Beiträge von Ullie

    Die gebräuchlichen Abbiegeassistenten funktionieren so, dass sie nach Radfahrern "Ausschau halten" und dann ein Warnsignal und/oder einen Warnton erzeugen, wenn sie einen entdecken, der bei einem Abbiegevorgang droht überfahren zu werden.

    Der Abbiegeassistent wird aktiviert, wenn der Fahrer den rechten Blinker setzt.

    Ich weiß nicht, wie das beim Blinker setzen wegen eines Spurwechsels ist. Bei einem Spurwechsel setzt man doch ebenfalls einen Blinker. Wird dann auch der Abbiegeassistent aktiviert? Und kann es dann sein, dass der Abbiegeassistent einen Fahrradfahrer erkennt, obwohl es sich um einen langsamer fahrenden LKW handelt, der gerade auf der Autobahn überholt wurde?

    Aber unabhängig davon, habe ich ja geschrieben, dass es mehr braucht als einen "normalen Abbiegeassistenten":

    Es ist möglich, die Fahrzeugsteuerung so zu bauen, dass ein Abbiegen nur in Schrittgeschwindigkeit erfolgt. Das geht dann allerdings weit über das hinaus, was heute als Abbiegeassistent bezeichnet wird.

    Voraussetzung für das Funktionieren des normalen Abbiegeassistenten ist, dass der LKW-Fahrer blinkt.

    Voraussetzung für einen verbesserten Abbiegeassistenten ist, dass der Fahrer seine Fahrtroute in einem Navigationsgerät eingespeichert hat. (Das ist allerdings heutzutage eher der Regelfall. Und wo das nicht der Fall ist, ist es nicht aufwendig, das zu machen.)

    Die Bordelektronik kann den LKW dann so steuern, dass rechtzeitig vor einer Kreuzung an der der LKW-Fahrer abbiegen will, im notwendigen Umfang die Geschwindigkeit entsprechend gedrosselt wird, denn die Bordeelektronik weiß ja, dass der Fahrer dort abbiegen will aufgrund der Navi-Daten.

    Diese Funktion ist heute schon bei Geschwindigkeits-Assistenten (ISA=Intelligent Speed Adaption) verfügbar, mit denen immer mehr Neuwagen ausgestattet werden. Und so ist es möglich, dass das Auto dem Fahrer wichtige Hinweise zum Tempo geben kann, zum Beispiel deshalb, weil der Geschwindigkeits-Assistent das bevorstehende Streckenprofil kennt. Das ist keine "Science Fiction".

    Und der Fahrer kann das Fahrzeug auch anweisen, dass das Fahrzeug nicht schneller fährt, als es von ISA vorgeschlagen wird.

    https://www.mopo.de/hamburg/fuer-f…ssehen-37420568

    Ich sehe jetzt schon, dass die Brücke zu schmal ist und selbstverständlich jede Menge Fußgänger am Geländer der Radwegseite stehen und gucken werden.

    Vielleicht sollte man die Wegeaufteilung so vornehmen, dass die Fußwege außen und der Radweg innen angeordnet ist? Wie breit wird denn die Brücke? In dem Artikel stand nur, dass sie 135 m lang sein wird.

    Der Kreisel war doch irre. Der Radverkehr wurde gerade nicht auf der Fahrbahn geführt, sondern auf dieser rot angemalten Sonderpiste. Dann sehe ich an allen Seiten so eine Art "freie Rechtsbbieger" zur nächsten Ausfahrt, bei denen kein Autofahrer auf (korrekt fahrende) Autos im Kreis achten muss, weil diese beiden Verkehre nämlich durch durchgezogene Linien und durch Sperrflächen getrennt sind. Also könnte man einfach durchbrettern - ooops, war da eben ein Radfahrer? So was Dummes aber auch ... und der hatte auch noch Vorfahrt?

    Weite Radien bei Ein- und Ausfahrten, fast so wie früher beim Horner Kreisel, wo Radfahrer die (Zufahrt zur) Autobahn überqueren durften.

    Also mich wundert es nicht, wenn es da häufig gekracht hat. Aber dieser Kreisel ist ja nun alles andere als typisch.

