Beiträge von Ullie

    "Er (Brockmann) kann auf keinen fall empfehlen, diese Kreuzungen (niederländisches Design) zu bauen." Aus diesem NDR-Info Radiobeitrag bei Minute 29:00

    https://www.ardaudiothek.de/synapsen-ein-w…eheuer/80703088

    Den SZ-Artikel habe ich leider bislang nicht lesen können. Gut möglich, dass diese Aussage von Brockmann aus der NDR-Info Radiosendung in dem SZ-Artikel nicht vorkommt. Für mich stellt sich die Frage, ob Brockmann das Kreuzungsdesign ablehnt, weil er es als nicht vermittelbare Zumutung an die Autofahrer empfindet, wenn diese den Abbiegevorgang gegebenenfalls unterbrechen müssen, um Radfahrer passieren zu lassen. Und ob er er das niederländische Kreuzungsdesign als eine nicht hinnehmbare Verlangsamung des KFZ-Verkehrs sieht. Oder ob Brockmann tatsächlich gute Gründe für seine ablehnende Haltung hat.

    Sein Vorschlag die Ampelschaltungen zu verändern beinhaltet jedenfalls entweder die Gefahr, dass sich die Grünphasen für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen verkürzen und die Rotphasen verlängern, oder dass für den Abbiege-KFZ-Verkehr die Abbiegespuren verlängert, also die Fahrbahn verbreitert wird.

    Ein gutes Beispiel sind meiner Meinung nach die Fahrradstraßen rund um die Alster.

    Die Markierung finde ich verbesserungsfähig. In Hannover wurden einige der frühen Fahrradstraßen so markiert:

    Später gab es die bis heute übliche Markierung mit Fahrradweg-Symbol:

    Die alten Markierungen wurden sogar entsprechend überarbeitet:

    Bunte Symbole finde ich besser als nur weiße Farbe. Aber die in Hamburg scheinen etwas größer zu sein. Die in Hannover finde ich zu klein geraten.

    • Langsames Abbiegen ist Pflicht: Abbiegen in Schrittgeschwindigkeit nicht nur für LKW, sondern für alle, kombiniert mit saftigen Strafen und Kontrolle vor und nach der Kreuzung. Wenn man sowieso nicht schneller durchkommt, kann man auch mehr schauen (kein Stress von hinten mehr) und Kollisionen verlaufen im Fall des Falles glimpflicher.

    Wurde denn in dem Artikel auch darüber berichtet, dass es bereits heute im Prinzip möglich ist, Abbiegeassistenten zu entwickeln, die nach dem Prinzip der Intelligent Speed Adaption arbeiten und die Geschwindigkeit eines KFZ im Kreuzungsbereich automatisch auf eine sehr niedrige Geschwindigkeit reduzieren können?

    Allerdings fürchte ich auch hier: Niedrige Geschwindigkeiten sind verpönt in der Autofahrerschaft. Deshalb gibt es so viel Widerstand gegen den Intelligenten Geschwindigkeitsassistenten. Brockmanns Behauptung, der Abbiegeassistenz sei überfordert mit dem niederländischen Kreuzungsdesign und deshalb dürften solche Kreuzungen nicht gebaut werden, ist jedenfalls viel zu kurz gegriffen. Letztlich auch in Hinsicht der mangelhaften Verbreitung der Abbiegeassistenten. Für schwere LKW werden sie in absehbarer Zeit Pflicht. Aber Kleintransporter und viele sonstige KFZ dürfen weiter ohne.

    Wenn der Abbiegassistent tatsächlich mit dem niederländischen Kreuzungsdesign überfordert ist, dann ist er auch an solchen Kreuzungen erst recht überfordert:

    https://m.westfalen-blatt.de/var/storage/im…_1024_width.jpg

    Aber klar, wenn man wie im gezeigten Fall dem Fahrrad-Geradeausverkehr ein Vorfahrt achten vor den Latz knallt, dann ist die Schuldfrage klar geklärt.

