Beiträge von Ullie

    Klare Antwort auf diese dumme Frage: Nein!

    Es gibt keine dumme Fragen! Und klare Antworten haben mitunter eine kurze Halbwerts-Zeit.

    Was hättest du wohl vor drei Wochen gesagt, wenn dich einer gefragt hätte:

    Hältst du es für möglich, dass ich 10 Supermärkte abklappern muss und trotzdem kein einziges Paket Klopapier ergattern kann?

    Klare Antwort auf diese dumme Frage: Nein!

    Und was würden wohl die meisten Menschen heute dazu sagen, wenn sie einer fragt:

    Hältst du es für möglich, dass ich einfach in den nächsten Supermarkt gegangen bin und problemlos zwei Pakete Klopapier eingekauft habe?

    Klare Antwort auf diese dumme Frage: Nein!

    War übrigens tatsächlich so, dass ich in dem Supermarkt, in dem ich sonst auch einkaufe problemlos zwei Pakete Klopapier gekriegt habe. Allerdings hatte ich zuvor drei andere abkeklappert, die auf meinem Nachhauseweg lagen, weil mich jeder vorwarnte, dass überall das Klopapier aus sei.

    Und dann:

    Bist du tatsächlich der Ansicht, "Alleine-Sport im Freien" wird als "unbedingt notwendig" eingestuft werden?

    Gegenfrage: Glaubst du komplett unsinnige Verbote oder Auflagen würden einfach so von den Menschen akzeptiert werden?

    Die Bundesregierung geht doch jetzt schon so was von sachte das Thema an, zumindest im Ton! Mein Eindruck ist: Es wird von der Politik erwartet, dass sich die Bundesbürger quasi alle selbst eine Ausgangssperre auferlegen. Und wo das nicht reicht, wie zum Beispiel Schleswig-Holstein, da wird noch ein bisschen nachgesteuert. Aber keiner der Ministerpräsident*innen will als erster das Wort Ausgangssperre aussprechen, weil sie alle Nachteile davon befürchten.

    Stattdessen übt sich ganz vorne Söder darin, den Eindruck zu vermitteln, alles vollständig unter Kontrolle zu haben, auch ohne zu den richtig knallharten Maßnahmen greifen zu müssen. Bzw. Söder stellt den Katastrophenfall fest. Der tut aber niemandem weh. Die anderen Länder verzichten darauf, den Katastrophenfall auszurufen. Warum? Weil hier ein Machtkampf tobt, für das die Corona-Krise das Bühnenbild abgibt. Es ist jedoch eine Farce, dass Söder quasi gleichrangig neben Merkel sitzend vor ein paar Tagen in vielen Zeitungen dargestellt wurde. Gerade so als lebten wir nicht in Deutschland in dem Bayern eines von 16 Bundesländern ist, sondern als sei Deutschland ein Teil von Bayern. Siehe RND vom 13.3.2020: https://www.rnd.de/politik/soder-…DZGUHODX4E.html

    Ich will das gar nicht kritisieren, dass man sich sachte aber bestimmt zu einer Ausgangssperre hin bewegt. Das wird zur Akzeptanz beitragen, so was nicht im Hauruck-Verfahren zu machen. Diese Akzeptanz würde jedoch schnell schwinden, wenn du versuchtest, die Menschen wochenlang in ihren Wohnungen einzusperren. Und bei Menschen, mit einem eigenen Grundstück hättest du vermutlich auch gar keine Chance, rechtlich einwandfrei erfolgreich anzuordnen, dass sie das eigene Grundstück nicht betreten dürften, sondern ausschließlich nur in ihren vier Wänden hocken müssten.

    Aber selbst wenn du meinst, du könntest die Menschen wegen der Corona-Ansteckungsgefahr derart einsperren, dass sie nicht mehr raus dürften, nicht einmal mehr um alleine eine halbe Stunde draußen Sport zu machen, oder mit den anderen Menschen, mit denen sie im Haushalt zusammenleben, spazieren zu gehen, dann bedenke bitte: Viele beherbergen einen Hund in ihren vier Wänden. Und dessen Auslauf-Bedürfnis würde in jedem Fall so was von hochgejazzt werden, ...