    Dieser Kreisel (der Klagesmarktkreisel) war ein typisches Produkt der "Automania" der 50er und 60er Jahre. Aber ich frage mich, bzw. dich, ob du meinst alleine mit engeren Radien bei den Ein- und Ausfahrten und einem Verzicht auf rot markierte Radfahrstreifen und einen Verzicht auf den "freien Rechtsabbiegr" zur nächsten Ausfahrt hätte man den Kreisel in einen radverkehrstauglichen Kreisel verwandeln können? Ich bin überzeugt davon, das die jetzt gefundene Kreuzungs-Lösung besser und sicherer ist für den Radverkehr als hätte man irgendwelche "Verbesserungen" dem Kreisel vorgenommen. Besonders in Hinsicht der Tatsache, dass eine drastische Reduktion der Autoverkehrsmengen an dieser Stelle von vornherein ausgeschlossen wurde.

    Auf dieser Aufnahme von 1953 kann man den Klagesmarktkreisel im Bau sehen. Damals fuhr noch die Straßenbahn über die Kreiselmitte.

    Besonders spannend hinsichtlich unserer Diskussion über den Unsinn von Kreisverkehren für Radfahrer, ist der Radfahrer im Bildvordergrund unten links:

    https://scontent-ber1-1.xx.fbcdn.net/v/t1.0-9/66833…2fb&oe=5FA0B154

    Der Horner Kreisel, den du erwähnst, ist das der hier?

    https://www.google.com/maps/place/Hor…77!4d10.0697637

    Und wo fahren die Radfahrer, die früher die Autobahnzufahrt und Abfahrt querten heute lang?

    Das ist doch Käse. Ein Kreisverkehr hat keine Betriebskosten. Nach dem ersten Bau muss dort alle paar hundert Jahre ein verrostetes Schild ersetzt werden - das ist alles. Die Ampel kostet Strom.

    Lösen Sie sich doch bitte davon, an allen Stellen der Welt vor allem den KFZ-Verkehr zu beschleunigen, Ullie . Das scheint Ihr Weltbild und Ihr Antrieb zu sein. Ich würde gerne sicher Rad fahren.

    Eine Ampel kostet Strom, das ist richtig. Aber wozu brauchen Sie eine Ampel?

    Die ersten Ampeln wurden in Städten eingeführt, in denen der Autoverkehr an Umfang zunahm.

    Das selbe gilt für die Kreisverkehre, die wurden ebenso wie die Ampeln eingeführt mit dem Ziel, immer weiter zunehmende Autoverkehrsmengen an den Verkehrsknotenpunkten zu managen.

    Eine gewöhnliche Kreuzung dagegen kostet keinen Strom! Und dort müssen auch keine Schilder aufgestellt werden. Denn für die Regel rechts vor links braucht man keine Schilder.

    Und wenn man die Straßen entsprechend gestaltet, und die einmündenden Straßen ebenfalls, dann kann man sogar einen Vorrang für die eine Straße und

    eine Wartepflicht für die einmündende Straße durch eine entsprechende Aufpflasterung im Mündungsbereich darstellen und zwar rechtsverbindlich ohne ein einziges Schild dafür zu verschwenden.

    Ein entsprechender Rückbau von Autoverkehrsinfrastruktur und damit einhergehender Rückgang der Autoverkehrsmengen halte ich für außerordentlich wünschenswert und es ist an der Zeit mit entsprechenden Maßnahmen zu beginnen.

    Können Sie mir bitte Ihre Aussage erläutern:

    Lösen Sie sich doch bitte davon, an allen Stellen der Welt vor allem den KFZ-Verkehr zu beschleunigen, ...

    Wie ist das denn gemeint? Habe ich an irgendeiner Stelle den Eindruck erweckt, ich wolle den Autoverkehr beschleunigen? Erinnern Sie sich doch bitte daran, dass ich bereits in mehreren Beiträgen forderte, dass die zulässigen generell geltenden Höchstgeschwindigkeiten deutlich gesenkt werden sollen.

    Ich kann das hier gerne noch mal wiederholen:

    Maximal geltende Höchstgeschwindigkeit innerorts: Tempo 30 km/h

    Auf Landstraßen: Tempo 60 km/h

    Auf Autobahnen: Tempo 80 km/h

    Ich kann mich nicht mehr im Detail daran erinnern, was Sie dazu geschrieben haben, aber Sie wollten dem nicht zustimmen, also sind Sie es doch, der den schnellen KFZ-Verkehr wünscht.

    Sie sprechen Kreiseln in der Überschrift und im Text ganz allgemein die Eignung ab mit dem Rad auf der Fahrbahn befahren zu werden, aber sie übertragen nicht auf andere Radfahrer?

    Das ist nicht richtig!

    Einerseits ist es nicht richtig, weil ich weiter oben bereits Kriterien genannt habe, die ich als Voraussetzung dafür sehe, dass ein Verkehrskreisel für alle Radfahrenden geeignet sein kann.