    Hier noch der Link zum Artikel mit dem o. g. Foto aus dem Westfalenblatt vom 20.11.20: https://m.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Mind…r-hellwach-sein

    Der SZ-Artikel ist mir im Vorbeigehen auch ins Auge gesprungen. Hatte aber in dem Moment nicht mehr Zeit als für einen kleinen Schnappschuss:

    Und als ich dann mehr Zeit hatte, war die Süddeutsche Zeitung ausverkauft. Vielen Dank für die Berichte hier über den Artikel.

    Gegendemo gegen die sogenannte "Querdenker-Demo" in Hannover:

    Die "Corona-Leugner" hatten am Samstag, 22.11.2020, zur Demonstration in Hannover geladen. Ich nenne die jetzt mal so, weil Teilnehmer der Demo mit denen ich am Einlass zum Demo-Gelände ins Gespräch kam behaupteten, es gäbe doch gar kein Corona.

    Das kam so, dass mir und vielen anderen Teilnehmern an der Gegendemo zunächst unklar war, um welchen Eingang es sich da handelte, den die Polizei in Form eines "Check-Points" aufgebaut hatte:

    radverkehrsforum.de/attachment/14482/

    Das Gelände der Gegendemo war rückwärtig nur mit Flatterband abgesichert, aber an der Flanke gegenüber der Corona-Leugner-Kundgebung sehr stark abgesichert:

    radverkehrsforum.de/attachment/14480/

    Ein Hubschrauber überflog mehrmals die Innenstadt und am Rand der Innenstadt standen Wasserwerfer der Polizei bereit. Leider blockierten sie an diesem Standort die Busspur. Trotzdem war es gut, dass sie letztlich nicht zum Einsatz kamen.

    radverkehrsforum.de/attachment/14481/

    radverkehrsforum.de/attachment/14483/

    Mit überwiegend ironischen Plakaten und Transparenten kommentierten die Teilnehmer der Gegendemo die sogenannten "Querdenker" auf dem Opernplatz. In einem Redebeitrag auf der Gegendemo wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass es besser sei gegen die anmaßenden, verleumderischen und deshalb gefährlichen Kundgebungen der sogenannten Querdenker Widerstand zu leisten, als sie einfach nur gewähren zu lassen. Die Zusammenhänge zu den Attentaten in Halle und Hanau wurden dargestellt.

    radverkehrsforum.de/attachment/14484/

    Bei allem Verständnis für die nicht immer ganz einfache Arbeit der Polizei fand ich es nicht gut, dass sie die Radwege in der sogenannten Posttunnel-Unterführung neben dem Hauptbahnhof mit ihren Einsatzfahrzeugen komplett blockierten.

    radverkehrsforum.de/attachment/14479/

    Da hätte man doch auch in der direkt benachbarten Kurt-Schumacher-Straße das Parken verbieten können und hätte damit genug Parkplätze für die Einsatzfahrzeuge der Polizei gehabt. Im ebenfalls benachbarten Parkhaus war genug Platz für Innenstadtbesucher, die sich nicht in der Lage sehen, den ÖPNV zu benutzen. Der verlief übrigens weitgehend störungsfrei.

    radverkehrsforum.de/attachment/14478/

    Richtig. Das ist auch der (durchaus halbwegs vernünftige) Grund warum man beim ÖPNV sehr zögerlich mit Einschränkungen ist. Ändert aber nichts an dem Fakt, dass man dort sehr zögerlich ist.

    "dicht gedrängte Stammtische" waren durch die Hygieneregeln auch im Sommer nicht erlaubt. (...) Und zumindest in den Lokalen, die ich besucht habe, konnte ich so ein Treiben auch nicht beobachten.

    Ein solches "Treiben" muss aber vielfach stattgefunden haben, den vielen Berichten darüber nach zu urteilen.

    Nur mal so ein Beispiel:

    "Verstoß gegen Corona-Regeln – kein Einzelfall in Helmstedt

    HELMSTEDT. Nach den schweren Verstößen gegen Corona-Auflagen in einer Helmstedter Kneipe sagt die Stadt: Die Bürger-Beschwerden über Verstöße nehmen zu." Helmstädter Nachrichten vom 22.9.2020 https://www.helmstedter-nachrichten.de/helmstedt/arti…-Helmstedt.html

    Ich sehe ganz und gar nicht, dass man bei den Corona-Einschränkungen für den ÖPNV sehr zögerlich sei. Es macht halt einen Unterschied, ob sich Menschen unter ungünstigsten Umständen im ÖPNV dicht gedrängt, aber mit Mund-Nasen-Bedeckung und ohne sich zu unterhalten und für einen kurzen Zeitraum zusammensitzen und/oder stehen, oder ob sie sich in einer Kneipe unterhalten. Auch wenn in den Gaststätten Abstandsregeln ein zu dichtes beieinandersitzen verhindern sollten. Die Stühle sind schließlich nicht am Boden verschraubt.

