Beiträge von Ullie

    Diese Tabelle habe ich auf der Internetseite von Kaufland gefunden:

    E-Bikes und Pedelecs: Die Unterschiede

    PedelecS-PedelecE-Bike
    Unterstützt beim TretenUnterstützt beim TretenFährt von allein
    Bis 25 km/hBis 45 km/hBis 45 km/h
    Kein Mindestalter (erst ab 14 Jahren empfohlen)Mindestalter 16 JahreMindestalter 15 (Modelle bis 20 km/h) bzw. 16 Jahre
    Kein Führerschein notwendigFührerschein Klasse AM oder BMofa-Prüfbescheinigung (Modelle bis 25 km/h) bzw. Führerschein Klasse AM oder B
    Keine Helmpflicht (Tragen aber empfohlen)HelmpflichtHelmpflicht
    Keine besonderen NutzungsvoraussetzungenBetriebserlaubnis und Versicherungskennzeichen nötigBetriebserlaubnis und Versicherungskennzeichen nötig

    Was mich zuerst gewundert hat, ist der Hinweis, dass Speed-Pedelecs erst ab 16 Jahren gefahren werden dürfen, E-Bikes aber schon ab 15 Jahren. Beide fahren bis zu 45 km/h schnell. Aber die 15 Jahre gelten nur für E-Bikes, die maximal 20 km/h schnell fahren.

    Bei der Berichterstattung Mitte März wurde ja behauptet, der Verkauf von E-Bikes sei erstmals höher gewesen, als die Verkaufszahlen von Fahrrädern. Legt man die oben zitierte Tabelle zugrunde, stimmt das nicht. Nur wenn der Begriff E-Bike als Überbegriff für Pedelecs, Speed-Pedelecs und E-Bikes (im Sinne der Tabelle) benutzt werden, trifft das zu.

    In diesem Artikel auf Business Insider werden diese drei Fahrradmodelle als die meistverkauften E-Bikes genannt:
    Das meistverkaufte E-Bike: Telefunken RC657*
    Das meistverkaufte E-Klapprad: Bluewheel BW_BXB55_BL_10*
    Das meistverkaufte E-Mountainbike: Sachsenrad R8 Flex II*

    Bestseller bei Amazon: Diese drei E-Bikes sind besonders beliebt
    Was ist das meistverkaufte E-Bike? Hier stellen wir euch die drei Bestseller aus der Kategorie "Elektrofahrrad" bei Amazon Deutschland vor.
    www.businessinsider.de

    Alle drei Modelle sind ganz eindeutig Pedelecs. Warum tut die Branche häufig so, als gäbe es da keine ganz eindeutig benennbaren Unterschiede zwischen den verschiedenen Fahrzeugkategorien, wie sie in der Kaufland-Tabelle beschrieben sind?

    Stattdessen wird zum Beispiel unterschieden zwischen E-Bike-Trekkingräder, E-Bike-Klappräder und E-Bike-Mountainbikes. Der Unterschied ist doch viel geringer als der Unterschied zwischen einem "Fahrrad" mit max. 250 W Motorleistung (Pedelec) im Vergleich zu bis max. 4000 W (S-Pedelec oder E-Bike im Sinne der Kaufland-Tabelle).

    Ich vermute, die anordnende Verkehrsbehörde hatte die Befürchtung, dass Mofas auf dem gemeinsamen Fuß- und Radweg fahren. Wäre das ein Fuß- und Radweg außerorts, dann dürften dort ja auch Mofas fahren. Vielleicht hatte es sich "eingebürgert", dass dort Mofa gefahren wurde, weil viele dachten, es sei außerorts. Und um das zu unterbinden, wurde das Zusatzschild "ausgenommen Motorfahrzeuge" aufgehängt.

    An einer anderen Stelle auf demselben Radweg ist diese Beschilderung:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.de

    Auch an der Stelle könnte jemand denken, es ist ein Außerorts-Radweg.

    Und an dieser Stelle:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.de

    Aber warum mal "keine Motorfahrzeuge" und ein anderes mal "keine Mofas"?

    Davon abgesehen jammert niemand so laut wie die kleine S-Pedelec-Gemeinde in meinem Bekanntenkreis, das sie nicht wie Räder behandelt werden und dass sie (mindestens) außerorts unbedingt den Radweg benutzen wollen.

