Beiträge von Ullie

    Ein anderer Punkt, der mir auffällt: Die Fridays for Future Schülerinnen fokussieren sich sehr stark auf die Nutzung von Kohle als Energieträger. Siehe auch diesen Demoaufruf für den 21. Juni 2019 in Aachen:

    "Am Freitag, den 21.06, findet der erste internationale, zentrale Streik von Fridays for Future in Aachen statt. Aus insgesamt 16 Ländern kommen Schüler*innen, Studierende, Eltern, Wissenschaftler*innen, Lehrer*innen, Künstler*innen und alle Anderen in die Kaiserstadt, um für eine gerechte und verantwortungsbewusste Klimapolitik zu demonstrieren.

    Hier hat Geschichte stattgefunden, und jetzt wollen wir die Zukunft schaffen.

    Aachen liegt direkt am rheinischen Braunkohlerevier, welches die größte CO2-Quelle in ganz Europa ist."

    Schon bei der Anti-AKW-Bewegung hat es mich oft gestört, dass ausgerechnet auf Autos Anti-AKW-Aufkleber pappten.

    Immerhin, Fridays for Future Aufkleber habe ich bisher noch nicht auf Autos pappen sehen.

    Entschuldigung ich hatte den Link vergessen: https://ac2106.fridaysforfuture.de/

    Dort gibt es auch einen Video mit der Einladung!

    Wie kompliziert das ist, sich darauf zu einigen, was eine erstrebenswerte Fahrradinfrastruktur ist, das ist doch oft Gegenstand der Diskussionen hier im Forum. Da wäre es wohl ein bisschen viel verlangt, eine "Klipp und klar Aussage" von den Fridays for Future Schüler*innen zu verlangen. Zumal es eine solche "Klipp und klar Aussage" oft gar nicht gibt.

    Mir scheint unter anderem wichtig, dass sich nicht der Gedanke einschleicht, wenn wir erst mal alle Autos von Verbrennungsmotoren auf Elektroantrieb umgestellt haben, dann haben wir die Verkehrsprobleme gelöst.

    In dem Artikel heißt es: "Die Geschwindigkeit in Paris werde auf 20 Stundenkilometer und sogar auf acht in Fußgängerzonen beschränkt, sagte sie." (sie = die Bürgermeisterin) Wenn ich die Gesetzesnovelle zum Gebrauch von Elektrotretrollern in Deutschland richtig verstanden habe, dann sind Elektrotretroller in Fußgängerzonen und auf Fußwegen in Deutschland verboten, egal wie schnell oder langsam die fahren. Und das ist gut so!

    Ein massiver Ausbau der Fahrradinfrstruktur kann zum Beispiel bedeuten, dass eine zweispurige Hauptverkehrsstraße (je Richtung) auf einer Spur zum Fahrradstreifen umgewandelt wird. Und die andere Spur für den Omnibusverkehr, den reinen Wirtschaftsverkehr (Lieferungen, Handwerker, Ver- und Entsorgung), sowie Rettungsfahrzeuge reserviert wird. Autoprivatverkehr darf dort nicht mehr fahren.

    Problematischer finde ich, dass viele Fridays for future Aktivistinnen meinen, es müssten Angebote wie Carsharing oder gar "shuttle on demand services" ausgebaut werden. Bei solchen Gesprächen höre ich dann manchmal heraus, dass eine sehr große Unzufriedenheit mit dem ÖPNV besteht. Einerseits wegen der Preisstruktur (die hat sich erst seit einem Jahr in Hannover etwas gebessert durch die 15 Euro Schüler-Monatskarte). Andererseits gibt es oft ein blödes Verhalten der Fahrkartenkontrolleure. Oder zumindest ein als blöd empfundenes Verhalten. Wenn zum Beispiel der Busfahrer keinen mehr zusteigen lässt und die Tür schließt und abfährt, weil der Bus ganz einfach voll ist, dann wird das schnell mal missverstanden. Und leider gibt es keine institutionalisierte Dialog-Kultur, wo über solche Vorgänge gesprochen werden kann.

