Beiträge von Ullie

    Noch ein kleiner Hinweis:

    Nicht nur die Autos sind größer geworden, auch die Busse sind größer geworden. Bei vielen PKW aber verhält es sich so, dass nach wie vor durchschnittlich nur 1,1 bis 1,2 Personen mitfahren. Und in der Regel verfügt ein PKW über 5 Plätze, obwohl die PKW immer größer und schwerer geworden sind.

    Beim Stöbern fand ich diesen Oberleitungs-Doppelgelenkbus der zwar im Vergleich zu einem herkömmlichen Solobus etwas mehr als doppelt so lang ist (24,7 m) bei dem aber auch mehr als doppelt so viele (nämlich mehr als 200) Fahrgäste mitfahren können.

    https://www.hess-ag.ch/fileadmin/user…anne_DE_Web.pdf

    Der hat übrigens eine Motorleistung von 320 kW. Und damit gerade mal nur 20 kW mehr als das Mercedes Elektro- SUV.

    Du drehst dir die Zahlen aber auch nur, wie es gerade passt und vergleichst munter Äpfel mit Birnen.

    Den Citroen beschreibt der Hersteller als "echtes Stadtkind" und statt in Frage zu stellen, ob es sowas wie ein "Stadtauto" überhaupt braucht, das Vmax=130km/h läuft, rechnest du Tabellenwerte eines Langstreckenfahrzeugs dagegen auf.

    Genausogut könnte man fragen, warum sich die Leistung deiner Omnibusse um 67% erhöhen musste, obwohl sich deren Anforderungsprofil (Mitschwimmen im Stadtverkehr bei mehr oder weniger konstant bleibender Transportkapazität) in den letzten 50 Jahren kein bisschen geändert hat und die erlaubten Maximalgeschwindigkeiten in den Städten wohl eher noch reduziert wurden.

    Den Citroen C-Zero habe ich gewählt, weil er just genau die 50 kW Leistung hat, die Adsche angesprochen hatte. Und ja, Adsche hat Recht, man kann auch mit einem 50 kW starken Motor zu schnell fahren. Da hatte ich allerdings auch nicht dran gezweifelt.

    Warum sich die Leistung der Omnibusse um 67% erhöhten, habe ich mich auch schon gefragt. Es hat nach meinen Erfahrungen vor allem damit zu tun, dass so die Fahrtzeiten auf bergigen-Strecken verringert werden konnten. In Hannover jedenfalls hatte man die ersten Elektrobusse von Solaris auf der Strecke eingesetzt, an der die stärksten Steigungen zu absolvieren sind. (Hannover ist nicht ganz flach. Es gibt Steigungsstrecken.) Hier ist naturgemäß das Anfahren ein besonderer Kraftakt. Und da wollte das Verkehrsunternehmen sicher gehen, dass das auch die neuen Elektrobusse hinkriegen.

    Übrigens noch mal vielen Dank für den Hinweis auf die 2,50m Fahrzeugbreite bei den MAN-Bussen. Ich muss zugeben, das hatte ich nicht vermutet. Aber es scheint eine Besonderheit der MAN-Busse zu sein, dass sie nur 2,50m breit sind. Auch neuere Modelle von MAN sind nur 2,50m breit. Währenddessen sind ältere Modelle von Mercedes und Solaris bereits seit vielen Jahren schon 2,55m breit.

    Dass der Citroen von dem Autor als "Stadtkind" beschrieben wird, bedeutet nicht, dass man damit nicht auch auf der Autobahn fahren kann.

    Und es bedeutet schon gar nicht, dass ich es für erstrebenswert halte, dass sich möglichst viele Menschen ein solches Fahrzeug zulegen.

    Privater KFZ-Verkehr, inklusive Arbeitsstättenzubringerverkehr (das ist nämlich genau genommen kein Berufsverkehr!), muss in keiner Stadt stattfinden. Es reicht aber nicht, die Städte vom privaten KFZ-Verkehr und vom Arbeitsstättenzubringerverkehr zu entlasten.

    Auch im ländlichen Bereich muss eine Verkehrswende stattfinden!

    Was hat das denn jetzt bitte mit der Leistung zu tun? Zu schnell kann man auf allen Straßen außer Autobahnen und Kraftfahrstraßen auch mit einem 50kw Auto fahren.

    Vielleicht ist das nicht so richtig deutlich geworden, dass meine Bemerkung, ";) Ist ja auch wirklich ein dickes Ding, dass es im öffentlichen Straßenverkehr Tempobegrenzungen gibt. Da soll man dann doch wenigstens nicht auch noch von seinem Fahrzeug limitiert werden. ;)"

    ironisch gemeint war.

    Deshalb nochmal ganz ohne Ironie:

    Ich hatte es bedauert, dass es keine stärkere Limitierung von Fahrzeugen hinsichtlich ihrer Leistungsstärke gibt.

