Beiträge von Ullie

    Ja. Oder wir brauchen dieses: ?tiny=1

    Wo hast du denn das aufgenommen, oder ist es von dir selbst konstruiert? Heißt das jetzt links fahren die Radfahrer und rechts die Radfahrerinnen?

    Oder ist das der Entwurf für ein geschlechtsneutrales Radwegeschild, von dem sich Radfahrer ebenso angesprochen fühlen sollen wie Radfahrerinnen?

    Interessant ist in diesem Zusammenhang die geschichtliche Entwicklung dieses Verkehrsschildes für "Sonderweg Fußgänger", das sich bis heute noch an dem einen oder anderen Ort erhalten hat: https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1970.svg

    Ich habe es bei wikipedia auf "Bildtafel der Verkehszeichen 1971 bis 1992" gefunden.

    Und hier ein aktuelles Beipiel dafür dass sich das Schild an manchen Stellen sehr lange gehalten hat:

    Das deutlich weiter verbreitete Nachfolgeschild habe ich bei wikipedia auf "Bildtafel der Verkehrszeichen in der Bundesrepublik Deutschland1992 bis 2013" gefunden:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1992.svg

    Hier ein Beispiel für das aktuelle Verkehrszeichen "Sonderweg Fußgänger":

    Ich denke beide Schilder dürften auf jeden Fall in einem höheren Maß Frauen ansprechen als das entsprechende Vorgängerschild, das ich bei wikipedia auf "Bildtafel der Verkehrszeichen 1956 bis 1971" gefunden habe:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1956.svg

    Was jedoch die Beschilderung der Radwege angeht herrscht seit 1953 geschlechter-spezifisch kompletter Stillstand. Lediglich bei der Vereinfachung in der Darstellung hat eine Entwicklung dieses Verkehrsschildes [Zeichen 237] stattgefunden. Hier zum Vergleich das Schild "Radweg" auf der Bildtafel bei wikipedia "Bildtafel der Verkehrszeichen 1953 bis 1956": https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1953.svg

    Pedale, Kurbeln und Kettenblatt sind heute weggefallen.

    ;) ACHTUNG, POLEMISCHE BEMERKUNG: Man könnte so gesehen zugespitzt in Richtung Verkehrsschilder-Gestalter formulieren: Bis 1970 durften Frauen nicht aus dem Haus. Und bis heute noch dürfen sie nicht mit dem Fahrrad aus dem Haus. ;)

    So jetzt aber mal wieder ernst:

    Ich sehe wirklich Nichts, was dem widersprechen würde, dass das Verkehrszeichen "Zeichen 273 Sonderweg Radfahrer" gestalterisch so verändert wird, dass ein sogenanntes "Damenrad" erkennbar ist. Und in Anbetracht der Tatsache, dass ganz überwiegend auch heute noch Frauen ein Fahrrad mit tiefem Einstieg benutzen, ist es naheliegend ein solches "Damenrad" auf dem Radwegschild abzubilden. Sogenannte "Herrenräder" haben wir schließlich schon viele Jahrzehnte lang genug zu Gesicht bekommen. Und außerdem kann man es den Männern durchaus zumuten, sich da mit angesprochen zu fühlen, wenn ein sogenanntes "Damenrad" auf Radwegschildern abgebildet ist.

    So, oder meinetwegen auch so:

    Man muss dabei nichts überstürzen, aber es ist auch wichtig, die neuen Schilder endlich auf den Weg zu bringen!

    RÄTSEL: Bei dem zweiten Foto, das ich eingefügt habe, wurde von mir eine klitzekleine Manipulation einiger weniger Pixel-Punkte bei dem Zusatzschild [Zusatzzeichen 1022-10]vorgenommen. Wer hat's gemerkt?

    Kurze Zwischenfragen:

    Ist mein Brompton ein Herren- oder ein Damenrad?

    Gelten [Zeichen 237] auch für Fahrräder ohne Mittelstange oder nur für Fahrräder mit Diamantrahmen?

    Darf man mit einem Fahrrad mit tiefem Einstieg trotz [Zeichen 254] weiter fahren?

    Kann man auf einem Damenrad sportlich fahren?

    Die Fragen kannst du aus umgekehrter Sicht genau so stellen, wenn die Mittelstange bei den Fahrradabbildungen auf deinen Schildern fehlte.