    Ein Problem ist aber auch, dass Schülerinnen und Schüler den ÖPNV leider viel zu oft nur in Form von vollgestopften Omnibussen kennen, mit denen sie zur Schule "gekarrt" werden. Und leider wird dieses Problem nach meiner Beobachtung noch zu wenig beachtet. Die ÖPNV-Unternehmen müssten viel mehr Aufklärung im Dialog mit den Schülern betreiben was geht und was nicht geht. Stattdessen kommt es vor, dass ein Bus kommt und alle reinstürmen, obwohl der nächste nur wenige Minuten später kommt und dort dann noch viele Plätze frei sind. Manchmal weigert sich aber auch das ÖPNV-Unternehmen größere oder mehr Busse einzusetzen. Und manchmal könnte man in einem offenen Dialog auch darlegen, dass es bei den Kapazitäten Begrenzungen gibt. Wer einen Sitzplatz in den Verkehrsspitzen erwartet, der muss notfalls eine halbe Stunde früher fahren. Oder eben seine Erwartungen an das anpassen, was möglich ist. Statt Dialog aber setzen viele Verkehrsunternehmen einfach nur darauf, dass sie ja die Bestimmer seien und die Fahrgäste nichts zu melden haben. ("Beförderungsfälle", "Zwangskunden").

    Das begünstigt, dass manche Jugendliche zum Beispiel den shuttle on demand service Moja als eine brauchbare Alternative zum klassischen ÖPNV sehen. Bloß dass die dann nicht so weit denken, dass das nicht funktioniert, wenn statt 150 Schüler in einem Gelenkbus stattdessen diese 150 Schüler in rund 40 Moja-VW-Bussen zur Schule fahren würden. Leider schaffen es Moja und Co mit coolen Sprüchen und jugengerechtem Auftreten wenig nachhaltiges Angebot ansprechend zu präsentieren. Zumal sie ja auch damit werben, mit jugendgerechter Technologie zu arbeiten. (Bestellung per Handy-App)

    Und leider gibt es auch bei den Fridays for Future Aktivist*innen solche, die meinen, wenn in wenigen Jahren alle Elektroauto fahren, dann sei das Mobilitätsproblem ohnehin gelöst. Und die Politiker*innen sollten doch einfach endlich damit anfangen, die entsprechenden Ladesäulen aufzustellen. (Aber das sind wirklich nur wenige.)

    Aber: Hane, um das zu beeinflussen, musst du mit den Leuten reden. Und ich sag mal: Mit vielen Friday for Future Aktivist*innen kannst du da ziemlich gut drüber sprechen. Auf jeden Fall viel besser als mit den Leuten, die die Freitagsdemonstrationen mehr oder weniger scharf abqualifizieren oder gar verurteilen.

    Ein Unterschied zwischen motorgetriebenen Spielzeugen/Fahrzeugen und solchen ohne Motor besteht meines Erachtens darin, dass die Hemmschwelle zum gefährlichen durch die Menschenmenge rollern, skaten, "hoverboarden" etc. bei einem Spielzeug/Fahrzeug mit Motor geringer ist. Und die Gefahr mit elektrisch angetriebenen Spielzeugen/Fahrzeugen sich so zu verhalten, dass sich andere belästigt fühlen oder gar gefährdet werden, ist größer.

    Alles was an einen Motor hat löst bei den meisten Menschen eine gewisse Faszination aus und die Neigung sich mit dem Spielzeug/Fahrzeug rücksichtslos auszutoben, ist latent und stärker vorhanden als z. B. bei einem klassischen Roller.

    Die Fridays for Future Aktivist*innen laden in Hannover am 14.6.2019 um 16:30 zur Fahrrad-Demo!

    Das zeigt, dass die Fridays for Future Aktivist*innen das Fahrrad als alternatives Mobilitätskonzept zu schätzen wissen. Anders als manche Politiker und Entscheider, von denen viele immer noch das Fahrrad von den Fahrbahnen verbannen wollen, um den Autoverkehr zu begünstigen.