    Als Kriterium für eine Begrenzung hatte ich vorgeschlagen, die Leistungsstärke eines Omnibus zugrunde zu legen und als maximale Leistung für einen PKW zum Beispiel die Hälfte von dem eines Soloomnibus festzulegen. Das wären etwa 125 kW.

    Ganz einfach deshalb, weil es völlig absurd ist, dass PKW in denen nur wenige Personen mitfahren ( im Berufsverkehr sind es durchschnittlich 1,1 bis 1,2 Personen) heute oft schon eine höhere Motorleistung haben als ein Omnibus.

    Wozu haben die eine so hohe Leistung?

    Du hattest darauf erwidert, dass diese hohe Leistung kein Problem sei, weil ja kein Autofahrer gezwungen sei, damit so zu fahren, dass daraus eine zusätzliche erhebliche Belastung für die Umwelt und eine erhöhte Unfallgefahr entsteht.

    Das ist richtig, aber es entspricht eben nicht dem tatsächlichen Fahrverhalten, dass Autofahrer ihr Fahrzeug maximal sparsam und stets genügend langsam fahren, um Unfälle zu vermeiden.

    Auch mit einem 50 kW-Auto kann ich zu schnell fahren:

    Zum Beispiel mit dem Citroen C-Zero:

    Stromverbrauch kombiniert (kWh/100 km): 17,0

    Leistung in kW: 49 kW

    Fahrzeugmasse in kg: 1140 kg

    Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h

    Beschleunigung: 15,9 s (0-100 km/h)

    https://www.citroen.de/modelle/citroen/citroen-c-zero.html

    Der Stromverbrauch beim EQC 400 ist um rund 25% höher:

    Stromverbrauch in kWh/100 km (kombiniert): 21,5-20,1

    Leistung in kW: 300 kW (Das ist deutlich mehr als ein Omnibus!)

    Fahrzeugmasse in kg: 2.495 kg

    Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h

    Beschleunigung von 0-100 km/h: 5,1 s

    https://www.mercedes-benz.de/passengercars/…ote.module.html

    Der Vergleich zeigt (An dieser Stelle bitte ich auch Yeti zum Faktencheck):

    Die angegebenen Verbrauchswerte zeigen, dass das Mercedes SUV einen um 25 % höheren Verbrauch hat.

    Und der Vergleich zeigt, dass man auf einer Landstraße (d. h.: Tempo max. 100km/h, wenn nichts anderes vorgeschrieben ist) mit dem Mercedes Elektro SUV bis zu 80 % zu schnell fahren kann. Während man mit dem Citroen C-Zero höchstens 30 % zu schnell fahren kann.

    Und die deutlich höhere Beschleunigungsfähigkeit und das mehr als doppelt so hohe Leergewicht des Mercedes SUV sorgt dafür, dass sich eine sportliche Fahrweise sehr viel negativer auswirken wird auf die Umwelt als beim Citroen C-Zero.

    Nein, das mag vielleicht bei Verbrennern so sein, dass der dicke V8 auch bei langsamer Fahrweise mehr verbraucht als ein kleinerer Motor. Bei Elektrofahrzeugen ist es technisch eben nicht so, dass ein größerer Motor viel mehr verbraucht, sofern die Leistung nicht abgerufen wird. D.h. der große Motor benötigt für die gleiche Reichweite keine erheblich größere Batterie.

    Wenn es Evidenz dafür gibt, dass dies tatsächlich einen signifikanten Nutzen hat habe ich kein Problem damit.

    Rein technisch mag das so sein, aber dabei müsstest du dann die Beschleunigungsphasen rausrechnen. Denn bei der Beschleunigung spielt das Gewicht eine erhebliche Rolle!

    Zwar wird anders als beim reinen Verbrennungsmotor ein Teil der Energie zurückgewonnen durch Rekuperation aber eben nur ein Teil.

    Und das andere Problem ist der Reifenabrieb, der um so größer ist, je stärker das Fahrzeug beschleunigt. Kennt man vom Bremsen, was ja eine umgekehrte Beschleunigung ist. Zwar blockieren heutzutage dank ABS die Reifen nicht mehr, so dass keine schwarze Bremsspuren mehr auf dem Asphalt entstehen. Aber kurz bevor das ABS das Blockieren verhindert ist der Abrieb der Reifen stärker als bei einem moderaten Bremsvorgang. Umgekehrt sind es die durchdrehenden Reifen (Stichwort Kavalierstart), was in den zurückliegenden Jahren dank Traktionskontrolle abgenommen hat.

    Und dazu kommt der höhere Reifen-Abrieb in Kurven. Ein schwereres Fahrzeug entwickelt höhere Fliehkräfte.

    Und Berg- und Talfahrten sind ebenfalls bei einem schweren Fahrzeug energieintensiver, auch wenn ein Teil der bei der Bergfahrt verbrauchten Energie bei der Talfahrt zurückgewonnen werden kann. Und natürlich gibt es auch hier den höheren Reifenabrieb je schwerer das Fahrzeug ist.

