlichen Fahrzeuge in der Hauptstadt, insbesondere über einen speziellen Parktarif für diese Fahrzeuge. Alle Infos zu dieser Abstimmung. (Übersetzt von deepl und mir.)

    Sur les 1 374 532 personnes inscrites sur les listes électorales parisiennes, 78 121 électeurs ont pris part au scrutin.
    Bulletin « Pour » : 42 415 votants soit 54,55 % des suffrages exprimés
    Bulletin « Contre » : 35 340 votants soit 45,45 % des suffrages exprimés
    Nombre de bulletins blancs et nuls : 366

    Von den 1.374.532 Personen, die in den Pariser Wählerverzeichnissen eingetragen waren, nahmen 78.121 Wähler an der Wahl teil.
    Stimmzettel "Für": 42 415 Wähler, d. h. 54,55 % der abgegebenen Stimmen.
    Stimmzettel "Dagegen": 35 340 Wähler bzw. 45,45 % der abgegebenen Stimmen.
    Anzahl der leeren und ungültigen Stimmzettel: 366

    Quelle: offizielle Internetseite der Stadt Paris

    Les résultats de la votation sur la tarification des SUV
    La Ville de Paris organisait le 4 février une votation sur la place des SUV les plus lourds encombrants et polluants dans la capitale, et notamment sur un…
    www.paris.fr

    Wäre eine solche Abstimmung in einer deutschen Großstadt vorstellbar, insbesondere hinsichtlich der Fragestellung. Und welchen Verlauf und Ausgang würde eine solche Abstimmung nehmen?

    Noch krasser diese Aussage aus einem AutoBild-Video:

    "Angst ist kein guter Beifahrer. Wenn man im Kabinenroller Microlino mit sechzig Sachen zwischen Lkw, Bussen und SUV herumkurvt, dann hockt die Angst neben einem auf dieser unbequemen Sitzbank, und nichts ist da, das einen beruhigen kann. Kein Airbag, keine Knautschzone, keine guten Bremsen. Und dann halten da an der Ampel neben einem zwei junge Frauen in einem Golf oder Fiesta und blicken zu einem hinüber. Aber es ist nicht die Art von Blick, die man erhoffte. Sondern eher ein Mitleids-Blick. Ist das E-Leichtfahrzeug Microlino eine gute Idee? So Isetta-mäßig? Leider ganz klar: nein."

    Überschrift: So wenig überzeugt dieses Elektro-Leichtfahrzeug

    Microlino (2023): erste Fahrt - Leichtfahrzeug - Bremsen - Innenraum - AUTO BILD
    Ist das E-Leichtfahrzeug Microlino eine gute Idee? So Isetta-mäßig? Leider ganz klar: nein. AUTO BILD macht die erste Fahrt. Zum Video!
    www.autobild.de

    Es ist vermutlich nicht übertrieben anzunehmen, dass für die Autobild-Redaktion und die Leserschaft nur solche Fahrzeuge und die mit noch höheren PS-Zahlen, mehr Gewicht und größeren Abmessungen überzeugen:

    Hyundai Tucson 4,5 m lang, 1500 bis 1900 kg schwer, ca. 140 bis 270 PS (Das würde bedeuten in der leichteren Ausführung wäre das Fahrzeug noch unterhalb der Gewichtsgrenze, ab der in Paris jetzt extra hohe Parkgebühren fällig werden.) Wie absurd ist der Protest gegen eine solche Höherbepreisung, der jetzt in Deutschland erschallt? Muss ein 4,5 m langes Auto mit mehr als rund 150 PS und 1600 kg Gewicht vor höheren Parkgebühren geschützt werden?

    So schreibt der ADAC: "ADAC: Parkgebühren müssen fair sein
    Auch in den deutschen Innenstädten steigt der Parkdruck. Dennoch müssen nach Ansicht von ADAC Fachleuten Parkgebühren fair und in der Differenzierung sachlich begründbar sein. Das ist in dem Pariser Modell nicht der Fall. (...) Der ADAC hält die Pläne der Pariser Stadtverwaltung für keine geeignete Lösung, um das Parkproblem in den Städten zu beheben."

    Paris verdreifacht die Parkgebühren für SUVs
    Ihr fahrt nach Paris? Dann solltet ihr wissen, dass für einige Besucher das Parken ab Herbst richtig teuer wird.
    www.adac.de

    Bezeichnend auch, dass in dem AutoBild-Video über den Microlino der Begriff "Auto" für das Elektroauto nicht nur konsequent vermieden wird, sondern dass mehrfach ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass es sich bei dem Microlino angeblich nicht um ein Auto handele.

    Das war aber wahrscheinlich keine vorsätzliche Attacke, sondern eher Abgelenkt und /oder Selbstüberschätzung der eigenen Fahrkünste sein oder so.

    Wenn du aber als Radfahrer auf der Fahrbahn fährst, gibt es Autofahrer die dir zeigen, dass sie der Meinung sind du hättest nichts auf der Fahrbahn zu suchen.