    Angeblich soll ja in Deutschland sogar die Mindest-Fläche zur Hundehaltung deutlich die Fläche übersteigen, die einem Kind zugebilligt wird.

    Ich war heute auch den letzten Tag im Büro und bin ab morgen für mindestens zwei Wochen im Homeoffice. So lange man noch raus darf, nutze ich die Möglichkeit, mich an der frischen Luft zu bewegen. Alleine auf dem Fahrrad sehe ich keine erhöhte Ansteckungsgefahr für mich und andere. Das größte Risiko besteht derzeit vermutlich beim Einkaufen in vollen Supermärkten. Morgen ist Wochenmarkt, das werden wir nochmal nutzen.

    Ich sehe nicht die Gefahr, dass im Falle einer Ausgangssperre Alleine-Sport im Freien komplett verboten wird. Zur Ausgangssperre in Frankreich schreibt stimme.de vom 17.3.2020: "Die Menschen im ganzen Land dürfen das Haus nur verlassen, wenn es unbedingt notwendig ist. Also zum Beispiel um Lebensmittel zu kaufen, zum Arzt zu gehen oder Hilfsbedürftigen zu helfen. Oder allein kurz Sport zu machen, den Hund auszuführen."

    https://www.stimme.de/deutschland-we…;art295,4335595

    Vor allem, wenn eine Ausgangssperre einen längeren Zeitraum funktionieren soll, braucht es solche Ventile!

    In dem verlinkten Artikel heißt es: "Bislang war vorgesehen, dass Restaurants zwischen 6 und 18 Uhr geöffnet haben konnten - so hatten es Bund und Länder am Montag vereinbart. Doch damit - so die Befürchtung - biete man auch für Tagestouristen falsche Anreize, nach Schleswig-Holstein zu kommen."

    Das ist vielleicht ein Problem Schleswig-Holsteins. Aber ich sehe das Problem jetzt weniger zum Beispiel für Hannover.

    Wenn es dabei bleibt, dass zwar in Schleswig-Holstein die Restaurants auch tagsüber geschlossen werden, soll es mir Recht sein, solange sie zum Beispiel in Hannover weiter geöffnet sind. Hier sehe ich nicht die Gefahr, dass dadurch Tagesgäste angezogen werden. Viele Menschen denken ohnehin, Hannover sei extrem langweilig. Zumindest in einem Sparmodus tagsüber und meinetwegen auch mit begrenzter Gästezahl und Gerichte-Auswahl sollten die Restaurants öffnen dürfen. Meinetwegen in Form von Essensausgabe an einem Tresen hinter der das Bewirtungs-Personal steht und durch eine Glasscheibe oder Plexiglasscheibe geschützt ist, um mögliche direkte Personenkontakte zu unterbinden.

    So was ist dann ja auch eine gute Methode, um darauf hinzuweisen, dass es wichtig ist, direkte Kontakte zu reduzieren. Genau so könnten in Supermärkten endlich die Kassen-Bereiche durch Plexiglasscheiben oder Glasscheiben geschützt werden, um die Gefahr von Tröpchen-Infektion durch die Luft zu minimieren. (Link zu einem Bild einer Apotheke, die kurzfristig über den Handverkaufsstischen kurz: HV Scheiben installiert hat: https://www.apotheke-adhoc.de/fileadmin/_pro…0e5cae5445.jpeg , der ganze Artikel: https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/de…-auf-hv-tische/ )

    Ich befürchte Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen werden noch länger benötigt. Es macht aber keinen Sinn, die Menschen immer weiter in die Isolation zu treiben. Dann lieber solche technischen Lösungen wie in dem verlinkten Foto.

    Meine Bedenken gelten insbesondere auch für die von Malte hier erwähnte "Ausgangssperre". Wenn man versuchte, die brutalst möglich durchzusetzen, dann bringt man unnötig die Menschen in Rage. Lieber effektive Maßnahmen wie die beschriebenen Glasscheiben, die nicht zu einer Total-Isolation führen.

