Beiträge von Ullie

    Wenn der Staat keine Strafe verhängt, dann lernt es der LKW-Fahrer tatsächlich nie. Meiner Erfahrung nach (Berlin), werden die Anzeigen aber tatsächlich verfolgt und praktisch alle Kraftfahrer zahlen die Strafen. Denn meines Wissens nach führt ein Widerspruch gegen die Strafe ziemlich direkt vor Gericht. Und da bin ich nur sehr selten.

    Wenn das in anderen Städten nicht so ist, müsste man da ansetzen. Denn dann funktioniert der Rechtstaat einfach nicht richtig.

    Die Alternative, das Recht selbst in die Hand zu nehmen, finde ich regelmäßig nur so lange verlockend, wie ich selbst der einzige bin, der es tut.

    So sehr ich diesem Idioten es auch gönne :)

    Die Sache ist komplizierter. Ich habe nochmal über den Vergleich mit Rosa Parks nachgedacht, den Pirminator bereits anstellte:

    Und was heißt in dem Zusammenhang denn schon "effektiv"? Hin und wieder muss / kann man ein paar Minuten opfern, um auf die alltägliche Rücksichtslosigkeit im Verkehr hinzuweisen. Rosa Parks wird das ähnlich gesehen haben, als sie im damals Bus auf ihrem Platz sitzen blieb...

    Rosa Parks verstieß mit ihrem Sitzenbleiben (auf dem Omnibussitzplatz für Weise) gegen geltende Gesetze. Hätte jemand zur Durchsetzung dieser Gesetze geglaubt, selbst Hand anlegen zu müssen, dann hätte er Rosa Parks verprügelt und aus dem Bus geworfen. Der Busfahrer hat das aber nicht getan und auch sonst im Bus hat es keiner getan. Obwohl die Gefahr sehr hoch war, dass genau das passieren würde. Und wäre es passiert, dann hätte die Polizei vermutlich nie was davon erfahren oder wenn doch, dann hätte es keine Verurteilung von Rosa Parks wegen Sitzenbleibens auf dem Platz für Weiße gegeben. Dabei ist egal, ob in dem Fall, dass jemand Rosa Parks verprügelt hätte, derjenigen bestraft worden wäre oder nicht.

    Und was hat Rosa Parks Aktion den Schwarzen Amerikas gebracht? Die Rassentrennungsgesetze wurden abgeschafft! Und das ist gut so. Aber der Kampf gegen Rassismus ist damit noch nicht gewonnen. Rassismus gegen Schwarze findet weiter statt. Aber immerhin haben jetzt die Schwarzen nicht mehr das Gesetz als Gegner, sondern als Verbündeten!

    Auch wenn ich den Vergleich von Pirminator nach wie vor sympathisch finde. Die Radfahrerin hat das Gesetz bereits auf ihrer Seite. Es geht aber immer noch um eine Frage der Auslegung und Umsetzung des geltenden Rechts. Und wie die Berichterstattung zeigt, geht es auch um die Verkehrswege-Ausgestaltung.

    Hier die Szene in der Rosa Parks sitzen geblieben ist aus dem Film "The Rosa Parks Story" http://int.search.myway.com/search/video.j…tpr=sbt&trs=wtt

    Hier der np-Kommentar zur mutigen Radfahrerin, die sich nicht den Schneid hat abkaufen lassen, einem LKW-Fahrer die Stirn zu bieten! http://www.neuepresse.de/Hannover/Meine…icht-konsequent

    Der NP-Kommentar dokumentiert die verbreitete Autofahrersicht: Fahrradstraßen sind ja schön und gut, aber nur dann, wenn sie nur ganz vereinzelt eingerichtet werden und möglichst nur dort, wo es keinen Autofahrer in irgendeiner Form benachteiligt. Also am liebsten irgendwo im Naturschutzgebiet.