    Also mal ganz ehrlich: ein Symbol ist ein Symbol.

    Ein [Zeichen 245]steht auch für Gelenkbusse und Doppeldecker, ein [Zeichen 253]steht auch für Sattelschlepper und Lastzüge mit Anhänger. Und[Zeichen 251]gilt auch für Pkw mit Außenspiegeln.

    Ach ja? Ein Symbol ist also ein Symbol.

    Und warum werden dann manche verändert und andere nicht?

    Schau mal hier:

    So wurde 1971 ein Bus dargestellt:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1970.svg

    Und so sah 1971 ein Auto-Piktogramm aus:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1970.svg

    Und das ist der Bus von heute (sic!):

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_2013.svg

    Der Bus vonheute sieht immer noch so aus wie der von 1971. Dabei gibt es längst sehr verbreitet Niederflur-Omnibusse!

    So sieht das Auto von heute aus:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_2013.svg

    Wobei man an der Stelle dazu sagen muss: Man kann ja froh sein, dass sie keinen SUV darstellen!

    Wenn es um das Autodesign geht, sind die Verkehrsschildergestalter schneller bereit, die Schilder zu modernisieren. Beim Omnibus dagegen wird am 70er-Jahre Modell festgehalten, obwohl das Bild auf dem Schild nicht mehr dem aktuellen Aussehen eines Linienbusses entspricht.

    Was spricht denn dagegen, Fahrräder mit tiefem Einstieg auf Verkehrsschildern darzustellen, zumal gerade eine zunehmend ältere Bevölkerung damit je nach der körperlichen Verfassung länger mit dem Rad mobil bleiben kann. Und Frauen - sofern meine Vermutung zutrifft - sich davon stärker angesprochen fühlen, als sich Männer davon abschrecken lassen?

    Ist denn der Anteil an Radfahrern größer als der von Radfahrerinnen? Meiner Beobachtung nach nicht. (Radsport mal außen vor gelassen). Von daher glaube ich auch nicht, dass sich Frauen von dem Piktogramm vom radfahren abhalten lassen. Ich glaube du siehst ein Problem wo keines ist.

    Ich halte es auf jeden Fall für wahrscheinlicher, dass sich Frauen von einem Fahrradpiktogramm mit einem Fahrrad mit tiefem Einstieg stärker eingeladen fühlen, als sich Männer von einem solchen Symbol abschrecken lassen. Unabhängig davon, wie hoch der Frauenanteil unter den Radler*innen ist, wäre das für mich ein Grund, Fahrradpiktogramme zu benutzen, die ein Fahrrad mit tiefem Einstieg darstellen. Das Ziel soll ja nicht sein, einen fifty-fifty-Anteil zu erreichen, sondern möglichst viele Menschen zum Radfahren zu ermuntern. Und das dürfen dann auch gerne mehr Frauen als Männer sein.

    Vielleicht wäre das eine geignete Versuchsanlage, mit der man den Aufforderungsquarakter entsprechender Piktogramme bestätigen oder widerlegen kann:

    http://www.adfc-bremen.de/news/news-deta…-den-weg-1.html

    Dann kommt ein sehr schöner Einschub, das Zahlen keine Rolle spielen. Okay. Dann eine sanfte Überleitung zu einem sehr schon allgemein gültigen Argument "wir alle wollen möglichst viele Radfahrer". Und dann ein sehr spannender Zusammenhang: Menschen, die sportlich Rad fahren, lassen sich nicht durch Symbole beeinflussen, aber Menschen, die wenig Rad fahren, sind durch einen einzigen weißen Strich auf blauem Grund in der Wahl ihrer Fortbewegung zu beeinflussen.

    Ich habe bislang noch nicht behauptet, dass Schilder und Bodenmarkierungen mit Piktogrammen, die Fahrräder ohne Querstange zeigen, den Radverkehrsanteil insgesamt ansteigen lassen. Ich halte das allerdings für möglich. Das ist allerdings nicht der einzige Grund, der dafür spricht, Fahrradpiktogramme zu benutzen, die ein Rad mit tiefem Einstieg darstellen. (Mehr dazu weiter unten.)