    Andererseits geht es mir um die grundsätzliche Frage, muss es sein, dass wir Verkehrsinfrastruktur schaffen, die auf eine möglichst große Verkehrsmenge ausgerichtet ist? Das ist der Grund für den Kreiselbau. Kreisel werden gebaut, weil sie eine größere Menge an Autoverkehr managen können, als eine normale Kreuzung. Was den Radverkehr angeht trifft das nicht zu. Wegen des Radverkehrs brauchte man keine Kreisel einzurichten. Wenn alle die Personen, die einen Verkehrsknotenpunkt täglich passieren, der mit einem Kreisel ausgestattet ist, das nicht überwiegend in einem PKW tun, sondern mit dem Fahrrad, dann bräuchte dieser Verkehrsknotenpunkt nicht mit einem Kreisel ausgestattet sein. Der Kreisel benötigt schließlich eine deutlich höhere Fläche als eine normale Kreuzung, wie der Autoverkehr insgesamt ja eine deutlich größere Verkehrsfläche benötigt.

    Schau dir doch mal den Klagesmarktkreisel in Hannover an:

    Hier das Bild vor dem Umbau:

    https://www.hannover.de/var/storage/im…el_panorama.jpg

    Und hier das Bild nach dem Umbau:

    https://www.hannover.de/var/storage/im…kt_panorama.jpg

    Und hier der Link zu dem Artikel mit den verlinkten Bildern auf der Internetseite der Stadt Hannover:

    https://www.hannover.de/Leben-in-der-R…s-Klagesmarktes

    Eigentlich ist das noch kein optimales Beispiel, denn der Kreiselrückbau beinhaltete nicht eine gleichzeitige Reduktion der Verkehrsmengen. Trotzdem die Verkehrsmenge gleich hoch geblieben ist, oder sogar noch gesteigert wurde, ist die neu geschaffene Ampelgesteuerte Kreuzung weniger raumgreifend als der alte Kreisel.

    Fakt ist außerdem, dass die Anzahl der Unfälle mit Fahrradfahrern und Fußgängern als Unfallopfer deutlich reduziert werden konnte.

    Wie bewertest du denn die ursprüngliche Kreiselform auf dem ersten verlinkten Foto? Dort wird der Radverkehr ja auf der Fahrbahn auf einem Radfahrstreifen geführt. Trotzdem kam es häufig zu Unfällen mit Radfahrer-Beteiligung, weil diese beim Ausfahren von PKW-Lenkern übersehen wurden. Möglicherweise hätte ein Beibehalten des Kreisels mit gleichzeitiger Entfernung der Radfahrstreifens mehr gebracht. Der Radfahrstreifen und die breiten Sperrflächen hätten zum Beispiel zu einem reinen Fußweg umgewandelt werden können. Dafür hätten die Grünanlagen weiter zur Kreiselmitte vorrücken können. PKW und Fahrräder hätten dann im Mischverkehr einspurig den Kreisel befahren können.

    Dazu hätte die Fahrspur aber auch wirklich sehr schmal gehalten werden müssen, so dass Radfahrer nicht im Kreisel überholt werden können.

    Möglicherweise hätte das ein genau so großes Sicherheitsplus gebracht, wie die jetzige Ampelkreuzung. Aber dann hätte die Auto-Verkehrsmenge insgesamt schon im weiteren Zufahrtsbereich deutlich reduziert werden müssen. Zu diesem Schritt konnten sich die Entscheider nicht durchringen. Leider.

    Die Kreuzung, die jetzt an Stelle des Kreisels dort entstanden ist, bedeutet aus Fahrradfahrersicht einen Sicherheitsgewinn und einen Komfortgewinn.

    Das oben auf dem Bild nicht besonders häufig, eigentlich nur bei Kreisverkehren mit zu kleinem Durchmesser oder zu schmaler Fahrbahn.

    Da ich praktisch werkstäglich durch 6-7 Kreisverkehre radl auf dem Weg zur Arbeit, also im Jahr auf sicher öfters als 2000x so ein rundes Ding auf der Fahrbahn benutze, behaupte ich schon eine gewisse Erfahrung darin zu haben. Davon sind übrigens 2-3 außerhalb der Ortschaften auf Staatsstraßen, also mittlere Größe, unbeschränkte Geschwindigkeit etc. Das mache ich seit Jahren so und es gibt kaum Probleme.

    Bei einigen der Kreisel gäbe es auch die Möglichkeit, legal durch einen mit kleinen 205er Schilderwald u fahren, aber das habe ich mir abgewöhnt.