    Die NP (Neue Presse) ist die Ergänzung zur HAZ die zweite große Lokalzeitung in Hannover. Wenn es darum geht, die Autofahrerinteressen zu wahren und zu verteidigen sind beide Presseprodukte auf einer Linie.

    Aber immerhin: Auch die NP sah sich gezwungen, darüber zu berichten!

    Und warum nicht etwas pragmatischer rangehen? Jetzt mal fernab von allen Paragraphen und Einstufungen die derzeit existieren:

    Die Dinger sind so schnell wie ein Tretroller ohne Antrieb (zumindest auf der Ebene) und langsamer als ein Fahrrad. Warum Führerschein und Zulassung für etwas, das nicht gefährlicher ist als ein Skateboard, Roller oder Fahrrad, nur bequemer?

    Einfach ne technische Prüfung für Fahrzeuge die elektrisch Personen oder Waren >20kg transportieren und diese auf meinetwegen 20km/h beschränken. Wer die nich hat, darf nicht einführen oder verkaufen. Wer sich das selber basteln will wird eh nicht verhindert, schau dich mal auf YT zum Thema selbstgebaute eBikes um ;)

    Dann müsstest du allerdings auch gleich die Versicherungspflicht für schnelle Krankenfahrstühle fallen lassen. Das sind Krankenfahrstühle, die schneller als 6 km/h fahren. Kann ja wohl nicht angehen, dass Leute mit Elektro-Rollern einfach so mit 20 km/h rumdonnern dürfen, während Menschen mit einer Gehbehinderung, die einen Krankenfahrstuhl benutzen der schneller als 6 km/h fährt, den versichern müssen. Diese Elektro-Roller braucht es nicht und ich habe größtes Verständnis dafür, wenn die bei Kontrollen aus dem Verkehr gezogen werden.

    In dem Fall: möglichst viel für den Radverkehr erreichen. Dazu gehören insbesondere die Mobilisierung auf der eigenen Seite und auch die Gewinnung von neuen Mitstreitern bzw. Beeinflussung möglichst vieler Menschen im eigenen Sinn. Und deshalb die Meinung von reinen Autofahrern eben nicht egal. Denn es sind einfach viele.

    Rosa Parks war die Meinung der weißen Omnibusbenutzer sicher auch nicht egal. Und das waren sicher auch ziemlich viele. Entscheidend ist jedoch bei einer guten Idee nicht unbedingt, wie viele sie haben, sondern dass diejenigen, die sie haben, die Idee vorantreiben. Und die systematische Benachteiligung von Radfahrern in der Verkehrsplanung anzuprangern ist eine richtig gute Idee. Und wenn eine solche Aktion die Nachdenklichen unter den Autofahrern zum Nachdenken anregen, dann ist schon eine ganze Menge gewonnen. Auch wenn viele andere Autofahrer oder eine deutliche Mehrheit der Autofahrer auf die Radfahrerin schimpfen.

    Ersteres! Und was heißt in dem Zusammenhang denn schon "effektiv"? Hin und wieder muss / kann man ein paar Minuten opfern, um auf die alltägliche Rücksichtslosigkeit im Verkehr hinzuweisen. Rosa Parks wird das ähnlich gesehen haben, als sie im damals Bus auf ihrem Platz sitzen blieb...

    "Effektiv" war es doch - ein alltäglicher Vorgang wurde öffentlich und wir (und viele andere) diskutieren nun drüber. Schade und bezeichnend, dass kein anderer Radfahrer dort solidarisch war. Aber Solidarität hat man im Rahmen eines bestimmten politischen Leitbildes den Leuten inzwischen ja eh völlig ausgetrieben...