    Auf der Seite:

    fridaysforfuture-hannover.de

    heißt es:

    Am 14.06. geht es weiter! Nach einer super Demonstration am 24.05. schwingen wir uns jetzt aufs Rad. Die zweite Fahrraddemo in Hannover startet um 16:30 am Opernplatz. Wir fahren von da aus durch die Stadt und beenden unsere Demonstration im Georgengarten. Dort wird es auch wieder ein veganes Picknick geben. Jede*r ist willkommen! Kommt einfach mit eurem Fahrrad vorbei und bringt eure Freund*innen und Familie mit.

    https://fridaysforfuture-hannover.de/2019/06/04/faharrad-demo-am-14-06/

    Diese Tage gesehen an einem Papierkorb in Linden-Süd. Sieht vielleicht nicht so professionell aus das Plakat. Aber dafür absolut authentisch und die Botschaft kommt voll gut rüber!

    Und das hier habe ich beim Bootsverleih in Marburg a. d. Lahn gesehen:

    MARCH NOW OR SWIM LATER!

    Und so sieht die Steuerbordseite aus:


    Mir ging es um die Frage: Wo ist "demokratietheoretisch" ((c) AKK) der Unterschied zwischen Promis, die einen Videoclip veröffentlichen, und Hunderten von Pfarrern, die von der Kanzel predigen, dass man am Sonntag "christlich" wählen soll?

    Nachtrag: Habe gerade heute in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung über die Wahlerfolge der Grünen in Vechta (tief katholisch) gelesen: "Die Zeiten, in denen der Pastor von der Kanzel predigte, dass man in die Hölle kommt, wenn man nicht die CDU wählt, sind vorbei." aus HAZ vom 11.6.2019, "Oh, wie grün ist Vechta"

    Im nahegelegenen Landkreis Emsland sucht man übrigens gerade nach Menschen, die 4 Wochen ohne eigenes Auto mobil sein möchten. Mehr dazu: https://www.emsland.de/wirtschaft-str…hne-auto-1.html

    Dämliche Berwerber*innenvoraussetzung: Man muss ein Auto besitzen. Und wieder mal werden die Autofahrer*innen priviligiert. Selbst dann, wenn es darum geht, ohne Auto mobil zu sein.

    Mich hat dieser Tage folgende Nachricht von Fuß e.V. erreicht:

    "Was Sie vielleicht nicht wissen: Verkehrsminister Scheuer plant eine

    (Ausnahme)Verordnung, um das Fahren mit „Elektrokleinstfahrzeugen ohne
    Lenkstange“ zu legalisieren. Hinter diesem Begriff verbergen sich
    Spielzeuge wie hoverboards, hovershoes, one-wheeler etc. Wo will Herr
    Scheuer diese wackligen Untersätze, die auch 20 km/h ff. erreichen
    können, wohl fahren lassen? Einmal dürfen sie raten.
    Der Bundesrat hat zwar am Freitag vorbeugend eine Entschließung auch
    gegen hoverboard & Co gefasst; was dies rechtlich und politisch bei
    einer ministeriellen Ausnahmeverordnung wert ist, müssen wir noch klären."

    Ich kann die Interessensvertretung der Fußgeher sehr gut verstehen, dass sie nicht wollen, dass aller möglicher Spielzeugkram mit Motor dran die Bürgersteige unsicher macht! Ich finde das schon extrem grenzwertig, wenn Eltern es zulassen, dass ihre Kinder ferngesteuerte Autos über Fußgeherflächen flitzen lassen. Oder noch schlimmer wenn schon Dreijährige auf irgend so einem Spielzeugauto, -Traktor oder ähnliches hocken und damit motorgetrieben auf dem Bürgersteig fahren. Bin ich da zu empfindlich? Und auf den Radwegen hat das Zeug erst recht auch nichts verloren!

    ;)Soll doch Scheuer verfügen, dass die Hauptverkehrsstraßen in große "Vergnügungsmeilen" umgewidmet werden, wo jeder mit allem drauf rum fahren darf, wie es ihm gefällt.;)

    Ergänzung: "Anders als in der Regierungsverordnung ursprünglich vorgesehen, dürfen die E-Scooter aber nicht auf Gehwegen und in Fußgängerzonen fahren, sondern ausschließlich auf Radwegen bzw. Radfahrstreifen. Gibt es solche nicht, müssen die Roller auf die Straße. Für alle E-Scooter gilt ein Mindestalter von 14 Jahren. Dies machte der Bundesrat zur Bedingung für seine Zustimmung." (aus: "Bundesrat Kompakt", das Wichtigste zur Sitzung am 17.5.2019, Top 35, d. h. man muss ein bisschen nach unten scrollen) https://www.bundesrat.de/DE/plenum/bund…7/977-node.html

    Ist das hier ein verkappter Juso-Treff oder treibt hier ein Agent Provocateur von "Die Partei" launigen Schabernack?