    Warum jammern die so laut? Und vor allem: Warum gehen die nicht her und fordern deutlich niedrigere Tempolimits für den Autoverkehr auf Landstraßen? Würde dort grundsätzlich Tempo 60 max. gelten, dann wären die mit ihren S-Pedelecs doch nur unwesentlich langsamer unterwegs als die Autos. So wie es jetzt geregelt ist, fahren die S-Pedelecs bei maximalem Tempo doch nicht einmal halb so schnell wie Autos auf der Landstraße.

    Bei Tempo 45 für S-Pedelecs und Tempo 60 für Autos wären die S-Pedelecs nur ein Viertel langsamer.

    Den Begriff E-Bike zu benutzen, obwohl es sich eigentlich zu 99,5 % um eine spezielle Form von "E-Bikes", nämlich um Pedelecs handelt, bei denen die Verkaufszahlen so stark gestiegen sind, ist eine irreführende oder zumindest unscharfe Berichterstattung. Allerdings stimme ich dir zu, dass der Begriff E-Bike simpel, weil griffig, kurz und selbst für Englisch-Wenigsprecher leicht zu verstehen ist. Und vermutlich klingt E-Bike bei vielen "cooler" in den Ohren als "Pedelec".

    Es wird da aber was zusammengemengt, was m. E. eigentlich scharf getrennt gehört:

    Die hohe Motorkraft-Unterstützung beim Speed-Pedelec bedingt, dass man diese Fahrzeuge nicht nur rechtlich anders einordnet. Auch in der Diskussion darüber ist es richtig, sie anders einzuordnen.

    "Die S-Pedelecs funktionieren wie Pedelecs auch, bedeutet der Fahrer muss immer noch selbst in die Pedale treten. Allerdings hört die Motorunterstützung bei einem S-Pedelec erst bei einer Geschwindigkeit von 45 km/h auf. Der Motor darf maximal über eine Nenndauerleistung bis zu 4.000 Watt, höchstens eine vierfache Unterstützung der Fahrerleistung (Tretkraftunterstützung von max. 400 %) haben."

    S-Pedelec vom Experten erklärt - e-motion e-Bike Experten
    Ein S-Pedelec ist die S-Klasse unter den Pedelec. Bis zu 45 km/h schnell fährt ein Speed Pedelec. Fahrer müssen ein Versicherungskennzeichen anbringen.
    emotion-technologies.de

    Das Pedelec (Pedal Electric Cycle) gehört zu den meist genutzten Elektrofahrrädern. Der Motor unterstützt die Trittbewegung des Fahrers in unterschiedlichen Stufen, die sich an einer Steuereinheit am Lenker ganz bequem einstellen lassen. Es gilt: Ohne Trittbewegung auch keine Motorleistung! Der e-Bike-Antrieb arbeitet bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h und darf eine Leistung von maximal 250 Watt haben.

    Was ist der Unterschied zwischen e-Bike und Pedelec? | Antworten bei e-motion
    e-Bikes, Pedelecs und Speed-Pedelecs | Erfahre alles über Charakteristika und die Unterschiede zwischen e-Bike und Pedelec bei e-motion!
    www.emotion-ebikes.de

    Ein E-Bike ist eine Art elektrisches Mofa, mit Gasgriff und treten optional. Max. 25km/h.

    Ein Pedelec hat Pedale, wie der Name schon nahelegt. Unterschieden wird zwischen Pedelec (maximal 25km/h, max 250Watt) und S-Pedelec (max. 45km/h, 450Watt)

    Weil es jetzt hier im Themenstrang entsprechend Peter Viehrings Initiative schwerpunktmäßig um die Radwegbenutzungspflicht für Pedelecs gehen soll, habe ich inzwischen einen anderen Themenstrang eröffnet, um solche Aspekte zu diskutieren wie in deinem Beitrag:

    Ullie
    2. April 2024 um 21:12

    Da steht dann auch gleich in meinem ersten Beitrag, dass der Begriff "E-Bike" in der weit verbreiteten Berichterstattung über die hohen Verkaufszahlen eigentlich ein journalistischer Fehlgriff ist.

    Leider ein Fehlgriff mit vielen Beispielen:

    "Fahrradverkäufe 2023 - Erstmals mehr E-Bikes als klassische Räder"
    tagesschau, 13.03.2024 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/fahrradproduktion-ebikes-nachfrage-100.html#

    "Fahrradindustrie - 2023 wurden erstmals mehr E-Bikes als herkömmliche Räder verkauft"
    SZ, 13.03.2024 https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/e-b…hland-1.6449148

    "E‑Bikes waren auch 2023 weiter auf dem Vormarsch"
    pressedienst fahrrad.de, 26.3.2024 https://www.pd-f.de/2024/03/26/e-b…vormarsch_19140

    Hast du eine Erklärung dafür, warum so oft fälschlicherweise von E-Bikes die Rede ist statt von Pedelecs? Bitte auf Erstmals mehr "E-Bikes" (genauer: Pedelecs) als klassische Räder - stirbt das Fahrrad aus oder erblüht es in einem neuem Gewand? weiter diskutieren. Danke!