    Der Vergleich mit Rosa Parks ist zwar sehr bombastisch aber ich lasse ihn trotzdem gelten. Allerdings weiß ich nach wie vor nichts darüber, ob das eine Reaktion aus der Situation heraus war. Das vermute ich nach wie vor. Bei Rosa Parks hingegen war es schon so, dass das ganze nicht ganz zufällig stattfand. Und es hatte ja auch die Konsequenz, dass Rosa Parks inhaftiert wurde. Dadurch kam die Sache dann ja auch erst so richtig ins Rollen. Immerhin wird man nicht gleich inhaftiert, wenn man in einer solchen Situation mit seinem Rad stehen bleibt. Und laut dem HAZ-Artikel gab es auch keine Anzeige gegen keinen der beiden Verkehrsteilnemer, weder für die Radfahrerin noch für den LKW-Fahrer und seinen Beifahrer. Den Gefallen hat der Polizei wohl keinem gegönnt. Die hatten wohl keine Lust, die Sache zu vertiefen.

    Dass das mit der Solidarität bei Rosa Parks damals besser aussah, glaube ich übrigens nicht. Und wenn man das ganze in konkrete Forderungen umdenkt, dann müssten im Fall der von einem LKW blockierten Fahrradstraße eigentlich auch die Frage gestellt werden, warum da auf der Straße Autos parkten. Zumal die Anwohner der Straße eigene Stellplätze auf ihren Grundstücken haben. Und leider bin ich mir sicher, dass im Falle, dass diese Parkplätze aufgehoben werden würden, sehr viele sich zu Wort melden würden, um dagegen zu protestieren. Bloß würde ich das dann nicht mit Rosa Parks Aktion vergleichen.

    Hallo lomo, ich habe dein Zitat in diesen Thread kopiert, ich hoffe du bist mir deswegen nicht böse.

    Zum Ampelüberweg Clauswitzstraße:

    Ob ich dort jetzt zügiger oder weniger schnell und sicherer oder weniger sicher rüberkomme habe ich mich auch schon oft gefragt. Statistisch ausgewertet habe ich da noch nichts (Sekunden Wartezeit und so.) Außerdem hätte ich dann ja vorher im alten Zustand bereits Daten erheben müssen. Was mich am meisten ärgert ist die Geschichte mit dem "Nichtfunktionieren" des automatischen Grünschaltens der Ampeln für den Radverkehr, wenn sich der Radverkehr nähert. Manchmal hatte ich schon den Eindruck das funktioniert. Du sagtest ja eine Geschwindigkeit um die 12 km/h sei die Voraussetzung dafür, dass es überhaupt funktioniert. Ich vermute dass ich in der Regel etwas schneller unterwegs bin, so bis 18 km/h, aber das mit den 12 km/h werde ich mal ausprobieren. Auch wenn ich leider keinen Tacho habe, um das genau zu prüfen. Weil ich mir das mit der niedrigen Geschwindigkeit schon gedacht hatte, bin ich bislang auch so mit max. 15 km/h rangefahren. Aber ich werde es demnächst noch mal langsamer probieren.

    Ich habe allerdings den Verdacht, dass dem Autoverkehr größere Vorrechte eingeräumt werden als dem Radverkehr und das ist insbesondere im Hinblick auf die Zukunft der Verbindung (geplante Fahrradschnellstraße) nicht akzeptabel.

    Die Autobelastung der Straße finde ich auch eher niedrig, so dass ich mich schon manchmal frage, ob es früher nicht schneller ging da rüber zu kommen, als es noch keine Ampel gab. Aber es gibt zweifelsfrei auch starke Besuchstage im Zoo oder im HCC, so dass man nicht davon ausgehen kann, dass dort immer die Auto-Verkehrsbelastung niedrig ist.

    Dass man den Überweg nicht schräg angelegt hat, das finde ich weniger schlimm. Denn letztlich sollte auch der Fußverkehr zu seinem Recht kommen. Und für den Fußverkehr wurde die Seite neben dem Radwegübergang reserviert. Siehe dazu auch das folgende Bild, das von der Stadtparkseite aus fotografiert wurde. Da ist der Fußwegübergang rechts vom Radwegübergang:

    Nochmal Ähm: Das Ganze geschah in einer Fahrradstraße...