    Also als "Agent*in Provocateur aus den Truppen des Kevin Kühnert" ;) muss ich an dieser Stelle,

    Auch das gelobte [Zeichen 239] halte ich nicht für gelungen. Da werden Frauen nicht nur auf ihre Tätigkeit der Kindererziehung reduziert sondern, durch einen sehr kurzen Rock, zusätzlich auch noch sexualisiert. Da waren wir mit dem https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1956.svg Schild doch schon viel weiter, da es zeigt, dass auch Männer klassische Care-Arbeit übernehmende sollten.8o

    doch mal heftig gegen timte intervenieren!

    Es geht mitnichten darum, dass damit die Frauen auf ihre Mütterrolle festgelegt werden sollten. Vielmehr wurde die Frau befreit aus den vier Wänden, in denen sie bis dato eingesperrt war. Und es ging darüberhinaus auch um eine Befreiung der Kinder aus dem patriarcharlischen Herrschaftssystem! Noch deutlicher wird das am entsprechenden Verkehrsschild der ehemaligen DDR. Und es wird ja wohl keiner hier ernsthaft behaupten wollen, im sozialistischen Bäuer*innen und Arbeiter*innen-Staat, habe die Sozialistische Einheitspartei das Patriarchat gefördert.

    Das DDR-Fußweg-Verkehrszeichen zeigt - im Gegensatz zu dem die Kinder kapitalistisch domestizierenden westdeutschen Verkehrszeichen - das Kind nicht als Anhängsel der Mutter, sondern als ein freies selbstbestimmtes Wesen, das vorangeht, ganz im Sinne des schönen Liedes der Jungpioniere:

    "Pioniere voran, lasst uns vorwärts gehen, Pioniere voran, lasst die Fahnen wehn! Unsre Straße, sie führt in das Morgenlicht hinein, wir sind stolz, Pioniere zu sein." (=Refrain von "Pioniere voran" https://lieder-aus-der-ddr.de/pioniere-voran/ )

    Hier das BRD-Verkehrszeichen "Fußweg":

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1970.svg

    Dieses Verkehrszeichen gab es in der BRD noch bis 1992!

    Und hier zum Vergleich das fortschrittliche DDR-Verkehrszeichen von 1979:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…VO_DDR_1977.svg

    Liebe Genossinen und Genossen!

    Ihr werdet das jetzt alles vielleicht ein bisschen für übertrieben halten. Aber schaut euch doch mal um in der Welt. In dem von einer ultra-reaktionären braun-schwarzen Regierungskoalition malträtierten Österreich herrschen noch immer verbreitet die schlimmen alten patriarchalischen Zustände, die in diesem österreichischen Verkehrsschild für Fußweg zum Ausdruck kommen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…szeichen_17.svg

    (Man muss sich nicht wundern, dass in so einem Land die obersten Staatenlenker darüber sinnieren, warum das weibliche Gegenüber nicht die Fußnägel lackiert hat.)

    Wir wissen jetzt, wie es dazu kommen konnte! Deshalb: Ändert das Verkehrszeichen jetzt! Fegt hinweg das rückständige Männergesocks, dass uns mit seinem "Trapezrahmen" zum "Beinchen heben" zwingen will! Tut es jetzt, bevor sie uns morgen zum "Ärmchen heben" zwingen werden!

    Schluss mit Trapezrahmen!

    Hannover voran!

    Hinweis: Bilder mit ein paar kleinen paint-tools bearbeitet!

    Nochmal eine ernste Nachfrage, bzw. Bitte um Hinweise: Werden in Österreich tatsächlich noch für das Verkehrsschild Fußweg der Mann mit Hut und das kleine Mädchen an seiner Hand benutzt?

