Bei Hochbordradwegen kommt das genauso vor, aber dann sind es die Leute ja gewohnt, einfach auf den Gehweg auszuweichen. Immer schön nach unten treten...
In Hannover werden eindeutig die Radfahrstreifen deutlich häufiger zugestellt oder zugeparkt als die Hochbordradwege. Es gibt ja auch viel mehr Möglichkeiten dazu. Die meisten Hochbordradwege befinden sich hinter einer Wand von parkenden Autos. (Das macht sie ja so gefährlich.) Der Radfahrstreifen dagegen befindet sich direkt auf dem rechten Fahrbahnrand. Um mit einem Auto auf dem Hochbordradweg parken zu können, müsstest du die Wand parkender Autos überwinden. Oder an den äußersten Enden, das ist in der Regel in einem Kreuzungsbereich, auf den Hochbordradweg auffahren. Dort und an Einfahrten stehen allerdings in der Regel Poller, um genau das zu verhindern.
Möglicherweise könnte der Hochbordradweg dadurch verbessert werden, dass er im Kreuzungsbereich auf die Fahrbahn geführt wird.
Das Radfahrer "immer schön nach unten treten" halte ich für nicht zutreffend. Vermutlich wird es auch Radfahrer*innen mit der Mentalität geben "nach oben buckeln und nach unten treten". Aber schon diese Redewendung ist komplett daneben. Es ist ein reines Wortspiel. Und obwohl es "nur" ein Wortspiel ist, rückt es Radfahrer*innen in ein schlechtes Licht. Das muss ich nicht übernehmen, um dann damit auch noch meinen Radfahrerkolleg*innen eins reinzuwürgen, und das auch noch ohne evidente Grundlage.
Es gibt auch einzelne Radfahrer*innen, die sich daneben benehmen: Leider ist es oft eng auf Rad- und Fußwegen, weil an manchen Stellen von der Verkehrsverwaltung immer noch an viel zu schmalen verpflichtenden Hochbordradwegen festgehalten wird. Und trotzdem kommt es nur relativ selten zu gefährlichen Situationen zwischen Radfahrern und Fußgängern.
In Hannover wurde beim Fahrradklimatest 2018 die Frage nach Konflikten von Radfahrern mit Fußgängern mit 3,7 (Im Vergleich Stade: 3,8) bewertet.
Für die Frage nach Konflikten mit Autofahrern gab es die Note 4,4 in Hannover (Im Vergleich Stade: 3,9).
https://object-manager.com/om_map_fahrrad…18/Hannover.pdf
https://object-manager.com/om_map_fahrrad…/2018/Stade.pdf
Die Aussage, dass Fahrradfahrer auf Hochbordradwegen es angeblich gewohnt seien, einfach auf den Gehweg auszuweichen, weil sie ja angeblich notorisch nach unten treten, wie du es behauptest, widerspreche ich entschieden.
Solche Situationen wie hier auf der Goethestraße nerven viele Fahrradfahrer*innen und sie kommen auf Radfahrstreifen deutlich häufiger vor als auf Hochbordradwegen, die hinter parkenden Autos langgeführt werden. Viele Fahrradfahrerinnen mögen es überhaupt nicht, an solchen Stellen die ordnungswidrig abgestellten PKW zu umfahren. Und leider hat man oft den Eindruck, dass das Fehlverhalten der Autofahrer behördlich geduldet wird.
Auf diesem Bild sieht man dass die Radfahrerin nicht auf den Gehweg ausweicht, obwohl sie die Möglichkeit hätte, dort bequem über einen abgeflachten Bordstein hin zu gelangen. Da ist nichts mit: "Immer schön nach unten treten..."