    Wenn du nur den Luftwiderstand betrachtest, dann spielen das Batteriegewicht und die Motorgröße allerdings tatsächlich keine Rolle.

    Geschenkt, man kann ja auch moderat beschleunigen und langsam durch die Kurven fahren und irgendwo im norddeutschen Flachland wohnen.

    Kommen wir zur entscheidenden psychischen Komponente, die in dem folgenden Absatz aus einem ADAC-Fahrbericht so verdeutlicht wird:

    "Extrem komfortabel und gediegen fühlt sich das alles an: das Antriebsgeräusch flüsterleise, die Federung wolkenweich. Ein Auto wie eine Trutzburg. Und dennoch: Wenn's drauf ankommt, kehrt der EQC auch seine sportliche Seite heraus. Kein Wunder bei einer Systemleistung von 300 kW/408 PS beziehungsweise einem Drehmoment von satten 760 Nm. Fast ansatzlos entfaltet der EQC seine ganze Kraft, sprintet wie ein Weltklasse-Zehnkämpfer davon und wird quasi genauso schnell von den Tempobegrenzungen des öffentlichen Straßenverkehrs wieder eingefangen wie der Athlet von der 100-Meter-Ziellinie."

    https://www.adac.de/rund-ums-fahrz…qc-elektro-suv/

    ;) Ist ja auch wirklich ein dickes Ding, dass es im öffentlichen Straßenverkehr Tempobegrenzungen gibt. Da soll man dann doch wenigstens nicht auch noch von seinem Fahrzeug limitiert werden. ;)

    als ÖPNV-Nutzer entscheide ich aber nicht über Ausstattung und Motorisierung. Das Fahrzeug wird mir vor die Nase gesetzt. Klar kann ich sagen, dass ich gerne Sitzheizung, USB-Anschluss, WiFi, und eingebauten Bildschirm sowie entertainment-system hätte. Aber mehr als mitm Fuß aufstampfen, wenn es das nicht gibt, kann ich auch nicht.

    Das ist bei den Leistungsbegrenzungen im PKW-Bereich auch nicht anders. Aktuell werden ja peu à peu die indirekten Leistungsbegrenzungen wirksam, die durch die max. CO2-Ausstoß-Werte entstehen.

    Da kann ich als Autofahrer auch nur mit dem Fuß aufstampfen, aber letztlich nichts dagegen tun. Aber dieses Vorgehen gegen Fahrzeuge mit immer höheren PS-Zahlen durch CO2-Ausstoßbegrenzugen ist natürlich durch kräftiges Fußaufstampfen der Kunden, der Produzenten und der Gewerkschaften extrem stark verwässert worden.

    Und dazu kommt, dass die Autoproduzenten mit dem Angebot von E-Fahrzeugen eine Ausweichbewegung vollziehen, die im Ergebnis auf noch schwerere Fahrzeuge oft genug mit noch mehr kW hinauslaufen, weil ja die schwere Batterie ausgeglichen werden muss durch zusätzliche kW um im "Sport-Modus" die Beschleunigungswerte halten oder steigern zu können.

    Trotzdem gilt zumindest im Prinzip sind auch noch sehr viele weitere deutliche Leistungsbegrenzungen beim Auto möglich. Und nötig ist das sowieso.
    Denn die immer schwereren und beschleunigungsstarken Autos führen zu noch mehr Reifenabrieb und damit Mikrokunststoff-Belastung in der Umwelt und im Wasser. Und wenn dagegen wider Dämme errichtet werden, dann wird das alles erstmal ganz grundsätzlich angezweifelt und das Problem klein geredet und es kommt einer um die Ecke, der dir an den Kopf schmeißt, du seist ein "Fortschrittsverweigerer" und "Ökoterrorist" und ein "Spielverderber mit antiliberaler Grundhaltung". Und zu guter Letzt kommt der Scheuer mit der Staatsministerin für Digitales, Dorothee Bär, beide von der CSU, im Flugtaxi angeflogen und verneinen jeglichen Handlungsbedarf gegen Reifenabrieb, weil ja ohnehin bald alle nur noch fliegen. ( https://taz.de/CSU-MinisterIn…i-vor/!5576436/ )

    Das ist bodenloser Quatsch und Unsinn und gehört ausgelacht, anstatt dessen nehmen das viele für bare Münze und meinen der Mensch sei halt so und das ganze ist eine unaufhaltsame Entwicklung.

    Jetzt warte ich erstmal drauf, ob Adsche sich meldet, um mich zu fragen: "Also was genau ist Ihr Problem mit den Flugtaxis?"

    DMHH Ist das wirklich so? Ich danke es ist wichtig, Gegenbeispiele zu finden und diese herauszustellen als Beispiele dafür, dass bestehende Begrenzungen nicht unbedingt erweitert werden müssen oder sogar runtergeschraubt werden können.

    Dieses immer schneller, immer größer, immer weiter usw. ist doch ein Irrweg, was von immer mehr Leuten erkannt wird. Allerdings hapert es in der Umsetzung. Nicht zuletzt deshalb, weil gerne gesagt wird, der Mensch sei halt so. Daran lasse sich nun mal nichts ändern.