    Noch nicht überall optimal gelöst ist die Lüftungsfrage. Viele ÖPNV-Verkehrsmittel verfügen über Klimaanlagen. Wie leistungsstark die sind und ob die Luftströme optimal gestaltet sind, das lässt sich nicht so einfach beantworten. Bei den Bussen und Stadtbahnen in Hannover (leider ohne Klimaanlage) aber ist mir aufgefallen, dass die Fenster nicht immer geöffnet sind. Da könnten zusätzliche Apelle mit Durchsagen und Aufklebern durchaus noch was bewirken.

    In der jetzigen zweiten Phase stärkerer Kontaktbeschränkungen ist mir aufgefallen, dass außerhalb der Zeiten mit starkem Arbeitsstätten-Zubringerverkehr die ÖPNV-Verkehrsmittel nur sehr schwach besetzt sind. Die Einschränkungen für Gaststätten, Kinos usw. wirken sich halt auch im ÖPNV aus.

    Der Fuß- und Radweg am Flussufer der Ihme wurde von der Legionsbrücke bis zum Maschsee erneuert.

    Hier ein Foto von der Stadionbrücke in Richtung Süden:

    An der Stelle kann man sehen, wie schmal der Weg vorher war:

    Der Balkon auf diesem Foto gehört zur Jugendherberge.

    Fakt ist, in der Gastronomie konnte man in den zurückliegenden Monaten nach den Beschränkungen im März und Februar viele Stunden mit anderen Menschen an einem Tisch sitzen ohne Sicherheitsabstand und ohne Masken-Pflicht, während Verstöße gegen die Maskenpflicht im ÖPNV mit bis zu 250 Euro geahndet werden: "Bei Verstößen gegen die Maskenpflicht droht in Bayern im Regelfall ein Bußgeld von 250 Euro, zuvor waren es noch 150 Euro." RND vom 7.10.2020 https://www.rnd.de/gesundheit/mas…MP4Q2OGHZI.html

    In Gastronomiebetrieben kommt dazu, dass deutlich weniger kontrolliert wird als in Bus und Bahn. Und die Kontrolle durch andere Gäste fällt in der Gastronomie ebenfalls weniger drastisch aus, als durch die anderen Fahrgäste.

    In Niedersachsen gab es eine Diskussion darüber ob das Anzeigen von Verstößen gegen Corona-Auflagen als Denunziantentum bezeichnet werden müsse. Der niedersächsische Ministerpräsident hatte dazu aufgefordert besonders gravierende Verstöße gegen die Coronaschutz-Bestimmungen anzuzeigen.

    Da gab es dann Leute, die folgenden Vergleich für angebracht hielten: Wer in Bus und Bahn keine Maske trägt, der ist ein übler Bösewicht, gegen den eine Anzeige vollauf gerechtfertigt ist. Und da kann die Strafe nicht hoch genug sein. Wer sein Auto aufgrund von "Parkplatznot" auf den Bürgersteig stellt, der hat ja keine andere Möglichkeit. Und wer solche Autofahrer anzeigt, der ist ein übler Denunziant, der im Feinripp mit auf Kissen auf der Fensterbank sich langweilt und aus lauter Langeweile und Boshaftigkeit gnadenlos Falschparker zur Strecke bringt.

    Fakt ist auch, dass jetzt in der zweiten Welle erneut der reguläre Gaststättenbetrieb still gelegt wurde. Aber es gibt immerhin Entschädigungen. Und die Möglichkeit des Außerhaus-Verkaufes.