    Und leider bin ich weniger oft als ich mir das wünsche in den fünf neuen Ländern unterwegs. Hängen dort noch alte Verkehrszeichen aus DDR-Zeiten? Zum Beispiel das oben, das man sieht, wenn man den entsprechenden Link anklickt?

    Das lustige ist, diese Liste liest sich genau so, wie das was die Union vor zwei Monaten noch eiskalt abgelehnt hat:

    https://www.spiegel.de/auto/aktuell/f…-a-1261308.html

    Dein Link führt auch zu einer Bilderstrecke und in Bild 15 wird einmal mehr die Mär vom riesigen toten Winkel verbreitet, in dem sich ganze Schulklassen drin verstecken können: https://cdn1.spiegel.de/images/image-1…xqw-1366304.jpg

    In der Bildunterschrift heißt es: "Lastwagen, die innerorts rechts abbiegen, sollen deshalb nur Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen."

    Vermutlich wäre damit ein wichtiger Beitrag geleistet, um den Fahrerh zu ermöglichen, neben dem Hauptspiegel auch den Weiwinkelspiegel, den Rampenspiegel und den Frontspiegel genauer beobachten zu können. Diese Spiegelkombination nämlich verhindert den "Toten Winkel", den es so, wie er gerne und oft beschrieben wird und auch in diesem Foto mal wieder dargestellt wird, gar nicht gibt. Vermutlich wäre eine Vorschrift noch hilfreicher als das Abbiegen mit Schrittgeschwindigkeit, nämlich ein Anhalten bevor der Abbiegevorgang eingeleitet wird.

    Ullie ich bin enttäuscht von Dir.

    Schon im Thread zur Bundestagswahl hast Du auch Plakate aus der Hannoverschen Kommunalwahl 2016 gezeigt. Warum hast Du uns dieses vorenthalten? :P

    Für alle die sich in Hannover nicht so auskennen: Im hannoverschen Stadtrat hat Die PARTEI die (parteiübergreifende) Fraktion Die FRAKTION gegründet.

    Hallo Schaumburger, vorenthalten würde bedeuten, ich hätte dieses Plakat vor die Linse bekommen und es nicht hier ins Forum gestellt. Aber ich kann nicht überall gleichzeitig sein - und auf dem Kröpcke-Platz in Hannover bin ich auch nicht gerade täglich - und so sehe ich das Plakat in deinem Beitrag gerade zum ersten Mal. Da muss ich deinen Vorwurf, ich habe etwas vorenthalten, leider zurückspiegeln! Aber nun hast du es und ja nicht länger vorenthalten. :thumbup:

    Ein bisschen schade ist es schon, dass auch in diesem Fall es sich nicht um ein radverkehrspolitisch relevantes Thema handelt, sondern die Partei "Die Partei" mal wieder zu der ihr eigenen unerschrockenen Form von Satire greift, um ein Nachdenken über die wahren "Volksverräter" anzustoßen.

    https://www.youtube.com/watch?v=vUPayZ-_gCs

    Können wir nicht einfach mal alle politischen Ämter mit Schülern besetzen, die entscheiden erwachsener als die eigentlich volljährigen Politiker.

    "Und trotz seiner sechs Spiegel hat der Fahrer ihn (den Radfahrer) nicht gesehen. Er war im toten Winkel." heißt es in Minute 2:26 in dem Film. Immer noch geistert der "tote Winkel" durch die Diskussion, obwohl es den so, wie es häufig dargestellt wird, eigentlich gar nicht gibt.

    Außerdem sind von den sechs Außenspiegeln beim Rechtsabbiegen nur vier der sechs Außenspiegel relevant, um Unfälle mit Fußgänger- oder Radfahrer-Geradeausverkehr der rechts vom LKW stattfindet, zu verhindern.

    Immerhin wird in dem Film bei Minute 2:35 gezeigt, dass die Außenspiegel in ihrer Wirksamkeit dadurch gemindert werden, dass durch die Fahrzeugbewegungen sich die Sichtbarkeit auf parallelen Verkehr verändert. Und das ist der eigentlich springende Punkt! Aber an dieser Stelle sollte nicht mehr pauschal vom "toten Winkel" gesprochen werden.