    Ich hatte ja schon die sehr moderaten Steigerungsraten im ÖPNV genannt. Ja es stehen im Vergleich zu den 50er Jahren den Bussen heute etwas mehr kW zur Verfügung und die Fahrgäste haben etwas mehr Platz auf den Stehplätzen zugebilligt bekommen.

    Beim PKW dagegen sind die Steigerungsraten exorbitant höher:

    Der Oldtimer Gelenkbus aus den 60er hat rund 150 kW Motorleistung, sein moderner Nachfahre hat rund 250 kW.

    Steigerungsrate: 67%

    Ein VW-Käfer von 1965 leistete 40 PS das entspricht rund 29 kW

    https://www.zwischengas.com/de/FT/fahrzeug…efer-1300-.html

    Nach diesem ADAC Testbericht hat der VW Golf 1.0 eTSI Life den niedrigsten kW-Wert der aktuellen Golfreihe nämlich 81 kW

    https://www.adac.de/rund-ums-fahrz…lle/vw/vw-golf/

    Steigerungsrate: 279%

    Das Beispiel zeigt:

    Der ÖPNV-Nutzer fährt im neuesten Omnibus-Modell mit einer kW-Leistungssteigerung um 67% im Vergleich zu 1965.

    Der Autofahrer fährt im neuesten Golf-Modell mit einer kW-Leistungssteigerung um 279% im Vergleich zum Vorgängermodell VW-Käfer.

    Ullie Warum ist für Sie eine höhere Leistung ein Problem? Ich sehe nicht wirklich, warum diese 300kw ein Problem sein sollen. Gefährdungspotential? Sehe ich nicht. Auch mit 50kw kann man über 100km/h fahren und damit viel zu schnell für die Stadt (wo ja das größte (Fremd-) Gefährdungspotential liegt. Von daher ist die Gefahr ähnlich, ob 50kw oder 300kw. Abgas? Entfällt hier, da elektrisch. Also was genau ist Ihr Problem mit den 300kw?

    Moderne Fahrzeuge haben die Möglichkeit, dass der Fahrer unterschiedliche Fahr-Modi auswählen kann. Beim 2,5 t schweren Mercedes Elektro SUV wird das so beschrieben:

    "Die Fahrmodi unterstützen Sie vom Energie sparen bis hin zu einer sportlichen Fahrweise. Eine Besonderheit ist Max Range. Mit der Hilfe dieses intelligenten Fahrprogramms erzielen Sie die maximale Reichweite.

    Auch bei Eco liegt der Schwerpunkt auf hoher Effizienz und niedrigem Verbrauch. Bei Comfort handelt es sich um die Standardeinstellung. Sie integriert eine Fahrpedalkennline, die komfortabel ausgelegt ist. Je nach Fahrweise wird diese auch automatisch dynamischer. Bei Sport liegt der Anspruch des Fahrprogramms dagegen auf bestem Ansprechverhalten für höchste Fahrperformance."

    https://www.mercedes-benz.lu/de/passengerca…energy/eq-modes

    Eine gängige Rechtfertigung von Autofahrern für ihre Autonutzung ist: "Ich brauche das Auto um von A nach B zu kommen, da fährt nun mal leider kein ÖPNV." Um diese Aufgabe zu erfüllen benötigt das Fahrzeug aber keine zusätzlichen Modi außer dem sparsamsten Modus. Und die Fahrleistungen im sparsamen Modus könnten auch erreicht werden mit deutlich leichteren Fahrzeugen, die deutlich weniger leistungsstarke Motoren benötigen und deutlich leichter gebaut sein könnten, nicht zuletzt deshalb, weil sie weniger schwere Batterie-Pakete benötigen.

    Ihr als Frage formulierter Vorwurf, ich hätte da "ein Problem mit 300 kW" läuft darauf hinaus, dass Sie damit eine Entwicklung beschleunigen, an deren Ende 3,5 t schwere PKW mit 500 kW als was völlig Normales angesehen werden.

    Gegenfrage: Warum haben Sie ein Problem damit, PS-Zahlen, Höchstgeschwindigkeiten und Fahrzeuggewichte deutlich stärker zu limitieren als das bisher der Fall ist? Widerspricht das Ihrer liberalistischen Grundhaltung, wenn solche Maßnahmen getroffen werden, um Steuergelder einzusparen (langsamere Straßen sind preiswerter zu bauen und zu unterhalten).

    Oder stört es sie, dass damit Natur- und Umweltschutz gestärkt wird (deutlich weniger Reifenabrieb bei langsamen und leichten Fahrzeugen oder im ÖPNV, wo sehr viele Menschen gemeinsam ein Fahrzeug benutzen)?

    Oder schreckt sie der Gedanke, dass langsameres Fahren mit deutlich weniger kW und km/h dazu beiträgt die Unfallzahlen zu senken?