    In Bussen und Bahnen geht es derzeit extrem trostlos zu. Keine Unterhaltungen (das hat in Anbetracht der Gefährdungslage seine Berechtigung) aber bedeutet eben auch eine Beeinträchtigung der Beförderungsqualität. Und das Tragen der Masken (ebenfalls eine Beeinträchtigung) wird leider immer noch nicht dadurch unterstützt, dass kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt Masken an Fahrgäste ausgegeben werden.

    Und ich habe es selbst erlebt, was für ein Spießrutenrennen Fahrgäste durchmachen, die aufgrund einer gesundheitlichen Einschränkung eine Bescheinigung haben, die sie von der Maskenpflicht ausnimmt. Die werden selbst dann wenn eine gewisse Gebrechlichkeit offensichtlich ist, ziemlich rüde von anderen Fahrgästen angegangen. Obwohl es meines Erachtens dafür keine Rechtfertigung gibt. Zeigen solche Fahrgäste dann ein Schreiben ihres Arztes vor wird das dann auch noch abschätzig kommentiert: "Ist wohl ein Gefälligkeitsgutachten."

    Dass viele dieser Menschen gar keine andere Möglichkeit haben mobil zu sein als mit Bus und Bahn, ist ebenfalls ein Fakt. Und der ÖPNV wird nicht mit "Samthandschuhen" angefasst schon gar nicht im Vergleich zur Gastronomie. Wenn es im ÖPNV regelmäßig zu bestimmten Zeiten auf bestimmten Strecken zu Gedränge kommt, dann ist das ein Grund, massiv die Kapazitäten zu erweitern, finanziert durch staatliche Corona-Hilfen. (Diese Kapazitätserweiterung hat bislang leider nicht stattgefunden.) Wenn es aber nur kurzzeitige Ereignisse sind, dann ist die Gefahrenlage deutlich geringer als bei einem dicht gedrängten Stammtisch, der sich über einen ganzen Abend hinzieht. Es hat seinen Grund, dass die Gaststätten schließen müssen, der ÖPNV aber weiter betrieben wird.

    Die Stimmungsmache gegen den ÖPNV ist nicht hinnehmbar!

    9€ pro Maske bei 250 Millionen Fahrten pro Jahr bedeutet im Nürnberger Nahverkehr alleine 2,25 Milliarden Euro. Die Maske muss täglich erneuert werden. Ein Ticket kostet selbst im teuren Nürnberg ~3€ (mehr in den Außenbereichen, die in die Zahl der Fahrten mit eingeflossen sind).

    Dem gegenüber stehen Kunden, die seit März diesen Jahres um die Maskenpflicht wissen und einen ausreichenden Fremdschutz auch mit bereits vorhandenen Alltagsmasken leisten könnten, wenn sie diese richtig tragen würden und konsequent einsetzten.

    Die Forderung nach kostenlosen Masken für den Nahverkehr ist für mich absolut unverständlich. Wer sich mit Alltagsmaske nicht wohl fühlt kann die Kosten selbst tragen oder mit dem Rad fahren.

    Der aktuelle Preis für eine FFP2-Maske ist niedriger als 9 Euro.

    Der entscheidende Punkt jedoch ist, eine Stimmung in der Bevölkerung zu erzeugen, die das Tragen von Schutzmasken begünstigt. Und dabei spielt es eine entscheidende Rolle, das von staatlicher Seite den Menschen das Gefühl vermittelt wird: Es ist eine gemeinschaftliche Aufgabe, die dem Schutz der Gemeinschaft dient, das Ausatmen so umzulenken und zu bremsen, dass dadurch wirkungsvoll die Ansteckungsgefahr reduziert wird.

    Wenn jedoch ÖPNV-Fahrgästen bereits für das versehentlich Vergessen, sofort an der Haltestelle eine Mund-Nasen-Bedeckung zu benutzen, Strafen angedroht werden, die weit über die hohen Strafen für das Schwarzfahren hinausgehen, dann wirkt das kontraproduktiv.

    Dadurch wird das Image des ÖPNV noch weiter ramponiert und die Unzufriedenheit mit der Ungerechtigkeit der Situation verstärkt. Wenn dagegen mit einem recht bescheidenen Mitteleinsatz (deine Rechnung halte ich für weit übertrieben) ein hoher Erfolg erzielt werden kann, dann ist das eine absolut lohnenswerte Investition.

