ergänzend zu den drei bereits genannten Punkten, möchte ich viertens anführen:
Fahrradfahren ist mit Bewegug an der frischen Luft verbunden und das stärkt die Abwehrkräfte sowie die allgemeine Fitness!
Fahrradfahrerer*innen werden nicht so leicht krank und wenn doch dann werden sie schneller wieder gesund.
(Gibt's bestimmt auch irgendwo eine Statistik, die das bestätigt!)
Mir ist es jedenfalls unverständlich, dass Österrreich anscheinend eine komplette Ausgangssperre verhängt hat. Nur wer einen wichtigen Grund hat, der darf vor die Tür. Ob da Radfahren dazu gehört?
KORREKTUR:
Da mit das gar zu absurd vorkommt, habe ich gerade mal auf der Internetseite des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (des österreichischen Bundesministeriums!) nachgeschaut:
Dort steht unter dem Titel: "Coronavirus - Aktuelle Maßnahmen
Bundesweit einheitliche Verkehrsbeschränkungen – Verordnung nach dem COVID-19-Maßnahmengesetz"
(Österreich hat also ein eigenes Gesetz dazu verabschiedet!)
Dort steht unter der Fragestellung:
"Was versteht man konkret unter Verkehrsbeschränkungen?
Beispiele: Nicht mehr ins Fitnesscenter, nicht mehr ins Modegeschäft, nicht ins Kino und ins Schwimmbad. Aber alleine ins Freie oder mit Personen aus dem eigenen Haushaltsverband."
Und auch wenn das jetzt da nicht ausdrücklich steht, so darf man wohl berechtigterweise davon ausgehen, dass auch Fahrradfahren (alleine oder mit Personen aus dem eigenen Hausverband) dazuzählt.
"Mehr als 200 britische Wissenschaftler hatten in einem offenen Brief davor gewarnt, dass der Verlauf der Krankheit in Großbritannien exakt dem Verlauf in Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland entspreche und in wenigen Tagen schon mit Zigtausenden infizierten Patienten gerechnet werden müsse. Die Politik der britischen Regierung, der Krankheit zunächst freien Lauf zu lassen, um später eine sogenannte Herdenimmunität der Gesamtbevölkerung zu erreichen, werde das britische Gesundheitssystem, den NHS, völlig überfordern."
Das heißt Boris Johnson und seine Regierung hatten tatsächlich vor, die Briten unverzüglich volle Breitseite der Ansteckungsgefahr auszusetzen. Und das ist es, was ich kritisiert hatte.
Der Titel des Zeit-Artikels macht noch mal den Unterschied der ursprünglichen britischen Vorgehensweise im Vergleich zu Resteuropa deutlich: "Massenisolation statt Herdenimmunität" https://www.zeit.de/politik/auslan…irusbekaempfung
Hatte ich weiter oben noch geschrieben, "Den hannoverschen Verkehrsplanern in der Abteilung für Baustellenumleitungen scheint es wenig auszumachen, im Falle von Baustellen-Ausschilderungen dem Radverkehr Umwege zuzumuten und gleichzeitig penibel darauf zu achten, dass dem Autoverkehr möglichst kein Ungemach zugemutet wird. So im Falle des freien Rechtabbiegers, der von der Spinnereistraßenbrücke kommend in die Braunstraße hineinführt. Dort ist die Fahrbahn so breit, dass reichlich genug Platz wäre, für den Radverkehr. Man könnte sogar einen Baustellenumleitungsweg getrennt für Radfahrer und Fußgänger markieren.", so muss ich jetzt dieses Update nachreichen in Form eines Fotos, das zeigt, das inzwischen der ganze Rechtsabbieger von der Spinnereistraße in Braunstraße Richtung Goetheplatz für alle gesperrt wurde. Es sieht danach aus, dass sich die Baustelle ausweitet.