    Übriggens: Ich habe kein Problem mit hohen kW-Zahlen. Ein MAN Lion's City 18 beispielsweise hat eine Motorleistung von 243 kW. Er bietet Platz für rund 140 Fahrgäste (40 Sitz-/100 Stehplätze).

    Einer der ältesten noch fahrbaren Gelenkbusse, heute ein Oldtimer (Bj. 1965) im Münchner MVG-Museum, hat übrigens 192 PS. Das entspricht rund 141 kW.

    https://www.mvg.de/ueber/presse-p…msoeffnung.html

    Er konnte ebenfalls bereits rund 140 Fahrgäste transportieren.

    Und mit einem vergleichbaren Museumsmodell von Büssing fahre ich immer wieder gerne in der Museumsnacht von Hannover:

    Hier der "Nachfahre":

    Ansonsten habe ich mit dem Link von arvoituksellinen und mit Blick auf die jüngste Fuhrparkerweiterung in Jena auch nicht den Eindruck, dass die nächste Generation der Omnibusse unbedingt sparsamer mit dem Platzbedarf im städtischen Verkehr ist:

    https://www.otz.de/regionen/jena/…d228479653.html

    Wie meinst du das jetzt mit Platzbedarf im städtischen Verkehr in Bezug auf den von dir zitierten Artikel? Der in dem Artikel beschriebene Omnibus ist genau so lang und breit wie seine Vorgänger-Modelle und es passen auch genau so viele Leute rein. Im Grunde genommen hat sich da seit Jahrzehnten nichts geändert beim Omnibus. Von Ausnahmen abgesehen sind Solobusse 12 m und Gelenkbusse 18 m lang und jeweils 2,55 m breit. Da findet also keine zusätzliche Beanspruchung von Verkehrsflächen statt. Im Gegensatz zum MIV. Jeder zusätzliche Autofahrer beansprucht eine immense Verkehrsfläche. Und die wurde dem Autoverkehr in den zurückliegenden Jahrzehnten äußerst großzügig zur Verfügung gestellt. So großzügig, dass vielerorts die Busse im Autostau stecken geblieben sind. Obwohl die Busse gemessen an ihrer Transportkapazität nur minimal Verkehrsfläche in Anspruch nehmen. Im Vergleich nimmt der MIV rund hundertmal (sic!) mehr Verkehrsfläche in Anspruch.

    Tatsächlich hat es aber auch im ÖPNV eine Veränderung in den letzten Jahrzehnten gegeben. Das ist mit aufgefallen, als ich ein altes Buch aus den 50er Jahren über Straßenbahnen gelesen hatte. Damals rechnete man mit einer Stehplatzfläche von 0,15 m² pro Person. Heute rechnet man mit 0,25 m² Stehplatzfläche pro Person. Seit wann genau anders gerechnet wird, kann ich leider nicht sagen.

    Wenn man bedenkt, dass die immer größer werdenden Autos im Durchschnitt nur mit 1,1 bis 1,2 Personen ("Berufsverkehr") besetzt sind, "Im Berufs- und Dienstverkehr ist der mittlere Besetzungsgrad mit 1,1 und 1,2 Personen besonders gering.", ist die Inanspruchnahme von Verkehrsfläche immens groß im Vergleich zum ÖPNV. Die zusätzlichen 0,10 m² Stehplatzfläche fallen dabei jedenfalls nicht ins Gewicht.

    Forschungsinformationssystem 15.11.2019,

    https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/79638/

    Und wenn eines Tages selbstfahrende Fahrzeuge dazu kommen, dann kann es passieren, dass die durchschnittliche Besetzungszahl im PKW unter 1 sinkt.

    In diesen Zusammenhang fand ich dieses Interview recht aufschlussreich.

    Tatsächlich eine komplexe Materie, wie das Interview zeigt. Interessant fand ich diese Bemerkung zum ÖPNV: "Das heißt: Wir haben uns als Ethikrat im Frühjahr dagegen ausgesprochen, dass Immune von minimalinvasiven Maßnahmen wie der Pflicht, im Personennahverkehr eine Maske zu tragen, ausgenommen werden sollten. Sie auszunehmen würde Missstimmung und Misstrauen in einem engen räumlichen Zusammenhang erzeugen und könnte dazu führen, dass auch Nicht-Immune sich nicht mehr an die Regeln halten."

    Das bedeutet für (bislang nur mutmaßliche) Nichtverbreiter der Corona-Infektion, dass sie trotzdem dazu verpflichtet werden können, bestimmte Maßnahmen mitzutragen. (Auch dann wenn es nachweislich so ist, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht.)

    Zumindest im ÖPNV kann das so festgelegt werden, weil es Teil der Daseinsvorsorge ist, den ÖPNV benutzen zu können.