    Zudem gilt, dass wer auf seiner Fahrbahnseite ein Hindernis vor sich hat, warten muss. Genau das hat der Lkw-Lenker nicht getan.

    Wenn das in einer anderen Straße passiert wäre, dann hätte das rechtlich vermutlich auch nicht anders ausgesehen, denn der Fahrzeugverkehr auf dessen Fahbahnseite sich das Hindernis befindet, der ist wartepflichtig. Ob im Fall einer Fahrradstraße gilt, dass Radfahrer auch dann eine Engstelle zuerst passieren dürfen, wenn das HIndernis auf ihrer Fahrbahnseite befindet, das weiß ich nicht, spielt aber im vorliegenden Fall auch keine Rolle.

    Dass es sich jedoch um eine Fahrradstraße handelt, das spielt sehr wohl eine Rolle, denn weniger genau informierte Leser, lesen etwas von "Fahrradstraße" und assoziieren dann möglicherweise so etwas wie eingebaute Vorfahrt für Radler und finden deshalb das Verhalten des Kleinlaster-Fahrers besonders verwerflich.

    So? Das behauptet die Dame, ja. Sobald der Laster zuerst in der Engstelle drin war, stimmt das schon nicht mehr. Wenn sich mir ein Kraftfahrer derart wegen einer Ordnungswidrigkeit in den Weg stellen würde, würde ich ihn ziemlich sicher wegen Nötigung anzeigen.

    Ob David, als er den Goliath mit der Steinschleuder des Ziegenhirten besiegte, möglicherweise eine unzulässige Waffe für den Zweikampf benutzte, da fragt doch heute auch keiner mehr danach!

    Es ist vermutlich letztlich nicht zu klären, ob das eine Aktion war, wie du vermutest. Für mich sieht es sieht mehr so aus, als sei es ein spontaner Entschluss der Radfahrerin gewesen. Möglicherweise ein Entschluss, den sie schon früher einmal ins Auge gefasst aber dessen Umsetzung sie verschoben hatte.

    Bei einem spontanen Entschluss fragt man sich nicht unbedingt, wie das auf andere Menschen wirkt. Da tut man das dann einfach, was man meint jetzt tun zu müssen! Bei wem die Radfahrerin alles Sympathien gewonnen hat, das weiß ich nicht, aber auch das Motiv, Sympathien zu gewinnen, ist vermutlich nicht der Auslöser dafür gewesen, dass sie in der Situation ganz einfach stehen geblieben ist. Meine Sympathien hat sie jedenfalls erst mal gewonnen.

    Es war voraussehbar, dass die Diesel-Verbote in Hamburg nicht allzu viel in Sachen Luftreinhaltung bewirken würden. Jetzt nachdem erste Vergleichsdaten vorliegen, wird so getan, als stünde bereits fest, dass sie wirkungslos seien. Das ist natürlich weit an der Realität vorbei, weil die Datengrundlage viel zu dünn ist. (Der NDR von heute (20.11.2018) berichtete: https://www.ndr.de/nachrichten/ha…ickoxid136.html )

    Aber auch ein anderes Problem schlägt zu Buche. Zwar sind die betroffenen Straßen für Diesel-Fahrzeuge bestimmter Schadstoffklassen gesperrt, aber sie sind für Diesel-Fahrzeug vermeintlich höherwertiger Schadstoffkjlassen weiter freigegeben. Bloß das diese nicht wirklich sauberer sind, sondern aufgrund der eingebauten Betrugssoftware oder auch ganz ohne Betrugssoftware viel mehr Stickoxide aus dem Auspuff blasen, als angenommen wurde, als man die Straßensperrungen-Richtlinien festlegte.