"Ich habe keine Ahnung, wie viel Sie Rad fahren im reinen Alltagsverkehr, also Arbeit, Einkaufen, Leute Treffen. Ich schließe jetzt mal explizit Hobby, also fahren der Freude wegen (Urlaub, Radtouren, fahren um Bilder fürs Forum zu sammeln.... ) aus."
Ist das denn für die Diskussion über eine Verkehrswende zu einer nachhaltigen Mobilität relevant, wieviel ich radfahre und zu welchem Zweck?
Und wenn ja, inwiefern? Zum Beispiel deshalb, weil ich nur dann tatsächlich beurteilen kann, welche Potenziale im Verkehrsmittel Fahrrad stecken?
Dann wäre es aber um so wichtiger, dass ich den ÖPNV benutze. Denn der ÖPNV ist eine noch deutlich wichtigere Säule in einer nachhaltigen Mobilitätsstruktur.
Sehe ich genau so. Wurde aber bislang noch nicht so deutlich kommuniziert. Aber auch andere sehen das so und haben es sich nicht nehmen lassen, schon mal nach dem Stand der Scilla-Blüten zu schauen. Auch die Tatsache, dass die meisten Scillas auf einem ehemaligen Friedhof blühen hat die Menschen nicht abgehalten dort vorbeizuschauen. Und natürlich hat das Ereignis viele Hobby-Fotografen angelockt.
Ein Foto von heute (15.3.2020) Mittag:
Allerdings steht in der Liste, die obelix verlinkt hatte, an 12. Stelle: "Verlasse dein Zuhause nicht, wenn es nicht unbedingt notwendig ist."
Neben einem Spaziergang kommt meines Erachtens in jedem Fall auch eine kleine Radtour in Frage. Beliebte Ziele solcher Radtouren sind jedoch Gartenlokale und ich fürchte da wird es in den nächsten Wochen heißen, das bitte zu unterlassen.
Du musst schon genau bleiben. In dem Post auf den ich geantwortet habe, nennst du die britische Strategie der Durchseuchung fatalistisch.
Darauf habe ich geantwortet, dass diese Strategie auch hier angewendet wird und die einzig vernünftige ist.
Nun behauptest du, die Strategie sei unterschiedlich, weil sich die getroffenen Maßnahmen unterscheiden.
Also was stört dich genau?
Stört es dich, dass die Briten ebenso wie wir auf eine langsame Durchseuchung setzen, oder hältst du die Maßnahmen, die die britische Regierung dazu ergreift für unzureichend?
Die teilweise sehr einschneidenden Gegenmaßnahmen gegen eine sehr schnelle Verbreitung des Corona-Virus in Deutschland und in vielen anderen Ländern sollen bewirken, dass die schwer Erkrankten angemessen medizinisch versorgt werden können. Und darüber hinaus sollen auch die anderen Patienten, die auf eine intensive medizinische Versorgung angewiesen sind, diese erhalten.
Die oben zitierte Berichterstattung der Kölnischen Rundschau mit der Überschrift "Sonderweg beim Kampf gegen Corona" beschreibt das Vorgehen Großbritanniens als zu zögerlich, die in Großbritannien getroffenen Maßnahmen als unzureichend, um den notwendigen Verlangsamungsprozess zu gewährleisten. https://www.rundschau-online.de/news/politik/s…nitaet-36416654
Und genau das stört mich n dem Vorgehen (oder besser Nicht-Vorgehen) Großbritanniens im Umgang mit der Ausbreitung des neuen Corona-Virus!
In unserem Stadtteil wurde das für kommenden Sonntag geplante Scilla-Blütenfest, ein Blumenfest anlässlich der jährlichen Scilla-Blüte abgesagt.
Leider.
Als ich heute im Stadtteil spazieren gegangen bin, habe ich diesen Stand gesehen, der nicht mit Stand-Personal besetzt war:
Und wenn der Bericht aus der Kölnischen Rundschau zutrifft, dann scheint es zumindest die britische Regierung nicht für nötig zu halten, solche Veranstaltungen abzusagen, bzw. Empfehlungen auszusprechen, bzw. Maßnahmen zu ergreifen, die dazu führen, dass solche Veranstaltungen abgesagt werden, bei denen eine hohe Ansteckungsgefahr besteht.
