Die Aussagen stimmen ja auch. Die Filterwirkung von Alltagsmasken ist kaum gegeben. Heißt das aber, dass sie gar nichts bringen? Nein! Was sie nämlich in der Tat können, ist die Ausstoßgeschwindigkeit der Ausatemluft und der Tröpfchen darin zu reduzieren. Dadurch verringert sich die Reichweite über die ein potenziell infizierter seine Erreger verteilt.
Ja das ist wohl so. Und mein Beitrag ist bitte nicht in dem Sinne misszuverstehen, dass ich hier zum Maskenboykott aufrufe.
Aber es gibt da ein paar Fragezeichen. Und es sollte doch eigentlich möglich sein, diese anzusprechen, ohne in irgendeine Ecke gestellt zu werden.
Übrigens scheint inzwischen zumindest Tübingen erkannt zu haben, dass es Sinn macht, hochwertige Masken, die nicht nur dem Fremdschutz, sondern auch dem Eigenschutz dienen, an zumindest Teile der Bevölkerung auszugeben, die zu einer Risikogruppe zählen:
"Die Universitätsstadt Tübingen stellt allen Bürgerinnen und Bürgern ab 65 Jahren eine kostenlose FFP2-Maske zur Verfügung. Das haben Oberbürgermeister Boris Palmer, der Erste Bürgermeister Cord Soehlke und Bürgermeisterin Daniela Harsch sowie Dr. Lisa Federle, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes im Kreis Tübingen, und Professor Michael Bamberg, Leitender Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Tübingen, in ihrem „Tübinger Appell“ am vergangenen Sonntag angekündigt.
Um die Maske zu bekommen, müssen die Menschen nichts unternehmen, teilt die Stadt in einer Pressemitteilung mit. Sie wird in den nächsten Tagen per Post an die rund 15000 Tübinger verschickt, die Geburtsjahrgang 1955 oder älter sind."
Schwäbisches Tageblatt vom 3.11.2020: Stadt verschickt FFP2-Masken an Senioren
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/St…ren-478029.html
Für mich gibt es was das Maskentragen angeht unter anderem nach wie vor das ganz große Fragezeichen, warum das nicht dadurch unterstützt wird, dass eine kostenlose Abgabe an die Bevölkerung stattfindet. Zumindest in Tübingen gibt es da jetzt anscheinend eine Teillösung. Wobei eine einzige Maske eigentlich ein bisschen wenig ist. Aber es eröffnet zumindest die Chance in einem Begleitschreiben noch einmal direkt die Menschen anzusprechen von denen die Politik und die Verwaltung erwartet, dass sie zum Schutz anderer und zum Eigenschutz Masken tragen.
Politik und Verwaltung, die meinen, das Maskentragen alleine "par ordre du mufti" verknüpft mit möglichst hohen Geldstrafen durchsetzen zu können, finden jedenfalls nicht meinen Beifall.