    Siehe dazu auch Deutschlandfunk vom 20.11.18: "https://www.deutschlandfunk.de/stickoxid-bela…ticle_id=433407" Der Deutschlandfunk berichtet: "Welchen Beitrag die NOx-Quellen in der Stadt zur Gesamtbelastung liefern, wurde bisher an Modellen abgeschätzt: Experten haben dazu unter Laborbedingungen die Schadstoffwerte von Öfen oder die Abgase von Autos gemessen und dann auf das gesamte Stadtgebiet hochgerechnet. Doch spätestens seit dem Dieselskandal dürfte offenbar geworden sein, dass die realen Emissionen von Kraftfahrzeugen deutlich höher liegen als diejenigen auf dem Prüfstand – selbst wenn die Autos nicht über eine illegale Abschaltvorrichtung verfügen."

    40 Minuten lang stehen sich eine Radfahrerin und ein Kleinlaster in Hannover gegenüber - und keiner möchte die Straße für den anderen räumen. Darüber berichtete gestern die HAZ (Printausgabe) Hier der Link zum Bericht auf der HAZ-Internetseite: http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…-Fahrradstrasse

    Ich finde es mutig von der Radfahrerin, sich dem Kleinlaster alleine durch ihr physische Präsenz zu widersetzen!

    Und jetzt zum vorrangberechtigten Fahrradweg, der über die Wilhelm-Blum-Straße hinweggeführt wird:

    Aktuell sieht die Situatiuon aus Sicht eines Verkehrsteilnehmers, der auf der Wilhelm-Blum-Straße in Richtung stadtauswärts fährt, so aus:

    Dabei bin ich mir unsicher, ob das Stopp-Schild überhaupt seine Berechtigung in einer verkehrsberuhigten Zone hat. Zudem ist seine Sichtbarkeit deutlich eingeschränkt.

    Die Verkehrsberuhigte Zone endet dort, wo (ganz klein im Bild) das Tempo 30-Zonen-Schild[Zeichen 274.1] steht. Ist das eigentlich so zulässig, oder müsste dort ein "Verkehrsberuhigte Zone endet"-Schild stehen? [Zeichen 325.2]

    Hier noch mal der Link zu einer googlestreetview-Aufnahme, die zeigt, wie es dort früher mal aussah:

    https://www.google.com/maps/@52.37635…!7i13312!8i6656

    Immer mal wieder wird in den Medien über den geplanten Radschnellweg Hannover-Lehrte berichtet. Außerdem gab es in anderen Threads Hinweise darauf. Deshalb eröffne ich diesen Thread, der sich speziell mit den Chancen beschäftigen soll, den der geplante Radschnellweg bieten kann. Außerdem soll der Thread die Möglichkeit bieten, Lösungsansätze zu erarbeiten für die erwartbaren Engstellen. Eine dieser Engstellen ist die Kreuzung des geplanten Schnellwegs mit der Clausewitzstraße. Bis vor Jahren gab es dort keinen Ampel-gesteuerten Überweg.

    In der HAZ wurde die Haltung des Oberbürgermeisters Hannovers zum geplanten Radschnellweg so wiedergegeben: "Laut Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) ist das Vorhaben ein Beispiel dafür, „dass wir es mit der Verkehrswende ernst meinen", wie er jüngst im Rat sagte. Berufspendler sollen ermuntert werden, auf das Fahrrad umzusteigen." HAZ vom 26.8.18 http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…weg-nach-Lehrte

    Zum Ampel-gesteuerten Überweg Clausewitzstraße heißt es in dem HAZ-Artikel: "Problematisiert wurde von den Bezirksräten auch der Überweg Clausewitzstraße; diese Straße wird nach Fertigstellung der geplanten Conti-Zentrale noch mehr Autoverkehr verkraften müssen als bisher. Die mittleren Zeitverluste eines Radfahrers durch Anhalten und Warten, so die Vorgaben für einen idealtypischen RSW, sollen innerorts keine 30 Sekunden pro Kilometer überschreiten – was zumindest zwischen City und Kleefeld schwer zu schaffen sein dürfte."