Um mal zu zeigen, was zum Beispiel 2016 beim Scilla-Blütenfest bei uns so los war im Stadtteil dieses Bild:
Das ist doch aber die Gleiche Strategie die wir hierzulande auch fahren. Ich halte das auch für vernünftig. Den Virus unter Kontrolle hätte man mit viel Glück ganz zu Anfang bekommen können, als er noch auf lokaler Ebene in China aufgetreten ist.
Jetzt ist er halt in der Welt und es geht im Grunde nur darum die Krankheitswelle zu verlangsamen.
Die Strategie Großbritanniens auf den neuen Corona-Virus zu reagieren ist nicht dieselbe, die wir auch hierzulande fahren:
"Großbritannien hält sich im Kampf gegen das Coronavirus auffallend zurück: Keine flächendeckenden Schulschließungen, keine Reisebeschränkungen, schon gar keine Quarantäne. (...)
Während in anderen europäischen Ländern drastische Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus getroffen werden, hält sich Großbritannien auffallend zurück. Zwar sind einige Sportveranstaltungen abgesagt worden und Personen mit Atemwegsbeschwerden wird geraten, sieben Tage zu Hause zu bleiben, aber ansonsten geht im Königreich das Leben wie normal weiter."
Und ich nenne diese Strategie fatalistisch. Italien eilt vermutlich bei der Verbreitung des Corona-Virus Großbritannien voraus. Aber das gilt auch für Deutschland und trotzdem werden jetzt bei uns in Deutschland, aber auch in Frankreich und anderen europäischen Ländern Schulschließungen angeordnet, und viele Experten sagen, dass das eigentlich schon früher hätte geschehen müssen.
obelix hatte ja weiter oben darüberhinausgehend von einer Initiative berichtet, die ausdrücklich dazu aufruft, Vorbeugemaßnahmen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, wie es offensichtlich der britische Premierminister macht.
Wie weit das geht mit dem "Runterdimmen der direkten sozialen Kontakte" ist sicher auch noch mal eine umstrittene Frage. Aber ganz sicher ticken da viele europäische Länder klarer und deutlicher als Großbritannien.
obelix hatte ja befürwortet nur noch einmal die Woche einkaufen zu gehen.
Ich kam heute in Hannover an einer Bäckerei (mit Sonntagsöffnung) vorbei, an der dieses Schild angebracht war
"Anders als China will die britische Regierung die britische Bevölkerung bewusst an dem Virus erkranken lassen, damit sie langfristig Immunität gegen das neue Virus aufbaut. Werde die Bevölkerung nur einige Wochen zu Hause eingesperrt, sei nichts gewonnen, meinte Vallance. Im Gegenteil: Sobald die Quarantäne aufgehoben sei, breche das Virus wieder aus. Die Epidemie müsse so gesteuert werden, dass die Bevölkerung durch die Krankheit geschleust werden könne, ohne dass das Gesundheitssystem zusammenbreche." Quelle: Zeit online vom 13.3.2020: Boris Johnson: Bloß nicht zu früh in Quarantäne https://www.zeit.de/politik/auslan…e=pocket-newtab
Mir kommt das reichlich fatalistisch vor und ich bin froh, dass Großbritannien durch seinen EU-Austritt weniger Möglichkeiten hatte, die von den EU-Ländern getroffenen Maßnahmen zum Umgang mit dem neuen Corona-Virus zu verwässern.
Selbstverständlich wäre es mir sehr viel lieber gewesen, in Großbritannien wären erst gar nicht solche Leute wie Boris Johnson gewählt worden.
Dass sich auch bei manchen praktizierenden Katholiken die Vernunft durchsetzt, stimmt durchaus hoffnungsvoll.