    Das Rotmarkieren der Radfahr-Furt zwei Wochen nach dem Unfall wirkt zwar einerseits wie eine "Alibi-Reaktion" im Vergleich zu dem was eigentlich außerdem noch zu machen ist. Andererseits befürworte ich das Rotmarkieren. In Hannover wurde nach mehreren ähnlich verlaufenen Unfällen der Beschluss gefasst, alle Radfahrspuren und Furten und Schutzstreifen rot zu markieren. Und daran wird auch gearbeitet, wie man u. a. auf diesem Bild vom Friederikenplatz sehen kann:

    Zumindest kann sich so die Verkehrsbehörde nicht mehr dem Vorwurf aussetzen, im Falle, dass es trotz der Rotmarkierung zu einem weiteren Unfall kommen sollte, dass sie immer erst dann markiert, wenn ein Unfall passiert ist.

    Mehr dazu auch auf der Hannover-Seite im Radverkehrsforum: Radverkehr in Hannover soll mit durchgehenden roten Streifen sicherer gemacht werden

    Was in dem Film nicht erwähnt wird, aber in Hannover diskutiert wird: Ein Verändern der Ampelschaltungen, die eine solche Kreuzung sicherer machen kann. Es gab sogar eine Petition dazu: https://www.openpetition.de/petition/onlin…efaehrden-leben

    Ja. Oder wir brauchen dieses: ?tiny=1

    Wo hast du denn das aufgenommen, oder ist es von dir selbst konstruiert? Heißt das jetzt links fahren die Radfahrer und rechts die Radfahrerinnen?

    Oder ist das der Entwurf für ein geschlechtsneutrales Radwegeschild, von dem sich Radfahrer ebenso angesprochen fühlen sollen wie Radfahrerinnen?

    Interessant ist in diesem Zusammenhang die geschichtliche Entwicklung dieses Verkehrsschildes für "Sonderweg Fußgänger", das sich bis heute noch an dem einen oder anderen Ort erhalten hat: https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1970.svg

    Ich habe es bei wikipedia auf "Bildtafel der Verkehszeichen 1971 bis 1992" gefunden.

    Und hier ein aktuelles Beipiel dafür dass sich das Schild an manchen Stellen sehr lange gehalten hat:

    Das deutlich weiter verbreitete Nachfolgeschild habe ich bei wikipedia auf "Bildtafel der Verkehrszeichen in der Bundesrepublik Deutschland1992 bis 2013" gefunden:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1992.svg

    Hier ein Beispiel für das aktuelle Verkehrszeichen "Sonderweg Fußgänger":

    Ich denke beide Schilder dürften auf jeden Fall in einem höheren Maß Frauen ansprechen als das entsprechende Vorgängerschild, das ich bei wikipedia auf "Bildtafel der Verkehrszeichen 1956 bis 1971" gefunden habe:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1956.svg

    Was jedoch die Beschilderung der Radwege angeht herrscht seit 1953 geschlechter-spezifisch kompletter Stillstand. Lediglich bei der Vereinfachung in der Darstellung hat eine Entwicklung dieses Verkehrsschildes [Zeichen 237] stattgefunden. Hier zum Vergleich das Schild "Radweg" auf der Bildtafel bei wikipedia "Bildtafel der Verkehrszeichen 1953 bis 1956": https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1953.svg

    Pedale, Kurbeln und Kettenblatt sind heute weggefallen.

    ;) ACHTUNG, POLEMISCHE BEMERKUNG: Man könnte so gesehen zugespitzt in Richtung Verkehrsschilder-Gestalter formulieren: Bis 1970 durften Frauen nicht aus dem Haus. Und bis heute noch dürfen sie nicht mit dem Fahrrad aus dem Haus. ;)

    So jetzt aber mal wieder ernst:

    Ich sehe wirklich Nichts, was dem widersprechen würde, dass das Verkehrszeichen "Zeichen 273 Sonderweg Radfahrer" gestalterisch so verändert wird, dass ein sogenanntes "Damenrad" erkennbar ist. Und in Anbetracht der Tatsache, dass ganz überwiegend auch heute noch Frauen ein Fahrrad mit tiefem Einstieg benutzen, ist es naheliegend ein solches "Damenrad" auf dem Radwegschild abzubilden. Sogenannte "Herrenräder" haben wir schließlich schon viele Jahrzehnte lang genug zu Gesicht bekommen. Und außerdem kann man es den Männern durchaus zumuten, sich da mit angesprochen zu fühlen, wenn ein sogenanntes "Damenrad" auf Radwegschildern abgebildet ist.