    Dass Österreich die Ausgangssperre verhängt hat, das sollte möglicherweise eine klare Ansage zur Unterbindung von Tourismus sein. (So wie auch ja jetzt Schleswig-Holstein die Restaurant-Schließungen begründet.)

    Aber war das wirklich nötig, oder könnten auch andere Maßnahmen den Tourismus unterbinden? Und vor allem: Die Ausgangssperre darf nicht vom Militär kontrolliert werden, wie Österreich es angekündigt hat. Deutschland und Österreich haben eine gemeinsame schlimme Vergangenheit, die davor mahnt und jeden verantwortungsvollen Politiker davor zurückschrecken lassen muss, das Militär gegen die Zivil-Bevölkerung in Stellung zu bringen. Da werden unnötig Risiken eingegangen, die zu irrsinnigen Resultaten führen können.

    Nur um das mal bildlich darzustellen. In Frankreich gibt es schon seit längerer Zeit Militär-Patrouillen. (Hier vor dem Straßburger Münster.)

    Für Deutschland möchte ich das nicht erleben!

    Kommt jetzt auch in Deutschland die Ausgangssperre?

    Eigentlich ist es traurig, dass ein scheinbar oder tatsächlich unkoordiniertes Maßnahmen-Wirrwarr in den europäischen Ländern stattfindet.

    Aber vielleicht hat es auch Vorteile?

    Was heute im Nachbarland, das gilt morgen vielleicht schon im eigenen Land.

    So kann man sich langsam an den Gedanken gewöhnen, was wohl als Nächstes kommt.

    Und da sehe ich die Ausgangssperre kommen.

    In Österreich und Frankreich gibt es bereits eine Ausgangssperre.

    Interessant sind die Ausnahmen:
    So berichtet die Süddeutsche Zeitung:

    "Die Menschen dürfen ihre Häuser nur noch verlassen, um einzukaufen oder zum Arzt oder zur Arbeit zu gehen, sagte Staatschef Emmanuel Macron am Montagabend in einer TV-Ansprache. Auch Sport sei unter bestimmten Bedingungen möglich. Die Einschränkungen sollen von Dienstagmittag an gelten und für mindestens 15 Tage aufrechterhalten werden." SZ vom 17.3.2020 https://www.sueddeutsche.de/panorama/coron…tweit-1.4830581

    Nicht ausdrücklich genannt wird Fahrradfahren als Sportdisziplin.

    Dabei ist Fahrradfahren naheliegend. Wer alleine oder gemeinsam mit den Menschen, die im selben Haushalt wohnen Fahrrad fährt, der erhöht damit nicht sein Infektionsrisiko und auch nicht das anderer Menschen.

    Gestern, am Sonntag 17.3.2020, waren jedenfalls Fahrradfahren, Laufen und Tisch-Tennis angesagt:

       

    Vielen Dank für den Link zu dem Interview mit Hermann Knoflacher, Malte!

    Sehr gut formuliert von Knoflacher finde ich die Antwort auf diese Interviewfrage von MOMENT:

    "Es gibt bis heute immer einen Aufschrei, wenn es darum geht, den Menschen das Autofahren austreiben zu wollen.


    Knoflacher: Die Formulierung ist falsch. Der Mensch treibt dem Menschen nicht das Autofahren aus. Ich will den Menschen helfen, nicht mehr abhängig vom Auto zu sein. Das ist ein großer Unterschied. Ein Arzt treibt einem Menschen auch nicht etwas aus, sondern will ihn gesund machen. Mein Ziel ist es, die Stadt gesund zu machen."

    https://www.moment.at/story/intervie…flacher-verkehr

    Und an einer anderen Stelle im Interview wird auf ein ebenfalls lesenswertes Spiegel-Interview von 2018 hingewiesen. Auch daraus eine Passage:

    "SPIEGEL: Herr Knoflacher, haben die Deutschen ein gestörtes Verhältnis zum Auto?