    Beim Betreten einer Kneipe sieht das dagegen wieder ganz anders aus. Da könnte ein Wirt bestimmen, es kommen hier nur Ausweis-Inhaber rein, die einen "Corona-Nichtverbreitungsausweis" haben. Wobei sich dann ja sofort die Frage stellt, wie so ein Ausweis aussieht, wer für die Fälschungssicherheit Verantwortung trägt usw.. (Darüber wird in dem Interview leider nichts gesagt.)

    Ansonsten scheint es auch eine Frage der Wortbedeutung zu sein, die sich da auftut. Eine Kreuzfahrt ausschließlich nur für Geimpfte ist vorstellbar. Ein Nicht-Geimpfter hätte darauf keinen Anspruch. Ein Privileg ist diese Kreuzfahrt-Möglichkeit für Geimpfte trotzdem nicht. Kann es ja auch gar nicht sein, sonst müsste man letztlich auch Kreuzfahrten für Menschen anbieten, die sich das eigentlich gar nicht finanzieren können.

    Ich denke, die Leistung der Fahrzeuge ist aus meiner Sicht nicht wirklich das Kriterium, denn die stieg seit der Erfindung des Automobils kontinuierlich an und wird das wie bei eigentlich allen anderen Maschinen auch weiter tun. Der Verkehrswende tut das keinen Abbruch, wenn man den Umbau der Städte in die Richtung lenken würde, dass es einfach zu unattraktiv wird, mit dem Auto hineinzufahren; sei es durch Kosten oder Zeitverluste.

    Mir fällt da gerade ein extremes Gegenbeispiel ein:

    Vor wenigen Jahren hatte ich in Bad Hersfeld das Museum "wortreich" besucht.

    Dort steht ein Computer von Konrad Zuse aus den 50er-Jahren.

    Das Ding füllt einen großen Raum. Hier ein ca. 3 minütiger Film, in dem der Zuse-Computer aus den 50er-Jahren vorgestellt wird:

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    Diese riesige Gerät kann nicht mehr, als das, was heute ein kleiner Taschenrechner für wenige Euro kann.

    Warum werden die Computer immer kleiner und leichter und die Autos immer größer und schwerer?

    Ich denke, die Leistung der Fahrzeuge ist aus meiner Sicht nicht wirklich das Kriterium, denn die stieg seit der Erfindung des Automobils kontinuierlich an und wird das wie bei eigentlich allen anderen Maschinen auch weiter tun. Der Verkehrswende tut das keinen Abbruch, wenn man den Umbau der Städte in die Richtung lenken würde, dass es einfach zu unattraktiv wird, mit dem Auto hineinzufahren; sei es durch Kosten oder Zeitverluste.

    Natürlich ist die Leistung nicht das Kriterium, aber es ist ein ganz wichtiges Kriterium.

    Selbstverständlich muss auch ein Umbau der Städte erfolgen. Aber eben nicht nur ein Umbau der Städte, auch der ländliche Raum muss so umgebaut werden, dass sanfte Mobilität (Fußverkehr, Fahrradverkehr, ÖPNV deutlich bessere Chancen erhält).

    Und das geht nur, wenn immer wieder deutlich gemacht wird, dass der ÖPNV und Radverkehr und Fußverkehr deutlich privilegiert werden. Wenn jedoch horrende staatliche Prämien dafür gezahlt werden, dass sich Autofahrer tonnenschwere Elektro-SUVs anschaffen, dann wird damit der genau gegenteilige Effekt erzeugt.

    Hatte nicht zur Jahrtausendwende irgendein Autobesitzer Tomtom verklagt da das Navi eine Brücke anzeigte und er/ sie sich blind darauf verließ und das Auto zielsicher im Fluss versenkte. Schuld hatte klar der Navihersteller :D (Zumindest in dessen/deren Augen). Analog dazu hat dann ja wohl BMW schuld wenn irgendwer den Lappen dafür abgeben muss. :D

    Ja und Nein. Wenn der Navi-Hersteller nicht nur in einem absoluten Ausnahmen-Einzelfall sondern in sehr vielen Fällen solche Fehler eingebaut hat, dann trifft ihn auch eine Schuld. Und wenn BMW grundsätzlich ein zu schnelles Fahren durch seinen Geschwindigkeitsassistenten zulässt, den man wohl zu Recht "Rasomat" nennen darf, dann trifft auch BMW eine Schuld und muss diese eingebaute Raserei abstellen.

    Die Erfahrungen zeigen, dass die "gefühlten Regelverstöße" in Wohnstraßen oft um ein Vielfaches höher sind als die tatsächlichen Verstöße.

    An großen Einfallstraßen siehts anders aus: ständiger Verkehrsfluss und jeder fährt +10km/h.

    Dann kann es doch auch kein Problem sein, verbindlich die Benutzung eines Intelligenten Geschwindigkeits-Assistenten zu verordnen, der keine Überschreitungen der Höchstgeschwindigkeit zulässt, wenn in den Wohnstraßen angeblich keine Regelverstöße stattfinden.

    Und auf den Einfallsstraßen wird dann in Zukunft eben 10 km/h langsamer als jetzt gefahren. Wo ist da ein Problem?