    Hier ein Foto vom Ampel-gesteuerten Überweg über die Clauswitzstraße:

    Das verkennst Du. Ich glaube mittlerweile an fast garnichts mehr, was in der Fahrradpolitik so abläuft. Geradezu aus der Distanz betrachte ich, was Aktivisten und "Radverkehrspolitiker" treiben, hoffe lediglich, daß es dieses Mal nicht soviel Mist ist wie beim letzten Mal (meistens ist diese Hoffnung vergebens). Als Radfahrer habe ich nie Vorfahrt, egal was die StVO sagt. Wenn ein querendes Auto nicht signalisiert, daß es anhalten wird, fahre ich nicht. Ich finde das zwar nicht gut, aber es ist für mich als Radfahrer so gesünder.

    Die Gegend am Pfarrlandplatz kenne ich nicht, ich komme in keiner Zeit nach Linden (schon garnicht in der aktuellen Jahreszeit bei Tageslicht). Ich habe mir das aber notiert. Irgendwann schaue ich mir die Stelle an - und bis dahin ist mir mein Weg in die Stadt auf dem kommenden "Radschnellweg Hannover-Lehrte" wichtiger.


    Mich würde interessieren, was Du zu meiner Beschreibung der Clausewitz-Kreuzung meinst, und wenn wir damit fertig sind, könnten wir uns auch über Scheidestraße/Stadtparkweg unterhalten.

    Hallo lomo,

    ich mach' einfach mal einen neuen Thread auf mit dem Titel "Radschnellweg Hannover-Lehrte: Verbesserungspotenzial und Engstellen"

    Hier der Link dorthin: Radschnellweg Hannover-Lehrte: Verbesserungspotenzial und Engstellen

    radverkehrsforum.de/attachment/8849/
    Das Geld für das Setzen dieser in meinen Augen für Radfahrer schädlichen Verkehrszeichen 301 hätte man besser gespart und als Anzahlung für eine Aufplasterung verwendet - die besser wirkt als das tollste Verkehrsschild.

    Für die von Dir genannte andere Stelle in Linden gilt das gleiche. Auch hier suggerieren diese Verkehrszeichen eine "Sicherheit", die de facto nicht besteht.

    Habe gerade noch mal zur Fahrradstraße Pfarrlandstraße recherchiert und einen interessanten Vorgang gefunden, an den ich mich jetzt beim Recherchieren auch wieder so erinnern kann. Vor drei Jahren wurde die Wilhelm-Blum-Straße erneuert und im Bereich des Radweges eine Aufpflasterung, die den Autoverkehr ausbremsen sollte, fast völlig entfernt. Das erzürnte viele Radler, und ich wage kaum hier darüber zu schreiben, weil es wahrscheinlich auch dir die Stimmung vermiesen wird.

    Ganz gut zusammengefasst ist das alles in diesem Antrag der Grünen, der meines Wissens auch dann im Bezirkrat abgesegnet wurde. Ob sich allerdings der Rat angeschlossen hatte, müsste ich erst noch mal recherchieren. (Hinweis für Ortsfremde: Bei solchen Anträgen hat der Bezirksrat nur "Vorschlagsrecht", kann aber nicht abschließend entscheiden.) Hier der Link zur Internetseite der Grünen mit diesem beschriebenen Antrag: https://linden-limmer.gruene-hannover.de/gruene-seiten/…-pfarrlandplatz

    Man könnte jetzt natürlich hergehen und der Verwaltung einfach Dusseligkeit vorwerfen. Vielleicht ist es aber auch so, dass sich die Verwaltung sagt, eine Gefährdung der Radfahrer ist auch dann nicht gegeben, wenn die steile Rampe, die da vorher war, jetzt nicht mehr da ist.

    Hier die Drucksache mit dem Antrag, der vom Bezirksrat angenommen wurde:

    https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/15-2509-2015

    Ich muss gestehen, ich weiß jetzt nicht, wie das ausgegangen ist. Also ob da noch mal nahgebessert wurde und die Rampen wieder etwas steiler gemacht wurden. So steil wie sie früher mal waren sind sie jedenfalls nicht.