Katholiken wird immer wieder vorgeworfen - meist zu Unrecht - sich unvernünftig zu verhalten. Wenn du mal genau hinschaust, dann wirst du feststellen, dass viele Vorwürfe nicht zutreffen, während andere Akteure sich tatsächlich unvernünftig verhalten, bzw. geradezu böswillig Ressentiments schüren:
"Sein Kollege Kleinwächter führte die aktuelle Krise auf einen fehlenden Schutz der Grenzen und eine „Politik der gnadenlosen Globalisierung“ vor allem im Hinblick auf China durch Bundeskanzlerin Merkel zurück. Infizierte an den Grenzen abzuhalten, wäre eine gute Maßnahme zum Schutz gewesen. Aufgrund dieses „grauenhaften Irrwegs“ fordere er Merkel zum Rücktritt auf, führte Kleinwächter aus." Quelle: DLF: AfD-Kritik an Coronavirus-Maßnahmen der Bundesregierung – Merkel-Rücktritt gefordert https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-afd-k…news_id=1110399
Hallo Obelix, habe den von dir verlinkten Artikel gelesen und finde diesen Satz daraus sehr wichtig: "Eine kurze Busfahrt oder etwas in der Art ist grundsätzlich nicht das Problem." In Hannover und sicher auch in anderen Städten fragen sich nämlich inzwischen viele Menschen, ob es überhaupt noch statthaft sei, den ÖPNV zu benutzen. Besonders in den Bussen werden Vorbeugemaßnahmen besonders augenfällig. Die erste Sitzreihe, die direkt hinter dem Fahrer, ist nämlich abgesperrt und die erste Omnibustür, die beim Fahrer, wird nicht mehr geöffnet. Außerdem ist es nicht mehr möglich, beim Fahrer eine Fahrkarte zu kaufen. Ich vermute, das hat vor allem den Grund, dass der Busfahrer im normalen Betrieb den ganzen Tag sowohl einer großen Ansteckungsgefahr ausgesetzt wäre als auch selber zur Ansteckungsgefahr wird, wenn er sich infiziert. Denn die Symptome der Erkrankung treten ja erst Tage später auf.
Bischof Heiner Wilmer wendet sich mit einer Video-Botschaft an die Gläubigen der Diözese Hildesheim mit folgendem Kernpunkt:
"Zur Eindämmung der Corona-Epidemie setzt das Bistum Hildesheim am 14. März bis auf Widerruf alle Gottesdienste aus. Bischof Wilmer erteilt eine Dispens von der Sonntagspflicht zum Besuch des Gottesdienstes."
Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
Dazu muss man wissen: Sonntags keinen Gottesdienst zu feiern ist für praktizierende Katholiken wirklich ein "dickes Brett". Und in den Wochen nach Ostern finden in vielen Gemeinden Erstkommunionfeiern statt, die jetzt verschoben werden müssen.
Die evangelische Landeskirche schreibt auf ihrer Internetseite:
Grundsätzlich gelten für alle Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Einrichtungen die Vorgaben und die Empfehlungen der staatlichen und kommunalen Behörden. Konkrete Entscheidungen treffen Pfarramt und Kirchenvorstand, Kirchenkreisvorstand und die Leitungen der Einrichtungen. https://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/press…achten-konzerte
Das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen weniger eindeutig an, hat aber vermutlich damit zu tun, dass die kirchlichen Strukturen in der evangelischen Kirche weniger zentralistisch ausgerichtet sind, als in der Katholischen Kirche. Praktisch läuft es ebenfalls darauf hinaus, dass keine evangelischen Gottesdienste stattfinden.
In den katholischen Gottesdiensten wurde übrigens bereits in den letzten beiden Wochen auf das Weihwasser in den Weihwasserbecken an den Kirchentüren verzichtet. Normalerweise taucht man beim Betreten der Kirche seine rechte Hand in das Wasser und macht damit ein Kreuzzeichen, bei dem man unter anderem mit der benetzten Hand die Stirn berührt.