    So, oder meinetwegen auch so:

    Man muss dabei nichts überstürzen, aber es ist auch wichtig, die neuen Schilder endlich auf den Weg zu bringen!

    RÄTSEL: Bei dem zweiten Foto, das ich eingefügt habe, wurde von mir eine klitzekleine Manipulation einiger weniger Pixel-Punkte bei dem Zusatzschild [Zusatzzeichen 1022-10]vorgenommen. Wer hat's gemerkt?

    Kurze Zwischenfragen:

    Ist mein Brompton ein Herren- oder ein Damenrad?

    Gelten [Zeichen 237] auch für Fahrräder ohne Mittelstange oder nur für Fahrräder mit Diamantrahmen?

    Darf man mit einem Fahrrad mit tiefem Einstieg trotz [Zeichen 254] weiter fahren?

    Kann man auf einem Damenrad sportlich fahren?

    Die Fragen kannst du aus umgekehrter Sicht genau so stellen, wenn die Mittelstange bei den Fahrradabbildungen auf deinen Schildern fehlte.

    Also mal ganz ehrlich: ein Symbol ist ein Symbol.

    Ein [Zeichen 245]steht auch für Gelenkbusse und Doppeldecker, ein [Zeichen 253]steht auch für Sattelschlepper und Lastzüge mit Anhänger. Und[Zeichen 251]gilt auch für Pkw mit Außenspiegeln.

    Ach ja? Ein Symbol ist also ein Symbol.

    Und warum werden dann manche verändert und andere nicht?

    Schau mal hier:

    So wurde 1971 ein Bus dargestellt:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1970.svg

    Und so sah 1971 ein Auto-Piktogramm aus:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1970.svg

    Und das ist der Bus von heute (sic!):

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_2013.svg

    Der Bus vonheute sieht immer noch so aus wie der von 1971. Dabei gibt es längst sehr verbreitet Niederflur-Omnibusse!

    So sieht das Auto von heute aus:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_2013.svg

    Wobei man an der Stelle dazu sagen muss: Man kann ja froh sein, dass sie keinen SUV darstellen!

    Wenn es um das Autodesign geht, sind die Verkehrsschildergestalter schneller bereit, die Schilder zu modernisieren. Beim Omnibus dagegen wird am 70er-Jahre Modell festgehalten, obwohl das Bild auf dem Schild nicht mehr dem aktuellen Aussehen eines Linienbusses entspricht.

    Was spricht denn dagegen, Fahrräder mit tiefem Einstieg auf Verkehrsschildern darzustellen, zumal gerade eine zunehmend ältere Bevölkerung damit je nach der körperlichen Verfassung länger mit dem Rad mobil bleiben kann. Und Frauen - sofern meine Vermutung zutrifft - sich davon stärker angesprochen fühlen, als sich Männer davon abschrecken lassen?

    Ist denn der Anteil an Radfahrern größer als der von Radfahrerinnen? Meiner Beobachtung nach nicht. (Radsport mal außen vor gelassen). Von daher glaube ich auch nicht, dass sich Frauen von dem Piktogramm vom radfahren abhalten lassen. Ich glaube du siehst ein Problem wo keines ist.

    Ich halte es auf jeden Fall für wahrscheinlicher, dass sich Frauen von einem Fahrradpiktogramm mit einem Fahrrad mit tiefem Einstieg stärker eingeladen fühlen, als sich Männer von einem solchen Symbol abschrecken lassen. Unabhängig davon, wie hoch der Frauenanteil unter den Radler*innen ist, wäre das für mich ein Grund, Fahrradpiktogramme zu benutzen, die ein Fahrrad mit tiefem Einstieg darstellen. Das Ziel soll ja nicht sein, einen fifty-fifty-Anteil zu erreichen, sondern möglichst viele Menschen zum Radfahren zu ermuntern. Und das dürfen dann auch gerne mehr Frauen als Männer sein.