    Ich will es mal so darstellen: In den ersten Nachkriegsjahren sind die Menschen in Gütertransportwaggons der Straßenbahn gefahren, weil zu viele Personenwaggons fehlten. Hätte man da gesagt, dass demjenigen, dem das nicht gefällt ja das Fahrrad nehmen könne, so dass man das Geld für neue Personenwagen einsparen kann, dann hätten wir heute keinen ÖPNV mehr.

    Das Tragen einer Schutzmaske ist Belastung genug, für manche Menschen eine gesundheitliche Belastung, die sie an ihre Grenzen bringt. Die Autofahrerschaft ist nicht betroffen, die meisten fahren ohnehin alleine oder maximal mit Haushaltsmitgliedern rum. Die reelle Gefahr besteht, dass der ÖPNV durch die Corona-Beschränkungen langanhaltend weiter ins Hintertreffen gerät, wenn nicht gegengesteuert wird. Zum Beispiel durch das kostenlose Verteilen von Mund-Nasen-Bedeckungen für ÖPNV-Fahrgäste an den Haltestellen und in den Fahrzeugen des ÖPNV. Wer lieber seine Selbstgenähte trägt, der kann das ja weiter tun. Optimal ist das sicher nicht, denn viele selbstgenähte Schutzmasken sind nur von geringer Wirkung, sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung.

    Da macht sich bei einigen erstmal Erleichterung breit, dass keine weitere Beschränkungen beim gestrigen Bund-Länder-Gipfel beschlossen wurden, während andere nicht damit zufrieden sind, dass keine weiteren, verschärften Maßnahmen beschlossen wurden.

    Die einen sind zum Beispiel erleichtert, dass die Schulen nicht auf Teilbeschulung im wöchentlichen Wechsel umstellen, die anderen hätten eine entsprechende bundesweit einheitliche Regelung begrüßt.

    Im Windschatten dieser "Hammer"-Diskussionen wurde jedoch ein Beschluss gefasst, der endlich einmal nicht in der Form von sich Reden macht, ob da jemand den ganz großen Hammer auspackt, um die "Kurve platt zu hämmern" oder ob er den stecken lässt:

    "FFP2-Masken für gefährdete Personen - das sind die Pläne der Bundesregierung: Besonders gefährdete Personen wie Alte und Kranke sollen nach dem Willen des Bundes zum Schutz vor dem Coronavirus von Dezember an vergünstigte FFP2-Masken erhalten."

    inFranken.de vom 17.11.2020 (aktualisiert vor 16 Stunden laut Internetseite) https://www.infranken.de/ueberregional/…ten-art-5113697

    Und das ist doch endlich mal eine Schutz-Maßnahme, die nicht immer weiteren Verdruss erzeugt.

    Aber warum nur FFP2-Masken? Tragen nicht auch die "normalen" medizinischen Masken dazu bei, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen?

    Warum werden diese Masken nicht kostenfrei an den Verkaufsstellen für Fahrscheine für den ÖPNV mit dem Kauf einer Fahrkarte mit herausgegeben als Zulage? Und warum werden die Schutzmasken nicht als "Starterkids" an alle Haushalte versendet? Ja das alles kostet Geld. Aber es werden auch sehr hohe Summen für Entschädigungszahlungen an Wirtschaftsbetriebe ausgegeben.

    Unabhängig davon halte ich es nach wie vor für notwendig, wirkungsvolle Alternativen zur Mund-Nasen-Bedeckung zuzulassen. Normale Schutzschilde werden mittlerweile als nicht mehr ausreichend betrachtet. Aber es gibt in diesem Bereich Weiterentwicklungen mit einer größeren Schutzwirkung.

    Dagegen gibt es nach wie vor keine konkreten Vorgaben für sogenannte "Alltagsmasken". Immerhin könnte die kostengünstige Abgabe von FFP-2-Masken an besonders Gefährdete dazu beitragen, dass weniger umgenähte Feinripp-Schlüpfer zum Einsatz kommen, an deren Funktionstüchtigkeit erhebliche Zweifel bestehen.