    Knoflacher: Die Deutschen sind extrem. Es gibt immer noch kein allgemeines Tempolimit, die Autoindustrie darf ja fast alles machen, was sie will. Das Auto tötet Menschen - und erst ein Gericht ist in der Lage, diesen Wahnsinn zu stoppen. Das Problem liegt aber tiefer. Nicht der Deutsche ist irre, was das Auto angeht, es ist der Mensch überhaupt."

    https://www.spiegel.de/spiegel/autos-…-a-1196234.html

    Dann müssen die Eltern selber ran.

    Zumindest für die öffentlichen Spielplätze könnten sie eine Art Not-Verwaltung übernehmen.

    Das mit dem Wald ist nicht so einfach zu organisieren. Vor allem wenn man dabei auf ÖPNV-Verkehrsmittel angewiesen ist.

    Denn die sollen ja auch nur für wirklich notwendige Fahrten genutzt werden.

    Ich fürchte allerdings, dass häufiger auch die Großeltern einspringen werden - und das ist ja nun nicht im Sinne des Erfinders.

    Wie beurteilen denn die Erzieher*innen das heute angekündigte Schließen der Spielplätze?

    Irgendwann geht diese Phase der angeordneten Isolierung zu Ende. Was ist bis dahin aus den Kindern geworden?

    Wie viel Erziehungsarbeit, die bislang mühsam in die Kinder investiert wurde, ist dann erneut zu leisten?

    Wie soll denn das funktionieren, wenn den Kindern nicht nur ihre Kita-Plätze, sondern nun auch noch die Spielplätze genommen werden?

    Höchste Zeit für eine Kinder-Gewerkschaft!

    Im Ernst: Ich vermute das Spielplatzverbot wird sich nicht eins zu eins durchsetzen lassen. Deshalb hielte ich es für klüger von vornherein sich was zu überlegen, wie Spielplätze sinnvoll genutzt werden und dabei die Ansteckungsgefahr niedrig gehalten wird.

    Zum Beispiel feste Spielzeiten-Vergabe für kleine Gruppen, zum Beispiel jeweils die halbe Kita-Gruppe. Diese Kinder waren bis letzte Woche ohnehin eng zusammen. So eine Art Kita-Notprogramm, bei denen die Erzieher nicht selbst in Erscheinung treten, von wegen der Ansteckungsgefahr. Aber die Erzieher*innen könnten möglicherweise den Benutzungsplan organisieren für den jeweils Kita-eigenen Spielplatz oder den nächstliegenden öffentlichen Spielplatz.

    David Scott , das haben Sie gründlich missverstanden. Selbstverständlich soll auf dem Land keiner auf sein Grundstück eingesperrt werden, wie Sie das formulieren. Zumal es auch auf dem Land Menschen gibt, die lediglich eine Wohnung zum Aufenthalt haben und auch auf dem Land haben nicht alle Wohnungen ein Balkon.

    Die Gefahr ist: Im Falle einer komplett eng ausgelegten Ausgangssperre könnte es passieren, dass es die Bevölkerung komplett entzweit, weil die einen, die mit großem Garten, sich sagen: "Na was soll's ich habe ja noch meinen großen Garten und den kann mir keiner verbieten und die anderen würden in ihre vier Wänden eingesperrt werden, ohne dass es dafür einen triftigen Grund gibt."

    Und diese Entzweiung wäre nicht zwischen Stadt und Land, sondern zwischen Menschen, die ein großes Grundstück bewohnen und solche, die eine Wohnung bewohnen.

    Im Falle von Individualsport im Freien, Spazierengehen, Radfahren, Gymnastik etc. gibt es keine Ansteckungsgefahr, also auch kein Grund, das zu verbieten.

    Weder auf dem Land, noch in der Stadt!