    Zunächst folgender Hinweis zum Titel:

    Ich hatte zwei Suchanfragen gestartet, um Artikel zum Thema zu finden.

    "Erstmals mehr E-Bikes als Fahrräder" und "Erstmals mehr Pedelecs als Fahrräder".

    Bei beiden Suchanfragen kam der Begriff Pedelec nur selten in den Suchergebnissen vor, dagegen wurde fast nur der Begriff E-Bikes benutzt.

    Beim genaueren Lesen allerdings stellte sich heraus, dass es in Deutschland ganz eindeutig die Pedelecs sind, die die hohen Verkaufszahlen bewirken: "In Deutschland, wo die Regeln für die S-Pedelec-Nutzung bislang sehr restriktiv sind, kamen S-Pedelecs in der Modellgruppe der E-Bikes im Jahr 2022 gerade mal auf einen Marktanteil von 0,5 Prozent, was einer Verkaufszahl von 11.000 Stück (2021: 8.000 Stk.) entspricht." https://www.ziv-zweirad.de/2023/11/23/ziv-stellt-erste-vergleichende-studie-zu-speed-pedelecs-e-bike-45-in-europa-vor/#

    Der Begriff "Pedelec" hat sich mittlerweile nach meiner Beobachtung sehr eindeutig für das "E-Bike" mit einer Tretunterstützung bis 25 km/h in Deutschland durchgesetzt. Fast alle Menschen, die sich ein bisschen für die Fahrrad-Thematik interessieren und mit denen ich darüber gesprochen habe, ordnen den Begriff Pedelec eindeutig dem "E-Bike" mit einer Tretunterstützung bis 25 km/h zu. Und da die 0,5 % E-Bikes mit Tretunterstützung bis 45 km/h kaum ins Gewicht fallen, stellt sich die Frage, warum so sehr der Begriff E-Bikes diese Berichterstattung dominiert, obwohl es doch eigentlich Pedelecs sind, deren Verkaufszahlen so steil nach oben gehen.

    Falls es nicht jemand besser weiß und gute Gründe nennen kann, es anders zu handhaben, schlage ich den Begriff Pedelec vor für das Phänomen, dass diese Form des "Fahrrades" immer größere Verbreitung findet. Die meisten Artikel zu dem Thema, in denen irreführend von E-Bikes die Rede ist, die halte ich schlicht für schlecht recherchiert und schlecht betitelt. Wobei mir noch nicht ganz klar ist, warum der Begriff E-Bike darin so häufig benutzt wird.

    Hinweis: Das ist der zweite Versuch, das Phänomen zu thematisieren, dass die Verkaufszahlen für Pedelecs seit letztem Jahr erstmals die Verkaufszahlen für Fahrräder ohne elektrischen Hilfsmotor überstiegen haben. Beim ersten Versuch darüber hier im Forum zu diskutieren entwickelte sich die Diskussion sehr stark in die Richtung, dass fast nur noch über die Frage diskutiert wurde, ob für Pedelecs grundsätzlich die Radwegbenutzungspflicht aufgehoben werden sollte, also auch für benutzungspflichtig ausgeschilderte Radwege. Dafür gibt es jetzt dank Peter Viehrigs Initiative einen eigenen Themenstrang:

    Ullie
    18. März 2024 um 17:23

    Um auf einen anderen Aspekt aufmerksam zu machen, habe ich im Titel die Frage gestellt, ob das "klassische Fahrrad" bald ausstirbt, oder ob es neu belebt wird.

    Kann man Vergleiche ziehen wie die Entwicklung weg vom Hochrad, hin zum Sicherheits-Niederrad?

    Oder ist die Entwicklung zum Pedelec vergleichbar mit der Entwicklung vom Fahrrad mit Starrnabe, also ohne Freilauf und ohne Gangschaltung, hin zum Fahrrad mit Freilauf und Gangschaltung?