    Ich habe auch nicht gesagt, das Zahlen keine Rolle spielen. (Sondern: Ganz genaue Zahlen spielen keine Rolle.) Wenn es so wäre, dass unterschiedslos 80 - 90 Prozent aller Radfahrerinnen und 80 - 90 Prozent aller Radfahrer ein Rad mit Diamantrahmen benutzen würden, dann wären diese Zahlen allerdings von Bedeutung. Und diese Zahlen würde es nahelegen, die Idee mit den Fahrradpiktogrammen, die Räder mit teifem Einstieg darstellen, nicht weiter zu verfolgen.

    So ist es allerdings nicht, vielmehr ist der Anteil der Frauen, die ein sogenanntes "Damenrad" benutzen, bei 80 - 90 Prozent (entsprechend meiner Zählung einer zugegebenermaßen kleinen Stichprobe). Bislang hat das hier auch noch keiner in Frage gestellt, und mit eigenen Zählungen oder Quellenangaben widerlegt, so weit ich das sehe. Und selbst wenn eine genauere Zählung nur einen Anteil von "Damenrad"-Benutzerinnen von 70 bis 60 Prozent ergäbe, so wäre das ein ausreichender Hinweis, am Thema dran zu bleiben.

    Und ich bleibe dabei: Frauenfeindlichkeit ist auch heute noch in bestimmten Kontexten und gesellschaftlichen Gruppierungen gesellschaftsfähig. Und die nehmen alle auch in irgendeiner Form am Straßenverkehr teil. Deshalb halte ich es für richtig, Räder ohne Querstange zu verwenden für Verkehrsschilderpiktogramme und auf den Asphalt aufgebrachte Piktogramme, die den Radverkehr betreffen.

    Übrigens würde es mich nach wie vor sehr interessieren, ob auch in anderen Kommunen Fahrradpiktogramme gebräuchlich sind, die Räder ohne Querstange darstellen.

    Um den Technikern noch ein wenig entgegenzukommen. Beim vielen Fahrradzählen habe ich festgestellt, dass bei vielen Modellen mit tiefem Einstieg und einem Einrohrrahmen zwischen dem Unterrohr und dem Sitzrohr noch ein Stabilisator eingebaut ist:


    Ich denke alleine die Tatsache, dass ein Diamantrahmen die stabilste Form eines Fahrradrahmens bei gleichzeitig geringstem Gewicht darstellt, ist noch kein hinreichender Grund ein entsprechendes Rad auf Verkehrsschildern darzustellen. Die hier gezeigte Alternative sieht doch auch ganz hübsch und stabil aus!

    Gleich hier mal Stop. Quelle?

    Ich will keine Gefühle, weil dort ganz stark Cofnirmation Bias eine Rolle spielt. Entweder gefilmte Personengruppen (Critical Mass wäre eine Option, oder Sternfahrt oder so) oder Strichlisten oder wissenschaftliche Arbeiten.

    "Meine Beobachtung bei einer ganz normalen etwa dreiviertelstündigen Tour auf Radwegen in der Eilenriede und am Maschsee, wo auch viele ihren Weg zum/vom Arbeitsplatz zurücklegen, also nicht nur "Freizeitradler":

    Etwa 80 bis 90 Prozent der Frauen benutzen ein sogenanntes "Damenrad". Ein Rad mit tiefem Einstieg. Die meisten davon tragen übrigens Hosen.Etwa 80 bis 90 Prozent der Männer benutzen ein sogenanntes "Herrenrad". Ein Rad mit Mittelstange.

    Es sind ziemlich genau gleich viele sogenannte "Herrenräder und Damenräder" unterwegs. Also auch ziemlich genau gleich viele Frauen und Männer."

    Das hatte ich bereits weiter oben geschrieben. Vielleicht kann man an der Stelle noch ergänzen, dass die Anzahl der von mir beobachteten Radfahrenden bei insgesamt ca. 50 liegt. Und dass es mitunter schwierig war die Räder zuzuordnen, die eine halbhohe Stange hatten. https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/61X%2BvjkbIDL._SX355_.jpg Darum habe ich die ganz außen vorgelassen. Es waren allerdings auch nur sehr wenige.

    Meine Quelle ist also eigene Beobachtung. Wenn du es mal ausprobierst, wirst du vermutlich zu ähnlichen Ergebnissen kommen. Es sei denn ...

    Du kommst ja aus Nürnberg, vielleicht gibt es dort weniger Radfahrerinnen, weil dort die Piktogramme möglicherweise keine Räder mit niedrigem Einstieg zeigen? ;) Oder weil Nürnberg gebirgiger ist als Hannover und der Anteil von Radfahrerinnen in hügeligeren Gegenden geringer ist?

    Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass eine Critical mass kein so gutes Beobachtungsfeld ist, denn es ist ja eine ausgewählte, geradezu "exklusive" Gruppe Radler*innen, die nicht unbedingt repräsentativ ist. Tatsächlich ist der Frauenanteil bei den Critical mass-Fahrten in Hannover sehr klein. Und diejenigen Frauen, die mitfahren, sind eher überdurchschnittlich trainiert und routiniert, also vermutlich eher bereit als eine Durchschnittsradlerin, ein Fahrrad mit Diamantrahmen zu benutzen anstatt eines mit tiefem Einstieg.

    Die Fahrrad-Piktogramme mit Rädern mit tiefem Einstieg sollen jedoch gerade diejenigen Radfahrerinnen und Radfahrer ansprechen, die sich vielleicht nicht so ohne weiteres trauen, ein Fahrrad mit Diamantrahmen zu besteigen, oder aus Gründen leicht eingeschränkter Bewegungsfähigkeit "nur" ein Fahrrad mit tiefem Einstieg benutzen.

    Letztlich spielen für die ganze Diskussion die ganz genauen Zahlen nur eine sehr untergeordnete Rolle. Es ist ziemlich schnuppe, ob nun 65% der Radfahrerinnen ein Rad mit tiefem Einstieg benutzen oder 85%. Ziel sollte es doch sein, möglichst viele Menschen für das Radfahren zu begeistern. Die sicheren und sportlichen Radfahrer*innen schreckst du mit einem Piktogramm, dass einem sogenannten "Damenrad" nachgebildet ist, ganz bestimmt nicht ab. Umgekehrt aber könnte eine durch und durch mit sogenannten "Herrenräder-Piktogrammen" markierte Radfahr-Infrastruktur eine abweisende Wirkung auf Radfahrer*innen haben, die ein Fahrrad mit tiefem Einstieg benutzen.

    Und es ist vermutlich so, dass Männer-Radsport überdurchschnittlich intensiver in den Medien präsent ist, als Frauen-Radsport. Auch daran kannst du sehen, dass es sich ganz gewiss lohnt Piktogramme zu benutzen, die ein Fahrrad mit tiefem Durchstieg zeigen. Das macht deutlich, dass es sich beim Radfahren nicht um eine Männerdomäne handelt, obwohl man bei der intensiven Berichterstattung über Herren-Radrennen auf die Idee kommen könnte.

    Oder willst du vielleicht ganz bewusst das Radfahren als eine Art "Männerdomäne" bewahren, zu der Frauen keinen Zutritt haben sollen? Das kann ich mir eigentlich bei dir nicht so recht vorstellen. Obwohl das tatsächlich eine über viele Jahrzehnte hinweg weit verbreitete Haltung unter radfahrenden Männern war.

    Letztlich ging es bei den schon länger zurückliegenden Diskussionen über das Frauen-Radfahren immer auch darum, dass für die Männer Dominanzstreben und Machtgelüste der Grund war, dass Frauen-Radfahren schlecht zu reden oder madig zu machen. Frauen sollte die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt werden. Das ist sehr anschaulich geschildert in diesem historischen Roman: "Solang die Welt noch schläft"

    "Berlin, um 1890. Josefine, Tochter eines Berliner Hufschmieds, lernt auf einer Reise in den Schwarzwald die gefährliche, für Frauen geradezu skandalöse Leidenschaft des Radfahrens kennen. Zurück in Berlin, riskiert sie dafür alles. Und sie verliert alles - ihre Familie, ihre Freundinnen und fast sich selbst. Doch Josefines Kämpferherz ist groß! (...)" Zusammenfassung aus: https://www.histo-couch.de/titel/3571-sol…-noch-schlaeft/

    Frisch erschienen:

    Klaus Gietinger: »Vollbremsung. Warum das Auto keine Zukunft hat und wir trotzdem weiterkommen«.