    Das Verständnis für die Ausgangssperre wächst nicht dadurch, dass man auf das Problem der medizinischen Versorgung hinweist, das daher rührt, dass zu viele Menschen gleichzeitig an dem Virus erkranken. Vielmehr ist das der Grund, warum Österreich eine Ausgangssperre beschlossen hat. (Und Deutschland dem möglicherweise folgen wird.)

    Um die Ausgangssperre erfolgreich durchsetzen zu können, muss jedoch sehr genau hingeschaut werden, was geht, und was Sinn macht, und was nicht.

    Für Menschen mit einem eigenen Garten auf einem großen Grundstück würde beispielsweise ein Verbot an die frische Luft zu gehen und einen Spaziergang zu machen gerade noch zumutbar erscheinen. Zum frische Luft schnappen könnten sie ihren Garten nutzen. Und sie könnten sich dort sogar mit Gartenarbeiten Bewegung verschaffen.

    Gerade aber für Menschen, die eine Wohnung bewohnen ohne Garten vielleicht sogar ohne Balkon, muss es weiter möglich sein, alleine, oder mit den Menschen, mit denen sie zusammenwohnen gemeinsam einen Spaziergang zu machen oder auch mit dem Rad zu fahren, selbstverständlich ohne dabei den nächsten Biergarten oder die Kneipe als Ziel anzusteuern.

    Und genau das ist auch in Österreich, das eine Ausgangssperre verhängt hat, weiterhin möglich:

    Dort gilt ab Montag, 16. März 2020:

    Aufenthalt außerhalb des eigenen Wohnbereichs nur für:

    1. Berufsarbeit, die nicht aufschiebbar ist

    2. notwendige Besorgungen (Lebensmittel, Medikamente)

    3. Hilfe für andere Personen

    4. Spaziergänge nur einzeln oder mit Personen, mit denen man zusammenwohnt

    Quelle: ORF vom 15.3.2020, Regierung schränkt Ausgang drastisch ein,

    Spazierfahrten mit dem Fahrrad werden an der Stelle tatsächlich nicht ausdrücklich genannt. Die würde ich jedoch unter Spaziergang einordnen.

    (Und die Kneipe ist nicht , möglich, denn die hat Zwangspause:

    Spaziergänge weiter zuzulassen ist auch bei einer Ausgangssperre wichtig. Verbessert werden könnte jedoch der Bereich Lebensmittelverkauf. Vermutlich könnte schon eine leicht beschaffbare Kunststoffglasscheibe zwischen Verkäufer und Kunde im Supermarkt platziert das Übertragungsrisiko drastisch senken. Oder Selbstzahlerkassen!

    Früher war doch bei den Fahrkartenschaltern auch immer eine Scheibe mit einer eingebauten Sprechmembran zwischen Fahrkartenverkäufer und Kunde!

    https://media05.myheimat.de/2011/10/08/183….jpg?1318064178

    Was ich höchst problematisch finde am Vorgehen Österreichs und was meines Erachtens für Deutschland überhaupt nicht in Frage kommt, das ist die Kontrolle der Ausgangssperre durch das Militär. Das Militär könnte seinen Beitrag dadurch leisten, dass es die Leute, die es hat und die über die nötigen technischen Grundkenntnisse verfügen, dabei helfen, Supermärkte mit den nötigen Plexiglasscheiben auszustatten.

    Habe deinen Link https://www.tagesspiegel.de/sport/liveblog…s/19996818.html nachgesehen, Yeti,

    ergänzend zu den drei bereits genannten Punkten, möchte ich viertens anführen:

    Fahrradfahren ist mit Bewegug an der frischen Luft verbunden und das stärkt die Abwehrkräfte sowie die allgemeine Fitness!

    Fahrradfahrerer*innen werden nicht so leicht krank und wenn doch dann werden sie schneller wieder gesund.

    (Gibt's bestimmt auch irgendwo eine Statistik, die das bestätigt!)

    Mir ist es jedenfalls unverständlich, dass Österrreich anscheinend eine komplette Ausgangssperre verhängt hat. Nur wer einen wichtigen Grund hat, der darf vor die Tür. Ob da Radfahren dazu gehört?