    Hier noch ein Blick auf googlestreetview, der zeigt, wie es früher dort mal aussah. Dabei fällt mir auf, dass damals Vorfahrt-achten-Schilder standen, wo heute Stopp-Schilder stehen, die den Autoverkehr bremsen sollen! Ich weiß allerdings nicht, wann dort die Stopp-Schilder hinkamen.

    https://www.google.com/maps/@52.37635…!7i13312!8i6656
    Und noch mal von der anderen Seite:

    https://www.google.com/maps/@52.37649…!7i13312!8i6656

    Und jetzt noch mal das bereits weiter oben gezeigte Foto:

    Dabei fällt mir ein, dass es noch einen weiteren Ausbaustand gab, der zwischen den google-street-view-Aufnahmen und den Neuerungen von 2015 liegt. Die Aufpflasterungsfläche wurde nämlich mal zwischenzeitlich verlängert, um auch den Grünflächenbereich mit einzubeziehen.

    Die Frage ist natürlich inwiefern kanibalisiert Carsharing den ÖPNV stärker, als den MIV mit eigenem Auto.

    Das ist meines Erachtens keine Frage, das ist so, dass Car-sharing dem ÖPNV schadet. Selbst wenn es das eine oder andere Beispiel gibt, dass wer sagt, dank Car-sharing benötige ich kein eigenes Auto. In einer Stadt, in der kein privater Autoverkehr stattfände, würde es auch ohne Car-sharing funktionieren. In dem Moment, in dem Car-sharing ins Spiel kommt, legitimiert das wieder die schlechten alten auf den Autoverkehr ausgerichteten Strukturen. Das Geschwätz: "Ganz ohne privaten Autoverkehr geht es halt nicht und demenstprechend müssen wir die Straßen für Autos planen.", wird durch Car-sharing doch erst recht so richtig angeheizt.

    In Germersheim fährt eine 11-jährige vor ein Auto, weil sie selbst während der Fahrt die Finger nicht vom Handy lassen kann. Und der Polizei fällt wieder mal nur Helmwerbung ein.

    In dem von dir verlinkten Artikel heißt es unter anderem: "Am heutigen Morgen wurde durch die Stadtverwaltung Germersheim und die Polizei an der Tulla-Schule in Sondernheim die Aktion "Sicher ohne Auto zur Schule" durchgeführt. In diesem Zusammenhang möchte die Polizei nochmals darauf hinweisen, dass beim Fahrradfahren immer ein Schutzhelm getragen werden sollte, um im Falle eines Unfalls das Verletzungsrisiko und die Folgen zu minimieren."

    Möglicherweise wird es in solchen Veranstaltungen und den Berichten darüber bald auch heißen: "Allen Eltern, die ihr Kind aus besonderen Gründen trotzdem mit dem Auto zur Schule bringen, hat die Polizei gesagt: Halten Sie möglichst in einiger Entfernung vom Schuleingang auf einem sicheren Stellplatz zum Aus- und Einsteigen der Kinder. Und fahren Sie auf keinen Fall bis zum Schultor. Außerdem wurden diese Eltern dringend gebeten, grundsätzlich nur mit aktiviertem Fußgängerschutzsystem zu fahren."

    Ich komme an dieser Stelle etwa fünfmal in der Woche vorbei. Neulich ist mir genau dieses Schild (Einmalige Vorfahrt) aufgefallen, ich habe es fotografiert als Beispiel für "Wie man Radfahrern Fallen stellt". Als Alltagsradfahrer weiß ich, daß ich mit meinem Drahtesel bauartbedingt niemals gegen die eingebaute Vorfahrt des Kraftverkehrs anstinken kann. Nicht gern, aber ungern halte ich mich im Interesse meiner Gesundheit daran. Ich finde ein dieses Schild kontraproduktiv und hätte es besser gefunden, die Stadt hätte es nicht aufgestellt. Es verblüfft mich, daß es gerade auf Radfahrerinitiative gesetzt worden ist.

