Scheinbar bist du inzwischen in einem Alter, in welchen viele Menschen Probleme mit Veränderungen haben. Darf es deshalb keinen Fortschritt für andere Menschen geben?
Du weißt doch:
"Wat de Bauer nich kennt, dat fritt hei nich.
Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht." 
Spaß beiseite. Fortschritt wird in einer sehr stark naturwissenschaftlich-technisch ausgerichteten Gesellschaft oft nur in der Form von technischem Fortschritt gewürdigt.
Bei der gegenwärtigen Mobilitätsdiskussion werden zum Beispiel technische Inovationen wie "Flugtaxis" erfolgreich als Problemlöser propagiert. Dazu kommt eine weit verbreitete einseitig kapitalistische Denkhaltung. Mit einfachen Lösungen lässt sich kein Geld verdienen, im Vergleich dazu, wenn es gelingt, Menschen für immer stärker technisierte Produkte zu begeistern.
Ich nenne hier mal folgende Preise zu denen Swapfiets Lösungen für Mobilitätsprobleme anbietet:
Power 7 E-Bike (Pedelec): 74,90 € pro Monat
Power 1 E-Bike (Pedelec): 49,90 € pro Monat
Deluxe 7: 17,90 € pro Monat
Original: 14,90 € pro Monat
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Eine gute Fahrradverkehrsinfrastruktur, die es gerade jenen Menschen ermöglicht daran teilzuhaben, die einfach nur etwas bequemer unterwegs sein wollen als zu Fuß, ermöglichen nachhaltige Mobilität für alle. Dazu kommen dazu kurze Wege. Wenn ich es zum Einkaufen nicht weiter habe als ein paar hundert Meter, dann kann ich diese Wege zu Fuß erledigen. Oder mit einem klassischen Rad ohne Gangschaltung.
Gerade bei älteren Menschen ist der Rücktritt bekannt und beliebt. Aber vielleicht nicht mehr ausreichend sensibel als Bremse an einem Pedelec? Nichts gegen technische Neuerungen. Und die Frage ist natürlich berechtigt:
Darf es deshalb keinen Fortschritt für andere Menschen geben?
Aber umgekehrt hat auch dieser Einwand seine Berechtigung:
Es hat sich immer wieder gezeigt, dass blinde Technikgläubigkeit teuer bezahlt werden musste. Oft von Menschen, die zu keinem Zeitpunkt von der Technik profitierten während andere damit viel Geld gemacht haben. Viele Menschen erleben technische Neuerungen als eine Art Sachzwang, dem sie sich fügen müssen. Und sie ziehen noch dazu bisweilen den Spott der "besserwissenden" Menschen auf sich, wenn sie dagegen revoltieren.
Sich für ein bestimmtes Fahrrad entscheiden zu müssen, ist heutzutage schon schwer genug. Mit der zunehmenden Verbreitung von vielen verschiedenen Pedelec-Modellen wird das Angebot noch unübersichtlicher.
Huiuiui: Nabenmotor, Mittelmotor, Nenndauerleistung, PedeBikelecS..... Ich will doch einfach nur von A nach B auf dem Zweirad fahren.
Krapotkes Aufzählung ließe sich noch sehr weit fortsetzen, zumal die ganzen Fragen beim normalen Fahrradkauf dann nochmal multipliziert werden können. 28er oder 26er Räder oder noch kleinere, breite Reifen oder schmale, tiefer Einstieg oder Trapezrahmen, Alu- oder Stahlrahmen, Federung oder keine Federung? Beim Nabenmotor nicht vergessen: Hinten oder Vorne? Wo soll der Akku sitzen? Am Rahmen, im Rahmen oder unter dem Gepäckträger? Und da ist jetzt noch kein Wort über Bremsen oder Gangschaltungen gesagt.