    Vielen Dank für den Buchtipp

    Hier ein Link zu einem aktuellen Junge Welt Artikel von Klaus Gietinger mit dem Titel: Highway to Hell

    https://www.jungewelt.de/artikel/355914…?sstr=Gietinger

    Der Artikel ist ein Auszug aus dem Buch

    Und bei der Gelegenheit sei auch an das immer noch sehr lesenswerte Buch "Totalschaden" von Gietinger erinnert:

    https://www.westendverlag.de/buch/totalschaden/

    Also, ich verstehe das ganze nicht so wirklich. Ein Rad mit Oberrohr kann von Frauen und Männern gefahren werden, ebenso eines ohne. Die einzige Stelle, wo eine geschlechtsspezifische Zuordnung passiert, ist in den von einer gewissen Erwartungshaltung geprägten Köpfen der Betrachter.
    Wenn man es nun sexistisch findet, dass nur oberrohrige Räder piktographiert werden - ist man dann nicht selbst der Sexist?

    Zunächst mal ist es ein Fakt, dass Frauen überwiegend Räder mit niedrigem Einstieg benutzen. Das kannst du durch Beobachtung leicht feststellen.

    Das gilt auch für Herren im fortgeschrittenen Alter, besonders dann, wenn die Beweglichkeit leicht eingeschränkt ist.

    Und natürlich auch für Briefträgerinnen und Briefträger. (Fahrbahnradler hatte bereits darauf hingewiesen.)

    "Sexistisch" scheint mir zu sehr ein "Kampfbegriff" zu sein, der in diese Diskussion nicht reinpasst.

    Die Erkennbarkeit eines Fahrradpiktogramms leidet nicht darunter, wenn keine Mittelstange abgebildet wird.

    Ich bin mir jedoch sicher, dass Fahrradpiktogramme, die einem Fahrrad mit niedrigem Einstieg nachgebildet sind, Frauen und Männern das Gefühl vermitteln können, dass Fahrradfahren eine tolle Sache für Frauen und Männer ist.

    Während Fahrradpiktogramme die sogenannten "Herrenrädern" nachgebildet sind, das nicht im gleichen Maß bewirken können.

    Das ist vergleichbar damit, dass Berufe seit einigen Jahren grundsätzlich in der weiblichen und männlichen Form angegeben werden. Zum Beispiel Berufsinformationsbroschüren beim Arbeitsamt nennen immer beide Geschlechter:

    Gärtner/Gärtnerin, Fahrzeuglackierer/Fahrzeuglackiererin. Hier ein Link zum Bundesinstitut für Berufsbildung mit einem weiteren Beispiel:

    https://www.bibb.de/de/berufeinfo.…aining/65437was

    Dadurch sollen Bewerberinnen und Bewerber um Ausbildungsstellen oder für Stellenausschreibungen motiviert werden, über die traditionellen Geschlechterzuschreibungen bei bestimmten Berufen hinauszudenken. Außerdem ist es eine Frage der Gerechtigkeit, dass zum Beispiel eine Gärtnerin nicht als Gärtner bezeichnet wird, die sich selbst als "Gärtnerin" einfach "mitdenken" soll.

    Bei den Radfahrerinnen und Radfahrern sollen sich diejenigen nicht einfach nur "mitgedacht" fühlen, die ein Rad mit tiefem Durchstieg benutzen, was ja immerhin rund die Hälfte der Radfahrenden ausmacht. Für jemanden die/der ein Rad mit Mittelstange benutzt ist es einfach auf ein Rad mit tiefem Durchstieg umzusteigen. Umgekehrt gilt das nicht unbedingt. Deshalb liegt es nahe, bei Fahrradpiktogrammen ein Rad mit tiefem Durchstieg darzustellen. Und der Benachteiligung von Frauen, die auch in unserer "modernen" Gesellschaft immer noch an vielen Stellen benachteiligt werden, ist zumindest an dieser Stelle etwas entgegengesetzt worden.

    Meine Beobachtung bei einer ganz normalen etwa dreiviertelstündigen Tour auf Radwegen in der Eilenriede und am Maschsee, wo auch viele ihren Weg zum/vom Arbeitsplatz zurücklegen, also nicht nur "Freizeitradler":

    Etwa 80 bis 90 Prozent der Frauen benutzen ein sogenanntes "Damenrad". Ein Rad mit tiefem Einstieg. Die meisten davon tragen übrigens Hosen.

    Etwa 80 bis 90 Prozent der Männer benutzen ein sogenanntes "Herrenrad". Ein Rad mit Mittelstange.

    Es sind ziemlich genau gleich viele sogenannte "Herrenräder und Damenräder" unterwegs. Also auch ziemlich genau gleich viele Frauen und Männer.