    Warum wehren sich die Autofahrerschaft und ihre Fürsprecher gegen die verbindliche Einführung eines zuverlässigen Geschwindigkeitsassistenten, der kein "Rasomat" ist, wie der in dem Spiegel-Artikel, den Yeti verlinkt hatte?

    Naja... da ist aber schon der Fahrer hauptverantwortlich und nicht BMW. In der Standardeinstellung wird ja keine Überschreitung zugelassen. Dafür muss der Fahrer schon manuell engreifen und das verstellen.

    Warum nur haben so viele Menschen immerzu Angst davor, eine Limitierung für Autos festzulegen, bzw. bekämpfen solche Limitierungen mit allen Mitteln? Es gibt Limitierungen und das ist gut so. Aber die geltenden Limits sind einfach viel zu harmlos angesetzt und in manchen Bereichen fehlen Limitierungen, die dringend umgesetzt werden müssen.

    Warum zum Beispiel hat das 2,5 t schwere Mercedes Elektro SUV eine Leistung von 300 kW und damit eine um 50 kW höhere Leistung als der neue Mercedes Elektrobus mit 250 kW? ("Die beiden Motoren an den Radnaben bieten eine Peakleistung von je 125 kW und ein Drehmoment von je 485 Nm.") https://www.electrive.net/2018/03/05/dai…-geht-in-serie/

    Mercedes Batterie-E-Bus

    Dabei ist doch ganz offensichtlich, dass eine ernst gemeinte Verkehrswende es nicht zulassen kann, dass immer noch PKW hergestellt und verkauft werden, deren Motorleistung deutlich höher ist als die von einem Omnibus!

    Gemessen daran, dass in einem PKW nicht mal 10% der Personen transportiert werden können wie in einem Omnibus dürfte die zulässige kW-Leistung ebenfalls nur max. 10% betragen. Keinesfalls jedoch mehr als die Hälfte der durchschnittlichen Leistung eines Omnibusses.

    Da wundert es mich schon, dass ausgerechnet in einem Radverkehrsdiskussionsforum Autofahrer in Schutz genommen werden sollen vor Limitierungen, die zumindest verhindern könnten, dass der Fahrer die geballte Kraft seiner vielen kW rücksichtslos zum Überschreiten von Tempolimits und zur Raserei benutzt mit der er sich und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.

    Dieser BMW-Geschwindigkeitsassistent sollte behandelt werden wie Schadsoftware. Unschädlich machen und nur eine Konfiguration zulassen, die die geltenden Tempolimits garantiert respektiert.

    In dem von Yeti verlinkten Spiegelartikel wird das das BMW-Gerät völlig zu Recht "Rasomat" genannt. Hier noch mal der Link von Yeti:

    https://www.spiegel.de/auto/bmw-gesch…3f-44949a90568e

    Das ist doch längst geschehen und ein Grund für das Problem.

    Auf der einen Seite sind die Bußgelder bie 20 drüber bessere symbolische Akte. Auf der anderen Seite werden Beschränkungen deutlich unterhalb des Notwendigen ausgeschildert in Erwartung, dass man sich dann immerhin an die 20 drüber hält.

    Das erzeugt eben den Eindruck, dass der Staat es eigentlich 20 drüber meint. Ganz schlechte Erziehung.

    So ein Unfug! Das ist ja wohl reines Möchtegern-Rennfahrer-Denken. Ich kenne keine Stelle in der Region Hannover, wo ich am häufigsten unterwegs bin, an der es eine Stelle gäbe, an der ein zu niedriges Tempolimit angeordnet ist. Dafür kenne ich massenhaft Straßen, wo erlaubterweise viel zu schnell gefahren wird. Allerdings muss ich dir in einer Sache zustimmen: Viele Straßen in Hannover (und in vielen anderen Städten) sind entsprechend dem Ideal von der autogerechten Stadt viel zu breit gebaut worden. Zum Beispiel die Lavesallee.

    Es ist eine je Fahrtrichtung dreispurige "Stadtautobahn". Immerhin sind die ursprünglich einmal geplanten kreuzungsfreien Anschlussstellen an andere Straßen nicht verwirklicht worden. Trotzdem lädt natürlich dieser autobahnähnliche Ausbau immer dann zum Rasen ein, wenn sich eine offene Fahrspur auftut. Und dann kommt es zu solchen Raserunfällen, bei denen dann auch mal Laternenmasten dran glauben müssen:

    Als die Lavesallee gebaut wurde gab es noch kein generelles Tempolimit innerorts. Damals galt: Wenn es zu Autounfällen kommt, dann sind nicht die Autofahrer schuld, dann sind auch nicht zu hohe Geschwindigkeiten schuld, sondern es sind die mangelhaft ausgebauten Straßen dafür verantwortlich, dass Unfälle geschehen.

