Quelle?
Ich formuliere weniger flapsig:
Die durchschnittliche Anzahl der Geschwindigkeitsübertretungen beim Blitzermarathon liegt um die 3% (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Blitzmarathon#Umfang ). So in etwa hatte ich das auch in Erinnerung - je nach Landkreis und Stelle irgendwas um die 2-3%, kaum Unterschiede zwischen angekündigt und nicht angekündigt.
Die durchschnittliche Fehlerquote (allerdings bei geringer Stichprobengröße) der ISA Systeme von Audi, Bmw, Ford, Mercedes und VW liegt bei 10% fehlerhafter Erkennung (Quelle: https://www.adac.de/rund-ums-fahrz…sassistent-isa/ ).
Damit ist Ihre Aussage schlicht falsch und entspringt dem Wunschdenken nach der perfekten technischen Lösung.
"Wir haben bei den Systemen eine Fehlerquote von durchschnittlich 10 Prozent festgestellt und raten daher dringend, sich nicht blind auf einen solchen Assistenten zu verlassen. Blitzt es doch, bleibt in jedem Fall der Fahrer verantwortlich."
Dem werde ich nicht widersprechen. Aber diese Aussage aus dem von Ihnen verlinkten Text, verdeutlicht die unterschiedliche Betrachtungsweise, die wir offensichtlich auf ISA haben:
In dem Artikel wird über eine Fehlerquote von 10% berichtet. Dabei allerdings angemerkt, dass es "... es sich bei dem Versuch um eine Stichprobe mit verhältnismäßig wenigen Ereignissen handelte."
Es wird aber nirgends in dem Bericht eine direkte Vergleichszahl genannt. Wie hoch die Fehlerquote beim Alltagsfahrer ist, erfährt man nicht.
In dem Artikel wird beklagt, dass die angeblich hohe Fehlerquote auf das von den Geräten benutzte Kartenmaterial zurückzuführen sei: "Besonders das Kartenmaterial der Navigationsgeräte, auf die einige ISA-Systeme zurückgreifen, scheint fehlerhaft zu sein." Das heißt nicht der Bremsassistent selbst arbeitet fehlerhaft, sondern diejenigen, die die die Versorgung mit aktuellem Kartenmaterial sicher stellen müssen.
Entscheidender dürfte aber die Betrachtungsweise sein, die man auf den beschriebenen Versuch hat. In dem Text heißt es: "Mit aktivem Geschwindigkeitsassistenten kann man häufig beobachten, dass die "klassischen Fahrer" nach und nach zum Überholen ansetzen. Fährt das Auto automatisiert oder gar autonom, wäre daher aus Verbrauchersicht zumindest eine möglichst geringe Tachoabweichung wünschenswert." Das heißt: Jede geringfügige Geschwindigkeitsabweichung nach unten wird von den ADAC-Experten als fehlerhaftes Arbeiten von ISA bewertet.
Ihre Vergleichszahlen aus dem Blitzermarathon jedoch sind eine Betrachtung aus einer ganz anderen Perspektive. Beim Blitzermarathon werden deutlich zu hohe Geschwindigkeiten geahndet.
Lesen Sie doch mal folgende Darstellung über das Potenzial von ISA nach:
"ISA als System, das die gefahrene Geschwindigkeit in Bezug auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit beeinflusst, hat nach Berechnungen im Rahmen der EU-Kosten/Nutzen-Bewertung das folgende Reduktionspotenzial:
- bis 3,6% aller Getöteten,
- bis 2,4% Schwerverletzte,
- bis 1,6% Leichtverletzte."
Quelle:
Deutscher Verkehrssicherheitsrat,
Intelligente Geschwindigkeitsassistenten (Intelligent Speed Assistance – ISA),
2018
https://www.dvr.de/ueber-uns/besc…-assistance-isa