    Was auch immer die Beweggründe im einzelnen sein mögen, dass Frauen vorwiegend ein Rad mit tiefem Durchstieg benutzen, ich halte es für absolut vertretbar und wünschenswert, dass Fahrradpiktogramme so wie in Hannover grundsätzlich als "Damenrad" ausgeführt werden. Zumal ich mir sehr sicher bin, dass diese vielen Frauen nicht deshalb ein Fahrrad mit niedrigem Durchstieg benutzen, weil sie sich aufgrund gesellschaftlicher Konventionen dazu verpflichtet fühlen. Vielmehr vermute ich, dass Frauen oft ganz einfach praktischer denken. Und da ist das oft nur geringe zusätzliche Gewicht mehr ein Thema für die "Männerwelt", die ja gerne mal "theoretisch abdrehen". Während im Alltag der niedrige Durchstieg ganz praktisch ist. (Aber das ist natürlich auch schon wieder so ein Frau-Mann-Klischee, das möglicherweise gar nicht zutrifft?)

    Und in punkto Herren auf "Damenrad" halte ich es für sehr sinnvoll, wenn Männer nicht davor zurückscheuen ein sogenanntes "Damenrad" zu benutzen, weil sie dann leichter aufsteigen und absteigen können und deshalb möglicherweise länger und lieber mit dem Fahrrad mobil sein werden, als wenn sie sich zu der unsinnigen "Konvention" verpflichtet fühlen, ein "richtiges Rad", das sei ein sogenanntes "Herrenrad".

    Im übrigen bin ich mir sicher, dass es ausreichend stabile Räder mit niedrigem Durchstieg gibt, wenngleich diese vermutlich geringfügig schwerer sein dürften als ein entsprechendes Rad mit Mittelstange. Siehe auch Bemerkung von Fahrbahnradler zum "Postrad"!

    Mein Eindruck ist, dass sich die Auto-fixierten Parteien nicht wirklich haben beeindrucken lassen von den Schülerprotesten für Klimaschutz und vom guten Abschneiden der Grünen.

    In Hannover steht ja bereits im Herbst die nächste Wahl an, die Wahl eines neuen Oberbürgermeisters.

    "Schwerpunkte legt Scholz (das ist der CDU-Kandidat) auf ... „neue Mobilitätsangebote für mehr Klimaschutz"...", da könnte man ja noch meinen: Aha, auch die CDU hat kapiert, dass sie das Theme Klimaschutz nicht einfach ignorieren darf. Der zitierte Satz endet dann aber so: "...dabei sieht sich der Auto-Manager als Experte."

    Tatsächlich hat die CDU einen Ex-VW-Manager als Spitzenkandidat für die OB-Wahl in Hannover angeworben! Der wird uns dann die neuen Shuttle-Fahrzeuge der VW-Tochter Moja als zukunftsweisendes Verkehrskonzept anpreisen, obwohl die meisten Fahrzeuge die meiste Zeit nach meiner Beobchtung leer herumfahren. Und wenn sie dann doch mal Fahrgäste transportieren, dann sind es meist solche, die Moja dem richtigen ÖPNV abspenstig macht.

    Und seine Ankündigung, "Scholz will zudem ÖPNV und Radwege ausbauen", wird sich vermutlich darauf reduzieren, dass er die Eliminierung weiterer Straßenbahnlinien in Stadtbahntunnel fordert, wie es die CDU gerade für die Limmerstraße vormacht. Diese Tunnel sind jedoch nicht finanzierbar und würden ohnehin nur dazu beitragen, dass auf den oberirdischen freiwerdenden Verkehrsflächen noch mehr Autos die Stadt verstopfen.

    Und die Radwege, die Scholz anpreist werden solche sein, bei denen in der Vergangenheit die Verwaltung den Radverkehr vom Bürgersteig auf die Fahrbahn verlegt hat. Stets unter Protest von FDP und CDU, die den reibungslosen Ablauf des Autoverkehrs gefährdet sieht, wenn der Radverkher nicht ausnahmslos auf Bürgersteigen stattfindet.