    Zu viel Zeit, zu gefährlich.

    ich würde ihnen also dazu raten, mal runter vom Gehweg und rein ins Fahrbahn-Vergnügen. Sie werden merken, es geht schneller und viel Problemloser, als Sie dśich das offensichtlich vorstellen können

    Ich probiere alles mögliche aus, sofern mir es realistische einigermaßen sicher scheint und ich habe auch schon einige Kreiseldurchfahrten gemacht. In verschiedener Art und Weise, manchmal sind ja unterschiedliche Routen ordnungsgerecht möglich.

    Aber das was ich mache mit - ich würde mal behaupten - einigermaßen Erfahrung im Radfahren, dass übertrage ich nicht automatisch auf alle anderen.

    Und ich habe großes Verständnis dafür, dass Fahrradfahrer*innen nicht alle genau gleich ticken. Und dass es viele Fahrradfahrer*innen gibt, die dem "Mitschwimmen im Mischverkehr" (ist das die richtige Bezeichnung für deinen Fahrstil) wenig abgewinnen können.

    Gerade im Radio auf NDR-Info davon gehört:

    "Mensch am Steuer, ungeheuer?"

    https://www.ardaudiothek.de/synapsen-ein-w…eheuer/80703088

    Hörte sich interessant an, hatte aber noch keine Zeit richtig reinzugucken.

    Besonders interessant:

    Sigfried Brockmann, Leiter der Unfallforscher der Versicherer, kommt in dem NDR-Info Beitrag in Minute 22:11 zu Wort und erklärt deutlich, dass es den Toten Winkel am LKW nicht gibt, weil das aktuell vorgeschriebene System von insgesamt 6 Rückspiegeln, davon 3 auf der rechten Seite keinen Toten Winkel mehr zulassen.

    Trotzdem, auch darauf weist Brockmann hin, werden immer noch ganze Schulklassen in den angeblichen Toten Winkel gesetzt bei Veranstaltungen der Verkehrswacht:

    Foto: Trammplatz Hannover

    Problematisch ist ein Kreisl erst für Radler, wenn sie außenrum geführt werden. Es bleibt also das übliche Problem, wie bei normalen Kreuzungen. Gibts eine Radverkehrsanlage, wirds unsicher, fährt man auf der Fahrbahn, ist es deutlich besser.

    Für Kreisel mit geringem Durchmesser (reduziert das Tempo führt nicht zu größeren Umwegen) und geringem Verkehrsaufkommen und einspuriger schmaler Fahrbahn (so dass kein zweispuriges Befahren möglich ist) würde ich das unterstützen, was Sie schreiben.

    Und natürlich darf innen kein Schwerlastverkehr über die Kreiselmitte donnern dürfen:

    Es kommt doch immer darauf an. Bei geringen bis mittleren Verkehrsmengen sind Kreisel besser, weil man nicht unnötig an roten Ampeln stehen muss. Bei großen Verkehrsmengen sind Ampeln effizienter.

    Bei geringen Verkehrsmengen braucht es weder eine ampelgesteuerte Kreuzung noch einen Kreisel. Und keiner muss unnötig an roten Ampeln stehen.

    Bei "etwas größeren Auto-Verkehrsmengen" ist ein Kreisel deshalb vorteilhaft, weil keiner unnötig an roten Ampeln stehen muss. Da stimme ich zu.

    Für Fußgänger kann das auch noch halbwegs akzeptabel gestaltet werden, wenn Zebrastreifen an den Kreiselzufahrten den Vorrang gewährleisten und diese Zebrastreifen nicht abgerückt werden von der Einmündung in den Kreisel. Und wenn der Kreisel selbst keinen so großen Umfang hat, dass dadurch die Fußwege für den Fußgänger-Geradeausverkehr sich verlängern. Dann muss allerdings der Kreisel einen sehr geringen Durchmesser haben und dann entstehen Kreisel wie der eingangs gezeigte, deren Mittelfläche nicht schön gestaltet ist, sondern eine öde Betonfläche darstellen, über der Schwerlastverkehr donnert:

    Oder die Kreiselinnenfläche ist für den Fußverkehr radial passierbar. Hier zum Beispiel ein altes Foto vom Goethekreisel in Hannover (durch hin und her schieben des Randes kann man einen Direktvergleich zu heute sehen):

    https://stadthistorie.info/vergleich/136/Goetheplatz

    Ein radiales Passieren für Fußgänger war 1938 noch möglich, heute nicht mehr.

