Dann aber an allen Zufahrten auch bitte dieses neue Verkehrszeichen:

Tut nicht Not. Das ist wie bei roten Ampeln, wenn die links vom Radweg stehen, dann gelten die nicht für den Fahrradverkehr, es sei denn, dass eine Haltelinie auf dem Radweg markiert ist.
Zum Beispiel hier in der Marienstraße ist keine Haltlinie. Der Fahrradfahrer auf der Streetview-Aufnahme darf auch dann seine Fahrt fortsetzen, wenn die Ampel für den Autoverkehr rot zeigt:
An dieser Stelle dagegen ist eine Haltelinie und das Halten bei Rot Pflicht für den Fahrradverkehr:
Ich halte nichts davon, den Fahrradverkehr immer und überall geradezu zwanghaft mit dem KFZ-Verkehr gleichsetzen zu wollen. Für viele Fahrradfahrende ist die Fortbewegung mit dem Fahrrad so eine Art Zwischending zwischen dem Gehen und dem Autofahren. Das Fahrradfahren mit dem Autofahren gleichsetzen, dass machen nur wenige Fahrradfahrer*innen, zumal viele aufgrund der pysiologischen Voraussetzungen begrenzt sind bei der Geschwindigkeit.
Umso mehr gilt es für viele, viele Menschen, die nur selten oder sehr selten Fahrrad fahren, obwohl sie im Prinzip dazu in der Lage sind.
Wenn du denen dann erklärst, sie sollten sich nicht so anstellen und ruhig mal mutig sich mit dem Fahrrad so durch den Verkehr bewegen, wie es Autos tun, dann musst du schon wirklich viel Überzeugungsarbeit leisten. Ich weiß, du hast davon berichtet, das ist dir in Einzelfällen schon gelungen. Aber eben nur in Einzelfällen.
Der ADFC hat dazu eine Darstellung mit vier Fahrradtypen veröffentlicht:
Auf der verlinkten Seite werden 60 % der Fahrradfahrenden so beschrieben:
"60 % sind „interessiert, aber besorgt“: Die Mehrheit der Bevölkerung hat grundsätzlich Interesse, Rad zu fahren, wird aber häufig durch die fehlende separate Radverkehrsinfrastruktur davon abgehalten. Diese Menschen fahren gerne Rad, aber nur auf stressarmen Strecken. Sie bevorzugen besonders sichere Radverkehrsanlagen. Rund 60 % dieser Gruppe sind Frauen, Kinder (und deren Eltern) sowie ältere Menschen."
Vielleicht habe ich selbst einmal anders darüber gedacht, als ich noch jünger war als heute, und ich selbst würde mich auch nicht unbedingt in diese Gruppe einsortieren, trotz fortgeschrittenen Alters. Aber ich vermute, dass die Beschreibung und die Prozentzahl zutreffend ist und eine Veränderung des Verhaltens und der Einstellung nur schwer zu bewirken ist. Und das ist auch nicht notwendig. Eine verbesserte Fahrradverkehrsinfrastruktur dagegen schon. Und dass bedeutet nicht, in reinen Wohngebietsstraßen damit anzufangen Fahrradwege zu bauen!