Beim Friedensgruß hat man sich nicht wie üblich die Hand gereicht, sondern nur zugenickt.
Und bei der Kommunion wurde auf das Eintauchen der Hostie in den Kelch verzichtet.
Ich bin mal gespannt, wie das morgen, am Sonntag, 15.3.2020 mit dem Radiogottesdienst wird. Normalerweise wird um 10:00 Uhr unter anderem auf NDR-Info live ein Gottesdienst übertragen. Entweder wird das dann eine Übertragung von einem Gottesdienst ohne Gottesdienstbesucher oder es wird auf eine Konserve zurückgegriffen. Schade für die betroffene Gemeinde, denn die Gemeindemitglieder freuen sich natürlich schon seit Wochen auf dieses Ereignis, das jetzt ganz oder teilweise auszufallen droht.
Wie ist das bei euch in Süddeutschland, Obelix? Dort gibt es doch auch vielerorts ein reges kirchliches Leben. Sind dort ebenfalls alle Gottesdienste und sonstige kirchliche Veranstaltungen abgesagt?
Solche Szenen kannte ich bislang tatsächlich nur aus Endzeit-Sci-Fi-Filmen:
Ja, da gibt es Lücken im Regal, aber die werden in Kürze wieder gefüllt sein. Und verhungern muss bis dahin niemand, auch wenn sie oder er vielleicht nicht den absolut von ihm priorisierten Lieblingsjohurt mehr ergattern konnte. Und von Spaghgetti auf Maccaroni ausweicht (oder umgekehrt). Das ist doch ein Radverkehrsforum und kein Prepper-Forum.
Ja, die Erfahrung mussten in den letzten Tagen tatsächlich ein paar Kollegen machen, deren Urlaubsreisen in die Vereinigten Staaten nicht mehr stattfinden konnten. Gestern Abend wurden dann auch einigermaßen klimafreundlich erreichbare Urlaubsziele in Dänemark, Polen und Tschechien abgesagt. Das wirft natürlich trotzdem eine Menge Fragen auf, angefangen von den Urlaubstagen, die eventuell noch aus dem Vorjahr stammen und eigentlich bis Ende März abgebummelt sein sollten, bis hin zu den teilweise Beträgen im mittleren vierstelligen Bereich, die nun einfach erstmal „weg“ sind und die Ansprechpartner bei den Flug- und Reisegesellschaften auch noch keine Ahnung haben, was gerade Sache ist.
Warum denn die in die Ferne schweifen? - Sieh das Gute liegt so nah'!
Bin gerade dabei, meine Wahl-Heimatstadt ganz neu zu entdecken!
Das ist jetzt durchaus nicht boshaft gemeint, derzeit zerschlagen sich auch bei mir gerade Urlaubspläne und es ist zu befürchten, dass bereits geleistete Anzahlungen nicht zurückerstattet werden.
Ich sag jetzt mal, was andere zu Ihnen auch schon gesagt haben, das ist eine Sichtweise, die sehr großstädtisch geprägt ist.
Die Verkehrswende wird vielen Leuten, die nicht direkt in einer Großstadt leben, nicht nur positives bringen und viele werden dass auch nicht so empfinden.
Denn es wird (viel) Zeit und Freiheit kosten.
Ich will da gar nicht widersprechen, eine Verkehrswende, die den Namen verdient und die tatsächlich nachhaltige Mobilität ermöglicht, wird nicht jeder positiv empfinden.
Andererseits ist es langfristig unmöglich die gegenwärtige hochdynamische Entwicklung zu einem mehr und mehr hochgradig umweltbelastenden Mobilitätsverhalten einfach so ihren Lauf zu lassen.
Es ist ja nicht so, dass ein Ressourcen-schonendes Mobilitätsverhalten einfach so von selbst kommt. Oder alleine dadurch vorangebracht wird, dass hohe Subventionen für den Kauf von Elektroautos ausgezahlt werden.