    Aus "etwas größeren Autoverkehrsmengen" werden erfahrungsgemäß sehr schnell "sehr große Autoverkehrsmengen" und dann braucht es die Ampel-gesteuerte Kreuzung.

    Selbst wenn man die fahrerische Bewertung ausklammert aus der Betrachtung, ist klar: Kreisel sind keine akzeptable Infrastruktur für den Radverkehr, denn sie sind eine Vorentscheidung in Richtung Zunahme des Autoverkehrs.

    Im eingangs gezeigten Beispiel Bad Nenndorf:

    Wir haben da ein Neubaugebiet. Wir wollen, dass dort viele Familien mit Autos wohnen, deshalb bauen wir Kreisel, weil damit höhere Auto-Verkehrsmengen flüssiger abgewickelt werden können als mit normalen Kreuzungen.

    Was dagegen eigentlich passieren müsste: Wir haben da ein Neubaugebiet, wir wollen dass dort viele Familien wohnen, die möglichst wenige Autos haben. Wir optimieren den ÖPNV und die Fußwege und Radwege zur nahegelegenen S-Bahn-Haltestelle und sorgen für eine deutliche Taktverbesserung. Zum Beispiel durch einen zweigleisigen Ausbau der S-Bahnstrecke. Und eine optimale Omnibusanbindung an den Bahnhof.

    Der Kreisel zwischen Horster Feld und "An der Feuerwehr" ist unten links im Bild. Die S-Bahn-Haltestelle oben rechts. Die Entfernung zwischen beiden Punkten etwa 1 km. https://www.google.com/maps/@52.3418476,9.3728152,16.54z

    Trägheit

    "Lerne einige von diesen Bibelstellen über Trägheit auswendig, sodass du das nächste Mal, wenn du dazu versucht wirst, auf dem Sofa liegen zu bleiben, auf dem Gehweg zu radeln, weißt, dass es Dinge gibt, für die du deine Zeit besser einsetzen kannst. Wenn du dich entscheiden musst, entweder „dein Fleisch zu trösten“ oder „aus deiner Komfortzone herauszukommen“, dann kannst du diese Verse als Waffe gegen die Faulheit einsetzen."

    https://aktiveschristentum.de/24-bibelverse-…t-zu-bekaempfen

    Und was empfehlen die evangelikalen Spezialisten für's Sündenaustreiben für Bibelsprüche?

    Zum Beispiel den hier:

    1.Korinther 9,24

    "Wisst ihr nicht, dass die, die in der Kampfbahn laufen, radeln, die laufen alle, aber einer empfängt den Siegespreis? Lauft Radelt auf der Kampfbahn Fahrbahn so, dass ihr ihn erlangt."

    In der Kampfbahn laufen (bzw. radeln)? Damit kann eigentlich nur das Fahrbahnradeln gemeint sein. Und da soll ich mitlaufen, bzw. mitradeln. Och nöh Danke, da hab' ich so gar keine Lust zu. Da bleib ich lieber katholisch, und geh zur Beichte wo mir solche Notsünden vergeben werden. :saint:

    In Hannover wurden mehrere zum Teil riesige Kreisverkehre zurückgebaut, um die Abfertigung von immer mehr Autoverkehr zu verbessern. Andere große Verkehrskreisel wurden mit Ampelschaltungen ausgestattet.

    Aber da kannst du Autofahrern 1000x geduldig erklären, dass eine ampelgesteuerte Kreuzung große Verkehrsmengen besser steuern und abwickeln kann als ein Kreisel, es wird immer wieder zu diesem Ergebnis führen:

    Die einen sehen das ein.

    Die anderen beharren darauf, dass der Kreisel klar überlegen sei, wenn es darum geht, möglichst große Verkehrsmengen zu managen. Nach der Einschätzung dieser Kreisel-begeisterten Autofahrer sind grundsätzlich immer nur die unfähigen Autofahrer, die nicht in der Lage sind, einen Kreisel zu befahren, daran Schuld, dass im Kreisel der Verkehr nicht fließt sondern immer wieder stockt.

    Interessant finde ich, dass hier im Radverkehrsforum sich ebensolche Tendenzen offenbaren.

    Dabei liegt es doch auf der Hand und diese absurde Diskussion zeigt es überdeutlich:

    Verkehrskreisel sind für Fahrradfahrer keine akzeptable Verkehrsinfrastruktur!

    Und wer daran noch zweifelt, der möge Fahrbahnradlers akribisch zusammengetragene Liste abarbeiten, und die vorgeschlagenen googlemaps-Reisen unternehmen.