    KORREKTUR:

    Da mit das gar zu absurd vorkommt, habe ich gerade mal auf der Internetseite des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (des österreichischen Bundesministeriums!) nachgeschaut:

    Dort steht unter dem Titel:
    "Coronavirus - Aktuelle Maßnahmen

    Bundesweit einheitliche Verkehrsbeschränkungen – Verordnung nach dem COVID-19-Maßnahmengesetz"

    https://www.sozialministerium.at/Informationen-…3%9Fnahmen.html

    (Österreich hat also ein eigenes Gesetz dazu verabschiedet!)

    Dort steht unter der Fragestellung:

    "Was versteht man konkret unter Verkehrsbeschränkungen?

    Beispiele: Nicht mehr ins Fitnesscenter, nicht mehr ins Modegeschäft, nicht ins Kino und ins Schwimmbad. Aber alleine ins Freie oder mit Personen aus dem eigenen Haushaltsverband."

    Und auch wenn das jetzt da nicht ausdrücklich steht, so darf man wohl berechtigterweise davon ausgehen, dass auch Fahrradfahren (alleine oder mit Personen aus dem eigenen Hausverband) dazuzählt.

    Ist jetzt auch schon wieder überholt. Zeit.de

    In dem von dir verlinkten Zeitartikel heißt es:

    "Mehr als 200 britische Wissenschaftler hatten in einem offenen Brief davor gewarnt, dass der Verlauf der Krankheit in Großbritannien exakt dem Verlauf in Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland entspreche und in wenigen Tagen schon mit Zigtausenden infizierten Patienten gerechnet werden müsse. Die Politik der britischen Regierung, der Krankheit zunächst freien Lauf zu lassen, um später eine sogenannte Herdenimmunität der Gesamtbevölkerung zu erreichen, werde das britische Gesundheitssystem, den NHS, völlig überfordern."

    Das heißt Boris Johnson und seine Regierung hatten tatsächlich vor, die Briten unverzüglich volle Breitseite der Ansteckungsgefahr auszusetzen. Und das ist es, was ich kritisiert hatte.

    Der Titel des Zeit-Artikels macht noch mal den Unterschied der ursprünglichen britischen Vorgehensweise im Vergleich zu Resteuropa deutlich: "Massenisolation statt Herdenimmunität" https://www.zeit.de/politik/auslan…irusbekaempfung

    Update:

    Hatte ich weiter oben noch geschrieben, "Den hannoverschen Verkehrsplanern in der Abteilung für Baustellenumleitungen scheint es wenig auszumachen, im Falle von Baustellen-Ausschilderungen dem Radverkehr Umwege zuzumuten und gleichzeitig penibel darauf zu achten, dass dem Autoverkehr möglichst kein Ungemach zugemutet wird. So im Falle des freien Rechtabbiegers, der von der Spinnereistraßenbrücke kommend in die Braunstraße hineinführt. Dort ist die Fahrbahn so breit, dass reichlich genug Platz wäre, für den Radverkehr. Man könnte sogar einen Baustellenumleitungsweg getrennt für Radfahrer und Fußgänger markieren.", so muss ich jetzt dieses Update nachreichen in Form eines Fotos, das zeigt, das inzwischen der ganze Rechtsabbieger von der Spinnereistraße in Braunstraße Richtung Goetheplatz für alle gesperrt wurde. Es sieht danach aus, dass sich die Baustelle ausweitet.

    Meinten Sie diese Frage:

    "Ich habe keine Ahnung, wie viel Sie Rad fahren im reinen Alltagsverkehr, also Arbeit, Einkaufen, Leute Treffen. Ich schließe jetzt mal explizit Hobby, also fahren der Freude wegen (Urlaub, Radtouren, fahren um Bilder fürs Forum zu sammeln.... ) aus."

    Ist das denn für die Diskussion über eine Verkehrswende zu einer nachhaltigen Mobilität relevant, wieviel ich radfahre und zu welchem Zweck?