Wenn es möglich ist, das Mobilitätsverhalten nachhaltiger zu gestalten und staatliche Maßnahmen dazu einen Beitrag leisten können, dann ist es wichtig, eine Vision, eine Idee davon zu entwickeln, wie nachhaltige Mobilität für alle Menschen organisiert werden kann. Es reicht eben nicht aus, einfach nur die gegenwärtigen Mobilitäts-Strukturen unverändert beizubehalten, die gegenwärtige negative Dynamik einfach zuzulassen und hie und da ein paar Blendgranaten zu werfen, um den Eindruck zu erwecken, Verbesserungen herbeizuführen, die mit keinerlei Veränderungen verbunden sind und den Eindruck erwecken, es könne ja alles so bleiben wie es ist.
Es kommt vielmehr darauf an in Anbetracht notwendiger Strukturveränderungen, die Angstmacher auszubremsen und anstatt Ängste zu schüren, Neugier zu wecken!
Ich wehre mich auch ausdrücklich gegen Ihre Behauptung, es ginge hier um eine großstädtisch geprägte Sichtweise, die ich da angeblich verbreiten würde. Es gibt in der Großstadt viele Menschen, die es als eine schlimme Zumutung empfinden, ohne Auto mobil zu sein. Die es für selbstverständlich halten ihr Auto "notzuparken", weil es ja ganz offensichtlich zu wenige Parkplätze gäbe. Oder die die Vorrangschaltung für Bus und Bahn als eine völlig ungerechte Bevorzugung der Öffis beschimpfen. Verkehrskontrollen wie Falschparken oder Tempokontrollen werden von vielen Städtern als Wegelagerei und Abzocke der Stadtverwaltung diffamiert.
Und genau so gibt es auch Menschen, die im ländlichen Raum ohne Auto leben. Und viele Menschen im ländlichen Raum, die dort (noch) mit Auto leben, können sich durchaus vorstellen und würden sich darüber freuen, wenn sich die ÖPNV-Situation (und die Bedingungen für den Radverkehr) deutlich verbessern würden. Auch dann, wenn damit Nachteile für den Autoverkehr verbunden sind.
Leider schwächelt die menschliche Vorstellungskraft oft, wenn es um autofreie Mobilität im ländlichen Raum geht. Obwohl es sich lohnt, sich gedanklich darauf einzulassen und Strategien zu entwickeln, autofreie Mobilität im ländlichen Raum zu verwirklichen. Sich einfach nur auf's Schild zu schreiben, ohne Auto geht nichts auf dem Land und dieses Schild sich als Brett vor den Kopf zu nageln, führt in die Sackgasse!
Was mir Sorgen bereitet ist die Frage, was sein wird, wenn die Infektionszahlen zurückgehen und die Spezialisten erklären, dass es möglich sei, zur "Normalität" zurückzukehren. Stürzen wir uns dann in eine Art gigantische Nachhol-Orgie?
Malte stellt ja fest, dass viele Züge mit deutlich weniger Fahrgästen fahren. Auch finden deutlich weniger Flüge statt. Was "Flugscham" (eigentlich müsste man ja sagen: gesteigertes Umweltbewusstsein) nicht bewirkt hat, das bewirkt Corona im Schnellschuss.
Aber wer weiß? Vielleicht entdecken mehr und mehr Menschen, dass eine Entschleunigung des rasanten Alltags mehr Zufriedenheit bewirkt? Die ausgefallene Fernreise, eingeplant als ein besonderer Spot im Jahresurlaub, entfällt und die Welt dreht sich trotzdem weiter. Und mir geht es gut dabei. Kein Jetlag, kein Konkurieren mit Nachbarn und Kollegen, wer das ausgefallenste und/oder das am weitesten entfernt liegende Urlaubsziel hatte.