    Etwas ausführlicher habe ich das beim Kreisel rund um den Pariser Arc de Triomphe getan und mich dann gefragt, wie dort die Fußgänger auf die Kreisel-Innenfläche mit rund 90 m Durchmesser kommen. Die Antwort fand ich in diesem Youtube-Film:

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    Durch einen Fußgängertunnel!

    Also nicht nur aus Fahrradfahrersicht, sondern auch aus Fußgängersicht kann das nur heißen:

    Kreisverkehr? Nein Danke!

    Da drängt sich doch die nächste Frage auf: Warum kommen sie dann ins Spiel?


    Radwege dienen der Privilegierung der Kraftfahrer (Guggstdu Cybernauts Signatur). Diese Privilgierung ist dermaßen fest in den Köpfen drin, dass selbst die Diskriminierten nach ihrer eignen Diskriminierung schreien.

    Warum sollten die sollen die ganzen voll-, halb-, links- und halbleerautonomen Assistenzsystem die Probleme des System Radweg beheben, wenn sie viel einfacher die gefühlen Probleme mit dem Mischverkehr beheben könnten?

    Was für Probleme mit dem Mischverkehr oder gefühlten Probleme mit dem Mischverkehr sollen denn Assistenzprobleme lösen?

    Ich könnte mir zum Beispiel gut vorstellen, dass ein Assistenzsystem in der Lage ist, gefahrlos einen Überholvorgang durchzuführen, bei dem der neu definierte Seitenabstand von mind. 1,50 m eingehalten wird. Allerdings wird das Fahrerassistenzsystem nicht sehr häufig einen solchen Überholvorgang vorschlagen, zulassen oder durchführen.

    Mal angenommen die Technik ist so konfiguriert, dass ein Überholvorgang nicht zugelassen wird und dieser Assistent sich nicht abschalten lässt, dann wird es deutlich weniger Überholvorgänge geben, sowohl das Überholen von Radfahrern, als auch das Überholen von Autos. Denn ein automatisch gesteuerter Überholvorgang wird vermutlich höheren Sicherheitsstandards genügen als die zahlreichen riskanten menschengesteuerten Überholvorgänge, die täglich stattfinden.

    Mal schauen was dann passiert.

    Eine Folge könnte sein, dass der Ruf nach einer Verbannung der Radfahrer auf Sonderwege zusätzlich verstärkt wird. Immerhin halten viele Autofahrer eine Straße für eine Einrichtung, die dazu da ist, dass sie ihr Fahrzeug mit maximaler Geschwindigkeit darauf bewegen dürfen. Und bis 1957 gab es in der Bundesrepublik auch keine generellen Tempolimits, auch kein Tempolimit von 50 km/h innerorts. Ein generelles Tempo 100 max. außerorts gibt es seit 1976.

    Aber gehen wir davon aus, dass diese "Radfahrerreservat-Sonderwege" endgültig Geschichte sind. Und gehen wir davon aus, das Radfahren auf der Fahrbahn wird zum Normalfall und von allen Radfahrern befolgt. Gut möglich, dass Radfahrer gegenüber automatisch gesteuerten oder zumindest kontrollierten Fahrzeugen ihre Hemmungen verlieren, was passiert dann? Dann wird es deutlich mehr zweispurige Landstraßen geben als das heute der Fall ist. Zumindest wird der Ruf nach einem solchen Landstraßenausbau sehr stark erschallen und von Leuten wie Scheuer und Co erhört werden. Und es wird viel investiert werden, um das umzusetzen.

    Vielleicht führt das auch dazu, dass innerorts das Parken am Straßenrand abgeschafft wird, denn dadurch könnte Platz geschaffen werden für zusätzliche Fahrspuren innerorts. Für Radwege werden innerorts ja keine Parkstreifen aufgehoben. Da zwingt man stattdessen an vielen Stellen die Radfahrer mit dem Argument, es diene ihrer Sicherheit, auf viel zu schmale Hochbordradwege mit Bestandsschutz. Und in den seltenen Fällen, dass diese verbreitert werden, geschieht das auf Kosten der Gehwegbreite.

    Ja und dann?

    Dann fahren regelmäßig Autos in die Lücken, die sich zwischen den Radlergruppen auftun, um die stehende Fahrzeugschlange auf der eigenen Fahrspur zu überholen. Auch keine so schöne Vorstellung.:(

    Bei vielen Abbiegeunfällen mit schweren PKW, die für Radfahrer (und Fußgänger) mit schwersten Verletzungen oder tödlich endeten, war die Geschwindigkeit beim Abbiegen eher hoch. Entsprechend wurde bei der StVO-Novelle für das Abbiegen Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben.