    "Insgesamt fühlt man sich hier auch neben SUV's nicht so wahnsinnig sicher, ganz ehrlich." Das ist ein weiterer Satz aus dem Interview, der meine These bestätigt, dass die massenhafte Automobilität eine Sackgasse darstellt, in die am besten nie jemand hätte reinfahren dürfen.

    Die Einschätzung von Wahl-HHler: "Wenn du aber als Radfahrer auf der Fahrbahn fährst, gibt es Autofahrer, die dir zeigen, dass sie der Meinung sind, du hättest nichts auf der Fahrbahn zu suchen.", ist sofort übertragbar auf kleine Autos wie den Microlino. Vermutlich gibt es zwei Faktoren, die das abmildern: Es sind deutlich weniger solche kleinen Autos unterwegs und die unterwegs sind, werden zunächst erstmal als putzig empfunden oder eher neugierig bestaunt als abgrundtief gehasst, wie es vielen Fahrradfahrenden ergeht.

    Das war aber wahrscheinlich keine vorsätzliche Attacke, sondern eher Abgelenkt und /oder Selbstüberschätzung der eigenen Fahrkünste sein oder so.

    Wenn du aber als Radfahrer auf der Fahrbahn fährst, gibt es Autofahrer die dir zeigen, dass sie der Meinung sind du hättest nichts auf der Fahrbahn zu suchen.

    Zu dieser Einschätzung diese Einordnung des ADAC:

    "Zweit- oder Drittwagen für die Stadt
    Das Konzept der minimalistischen Mobilität für große Metropolen kennt man so ähnlich vom Opel Rocks-e und e.Go Life. Doch die Schweizer haben die Aufgabe mit ihrem Auto (dem Microlino) schlauer gelöst. Denn während die Rüsselsheimer mit ihrer Beschränkung auf 45 km/h beim Fahrer eher für Frust sorgen als für Freude und der knuffige Kunststoffwürfel in der Stadt mehr Hindernis ist als Hingucker, schwimmt der Microlino mit seinen bis zu 90 km/h auch im Verkehr auf der Landstraße mit. Insofern mag der Microlino für den einen oder die andere (mit gut gefülltem Bankkonto) als Zweit- oder Drittwagen in Frage kommen."

    Man könnte auch sagen: Vom ADAC zum Weghupen freigegeben. Nur dass der Opel Rocks nach Meinung des ADAC schon in der Stadt weggehupt werden sollte. Für viele Autofahrer dürfte allerdings auch der Microlino mit 90 km/h Höchstgeschwindigkeit auf der Landstraße als Verkehrshindernis angesehen werden. Schließlich gilt dort grundsätzlich Tempo 100 max. wobei viele dann noch einen kleinen Aufschlag draufrechnen.

    Entsprechend auch das vernichtende Urteil von Auto-Zeitung:

    "Die Autobahn ist nicht das Revier des Microlino." Für die allgegenwärtigen Revierkämpfe auf den Straßen, insbesondere auf der Autobahn hat der Microlino gefälligst zu Hause zu bleiben.

    Neuer Microlino (2023): Erste Testfahrt | autozeitung.de
    Der neue Microlino (2023) erinnert an die BMW Isetta, fährt jedoch elektrisch. Die erste Testfahrt gibt Aufschluss über die Stärken und Schwächen!
    www.autozeitung.de

    Mein Fazit: Es ist nicht zielführend solche Fahrzeuge wie den Microlino, den Renault Twizzy oder den Opel Rocks als Teil einer ernstgemeinten Verkehrswende anzupreisen. Die oben zitierte Aussage des ADAC sagt dazu alles: "Insofern mag der Microlino für den einen oder die andere (mit gut gefülltem Bankkonto) als Zweit- oder Drittwagen in Frage kommen." Solche Fahrzeuge bewirken keine Verkehrswende. Vermutlich nicht einmal dann, wenn sie jedem Bürger kostenlos als Mobilitäts-Alternative vor die Haustür gestellt würden.

    "Die Kommunen brauchen mehr politischen Einfluss auf Bundes- und Länderebene sowie deutlich mehr Handlungsspielräume: Sie sind der Ort des Wandels und des Diskurses, dort wird die Verkehrswende sichtbar, mit dem öffentlichen Raum als Schauplatz."

    Zitat aus dem bereits weiter oben bereits von Peter Viehrig verlinkten

    Verkehrswende 2.0: Brauchen wir einen Neustart?

    Es ist ja nun nicht so, dass die Verkehrswende-Gegner das nicht erkannt hätten. "Der öffentliche Raum als Schauplatz" wird systematisch zugeparkt, sämtliche öffentliche Flächen oder scheinbar öffentliche Flächen reklamieren Autofahrer für sich und bezeichnen es wahlweise als Gewohnheitsrecht oder sie sehen sich als praktisch denkende Menschen, und bezeichnen Kritiker als Prinzipienreiter.