    Und wenn ja, inwiefern? Zum Beispiel deshalb, weil ich nur dann tatsächlich beurteilen kann, welche Potenziale im Verkehrsmittel Fahrrad stecken?

    Dann wäre es aber um so wichtiger, dass ich den ÖPNV benutze. Denn der ÖPNV ist eine noch deutlich wichtigere Säule in einer nachhaltigen Mobilitätsstruktur.

    Sehe ich genau so. Wurde aber bislang noch nicht so deutlich kommuniziert. Aber auch andere sehen das so und haben es sich nicht nehmen lassen, schon mal nach dem Stand der Scilla-Blüten zu schauen. Auch die Tatsache, dass die meisten Scillas auf einem ehemaligen Friedhof blühen hat die Menschen nicht abgehalten dort vorbeizuschauen. Und natürlich hat das Ereignis viele Hobby-Fotografen angelockt.

    Ein Foto von heute (15.3.2020) Mittag:

    Allerdings steht in der Liste, die obelix verlinkt hatte, an 12. Stelle: "Verlasse dein Zuhause nicht, wenn es nicht unbedingt notwendig ist."

    https://staythefuckhome.com/de/ Ob es sich tatsächlich noch so dramatisch entwickelt?

    Wer hat eigentlich diese Internetseite angestoßen? Ich habe folgende Adresse gefunden:

    The website is provided by:

    Florian Reifschneider

    1148 SW 47th Street

    Cape Coral, FL 33914

    USAhttps://http://staythefuckhome.com/legal/

    Neben einem Spaziergang kommt meines Erachtens in jedem Fall auch eine kleine Radtour in Frage. Beliebte Ziele solcher Radtouren sind jedoch Gartenlokale und ich fürchte da wird es in den nächsten Wochen heißen, das bitte zu unterlassen.

    Du musst schon genau bleiben. In dem Post auf den ich geantwortet habe, nennst du die britische Strategie der Durchseuchung fatalistisch.

    Darauf habe ich geantwortet, dass diese Strategie auch hier angewendet wird und die einzig vernünftige ist.

    Nun behauptest du, die Strategie sei unterschiedlich, weil sich die getroffenen Maßnahmen unterscheiden.

    Also was stört dich genau?

    Stört es dich, dass die Briten ebenso wie wir auf eine langsame Durchseuchung setzen, oder hältst du die Maßnahmen, die die britische Regierung dazu ergreift für unzureichend?

    Die teilweise sehr einschneidenden Gegenmaßnahmen gegen eine sehr schnelle Verbreitung des Corona-Virus in Deutschland und in vielen anderen Ländern sollen bewirken, dass die schwer Erkrankten angemessen medizinisch versorgt werden können. Und darüber hinaus sollen auch die anderen Patienten, die auf eine intensive medizinische Versorgung angewiesen sind, diese erhalten.

    Die oben zitierte Berichterstattung der Kölnischen Rundschau mit der Überschrift "Sonderweg beim Kampf gegen Corona" beschreibt das Vorgehen Großbritanniens als zu zögerlich, die in Großbritannien getroffenen Maßnahmen als unzureichend, um den notwendigen Verlangsamungsprozess zu gewährleisten. https://www.rundschau-online.de/news/politik/s…nitaet-36416654

    Und genau das stört mich n dem Vorgehen (oder besser Nicht-Vorgehen) Großbritanniens im Umgang mit der Ausbreitung des neuen Corona-Virus!

    In unserem Stadtteil wurde das für kommenden Sonntag geplante Scilla-Blütenfest, ein Blumenfest anlässlich der jährlichen Scilla-Blüte abgesagt.

    Leider.

    Als ich heute im Stadtteil spazieren gegangen bin, habe ich diesen Stand gesehen, der nicht mit Stand-Personal besetzt war:

    Und wenn der Bericht aus der Kölnischen Rundschau zutrifft, dann scheint es zumindest die britische Regierung nicht für nötig zu halten, solche Veranstaltungen abzusagen, bzw. Empfehlungen auszusprechen, bzw. Maßnahmen zu ergreifen, die dazu führen, dass solche Veranstaltungen abgesagt werden, bei denen eine hohe Ansteckungsgefahr besteht.