    (...)

    Mir schiene es sehr viel wichtiger, über diese beiden (aus meiner Sicht ziemlich unmöglich gestalteten) Kreuzungen zu diskutieren.

    Deine Bedenken hatte ich ebenfalls. Aber eben auch die Bedenken, dass Radfahrende auf dem Radweg, der am Bahndamm entlang über die Klesstraße hinwegführt, gar nicht erkennen können, dass sie dort Vorrang vor dem querenden Autoverkehr haben. Natürlich ist ein Stopp-Schild [Zeichen 206] aufgrund seiner achteckigen Form auch von der Rückseite aus erkennbar. Aber das ist dann schon ganz schön um die Ecke gedacht.

    Sicherheit zuerst ist natürlich vollkommen richtig und wichtig, und die von dir beschriebene Fahrweise überlebenswichtig! Aber aus Sicherheitsgründen auf das Aufstellen der Vorfahrt an der nächsten Kreuzung-Schilder ganz zu verzichten[Zeichen 301]finde ich weniger ratsam als diese aufzustellen. Denn zur Gefährdung tragen auch die Situationen bei, in denen Radfahrende sich der Kreuzung nähern, nicht so recht wissen, was Sache ist und dann vorsichtshalber erst mal warten, und zwar auch dann, wenn sich gerade ein Auto langsam und vorsichtig nähert. Der Autofahrende weiß, dass sie/er stoppen muss. Und der Radfahrer, weiß es eben nicht so recht genau, was jetzt Sache ist. Und schon beginnt dieses Hin- und Her, wer denn jetzt wem den Vortritt lässt. Auch das kann zu bösen Situationen führen, insbesondere dann, wenn sich in dieser sensiblen Phase noch weitere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer nähern.

    In Linden-Nord wird der Radweg wie an verschiedenen anderen Stellen in Hannover ebenfalls vorfahrtberechtigt über die Straße hinweggeführt. Und dort stehen schon seit geraumer Zeit, wie neuerdings auch in Kleefeld, Vorfahrtsschilder, die dem Radfahrer signalisieren, dass er gegenüber dem querenden Autoverkehr Vorrang hat:



    Und die Fahrzeuge die auf der Querstraße (das ist die Wilhelm-Bluhm-Straße) unterwegs sind, müssen warten:

    Die Ampelanlage über die Clauswitzstraße benutze ich selber häufig. Und ich bin sehr unzufrieden damit. Vor allem ärgern mich die nach meiner Beobachtung falschen Versprechungen, die mit der Inbetriebnahme der Ampel gemacht wurden. Du meinst sicherlich diese Anlage auf dem Foto:


    Bei der Eröffnung hieß es, dass Kontaktschleifen in einem entsprechend weitem Abstand vor dem Ampelüberweg die sich nähernden Radfahrer erkennen und die Ampelanlage dann auf Grün für den Radverkehr schaltet. Wie schätzt du dass ein?

    Trifft das zu oder nicht? Oder haut es nur manchmal oder gar nicht hin?

    Meine Beobachtung ist, dass das in der Regel nicht klappt!

    Ich nähere mich mit mittlerer bis niedriger Geschwindigkeit (so ca. 12-15 km/h), aber muss trotzdem meistens noch mal anhalten und warten. Mein Verdacht ist, dass an diesem Überweg, der Autoverkehr und nicht der Radverkehr deutlich größere Vorrechte genießt. Dass der Stadtbahnverkehr vorrangig behandelt wird, das ist ja schön und gut und tatsächlich berechtigt. Aber wenn die Stadt Hannover es mit der Radverkehrsförderung tatsächlich ernst meint, dann muss diese Ampelsteuerung entsprechend verbessert werden.

    Gar keine Ampel, so wie es früher mal war, halte ich dagegen für nicht erstrebenswert. Besonders deshalb, weil der Auto-Verkehr auf der Clauswitzstraße in den letzten Jahren stark zugenommen hat.