    Beispiel: Die aktuelle Diskussion um extra hohe Parkgebühren für extra große und schwere Autos. Wenn ich das im Bekanntenkreis anspreche und auf immer größer werdende Wohnmobile am Straßenrand hinweise, dann kommt nicht selten als Reaktion: Jetzt seh' das mal nicht so eng, irgendwo müssen die doch ihr Auto parken. Und das ist dann ganz und gar nicht ironisch gemeint. Nein, insbesondere solche Menschen, die selbst ein Auto besitzen, sehen es als eine Art Grundrecht an, dass ihnen dafür ein kostenloser Stellplatz zur Verfügung gestellt werden müsse, ganz egal wie groß das Fahrzeug ist. Und sogar Menschen, die selbst gar kein Auto benutzen, haben nicht selten Mitleid mit den angeblichen Nöten der Autofahrenden, selbst dann, wenn es darum geht, das Wohnmobil im eigenen Wohnumfeld zu parken, möglichst direkt vor der Haustür.

    Und die Reaktion der Verkehrsbehörden sind gelinde gesagt lau. Siehe Beispiel oben. 2023 als diese streetview-Aufnahme entstand, hing da noch nicht das erläuternde Zusatzschild:

    Warum wird da überhaupt so eine Art Waldparkplatz angeboten? Die Kommune hätte heute schon die Möglichkeit, die Fläche zu begrünen.

    Stattdessen der Hinweis, "dauerhaftes Parken ... verboten". Vermutlich wird nicht dokumentiert, ob dort dauerhaft geparkt wird. Vermutlich ist es sogar gesetzlich verboten, das zu dokumentieren und vermutlich hätte dieses Zusatz-Schild keine große Chance, dort hängenzubleiben, wenn dagegen von Autlern* geklagt würde. Und vermutlich ist das den meisten Autlern so was von klar, dass sie mit keinerlei Ärger zu rechnen haben, solange sie nicht das angebaute Vorzeltdach ausrollen, dass man das Schild bestenfalls als Kosmetik bezeichnen muss.

    Mein Eindruck: Hätten die Kommunen mehr Handlungsspielräume, dann würde der vielerorts noch stärker als ohnehin schon dazu genutzt werden, die Autler zu pampern.

    Hier der Streetview-Link zum Parkplatz, auf dem "dauerhaftes Parken" verboten ist. Zum Zeitpunkt der streetview-Aufnahmen hing das Schild noch Zusatzschild zum Zusatzschild noch nicht an der Stelle:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    *Autler = Person, die ein Auto lenkt.

    Noch so ein Beispiel:

    An dieser engen Kreuzung ist ein absolutes Halteverbot ausgeschildert. Zudem gilt die Bestimmung, dass 5 m bis zur Kreuzung nicht geparkt werden darf. Hintergrund ist unter anderem die Befahrbarkeit für Müllfahrzeuge und Feuerwehrfahrzeuge.

    Hier die streetview-Aufnahme von November 2022, die noch etwas anderes deutlich macht:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Halteverbotszonen werden gerne von Handwerkern und Lieferanten zum ordnungswidrigen Parken benutzt, weil tagsüber manche nächtliche Falschparker einen anderen Stellplatz aufsuchen. Sie wissen: Tagsüber könnte es sein, dass kontrolliert wird, weil der Verkehrsaußendienst zuständig ist. Nachts ist in Hannover die Polizei für Falschparkerkontrollen zuständig, die sieht das aber höchstens ganz am Rande als ihre Aufgabe. Die Handwerkerschaft dagegen hofft tagsüber wohl auf Milde (oft liegt auch ein Zettel mit einer Telefonnummer hinter der Windschutzscheibe), oder preist die lächerlich niedrig bepreisten Strafzettel mit ein.

    Die Kommune hätte das Recht hier stärker zu kontrollieren, sie hätte auch das Recht, abends und nachts zu kontrollieren, vermutlich hat sie auch das Recht ggf. abschleppen zu lassen. Aber es passiert nichts in diese Richtung. Und dass dort "abgezettelt" wird, habe ich auch noch nicht beobachten können. Warum also den Kommunen noch mehr Handlungsspielraum ermöglichen?

    Doch.

    Er bringt dich

    (...)

    • ohne Attacken seitens Autofahrer

    (...)

    ans Ziel.

    Bist du in einem Opel Rocks vor Autofahrer-Attacken wirklich sicher?

    Lies, was diesem Polofahrer widerfahren ist: BMW X5 rammt VW Polo im Gegenverkehr

    BMW X5 rammt VW Polo im Gegenverkehr: Autofahrer tot - Polizei findet wichtiges Detail - Nachrichten - buchbraeuer.de
    Bei einem schrecklichen Unfall auf der Bundesstraße B214 ist ein VW-Polo-Fahrer ums Leben gekommen. Ein BMW X5 war frontal in den VW gekracht. Thuine – Auf der…
    buchbraeuer.de

    "Der 79-jährige Fahrer wurde in seinem VW Polo eingeklemmt und musste mit schwerem Gerät von der Feuerwehr aus dem Wrack befreit werden.