    Letztlich handelt es sich dabei um Spekulationen, ob das Fahrrad mit Hilfsmotor für eine Tretunterstützung bis 25 km/h einmal ganz selbstverständlich Fahrrad genannt werden wird. Fest steht dagegen, dass heute wohl kaum noch jemand auf die Idee käme, nur ein Hochrad als Fahrrad zu bezeichnen und darauf besteht, dass die anderen Fahrräder alle Sicherheits-Niederräder genannt werden.

    Ok, ich habe nun den Titel geändert, nachdem Ullie das wohl nicht übernehmen wollte.

    Danke, ich hatte tatsächlich ursprünglich nicht beabsichtigt, die Diskussion in diese Richtung zu lenken. Und die ersten Beiträge drehten sich auch noch mehr um die Begrifflichkeiten wie z. B. Bio-Bike.

    Und jetzt? Da muss ich wohl erneut ein Thema eröffnen, in dem es darum geht, dass die Verkaufszahlen der Pedelecs die der E-Bikes übersteigt, mit einem anderen Schwerpunkt als der Frage, ob das ein Grund dafür ist, Pedelecs von der Fahrradwege-Benutzungspflicht zu befreien.

    Bei der Suche in Neuss bin ich auf dieses lustige Schild gestoßen:

    Ein [Zeichen 240]mit dem Zusatzschild "ausgenommen Motorfahrzeuge".

    Google Maps
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    Ob unter Motorfahrzeuge auch Pedelecs und E-Tretroller fallen? So verschmutzt wie das Schild aussieht, hat es dort schon gehangen, als es weder Pedelecs noch Elektrotretroller gab.

    Es gibt ja nicht mehr viele solcher Schilder. Bei Gelegenheit stöbere ich mal in meiner Fotosammlung, um zu schauen, ob da ein Prinzip erkennbar ist, nach dem die Schilder einmal aufgestellt wurden.

    Ich vermute, wenn das Fahrrad oben ist, dann bedeutete das, dass der Weg vorwiegend vom Radverkehr benutzt wurde/wird, oder benutzt werden sollte und dass die Fußgänger dort weniger mit Rücksichtnahme von Seiten der Fahrradfahrer rechnen durften als bei den heute üblichen [Zeichen 240].

    Das Schild gemeinsamer Fuß- und Radweg mit Radfahrer oben wurde abgeschafft.

    Hier ist ein Beispiel aus Neuss (NRW), Nievenheimer Straße:

    Google Maps
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    www.google.de

    Das Schild steht an einem Zweirichtungsradweg der an einer Landstraße entlangführt und in beide Richtungen benutzt werden darf. Da könnte es tatsächlich so sein, dass sich die Verkehrsbehörde vor rund 40 Jahren dachte, dass außerorts wenig Fußverkehr herrscht und das Schild signalsieren sollte, dass Fußgänger mit schnellem Radverkehr zu rechnen hätten.

    Auf der Wikipedia-Bildtafel der österreichischen Verkehrszeichen habe ich dieses Schild gefunden (Bitte anklicken, sodass das Verkehrszeichen gemeinsamer Geh- und Radweg erscheint.)

    Eines mit Fußgänger oben und Fahrrad unten scheint es in Österreich nicht zu geben.

    Jein… Sie verlieren nur keine Stimmen, gewinnen tun sie aber auch keine. Das Thema ist den meisten nicht wichtig genug, als das man davon seine Wahlentscheidung beeinflussen lässt. Zudem sind die Unterschiede der Parteien zu gering – nur, dass die Grünen den Radweg wegen drei Bäumen nicht verbreitern und die Union wegen drei Parkplätzen.

    Sagen wir mal so: Die Grünen sind nicht so leicht bereit, sich über die Notwendigkeit des Naturschutzes hinwegzusetzen wie andere Parteien. Und andere Parteien haben keine Prinzipien, wenn es um den Naturschutz geht.

    Bei uns haben die Busse, die Bundesstraße nutzen oder weitere Stecken über Land fahren, Gurte.

    Dreipunktgurte oder Beckengurte?

    Dreipunktgurte sind mir im ÖPNV bisher nur bei Kleinbussen begegnet. Vermutlich gibt es da eine Grenze für Fahrzeuge, die unter ein bestimmtes Gewicht fallen.

    Beckengurte kenne ich von großen Omnibussen mit Tempo 100 Aufklebern, die als Fernreisebusse eingesetzt werden.