    Zitate aus: https://www.bild.de/regional/hanno…85182.bild.html

    Auch die aktuelle Diskussion in Hannover um eine nächtliche Tempobegrenzung auf 30 km/h auf Hauptverkehrsstraßen, deutet nicht darauf hin, dass bei den Parteien ein Umdenken stattfindet in Richtung einer echten Verkehrswende. Hier ein paar Zitate:

    "FDP-Fraktionschef Wilfried Engelke allerdings, dessen Fraktion sich nach HAZ-Informationen zuvor nicht gegen ein nächtliches Tempolimit ausgesprochen hatte, versprach nun im Ausschuss, dass mit seiner Partei im Mehrheitsbündnis des Rates „kein Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen“ beschlossen werde: „Darauf gebe ich Ihnen Brief und Siegel.“ Auch Lars Kelich (SPD) betonte: „So etwas wird es mit der SPD nicht geben.“" aus der heutigen Printausgabe der HAZ, Titel des Artikels: "Tempo 30 in der Nacht? Ratsbündnis rudert zurück"

    Wohlgemerkt, hier geht es "nur" um Lärmschutz und eine Maßnahme, die in manchen anderen Städten bereits längst umgesetzt ist und die letztlich hauptsächlich nur den Freizeit-Autoverkehr betrifft.

    Mehr dazu hoffentlich bald auf der Hannoverseite im Radverkehrsforum im Thread zur Oberbürgermeisterwahl in Hannover: Nach der Wahl ist vor der Wahl - Hannover wählt einen neuen OB im Herbst 2019

    "Damenräder werden von beiden Geschlechtern genutzt Grund für das entfernte Symbol radbezogener Männlichkeit ist die Geschlechtergerechtigkeit, wie Stadtsprecher Dennis Dix der Zeitung mitteilte. Das ist schon lange so – Hintergrund ist eine Entscheidung aus dem Jahr 1992. Die damalige Frauenbeauftragte Ursula Müller hatte durchgesetzt, dass die Stange fällt. Zunächst waren die Piktogramme vor dem Neuen Rathaus am Maschpark dran, später alle anderen in der Stadt.

    Vor 27 Jahren erntete man mit der Genderentscheidung bundesweit Spott. Das hat sich gelegt. Denn das Damenrad ist inzwischen bei beiden Geschlechtern beliebt. Vor allem ältere Herren bevorzugen den querstangenlosen Drahtesel vor dem klassischen Männerrad – man kann leichter auf- und vor allem absteigen." https://www.paz-online.de/Nachrichten/Pa…eder-abgebildet

    Mir war dieser Zeitungsartikel vom 9.5.19 aufgefallen. Und ich konnte mich auch noch schwach an die Diskussion von damals (1992) erinnern.

    Kürzlich ist mir in Marburg aufgefallen, dass es dort tatsächlich keine Fahrradpiktogramme mit tiefem Durchstieg gibt. Und das ausgerechnet in Marburg, das ja schon sehr lange von eher fortschrittlich gesinnten Regierungskoalitionen regiert wird. Und auch in Berlin hate ich kürzlich keine Fahrradpiktogramme mit tiefem Durchstieg gesehen. Dort hatte ich allerdings nicht so sehr darauf geachtet. Hier ein Berliner Fahrradpiktogramm:

    (vom Bus aus fotografiert)

    Und mir war aufgefallen, dass der tiefe Durchstieg sich nicht auf Verkehrsschildern durchgesetzt hat. Warum eigentlich nicht?

    Dabei gäbe es heute neben der Tatsache, dass Frauen auch heute noch überwiegend Fahrräder mit tiefem Durchstieg benutzen, darüberhinaus das Argument, das ältere Menschen häufig ein Fahrrad mit tiefem Durchstieg benutzen. Und beide Gruppen in unserer Gesellschaft, sowohl Frauen als auch ältere Menschen verdienen mehr Respekt, zumal sie an vielen Stellen immer noch benachteiligt werden.

    In Hannover ist das bei den Fahrradpiktogrammen schon mal bewerkstelligt!

    Das von mir kreierte gendergerechte Radwegeschild soll eine bundesweite Ausdehnung anstoßen!

    Auf jeden Fall habe ich den Eindruck, dass die Darstellung funktioniert! Das Schild wird in seiner Eindeutigkeit und Erkennbarkeit nicht beeinträchtigt.