    Er war ordnungsgemäß angeschnallt, für ihn kam jedoch jede Hilfe zu spät. Der Mann aus Lingen erlag noch am Unfallort auf der Bundesstraße B214 in Thuine bei Lingen seinen schweren Verletzungen. Leichte Verletzungen trug der 19-jährige BMW-SUV-Fahrer davon."

    Der BMWX5 wiegt etwas über zwei Tonnen, der Polo ca. eine Tonne (je nach Modell und Ausführung) und der Opel Rocks weniger als eine halbe Tonne.

    Ich will hier keine Fahrradfahrende verunsichern, schließlich ist es immer noch so, dass die meisten tödlich im Straßenverkehr Verunglückten im Auto saßen, viele davon in richtig großen Autos. Aber psychologisch fühlt man sich natürlich etwas verunsichert, wenn man solche Unfallmeldungen liest und "nur" in einem Opel Rocks unterwegs ist.

    Die Verkehrswende-Agitation ist im Fall Natenom in der Zwickmühle.

    Nicht nur im Fall Natenom ist die Verkehrswende-Aufklärungskampagne in der Zwickmühle.

    Fordere ich Fahrradwege, dann kann ich vielleicht darauf hoffen, dass die kommen, weil Autofahrer die befürworten, damit sie freie Fahrt haben. Fordere ich keine Fahrradwege sondern stattdessen ein Absenken von Tempolimits, dann kann ich sicher sein, dass nichts passieren wird. Selbst dann wenn welche angeordnet werden verpuffen diese Maßnahmen, weil sie nicht effektiv kontrolliert werden.

    Aber das ist leider zum Beispiel im ÖPNV nicht anders. Beispiel Hamburg: Es ist nicht gelungen, die Straßenbahn in erneuerter Form als Stadtbahn wieder zu beleben. Stattdessen wird der U-Bahnbau vorangetrieben. Es dauert zwar Ewigkeiten und verschlingt viele Millionen Euro, bis wenige Kilometer neue Strecke dazu kommen, aber der Autoverkehr muss nichts von seinen Verkehrsflächen abgeben.

    Und auch für den Fußverkehr wird gerne in Sonntagsreden Besserung gelobt. Im Alltag aber parken immer breitere und immer mehr Autos immer mehr Fußgängerwege zu und blockieren die Absenkungen an Kreuzungen.

    UND

    • nicht als Öko-Spinner-Radfahrer

    Dafür wirst du dann aber von vielen Zeitgenossen als "Öko-Spinner-Autofahrer" betrachtet.

    Kaufst du dir aber so ein EQS-Dickschiff mit Stern, 5 m lang, 50 Zentner schwer und mit 500 PS E-Motoren ausgestattet, dann gibt's auch wieder Leute, denen das nicht recht ist. Nicht zuletzt diejenigen, die dir dann vorwerfen, dass dein Fahrzeug doch sehr viel schwerer sei als die vergleichbare Dieselvariante. (Und tatsächlich gilt in Paris als Extragroßes Auto eines, dass mehr als 1,6 t auf die Waage bringt, wenn es eine Dieselmotor hat, aber wenn es eine E-Motor hat, dann ist die Grenze bei 2 t). Jede Wette, sollte es in Deutschland jemals so weit kommen, dass eine mit der in Paris vergleichbaren Initiative Erfolg hat, dann kommt die FDP und fordert eine zusätzliche Ausnahmegenehmigung für 2 t schwere Verbrenner, wenn diese mit E-Fuels betankt werden.

    Sowohl Fahrradfahrende als auch Opel Rocks Fahrende oder Microlino Fahrende werden übrigens von vielen deshalb bestenfalls mitleidig betrachtet, weil du dann als jemand zählst, der nicht kapiert hat, dass solche Fahrzeuge einfach nicht sicher genug sind angesichts der vielen tonnenschweren

    X5, EQS, XC90, Panamera, Q7, Touareg, Discovery, .. Also all die andere Autos auf dem Bio-Supermarkt-Parkplatz.

    Und dass solche Fahrzeuge bisweilen vor dem Bio-Supermarkt stehen, hat ganz viel damit zu tun, dass es der Autoindustrie gelungen ist, an das Sicherheitsbewusstsein der Käufer zu appellieren. Und ich befürchte, es ist ein weiterer Beleg dafür, dass der massenhafte MIV an sich das Problem ist, weil zwangsläufig diese Dickschiffe (von allen verschmäht, und trotzdem von allen gekauft) dabei herauskommen.

    "Wir wollen höher sitzen, um besser sehen zu können, wir wollen mehr Sicherheit, wir wollen mehr Komfort und bessere Fahrleistungen. Ein Auto mit einer Leistung unter 100 PS ist heute so selten, wie es eines mit mehr als 100 PS in den 1970er-Jahren war."