Und Fahrradfahren ist zumindewst bei stabilem Gesundheitszustand weiter problemlos möglich. Auf jeden Fall alleine und vermutlich auch mit dem Partner, den Kindern, Freunden und Bakannten in kleinen Gruppen.
Und vielleicht gelingt es ein so entschleunigtes Leben auch dann fortzusetzen, wenn die Ansteckungsgefahr zurückgeht und die Experten vorsichtig Entwarnung geben?
was mir an dem Artikel nicht so gut gefällt ist die zu Grunde liegende Betrachtungsweise, derzufolge zur Krisenbewältigung sehr drastische Einschnitte unbedingt notwendig sind, um erfolgreich die Krise zu bewältigen. Vielleicht trifft das auf die Corona-Pandemie zu, aber auch da gibt es Betroffene, die sich zumindest erst mal ein bisschen freuen werden. "Schulfrei wegen Corona" https://www.rnd.de/politik/schulf…BKWYCSLYXQ.html
Mit einer Verkehrswende, was ja eine wichtige und wirkungsvolle Maßnahme zur Eindämmung der Erderwärmung ist, gingen dagegen tatsächlich zahlreiche wirklich positive Veränderung einher.
Die Luft wird sauberer, Flächen, die schon lange schon durch den Autoverkehr belegt sind, könnten als attraktive Aufenthaltsbereiche neu erschlossen werden. Mehr Platz für den Rad- und Fußverkehr. Die Mobilität mit dem ÖPNV würde verbessert werden können insbesondere auch im ländlichen Raum, mehr Linien, dichtere Takte, und, und, und ...
Oder verhält es sich so, wie manche Menschen es sich mit Arzneimitteln vorstellen: Nur eine bittere Medizin erzielt Wirkung. Was natürlich Unfug ist, da viele Arzneimittel gar nicht bitter schmecken, sondern neutral.
Ich hatte ja gestern schon folgenden bösen Gedanken bzgl. des Umgang der Politik(er) mit unterschiedlichen Krisen.:
Beim Klima sind die Auswirkungen nicht so direkt greifbar und die Politiker daher gefühlt nicht selber betroffen.
Beim Corona-Virus sind die Auswirkungen sehr direkt greifbar und da viele Politiker ja auch nicht mehr zu den jungen Menschen zählen, gehören sie obendrein selbst auch noch zu einer der Risikogruppen.
So gesehen ist es gut, dass die fridays for future Demonstrationen abgesagt werden, gewissermaßen vorbildhaft:
Wir "Junge" verzichten auf "unsere" Veranstaltungen, obwohl es uns wahrscheinlich nicht so sehr schaden würde. Aber es würde eben den neuen Corona-Virus bei seiner schnellen Verbreitung begünstigen und damit "euch Alte" schmerzhaft treffen.
Das heißt aber auch: Jetzt seid ihr "Alten" dran in Sachen Klima-Krisenbewältigung und die "Umweltsau-Oma" steigt vom SUV auf den Bus um, und sie hört auf, im "Hühnerstall Motorrad zu fahren". Denn die Klimafolgen werden die Jungen um so schlimmer treffen, wenn die mal alt sind und jetzt nichts passiert in Sachen Klimaschutz.
Bild aus einer orf-Berichterstattung über Smog in Norditalien vor drei Jahren. Die Maske dieses Radfahrers sieht aber nicht so aus, wie dein Beispiel, autogenix!
Ich habe gestern einen Radfahrer mit Mundschutz überholt. Irgendwie ziehe ich es vor, beim Radfahren ungehindert zu atmen.
Mundschutz beim Radfahren habe ich noch nicht probiert, allerdings halte ich das nicht für komplett abwegig. Die viren sollen jedoch gar nicht erst längere Wege außerhalb des menschlichen Körpers unbeschadet zurücklegen können.
Aber wie ist das mit anderen Schmutzpartikeln. Gibt es Schutzmasken, die gegen Feinstaub helfen? Das sind ja sehr sehr kleine Partikel.