    Vielleicht wäre das eine geignete Versuchsanlage, mit der man den Aufforderungsquarakter entsprechender Piktogramme bestätigen oder widerlegen kann:

    http://www.adfc-bremen.de/news/news-deta…-den-weg-1.html

    Dann kommt ein sehr schöner Einschub, das Zahlen keine Rolle spielen. Okay. Dann eine sanfte Überleitung zu einem sehr schon allgemein gültigen Argument "wir alle wollen möglichst viele Radfahrer". Und dann ein sehr spannender Zusammenhang: Menschen, die sportlich Rad fahren, lassen sich nicht durch Symbole beeinflussen, aber Menschen, die wenig Rad fahren, sind durch einen einzigen weißen Strich auf blauem Grund in der Wahl ihrer Fortbewegung zu beeinflussen.

    Ich habe bislang noch nicht behauptet, dass Schilder und Bodenmarkierungen mit Piktogrammen, die Fahrräder ohne Querstange zeigen, den Radverkehrsanteil insgesamt ansteigen lassen. Ich halte das allerdings für möglich. Das ist allerdings nicht der einzige Grund, der dafür spricht, Fahrradpiktogramme zu benutzen, die ein Rad mit tiefem Einstieg darstellen. (Mehr dazu weiter unten.)

    Ich habe auch nicht gesagt, das Zahlen keine Rolle spielen. (Sondern: Ganz genaue Zahlen spielen keine Rolle.) Wenn es so wäre, dass unterschiedslos 80 - 90 Prozent aller Radfahrerinnen und 80 - 90 Prozent aller Radfahrer ein Rad mit Diamantrahmen benutzen würden, dann wären diese Zahlen allerdings von Bedeutung. Und diese Zahlen würde es nahelegen, die Idee mit den Fahrradpiktogrammen, die Räder mit teifem Einstieg darstellen, nicht weiter zu verfolgen.

    So ist es allerdings nicht, vielmehr ist der Anteil der Frauen, die ein sogenanntes "Damenrad" benutzen, bei 80 - 90 Prozent (entsprechend meiner Zählung einer zugegebenermaßen kleinen Stichprobe). Bislang hat das hier auch noch keiner in Frage gestellt, und mit eigenen Zählungen oder Quellenangaben widerlegt, so weit ich das sehe. Und selbst wenn eine genauere Zählung nur einen Anteil von "Damenrad"-Benutzerinnen von 70 bis 60 Prozent ergäbe, so wäre das ein ausreichender Hinweis, am Thema dran zu bleiben.

    Und ich bleibe dabei: Frauenfeindlichkeit ist auch heute noch in bestimmten Kontexten und gesellschaftlichen Gruppierungen gesellschaftsfähig. Und die nehmen alle auch in irgendeiner Form am Straßenverkehr teil. Deshalb halte ich es für richtig, Räder ohne Querstange zu verwenden für Verkehrsschilderpiktogramme und auf den Asphalt aufgebrachte Piktogramme, die den Radverkehr betreffen.

    Übrigens würde es mich nach wie vor sehr interessieren, ob auch in anderen Kommunen Fahrradpiktogramme gebräuchlich sind, die Räder ohne Querstange darstellen.

    Um den Technikern noch ein wenig entgegenzukommen. Beim vielen Fahrradzählen habe ich festgestellt, dass bei vielen Modellen mit tiefem Einstieg und einem Einrohrrahmen zwischen dem Unterrohr und dem Sitzrohr noch ein Stabilisator eingebaut ist:


    Ich denke alleine die Tatsache, dass ein Diamantrahmen die stabilste Form eines Fahrradrahmens bei gleichzeitig geringstem Gewicht darstellt, ist noch kein hinreichender Grund ein entsprechendes Rad auf Verkehrsschildern darzustellen. Die hier gezeigte Alternative sieht doch auch ganz hübsch und stabil aus!