    Und sollte jemand einwenden, das ginge ein bisschen weit, dass man Frauen und ältere Menschen zu sehr in den Mittelpunkt stellt. Bitteschön, man kann natürlich auch das Fahrrad mit tiefem Durchstieg auf ein solches Schild "zaubern", das manchmal zum Nachteil der Radfahrenden aufgestellt wird:

    Mal schauen, vielleicht regt ja dieser Beitrag Menschen in anderen Städten und Kommunen dazu an, auch dort für mehr Gendergerechtigkeit bei den Fahrradpiktogrammen zu sorgen. Und wer mal nach Hannover kommt, der weiß jetzt eine Besonderheit mehr, die er hier zu sehen bekommt. Kennt wer noch andere Städte mit gendergerechten Fahrradpiktogrammen?

    Ausgerechnet einen Ex-Automanger will die CDU um den Posten des OB in Hannover ins Rennen schicken. Das nennt man dann wohl den Bock zum Gärtner machen.

    https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…Kandidat-werden

    Die SPD hat sich auf den ehemaligen Kämmerer Hansmann festgelegt. Schostoks Vorgänger Weil war auch mal Kämmerer, heute ist er Ministerpräsident.

    "Die Grünen wollen ihrer Parteibasis am 12. Juni Vorschläge unterbreiten.", heißt es in dem bereits weiter oben verlinkten Artikel.

    Dort dagegen kann man nicht aufs Zebra verzichten, da dort Fußgänger keine VorFAHRT haben mangels fahren, sondern nach § 25 beim Straßenqueren warten müssten, auch wenn das nur wenige so wissen ...

    Schaden tut das Zebra auch an der anderen Stelle nicht.

    Relevantes Verkehrszeichen ist übrigens, im Gegensatz zu allen anderen Verkehrszeichen (wie Radwegbeschilderungen), die Bodenmarkierung selbst und nicht das Blechschild am Stil. Das Blechschild kann sogar laut, ähm, VwV-StVO oder R-FGÜ, zu faul zum Suchen, an solchen Stellen wegfallen.

    Da muss ich dir zustimmen. An der Stelle, an der die Schnellweg-Abfahrt auf die Brabeckstraße führt, hätte der Fußverkehr ohne Zebrastreifen keinen Vorrang vor dem Autoverkehr. Der Radverkehr dagegen hat Vorfahrt, weil die Abfahrt ja mit einem Stop-Schild ausgestattet ist an der Stelle, an der sie auf die Brabeckstraße mündet. Hier die google-street-view-Aufnahme aus der exklusiven Autofahrerperspektive (Radfahrer und Fußgänger sind auf dem Schnellweg nicht zugelassen). https://www.google.com.br/maps/@52.35522…!7i13312!8i6656

    Um ein einheitliches Einmündungsdesign herzustellen, haben die Planer vermutlich einheitlich alle Einmündungen, bzw. Abzweige, die nicht mit Ampeln geregelt sind, in diesem Bereich mit Zebrastreifen ausgestattet.

    Das zeigt einmal mehr, wie kompliziert die Vorrangregelungen in Verbindung mit einem Zebrastreifen sein können. Hier hat der Radler auf der parallel zum Zebrastreifen geführten Fahrradfurt den Vorrang. An anderen Zebrastreifen, die nicht an einem Abzweig oder Einmündung liegen dagegen nicht. Aber dort hat der Fußgänger ganz klar Vorrang vor heranbrausenden Fahrzeugen.

    Brabeckstraße Rechtsabbieger mit Auffahrt zum Schnellweg. Das Schild Fußgängerüberweg ist zugewachsen:

    Der Zebrastreifen ist eigentlich überflüssig, weil der Radverkehr und Fußverkehr als Geradeausverkehr hier Vorrang hat, gegenüber den Autos, die in die Auffahrt einbiegen.

    Bild 2: Bildmontage für eine alternative Lösung ohne Zebrastreifen:


    Die Fahrradfurt an dieser Stelle und den anderen Auffahrten sollte rot gefärbt werden wie auch andernorts in der Stadt zum Teil schon geschehen.

    Wenn am Zebrastreifen festgehalten wird, dann muss jedenfalls das Schild wieder sichtbar gemacht werden. Und die Rotmarkierung sollte auch angelegt werden:

    Interessant ist ein Blick auf diese googlestreetview-Aufnahme von 2008: Dort steht das rechte Fußgängerüberweg-Schild genau zwischen Radweg und Fußweg. Da wächst es zwar nicht so schnell zu, aber es ist ein gefährliches Hindernis!

    https://www.google.com.br/maps/@52.35394…!7i13312!8i6656