    In Bremen jedenfalls konnte man beobachten, dass eine rege Nachfrage nach professionellen Masken besteht:

    "Gratismasken in Bremen nach kurzer Zeit vergriffen

    BERLIN / BREMEN - 16.11.2020

    Begleitet von langen Schlangen hat am vergangenen Freitag in Bremen die Verteilung kostenloser FFP2-Masken an Menschen über 65 Jahre begonnen. Schnell waren die Masken in den Apotheken vergriffen."

    Deutsche Apothekerzeitung online vom 16.11.2020 https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2…zeit-vergriffen

    Auch im Bahnverkehr 2. Klasse lief es bislang recht gut. Zumindest nach meinen relativ überschaubaren Anzahl von Reisen im Fernverkehr. Einmal hatte wir, ein weiteres Mitglied meines Haushaltes und ich in einem recht schwach besetzten Zug (werktagvormittags) von Frankfurt nach Hannover ein ganzes Abteil nur für uns beide, so dass wir die Masken nur bei der Fahrkartenkontrolle aufsetzen mussten und bei den wenigen Halten. Wenn klar war, das alle einen Platz hatten außerhalb "unseres" Abteils, konnten wir die Masken wieder absetzen.

    Dass im Nahverkehr deutlich "zu viel" Passagiere pro Fläche unterwegs sind, kann ich so nicht bestätigen. Es wären sicher deutlich zu viel Passagiere, um ohne eine Mund-Nasen-Bedeckung den Betrieb sicher zu gestalten. So lief es ja ganz am Anfang, Ende März. Da galt lediglich die Anweisung Abstand zueinander zu halten.

    Teilweise wurde sogar eher davon abgeraten, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu benutzen. Nach und nach veränderten sich die entsprechenden Empfehlungen.

    Inzwischen hat sich so eine Art Konsens dahingehend gebildet, dass eine "einfache" Mund-Nasen-Bedeckung ausreichend sei, wenn jeder eine trage auch dann, wenn es über relativ kurze Zeiträume eng wird, wie im Nahverkehr.

    Ob das allerdings eine Empfehlung ist die im Hinblick auf die Ansteckungsgefahr sich durchgesetzt hat oder im Hinblick darauf, dass andernfalls der ÖPNV nur noch sehr begrenzt transportfähig wäre? Vermutlich ist es ein Kompromiss. Und sicher kann es nicht schaden, über diesen "Konsens" hinausgehend eine FFP 2 Maske zu tragen.

    Aber das ist dann auch wieder eine Kostenfrage. Ich denke, wenn es im Sinne eines optimalen Pandemieschutzes notwendig ist, in Bussen und Bahnen mindestens eine FFP 2 Maske zu tragen, da andernfalls von einer deutlich erhöhten Ansteckungsgefahr auszugehen ist, dann müsste diese Vorbeugemaßnahme sehr viel deutlicher propagiert werden und es wäre zwingend notwendig, die Fahrgäste für diesen Aufwand zu entschädigen, indem zum Beispiel entsprechende Masken kostenfrei oder gegen eine geringe Schutzgebühr vom Fahrpersonal angeboten werden.

    Tatsächlich könnte es voll und ganz zutreffen, dass eine einfache Mund-Nasen-Bedeckung ausreicht. Oder in gut klimatisierten und wenig besetzten Fahrzeugen zumindest beim Sitzen mit Abstand auch ganz darauf verzichtet werden kann. Denn es kommt nach meiner Beobachtung, sehr zu meinem Bedauern, kaum noch zu Gesprächen zwischen den Fahrgästen. Das ist zur Zeit sicher sinnvoll, da auch eine Mund-Nasen-Bedeckung in solchen Fällen überfordert ist. Trotzdem sehne ich mich nach einer Rückkehr zu "normalen" Verhältnissen, wo nicht mehr jeder nur noch auf sein Smartphone oder Buch oder Zeitung starrt, sondern nur jeder zweite und es möglich ist, wieder ins Gespräch zu kommen mit anderen Fahrgästen.

    Unser ÖPNV ist pandemiefest heißt, dass die Fahrgäste ein solches Verhalten zeigen, dass es den gegebenen Umständen entsprechend angepasst ist und die Ansteckungsgefahr sehr gering ist, auf jeden Fall so gering, dass ich es für unangebracht halte, das Thema Corona dahingehend zu thematisieren, dass man grundsätzlich den ÖPNV meiden sollte, um eine Corona-Infektion auszuschließen.