    Es ist möglich, die Fahrzeugsteuerung so zu bauen, dass ein Abbiegen nur in Schrittgeschwindigkeit erfolgt. Das geht dann allerdings weit über das hinaus, was heute als Abbiegeassistent bezeichnet wird.

    Das es grundsätzlich nichts bringt habe ich nicht behauptet. Bitte keine Strohmänner aufbauen. Ich habe lediglich festgestellt, dass es in dem Fall eben nicht mehr deinem ursprünglichen Vorhaben einer technischen Lösung, durch die man nicht schneller fahren kann entspricht. Es ging mit hier weniger um ein Abkanzeln einer ISA, als vielmehr darum die Selbstkonsistenz deiner Argumentation in Frage zu stellen.

    Oh. Vielen Dank für den Hinweis. Ich hoffe ich konnte die Selbstkonsistenz wieder einigermaßen herstellen. Du hast natürlich einen wunden Punkt angesprochen. Der Wettlauf hat bereits begonnen. Die Freunde des Rasens werden natürlich nur ein ISA akzeptieren, bei dem sie noch ein paar ganz persönliche km/h oben drauf packen können. Das wird so ähnlich wie bei den Einstellungen zum optimalen Spritverbrauch. Viele Fahrzeuge lassen sich ja auf unterschiedliche Spritverbrauch-Profile einstellen. Öko-Fahrstil < > sportlicher Fahrstil.

    Trotzdem bin ich mir ziemlich sicher, dass ein Intelligenter Geschwindigkeitsassistent die Möglichkeiten der Grenzziehungen verbessert.

    Autos dominieren das Verkehrsgeschehen, wenn sie auf zwei bis acht Spuren innerstädtisch dahinbrettern können, weil man die Störenfriede per [Zeichen 237] und Konsorten aus dem Weg geräumt hat. Radwege zementieren im wahrsten Sinne des Wortes diese Dominanz.

    Vermutlich hat man es einmal für erstrebenswert gehalten, Wege außer haus mit dem Auto zurück zu legen. Für viele Menschen ist das heute noch sehr erstrebenswert. Und es lässt sich damit sehr viel Geld verdienen. Ich vermute der Radwegebau spielte bei der Ausbreitung des Autos eine untergeordnete Rolle.

    Es ist einfach nicht möglich, mit dem Fahrrad so viel Präsenz zu zeigen wie das mit dem Auto möglich ist.

    Und für Fußgänger ist es noch weniger möglich, diese Präsenz zu zeigen. Das wurde ja immer mal wieder mit dem "Gehzeug" gezeigt.

    Mir ist das mal besonders krass aufgefallen als es in Hannover eine Taxifahrer-Demo gab gegen Scheuers Initiative Uber und Co auf die Straße zu bringen. Obwohl das rein zahlenmäßig gar nicht so viele Teilnehmer waren, legten die ruckzuck alle Straßen lahm.

    Die Radfahrer sind nicht verschwunden, weil es keine Radwege gab. Sondern die Radfahrer sind verschwunden, weil sie sich ein Auto leisten konnten und fürderhin damit die Straßen unsicher machten.

    Der Wohlstand ist die Quelle vieler Übel. Wenn man versuchte, die Autofahrerei in die Kategorie der Sieben Todsünden einzuordnen, dann würde ich auf Völlerei (Fresserei), Hoffart und Trägheit tippen:

    https://img.welt.de/img/geschichte…cut-Baldung.jpg

    Zumindest dann, wenn mit der Freigabe der Straße die Benutzungspflicht für die Radwege angeordnet werden "muss", handelt es sich mE um einen offensichtlichen schweren Kunstfehler der Verkehrsplaner.

    Na dann haben die Verkehrsplaner hier ja alles richtig

    https://streetmix.net/-/1265126

    Das ist ein Link zu Streetmix. Ein interessantes Zeichenprogramm zur Gestaltung von Straßenquerschnitten.

    Ganz sicher wurden zahlreiche solche Radwege angelegt, die vor allem die Funktion hatten, den Autoverkehr zu beschleunigen. Es ist halt sehr leicht mit relativ wenigen Autos sehr viel Verkehrsfläche zu beanspruchen. Und es kamen nicht nur wenige sondern viele Autos, die von vielen gewünscht wurden.

    Bis 1957 gab es noch kein Tempolimit innerorts in der Bundesrepublik. Das heißt man lies die Autofahrer ganz offiziell rasen. Da freuten sich viel Fahrradfahrer schon über zu kleine und zu enge Radwege.