    Gurte im normalen ÖPNV können meines Erachtens nicht Vorschrift werden, weil dann die Voraussetzung wäre, dass keine Fahrgäste auf Stehplätzen mitfahren dürften. Genau das ist aber im ÖPNV üblich und es wäre ein großer Nachteil für den ÖPNV, würde man das verbieten.

    lustig. meine Arbeitkollegen haben das gleiche vermutet. "Reisebus".

    es handelt sich um im Linienverkehr dauerhaft eingesetzte Niederflurbusse. nächstes Mal schau ich auf Marke/Typ :)

    Dann hätte ich dafür als eine mögliche Erklärung, dass der Bus manchmal auch als Reisebus nur für Tagesausflüge eingesetzt wird, bei denen allerdings auch Autobahn mit mehr als 80 km/h gefahren wird. Möglicherweise für Tagesausflüge mit häufigen Halten. Denn dann braucht es kein großes, gut zugängliches Kofferfach unter dem Fußboden.

    Da spricht Herr Steiner einen durchaus validen Punkt an. Das Anschnallen im Bus wird nach meiner Wahrnehmung von vielen Fahrgästen unterlassen. Vor Fahrantritt wird in der Regel expliziet auf die Anschnallpflicht hingewiesen.

    Um so mehr wundert es mich, dass es keinen Anschnallassistenten gibt. In PKW's ist das doch heutzutage üblich - oder? Kann natürlich sein, dass der Anschnallassistent irritiert ist, wenn Rucksäcke oder so auf leere Sitze abgestellt werden.

    Ich bin letztens in einem Nahverkehrsbus gefahren, bei dem an jedem Sitz ein 3-Punkt-Gurt angebacht war.

    Vermutlich ein Reisebus, der einem Subunternehmer gehörte, der ihn auch anders als im Nahverkehr einsetzt.

    Hatte denn der Bus einen Tempo 100-Aufkleber?

    Und war es ein Niederflurbus? Oder musste man über eine Treppe einsteigen?

    "Der Bus habe über "sämtliche Assistenzsysteme" verfügt – keines davon deute darauf hin, dass der Fahrer am Steuer eingeschlafen sei."

    "Dann wären alle noch am Leben": Busunternehmer beschuldigt Fahrgäste nach tödlichem Flixbus-Unfall
    Wenige Tage nach dem tödlichen Flixbus-Unfall hat sich der Chef des Busfahrers geäußert. Er sieht die Schuld nicht bei seinem Unternehmen.
    www.t-online.de

    Im Falle eines Omnibusunfalles wird auf Assistenzsysteme hingewiesen! Bei Autounfällen nach meiner Beobachtung eher nicht.

    Gefehlt hat allerdings wohl ein Anschnallassistent:

    "Einen Teil der Schuld sieht der Omnibus-Betreiber allerdings auch bei den Fahrgästen. "Es ist schlimm", sagte er der "Bild". "Aber ich muss es sagen: Wenn die Leute sich angeschnallt hätten, wären alle noch am Leben."

    "Dann wären alle noch am Leben": Busunternehmer beschuldigt Fahrgäste nach tödlichem Flixbus-Unfall
    Wenige Tage nach dem tödlichen Flixbus-Unfall hat sich der Chef des Busfahrers geäußert. Er sieht die Schuld nicht bei seinem Unternehmen.
    www.t-online.de

    Ganz ehrlich? Würde ich als Verkehrminister genau so machen, wie der Wissing. Alles das, was man vernünftigerweise als Verkehrsmnister machen könnte und sollte, ist derzeit nicht mehrheitsfähig. Es würde an dem entschiedenen Widerstand der Oppositionsparteien und mächtigen Interessensverbänden und darüberhinaus auch den Gewerkschaften scheitern. Gnadenlos scheitern.

    Ich fange mal ganz harmlos an mit Tempo 130 max. auf Autobahnen oder einer Reduktion von nur 10 km/h auf Landstraßen auf max. 90 km/h, oder auch an dem Grundsatz, dass innerorts generell bis zu 50 km/h schnell dahingerast können werden müssen und Tempo 30 nur die Ausnahme sein darf.

    Alles was vernünftig wäre, ist Null durchsetzungsfähig, also was tun, um überhaupt den Eindruck zu erwecken, du machst was als Minister? Lenke die Augen der Beobachtenden auf so was abgefahrenes wie "Flugtaxis". Und wenn dafür Steuergelder verschwendet werden, was soll es? Der Scheuer hatte Milliarden versenkt, mit seiner Idee bei ausländischen Autofahrern Maut zu kassieren und die deutschen dafür zu schonen. Das war im Vergleich zu den Flugtaxis von Wissing eine sehr vernünftige Idee von Scheuer. Und sie hätte ja auch geklappt, wenn der Scheuer seine Initiative so verbessert hätte, dass er nicht nur von den ausländischen, sondern auch von den deutschen Autofahrer*innen eine Maut verlangt.