    Leider gibt es insbesondere an Schultagen immer wieder unangemessen dichtes Gedränge. Hier ist nachzubessern und es sind deutlich mehr Fahrzeuge einzusetzen. Immerhin müsste es ja möglich sein in den späten Abendstunden das Angebot zu reduzieren, so dass ausreichend Personal für eine Verstärkung in den Hauptverkehrszeiten zur Verfügung steht.

    Und zusätzliche Fahrzeuge kann man bei Reisebusunternehmen chartern, die derzeit bei weitem nicht ausgelastet sind. Um die Reisezeit zu verkürzen müssten genau jetzt ähnlich wie die protected bikelines-Initiativen sehr viele Maßnahmen getroffen werden, die einen absoluten Vorrang des ÖPNV vor dem Individualverkehr sicher stellen, so dass die Reisezeiten für die Fahrgäste minimiert wird.

    Schließlich gibt es im MIV nicht das Problem, das Menschen zusammentreffen, die nicht aus einem Haushalt stammen. Es ist hinlänglich bekannt, dass die meisten PKW nur mit einer Person unterwegs sind. Der Schnitt liegt bei unter 1,5 Personen pro PKW! Da können die PKW gerade in Corona-Zeiten gerne mal länger auf Omnibuslinien kreuzenden Straßen im Stau stehen, um Omnibusse und Straßenbahnen eine schnellere Fahrt zu ermöglichen.

    Immerhin läuft es schon dadurch etwas flotter in den Bussen, dass die Fahrer keine Fahrkarten mehr verkaufen und kontrollieren. Das wirkt sich positiv aus auf die Fahrzeit.

    Das heißt im ÖPNV pandemiefest! Und die Wirte, die du ansprichst, die tun mir leid, weil sie zur Zeit nicht öffnen dürfen, obwohl in einigen Lokalitäten alles gut organisiert war. Aber es gibt auch Wirte, die meinten kurz vor dem zweiten "Lockdown" noch mal so richtig für die Gäste "die Sau rauslassen" zu müssen. Und mit denen hab' ich Null Mitleid.:rolleyes:

    Ich habe die Frage hier schon ein paar Mal gestellt, beziehungsweise Überlegungen dazu offengelegt: Was haltet ihr von der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel in der momentanen Zeit?

    Unser Öffentlicher Personennahverkehr ist pandemiefest!

    Ich benutzte Bus und Bahn nicht täglich, weil das Fahrrad mir mehr Bewegung verschafft. Aber ich benutze den ÖPNV regelmäßig für längere Strecken. (mind. zweimal pro Woche)

    Ich rate nur: Ist vielleicht auch die Unwilligkeit, auf der Fahrbahn im Stau zu stehen...

    Das glaub ich nicht, denn MichiHH hatte ja nicht nur geschrieben, dass deutlich weniger 25er-Krafträder gekauft wurden, sondern auch dass deutlich mehr 45er Krafträder gekauft wurden.

    In Amsterdam hingegen müssen seit 2018 hingegen auch 25er Roller jetzt mit Helm auf die Fahrbahn was den dortigen Absatz von 25ern massiv einbrechen ließ und den Absatz von 45ern beflügelte

    Da sagten sich anscheinend viele Fahrer von 25er Rollern: Wenn ich ohnehin auf der Fahrbahn fahren muss, dann will ich dort auch eine deutlich höhere Geschwindigkeit fahren dürfen als 25 km/h.

    Was unweigerlich zu der Frage führt: Ist Andreas Scheuer eigentlich noch im Amt? Und wenn ja: warum?

    Weil er seinen Job so verdammt gut macht im Sinne vieler Autofahrer.

    Er hat die Maut für PKW verhindert!

    Er schützt Raser vor Strafen.

    Was will ein Autofahrer mehr?

    Und leider gibt es davon so verdammt viele in der "Auto-Republik" Deutschland oder ist es bereits eine "Auto-Gewaltherrschaft"?

    ab hier dürfen auch 45er Roller mit auf den Rad- und Fußweg

    45er Roller sind Krafträder, die bis zu 45 km/h schnell fahren?