    Und auch als Tempo 50 kam. Das ist immer noch eine sehr hohe Geschwindigkeit für Mischverkehr von Autos + Fahrradfahrern.

    Fakt ist, dass der Radverkehr sehr stark zurückging. Und dieser Rückgang begann bereits, als viele Radwege noch gar nicht gebaut waren.

    Ich vermute es hätte den Rückgang des Radverkehrs noch zusätzlich beschleunigt, wenn man auf den Bau von Radwegen verzichtet hätte.

    Hier ein Filmausschnitt aus Kuhle Wampe von 1932 als noch viele Menschen mit dem Fahrrad mobil waren - OHNE Radwege! Aber eben auch nur mit ganz wenigen Autos auf den Straßen.

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    Leider sind viele Autofahrer offensichtlich nicht in der Lage, mit der gebotenen Vorsicht zu fahren, wenn Radwege "ins Spiel kommen".

    Spannend wird diese Frage, wenn das teilautomatisierte Fahren weiter zunimmt.

    Mehrere Szenarien sind denkbar:
    Die Hersteller von Fahrerassistenz-Systemen reduzieren die Gefahr von Abbiegeunfällen, bei denen Radfahrer auf einem Radweg über die Kreuzung fahren.

    Oder:

    Es werden keine Radwege mehr angelegt, weil Fahrerassistenzsysteme nicht in der Lage sind solche Gefahren zu erkennen.

    Oder:

    Radwege oder Radfahrstreifen werden so verbessert, dass die Fahrerassistenzsysteme besser arbeiten können.

    Da gibt es einen großen Spielraum. Ich nenne mal folgendes Beispiel: Wenn der Fahrer einmal schneller fahren will, als ISA (Intelligent Speed Accistance) das vorgibt, dann muss er dafür einen Knopf am Lenkrad drücken, der ISA ausschaltet. In diesem englischsprachigen Film wird das gezeigt. Wird der Knopf erneut gedrückt, dann ist ISA wieder zugeschaltet.

    Jetzt sagst du, dass ISA so nix bringe. Denn ISA lasse sich ja abschalten. Allerdings wird sich die ganze Diskussion über Geschwindigkeitskontrollen dadurch verändern. Jetzt sagen viele Raser noch häufig, Tempokontrollen seien reine "Abzocke". In Zukunft kommt damit keiner mehr durch. Denn ihm wird entgegnet, er habe wohl sein ISA ausgeschaltet.

    Wichtig sind die langfristigen Auswirkungen, die sich abzeichnen. Zur Zeit hättest du keine Chance, ISA auf einen Schlag in der Form einzuführen, dass man es unter keinen Umständen abschalten kann. Und unter einem Verkehrsminister mit Benzin im Blut würde so was schon gar nicht gelingen.

    Der Youtube Film deutet an, dass Tempokontrollen noch nötig sein werden. Der Fahrer nennt als Motivation dafür, ISA zu benutzen, die vielen Tempokontrollen. Aber je länger und je mehr ISA zum Einsatz kommt, um so mehr wird das Vertrauen in diese Technik gesteigert.

    Und sollte es tatsächlich so kommen, wie du es andeutest, dass nämlich ISA öfter mal abgeschaltet und weiter gerast wird, dann kann eine nächste Stufe der Verbindlichkeit eingeleitet werden. Zum Beispiel ein ISA, das sich bereits nach einer kurzen Frist selbstständig wieder anschaltet.

    Diejenigen Autofahrer, die vernünftig mit ISA zusammenarbeiten, werden nichts gegen eine Steigerung der Verbindlichkeit einwenden.

    Oder ein vergrößerter Widerstand des Gaspedals, so dass der Fahrer merkt, jetzt habe ich zu stark auf's Gas getreten und ISA hat das nicht gefallen. ISA wird dann wieder automatisch eingeschaltet, wenn das Gaspedal wieder zurückgeht. Oder automatisch nach einigen Sekunden.

    Und das verbunden (nächste Steigerung) mit einer Aufzeichnung dieses Vorgangs inklusive Positionsdaten.

    Schon heute ist es so, dass viele Omnibusse mit einer "Black Box" ausgestattet sind. Nicht nur die Geschwindigkeit sondern auch verschiedene andere Vorgänge werden aufgezeichnet. Zum Beispiel, wann das Blinklicht eingeschaltet war. Und das alles sehr viel genau als die alten Fahrtenschreiber mit Scheibe.