    GRÖSSENWAHN - Warum die Autos immer größer werden

    aus der Standard vom 12.8.2019:

    Warum die Autos immer größer werden
    Es klingt seit Jahren wie ein Vorwurf an die Autoindustrie: Die Autos werden immer größer. Der wohl entscheidende Grund dafür: Kunden wollen genau das
    www.derstandard.de

    Die Oma steigt in das Teil wahrscheinlich nicht ein, aber wär eine Alternative.

    Ein T6 ist kein Bulli, und meist übersichtlicher und nicht größer als ein X5, EQS, XC90, , Panamera, Q7, Touareg, Discovery, .. Also all die andere Autos auf dem Bio-Supermarkt-Parkplatz.

    Na, vielleicht steigt die Oma ja hier ein:

    Mini-E-Auto statt SUVs: Aus eins mach drei
    Eine Schweizer Firma will den Trend zu immer größeren Autos umkehren. Drei ihrer Mini-E-Autos vom Typ „Microlino“ passen auf einen Stellplatz.
    taz.de

    Quelle:

    Mini-E-Auto statt SUVs:
    Aus eins mach drei
    Eine Schweizer Firma will den Trend zu immer größeren Autos umkehren. Drei ihrer Mini-E-Autos vom Typ „Microlino“ passen auf einen Stellplatz.

    Immerhin so ein Microlino im Isetta-Retro-Look kennt die Oma vielleicht ganz gut aus der Zeit, als sie mit dem Opa ihre Enkel zeugte und das Fahrzeug wirkt wie eine Verjüngungs-Kur.

    Wo die Oma (und nicht nur die Oma, sondern auch der Opa und die Kinder und Enkel!) aber bestens aufgehoben wären, ist ein gut ausgebauter ÖPNV mit hervorragend barrierefreien Zugängen und Haltestellen in fußläufiger Nähe. Leider geht der barrierefreie Ausbau von Haltestellen so schleppend voran, dass viele von uns das nicht mehr erleben werden, dass alle Haltestellen barrierefrei ausgebaut sind, wenn dort nicht endlich ein Beschleunigungsprogramm aufgelegt wird. Aber Autobahnausbau und Landstraßenausbau ist halt vielen wichtiger als barrierefreie Bushaltestellen.

    X5, EQS oder XC90 sind diese SUV-Dickschiffe mit Fahrzeuglängen von 5,00 m und mehr, sowie 500 PS und 2000 kg Leergewicht aufwärts. Und bloß weil solche Fahrzeuge bisweilen vor Bio-Märkten stehen und auch unter den Grünen Wählern es Menschen gibt, die diese Autos fahren, bedeutet das lange noch nicht, dass solche Fahrzeuge förderlich für eine Verkehrswende sind. Immerhin kannst du bei Grünen-Wähler*innen, die solche Fahrzeuge fahren, bisweilen noch so was wie Schamgefühl entdecken, wenn du sie darauf ansprichst. Sprichst du FDP-Wähler*innen darauf an, dann erzählen sie dir was von Freiheit.

    Und schließlich gibt es auch unter den Ärzten solche, die rauchen. Trotzdem würden selbst die vom Nikotin-Konsum eher abraten. Will heißen: Verkehrsplaner und Entscheider, die eine echte Verkehrswende herbeiführen, müssen für mich nicht authentisch sein in dem Sinne, dass sie "Bio-Biker" sind.

    Der Vergleich T6 und Opel Rocks ist gut gewählt.

    Für einen T6 fallen mir einige gute Gründe ein, warum man so etwas brauchen kann, für den Opel keine.

    Der T6 mit etwas mehr als doppeltem Flächenverbrauch (5 * 2m) gegen (2,4 * 1,4m) kann je nach Ausstattung 4-8 Leute transportieren, statt 2, wenn nur 4 Sitzplätze, dann fungiert er als TinyHouse für eben 4.

    Der Opel kann nichts, was nicht auch ein Rad, ein S-Pedelec oder ein Lastenrad kann.

    Als ob ich es geahnt hätte. Zurzeit wird in Hannover über höhere Parkgebühren für SUV diskutiert. Energischer Einspruch der örtlichen autofreundlichen Presse: Anne Hidalgo (die Bürgermeisterin von Paris) und Belit Onay (der Bürgermeister von Hannover) beides Befürworter von extra hohen Parkgebühren für Extragroße Autos instrumentalisierten angeblich den Begriff SUV. Es gäbe ja schließlich auch noch andere große und schwere Fahrzeuge. Der Begriff SUV würde jedoch als Kampfbegriff eingesetzt.

    Zwischen den Zeilen: Gegen VW-Busse und Limousinen würden sich die beiden nicht trauen, "ins Feld zu ziehen". Da passt der Hinweis auf die acht Sitzplätze im VW-Bus.