    Die meisten Beobachter*innen waren sich darin einig, dass die Grünen damals das Verkehrsministerium der FDP überliesen, weil klar war, dass sie da Null bewegen würden können. Und ehrlich: Mir ist ein FDP-Minister, der Flugtaxis als Lösung für Verkehrsprobleme propagiert, lieber, als wenn ein*e grüne*r Verkehrsminister*in das machte.:S

    Wir leben in einem Rechtstaat und da gibt es eine Gewaltenteilung.

    Die Verkehrsbehörden sind Teil der Exekutive. Es ist egal, ob es denen gefällt oder nicht: Sie haben umzusetzen, was der Gesetzgeber entschieden hat.

    Das Selbe gilt für die Parlamente, die dafür nicht zuständig sind (Landtage, Stadträte, Gemeinderäte, etc.). Eine Änderung der StvO wird vom Bundesverkehrsministerium erarbeitet und anschließend vom Bundesrat beschlossen.

    Ich nenne das jetzt mal eine apodiktische Aussage. Du tust so, als gäbe es da einen Grundsatz, der unumstößlich ist. Eine Regel an der sich alle halten müssten. Dazu noch eine, von der du vermutest, dass es allen gut tut, diese Regel zu befolgen, obwohl es zahlreiche Menschen gibt, die das ganz anders sehen.

    Dazu kommen Interessengruppen, mächtige Interessensgruppen, die überhaupt gar nichts davon halten, wenn sie mit FahrradfahrerInnen auf der Fahrbahn rechnen müssen, nämlich sehr viele Autofahrer*innen. Dazu kommt eine politische Gemengelage, die derzeit keinerlei Hoffnunmg aufkeimen lässt, dass sich an der Autodiktatur irgendetwas ändert, oder gar grundlegend ändert.

    Im Grunde genommen könnte man ja bereits den Einbau eines Motors in ein Fahrrad als totale Niederlage des Fahrrades gegenüber dem Motorisierten Individualverkehr werten. Das Verkehrsmittel Fahrrad wird selbst zu einem Verkehrsmittel des Motorisierten Individualverkehrs. Ich sehe auch nicht, dass das irgendwer groß problematisiert, oder so bezeichnet. Bei den Elektrorollern, ist das vielleicht (noch) ein bisschen so, das diese Fahrzeug-Kategorie als KFZ bezeichnet und wahrgenommen und deshalb kritisiert wird. Beim Pedelec sehe ich das nicht.

    Es gibt schon einige Fahrradfahrer*innen, die sich genervt fühlen von den aus ihrer Sicht zu schnell fahrenden Pedelecs. Aber selbst wenn die das wollten, hätten sie keine Chance dazu, das Pedelecfahren auf Radwegen zu verbieten. Da sind zum einen die vielen Pedelecfahrer selbst, die gerne und freiwillig und mit Begeisterung den Fahrradweg stets der Fahrbahn vorziehen. Dazu kommmen zahlreiche Speed-Pedelec-Fahrer*innen, die den Fahrradweg stets vorziehen, selbst dann wenn er nicht benutzungspflichtig ist und obwohl der Fahrradweg für Speed-Pdelecs verboten ist. Und auf der anderen Seite sind die Autofahrenden, die alles, was ihnen die Fahrbahn streitig machen könnte in den Seitenraum verbannen wollen.

    In dieser Situation schlage ich vor, es Pedelec-Fahrenden frei zu stellen, die Fahrbahn zu benutzen. Das wäre, so vermute ich, durch eine STVO-Änderung machbar. Und ich halte es für einigermaßen realistisch, dass eine entsprechende StVO-Änderung gelingen könnte. Und wenn das gelingt, dann könnte dann wirklich keine untere Verkehrsbehörde, kein Kommunalparlament usw. etwas gegen tun. Vermutlich würden auch der ADFC und der VCD zustimmen. Allerdings habe ich aus der Ecke noch keine entsprechende Forderung gehört. Wäre aber auch egal. Denn selbst wenn der ADFC und der VCD das ablehnen würden, dass Pedelecs zukünftig die Fahrbahn auch dann erlaubt würde, wenn ein benutzungspflichtiger Fahrradweg vorhanden ist, die könnten vermutlich nichts dagegen ausrichten, dass es trotzdem so kommt.