    Um mal zu zeigen, was zum Beispiel 2016 beim Scilla-Blütenfest bei uns so los war im Stadtteil dieses Bild:

    Das ist doch aber die Gleiche Strategie die wir hierzulande auch fahren. Ich halte das auch für vernünftig. Den Virus unter Kontrolle hätte man mit viel Glück ganz zu Anfang bekommen können, als er noch auf lokaler Ebene in China aufgetreten ist.

    Jetzt ist er halt in der Welt und es geht im Grunde nur darum die Krankheitswelle zu verlangsamen.

    Die Strategie Großbritanniens auf den neuen Corona-Virus zu reagieren ist nicht dieselbe, die wir auch hierzulande fahren:

    "Großbritannien hält sich im Kampf gegen das Coronavirus auffallend zurück: Keine flächendeckenden Schulschließungen, keine Reisebeschränkungen, schon gar keine Quarantäne. (...)

    Während in anderen europäischen Ländern drastische Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus getroffen werden, hält sich Großbritannien auffallend zurück. Zwar sind einige Sportveranstaltungen abgesagt worden und Personen mit Atemwegsbeschwerden wird geraten, sieben Tage zu Hause zu bleiben, aber ansonsten geht im Königreich das Leben wie normal weiter."

    Quelle: "Sonderweg beim Kampf gegen Corona" in: Kölnische Rundschau, 15.03.20, 17:06 https://www.rundschau-online.de/news/politik/s…nitaet-36416654

    Und ich nenne diese Strategie fatalistisch. Italien eilt vermutlich bei der Verbreitung des Corona-Virus Großbritannien voraus. Aber das gilt auch für Deutschland und trotzdem werden jetzt bei uns in Deutschland, aber auch in Frankreich und anderen europäischen Ländern Schulschließungen angeordnet, und viele Experten sagen, dass das eigentlich schon früher hätte geschehen müssen.

    obelix hatte ja weiter oben darüberhinausgehend von einer Initiative berichtet, die ausdrücklich dazu aufruft, Vorbeugemaßnahmen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, wie es offensichtlich der britische Premierminister macht.

    Wie weit das geht mit dem "Runterdimmen der direkten sozialen Kontakte" ist sicher auch noch mal eine umstrittene Frage. Aber ganz sicher ticken da viele europäische Länder klarer und deutlicher als Großbritannien.

    obelix hatte ja befürwortet nur noch einmal die Woche einkaufen zu gehen.

    Ich kam heute in Hannover an einer Bäckerei (mit Sonntagsöffnung) vorbei, an der dieses Schild angebracht war

    Wo wir gerade bei den Populisten sind:

    "Anders als China will die britische Regierung die britische Bevölkerung bewusst an dem Virus erkranken lassen, damit sie langfristig Immunität gegen das neue Virus aufbaut. Werde die Bevölkerung nur einige Wochen zu Hause eingesperrt, sei nichts gewonnen, meinte Vallance. Im Gegenteil: Sobald die Quarantäne aufgehoben sei, breche das Virus wieder aus. Die Epidemie müsse so gesteuert werden, dass die Bevölkerung durch die Krankheit geschleust werden könne, ohne dass das Gesundheitssystem zusammenbreche." Quelle: Zeit online vom 13.3.2020: Boris Johnson: Bloß nicht zu früh in Quarantäne https://www.zeit.de/politik/auslan…e=pocket-newtab

    Mir kommt das reichlich fatalistisch vor und ich bin froh, dass Großbritannien durch seinen EU-Austritt weniger Möglichkeiten hatte, die von den EU-Ländern getroffenen Maßnahmen zum Umgang mit dem neuen Corona-Virus zu verwässern.

    Selbstverständlich wäre es mir sehr viel lieber gewesen, in Großbritannien wären erst gar nicht solche Leute wie Boris Johnson gewählt worden.