    Das Problem ist jedoch: Die allermeiste Zeit werden die meisten dieser 8 Sitze (nämlich 7) unbesetzt spazieren gefahren, insbesondere bei rein privater Nutzung. Und dieses "Tiny-Haus" steht die meiste Zeit des Tages am Fahrbahnrand gerne auch mal in der Regel ungestraft im absoluten Halteverbot.

    Und? Fahrer aus dem Verkehr gezogen? Waffen beschlagnahmt? Oder hat die Pforzheimer Polizei mal wieder demonstriert, dass sie Radfahrer für Gewürm hält?

    Wer versucht, sich mit seinem Auto Platz verschaffen, indem sie*er auf einen anderen, insbesondere einen weniger gut geschützten Verkehrsteilnehmer zufährt, benutzt sein Auto als Waffe. Ich fürchte allerdings, dass die Bewertung durch die Polizei bisweilen genau andersherum läuft, zumindest hatte ich diesen Eindruck bei den Traktor - Demonstranten für Billig-Diesel im Vergleich zu den Demonstrationen für Klimaschutz.

    Das glaub ich nicht. Der Energiebedarf des MIV ist gigantisch, völlig überflüssigerweise. Er wird komplett ausgeblendet, weil er ja aktuell durch Sprit gedeckt wird, nicht durch Strom. Er müsste aber in jede Diskussion um den zukünftigen Strombedarf einbezogen werden, und solche Diskussionen gibts zuhauf.

    Eigentlich eine Steilvorlage für jeden, der "was gegen große und schwere Autos hat", ein physikalisch unwiderlegbares Argument statt dem üblichen ideologischen "Lastenfahrrad-Mimimi" und dem "Ich-wünsch-mir-spielende-Kinder-auf-der-Straße". Eine harte, faktenbasierte Auseinandersetzung bzgl. Energiebedarf des MIV findet nicht statt.

    Im politischen Raum findet ohnehin kaum noch eine faktenbasierte Auseinandersetzung zu Verkehrsthemen statt.

    In Bezug auf den Umgang mit der AfD gab es dieses Wochenende einen lesenswerten taz-Artikel:

    "Umgang mit der AfD:
    Schluss mit Faktenchecks
    Die Wahrheit hilft rein gar nichts gegen die AfD. Nüchtern recherchierte Tatsachen gehen bisher nicht viral. Es ist Zeit für ein Umdenken.

    Wir als Medienschaffende können nicht so weitermachen wie bisher. Wir dürfen nicht mehr den Fake News hinterherlaufen, sie nicht mehr wiederholen, selbst wenn wir ihnen widersprechen wollen, wir dürfen nicht mehr die Faschisten in die Talkshows einladen, nur um danach verwundert zu sein, warum die ganze Aufklärung so wenig bringt."

    Umgang mit der AfD: Schluss mit Faktenchecks
    Die Wahrheit hilft rein gar nichts gegen die AfD. Nüchtern recherchierte Tatsachen gehen bisher nicht viral. Es ist Zeit für ein Umdenken.
    taz.de

    Manchmal frage ich mich, ob es nicht ebenso kontraproduktiv ist, Politiker*innen und Autolobby-Vertreter*innen in die Talkshows einzuladen, die sich für den weiteren Ausbau von Autobahnen zu immer breiteren und schnelleren Raser-Pisten aussprechen und kategorisch niedrigere Tempolimits auf Autobahnen, Landstraßen und in Ortschaften und in Städten ebenso ablehnen, wie mehr Tempokontrollen und effektive Maßnahmen zur Unfallverhütung und für Umweltschutz und Klimaschutz. Nach meiner Beobachtung argumentieren diese Vertreter in ähnlich unerträglicher Weise wie die AfD mit "alternativen Wahrheiten" und Fake News.

    Das hier bringt noch weniger, weil es suggeriert, dass es normal sei, mit einem VW Polo rum-zu-miven. Ist es nicht!

    Solche Fahrzeuge wären auch nicht besser:

    Es ist ein gravierendes Problem in der ganzen MIV-Diskussion. In dem Moment, in dem du mit Vergleichen zwischen verschiedenen Fahrzeugmodellen anfängst, wird es schwer, eine auto-kritische Position zu behaupten. Allerdings beschränkst du dich bei deinen Beiträgen hier im Forum häufig darauf, die Absurdität der MIV-Mobilität polemisch zu beschreiben.

    Da sehe ich Probleme: Polemik versteht längst nicht jede*r und kommt bei vielen Menschen nicht so gut an. Und mit Polemik ist es schwer eine bestimmte Position zu beschreiben im Sinne von: So könnte es funktionieren. Du schreibst zum Beispiel:

    Es ist überhaupt nicht normal, täglich alleine mit einem Gefährt rumzufahren, das für 5 Personen und 200 kg Zuladung ausgelegt ist, und selbst in diesem Zustand noch locker die Großglockner-Hochalpinstraße schaffen würde. Das ist eben nicht normal, das ist Verschwendung.