    Und dürfen die mit auf den Radwegen fahren oder müssen die sogar auf den Radwegen fahren? Das ist mir nämlich immer noch nicht so recht klar, wie das in Holland läuft. Bislang dachte ich, nur Krafträder mit max. 25 km/h müssen außerorts auf den Radwegen fahren in den Niederlanden. Und schnellere Krafträder dürfen nicht auf den Radwegen fahren, sondern müssen auf der Fahrbahn fahren.

    Die Verkehrsbehörden argumentieren, dass durch die ständigen Ankündigungen auf allen möglichen Nachrichtenkanälen sich im Bewusstsein der Autofahrer verankert, dass Kontrollen stattfinden. Und das hat angeblich den Effekt, dass langsamer gefahren wird, als wenn man die selbe Anzahl Kontrollen macht, ohne einige davon anzukündigen. Unangekündigte Kontrollen gibt es ja darüber hinaus auch noch. Hört sich schlüssig an. Was mich stört ist: Dieses Ankündigen der Kontrollen wirkt sich möglicherweise so aus, dass Autofahrer die Tempokontrollen und das Austricksen bei den Tempokontrollen als so eine Art "Volkssport" betrachten. Deshalb sollte es sehr viel mehr Abschnittskontrollen geben. In Niedersachsen wurden diese Abschnittskontrollen jahrelang von der FDP durch böswillige juristische Winkelzüge blockiert. Die FDP hat sich dabei zum obersten Datenschützer aufgeblasen und gleichzeitig reichlich unverblümt immer wieder raushängen lassen, dass es doch so eine Art "natürliches Autofahrerrecht zum Rasen" gäbe, das durch keine staatliche Behörde unterbunden werden dürfe.<X

    Es ist auch möglich, das Blitzertelefon, das manche Radiosender anbieten, anzurufen. Man kann damit auf Tempokontrollen hinweisen, die gerade irgendwo im Sendegebiet stattfinden. Aber man kann damit natürlich auch auf Tempokontrollen im Sendegebiet hinweisen, die in Wirklichkeit gar nicht stattfinden.^^ Funktioniert wirklich!

    Für mich neu (aber schon ein Artikel von Anfang Oktober): Die Bewertung der Unfallforscher der Versicherer zum Thema "niederländische Kreuzung":

    https://udv.de/de/strasse/kreuzung/geschuetzte-kreuzung

    Schade, dass in dem gesamten Artikel mit keinem Wort über die gefahrene Geschwindigkeit bei einem Abbiegevorgang berichtet wird. Eine niedrige Geschwindigkeit verringert nicht nur deutlich den Anhalteweg, sondern ermöglicht auch eine sorgfältigere Kontrolle, ob vorrangberechtigte Fußgänger oder Radfahrer den Abbiege-Fahrweg kreuzen. Ebenso ein zweites Anhalten bzw. eine entsprechende Anhaltebereitschaft während des Abbiegevorgangs. Auch darüber wird in dem Artikel nicht berichtet. Obwohl doch das "niederländische Kreuzungsdesign genau darauf ausgerichtet ist, dass nicht in einem Zug möglichst flott abgebogen wird, sondern langsam mit Bereitschaft zum Zwischenhalt. Stattdessen scheint man in dem Artikel davon auszugehen, der Abbiegende schaut einmal und biegt dann ab und wenn er oder sein Abbiegeassistent nix merkt, dann hat der betroffene Fußgänger oder Radfahrer halt Pech gehabt.

    Merkwürdig finde ich die Formulierung: "Ein vermeintlich neues Kreuzungsdesign soll helfen, diese Kreuzungsunfälle und insbesondere die schweren Rechtsabbiegeunfälle zu reduzieren." Ist das in dem Artikel als "Kreuzung nach niederländischem Vorbild" bezeichnete Kreuzungsdesign nun eine Neu-Entwicklung oder ein alter Hut? Wenn die Aussage "vermeintlich neues Kreuzungsdesign" zuträfe, dann müsste es ja schon hunderte dieser Kreuzungen in Deutschland geben. Warum habe ich dann hier noch keine gesehen?