    Erst mal ist es ja so, dass es für viele Menschen völlig normal ist, alleine mit einem Fahrzeug herumzufahren, das für 5 Personen und 200 kg Zuladung ausgelegt ist. Und das zudem häufig das 20 bis 40-fache des Körpergewichtes wiegt.

    Und es wär auch nicht viel besser, wenn von diesen vielen Menschen jede*r mit einem Auto fährt, das nur zwei Sitzplätze hat, deutlich kleiner ist als viele Fünfsitzer und aufgrund der "Gnade des frühen Baujahrs" auch weniger Gewicht und PS hat:

    Aber auch mit so einem modernen Gefährt macht MIV als Massenphänomen keinen Sinn:

    MIV als Massenphänomen macht grundsätzlich überhaupt keinen Sinn. Und zwar vor allem deshalb, weil ihm die Tendenz innewohnt, immer größere und schwerere Fahrzeuge hervorzubringen. Gerade so als sei das ein "Naturgesetz".

    Hier die Zahlen für das scheinbar "vernünftige" Kleinfahrzeug und direkt dahinter das Fahrzeug in Lauerstellung, das nach meiner Beobachtung immer weiter zunehmend die Fahrbahnränder zuparkt:

    Und wer so einen Lieferwagen fährt, die*der kann dir auch tausend "gute" Gründe nennen, warum sie*er das tut, ja tun muss. Selbst dann, wenn sie*er das Fahrzeug nur ganz privat nutzt!

    Wie sieht denn nun deine Positionierung in der Mobilitätsdiskussion aus? Wie die Beispiele zeigen, lässt dein Ausschluss von Fünfsitzern mit 200 kg Zuladung und der Möglichkeit, damit Alpenpässe zu erklimmen als Transportmittel für nur eine Person immer noch einige Optionen offen, die es meines Erachtens nicht besser machen würden. Mal ganz davon abgesehen, wie du die Leute dazu bringen wolltest auf Kleinfahrzeuge wie den Opel Rocks umzusteigen und ihre jetzigen Fahrzeuge aufzugeben.

    Wird ja deutlich, wenn man ein E-Lastenrad gegen ein einigermaßen effizientes BEV rechnet. Mein Bullit braucht bei Unterstützungsstufe 1 ca. 0,7KWh auf 100km. Ein Elektroauto liegt da ca. um den Faktor 20 drüber - und da reden wir von einigermaßen effizienten BEV, nicht von fahrenden Schrankwänden.

    Ich bin nicht sicher, ob Zahlen-Vergleiche überhaupt viel bringen in einer Medienwelt, die immer stärker auf Bildern basiert. Hier ein bearbeitetes Foto, bei dem ich versucht habe, beides zusammenzubringen:

    Man könnte das Auto - und besonders die deutschen Premiumlimousinen - als Individual-Transportmittel argumentativ komplett zerschmettern. Macht aber niemand, nicht mal die Verkehrswende-Protagonisten.

    Klar, könnte man das Auto - und besonders die deutschen Premiumlimousinen - als Individual-Transportmittel argumentativ komplett zerschmettern. Ich befürchte allerdings, der Redner erleidet Zuhörermangel. Oder anders formuliert: Zeig mir den großen Saal von Leuten, die das interessiert. Es gibt da einfach zu viele Menschen, die davon nichts hören wollen, und zu wenige, die darauf hoffen, dass sich was zum Besseren ändert.

    Thek hat ja zu Recht davor gewarnt, das Thema allzu SUV-fixiert zu puschen. Allerdings m. E. mit der falschen Begründung: Thek warnte deshalb vor der SUV-Fixierung, weil eine große Anzahl SUV-Modelle die in Paris angewandte 1,6 t-Grenze (2 t für reine E-Fahrzeuge) für deutlich erhöhte Parkgebühren nicht überschreiten und nannte in diesem Zusammenhang den T-Roc von VW.

    Ich befürchte eine andere Gefahr: Nicht nur SUV sind extrem klima- und umweltfeindlich. Ein VW-Bus oder ein vergleichbares Fahrzeug ist es um so mehr. Und auch eine flacher gebaute Limousine verdreckt nochmal deutlich mehr die Umwelt als ein Kleinwagen oder Kleinstwagen.

    Und auch wenn's viele nicht gerne hören oder hören wollen, ist es immer wieder wichtig, die Menschen für die Problematik zu sensibilisieren, dass es keine automobile Zukunft geben kann, wenn wir eine Zukunft haben wollen. Und dazu taugt das Thema extrahohe Parkgebühren für extragroße Autos.

    In Paris funktioniert das über das Fahrzeuggewicht: ab 1,6t für alles mit Verbrennungsmotor bzw. 2t für eine E-Autos wird's teuer.

    IMHO sollte man in der Diskussion aber auch von dem Begriff "SUV" weg, ...

    Nicht nur die SUV's stellen ein erhebliches Problem dar, so gesehen ist es richtig, die Diskussionen nicht so sehr SUV-fixiert zu führen, dass es der Autolobby gelingt zum Beispiel einen "VW-Bus" als einen umweltfreundliches Alltags-PKW für alle zu etablieren.

    Was den T-ROC angeht, befürchte ich ein ähnliches Gewichts- und Größenwachstum wie beim Golf. Der startete mal mit 3,82 m Fahrzeuglänge und 930 kg Leergewicht. Der aktuelle Golf 8 hat eine Länge von 4,28 bis 4,64 m und ein Leergewicht von 1255 bis 1630 kg.

    Zusätzlich zum Gewicht sollte die Motorisierung gewichtet werden. Vorschlag: Maximal 1 PS pro 10 kg Fahrzeug-Leergewicht.

    Freilich wird es um so schwerer klare und verständliche Vorgaben zu machen, je mehr Faktoren berücksichtigt werden. Keine leichte Aufgabe, vor allem deshalb nicht, weil es in jedem Fall ein weiteres Tummelfeld für Populisten darstellt.

    Beim ÖPNV stimme ich dir zu, denn Busse sind eben auch Kraftfahrzeuge mit erheblichen CO2-Emissionen und damit sogar eher Teil des Problems als der Lösung. Auf dem Lande erreichst du dabei sehr schnell einen Punkt, wo es _besser_ für den Klimaschutz wäre, wenn die Leute mit dem eigenen Auto fahren, weil die CO2-Emission pro Fahrgast geringer ist. "Bus" auf dem Lande heißt halt oft, den eh schon längeren Weg mit Umwegen zu verlängern, während man weitgehend alleine in einem riesigen Fahrzeug mit 30-50l/100km verbringt.

    Ich kann einfach nicht verstehen, warum bei manchen Menschen die Vorstellung, einen Omnibus zu benutzen mit solchen Aversionen verbunden ist, dass sie den ÖPNV mit Omnibussen im ländlichen Raum sofort pauschal als angeblich völlig unbrauchbaren Verkehrswende-Beitrag diffamieren.

    So weit zu gehen, den Omnibusverkehr als Teil des Problems zu bezeichnen, ist allerdings schon besonders dreist. Und es ist völlig unzutreffend. Ein gut ausgebauter ÖPNV ist ein zentraler Bestandteil einer Verkehrswende auch im ländlichen Raum, die den Namen Verkehrswende verdient. Und zeitnah umsetzen lässt sich der ÖPNV-Ausbau vielerorts zunächst nur mit Omnibussen. Freilich muss dieser ÖPNV-Ausbau verknüpft sein mit einem MIV-Rückbau in der Form, dass für PKW deutlich niedrigere Tempolimits gelten. Auf Landstraßen beispielsweise generell maximal Tempo 60 und an vielen gefährlichen Engstellen müssen niedrigere Tempolimits angeordnet werden. Bushaltestellen müssen grundsätzlich so gestaltet werden, dass PKW nicht am haltenden Omnibus vorbeifahren können.

    Stattdessen aber findet ein Generalausbau aller Landstraßen statt, der möglichst überall Tempo 100 für PKW gefahrlos ermöglichen soll. Also das genaue Gegenteil von Verkehrswende.

    Müllautos und Rettungsfahrzeuge werden auch immer fetter!!!

    (Achtung, ironisch gemeint!)

    Ironie ist so eine Sache. Weil es leicht sein kann, dass das was man ironisch meint, von anderen bereits ganz ernsthaft (und kein bisschen ironisch) umgesetzt wurde:

    "Steinheims Altstadt ist für die städtischen Müllwerker stets eine Herausforderung. Die Straßen sind vergleichsweise schmal. Und manches widerrechtlich geparkte Auto erschwert bei der Müllabfuhr das Rangieren mit dem 10,20 Meter langen und 2,55 Meter breiten Sammel-Dreiachser zusätzlich. Das soll ein Ende haben. Der Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) hat zwei sogenannte Engstellen-Fahrzeuge angeschafft.

    Diese sind mit ihren 6,80 Meter Länge und 2,20 Meter Breite kompakter und flexibler – erreichen aber freilich mit 2,3 Tonnen Zuladung auch nur etwas mehr als ein Fünftel des großen „Sammel-Bruders“. Die kleinen Müllautos erleichtern jedoch die Arbeit, schaffen mehr Verkehrssicherheit und erzeugen weniger Ärger, sagt Stadtrat Thomas Morlock."

    Wenn es nicht so traurig wäre ...;(

    <XNicht die immer breiteren SUV-Dickschiffe, VW-Busse, Wohnmobile und die vielen Falkschparker sorgen für Ärger. Nein die "dicken Müllfahrzeuge" verursachen den Ärger. Wie gut, dass Steinheim gegengesteuert hat. Demnächst wird der Müll mit Schubkarren abgeholt und danach schlängeln sich Kiepenträger zwischen den parkenden Autos hindurch, um den Müll zu entsorgen.<X Aber was rede ich da, wahrscheinlich ist auch dass schon irgendwo längst Realität.