    "Gegner der Geschwindigkeitsbegrenzung machten die schlechten Straßen verantwortlich..." aus:

    "60 JAHRE TEMPO 50: KLEINE GESCHICHTE DES TEMPOLIMITS

    -TEMPO 50 FEIERT 60. GEBURTSTAG" in MotorTalk vom 27.8.2017

    Im Grunde genommen hat sich bis heute nicht viel an der Argumentation geändert. Immer dann wenn Straßenerneuerungen anstehen geht es darum, die Fahrbahnen zu verbreitern, Standspuren zu bauen usw.. Begründet wird das mit einer angeblich erhöhten Verkehrssicherheit. In Wahrheit geht es jedoch nur darum, noch höhere Geschwindigkeiten zu ermöglichen.

    In Hannover beispielsweise steht der Ausbau der Schnellwege an. Wird natürlich nicht so genannt, sondern umschrieben mit Renovierung oder Instandhaltung. Tatsächlich läuft es darauf hinaus, dass dort, wo zum Zeitpunkt des Baus keine Tempolimits galten und erst später Tempo 70 eingeführt wurde, jetzt Tempo 100 ausgeschildert werden soll. Dazu muss der Querschnitt aufgebläht werden zum Beispiel durch Standstreifen und Verbreitern der Fahrspuren.

    Fahrradwege dagegen sind nicht vorgesehen. Und viele Fahrradfahrer*innen können sich auch überhaupt nicht vorstellen, am innerstädtischen Schnellweg Fahrrad zu fahren.

    Dabei könnte man das durchaus bewerkstelligen, ein Zweirichtungsradweg abgeschirmt mit Lärmschutzwänden von den Autofahrspuren und ausreichend Möglichkeiten die Seiten zu wechseln. Warum denn nicht? Kennt da jemand Beispiele für?

    Wenn das Risiko, beim zu schnell Fahren erwischt zu werden, ausreichend groß und die Bußgelder hoch wären, dann würden die Leute auch freiwillig den Assistenten so nutzen, dass er bei der zul. Höchstgeschwindigkeit abregelt und nicht erst 15km/h darüber. Das Gejammer der Autoprolls müsste man dann eine Zeit lang ertragen und irgendwann hätten sich alle daran gewöhnt.

    Das Vorgehen von BMW (Intelligenter Geschwindigkeitsassistent erlaubt höhere Geschwindigkeiten als vorgeschrieben), müsste eigentlich damit beantwortet werden, dass die ISA*-Systeme vorschriftsmäßig nur so konfiguriert werden, dass ein Überschreiten der vorgegebenen Höchstgeschwindigkeit sofort Aufnahmen der Fahrdaten in einer Black-Box auslöst, die dann bei einem Unfall als Beweismittel ausgewertet werden dürfen.

    Aber da das Ganze ja wieder dauert, sollte als umgehende Sofortmaßnahme überall auf 10 - 20 km/h weniger "umgeschildert" werden.

    *ISA = Intelligent Speed Assitant

    Thüringen strebt eine Neuwahl, eine vorgezogene Wahl an, die sich von einer turnusmäßigen Landtagswahl unterscheidet.

    Bedingung für eine Neuwahl ist die vorherige Auflösung des Landtages. Diese Auflösung müsste im Februar stattfinden.

    Man möchte in herausfordernden Zeiten mit der Vielzahl der zu treffenden Entscheidungen aber vermutlich lieber auf ein "funktionierendes System" zurückgreifen können, als in einer Art "Notbesetzung" agieren zu müssen.

    Damit erübrigen sich deine Befürchtungen Pepschmier

    Wenn *das* für die Verantwortlichen wirklich der Grund ist, hab ich den Begriff "Wahl" wohl falsch verstanden. :) Diejenigen, die für ein funktionierendes System zuständig sind, werden ja gar nicht gewählt? Die werden doch nur ernannt. Ein Parlament soll ja nicht "funktionieren", sondern den Willen der Menschen repräsentieren.

    Wenns um Corona-Angst geht, sollte man m.E. Briefwahl statt Verschieben machen. Wenn wir im 21. Jahrhundert schon nicht per Smartphone wählen können... Wahl einfach so verschieben geht m.E. gar nicht.

    Danke für den entscheidenden Hinweis. Tatsächlich wurde der Thüringische Landtag erst im Oktober 2019 gewählt. Währenddessen hatte BaWü die letzte Landtagswahl am 13. März 2016 und Rheinland-Pfalz ebenfalls.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Landtagsw…3%BCringen_2019

    https://de.wikipedia.org/wiki/Landtagsw…%C3%BCrttemberg

    https://de.wikipedia.org/wiki/Landtagsw…land-Pfalz_2016

    Zitat aus wahlrecht.de, Wahltermine

    202114. MärzHessenKreistage, Stadtverordnetenversammlungen,
    Gemeindevertretungen, Ortsbeiräte
    5 Jahre
    14. MärzBaden-WürttembergLandtag5 Jahre
    14. MärzRheinland-PfalzLandtag5 Jahre
    25. AprilThüringen
    verlegt auf
    Landtag
    Bundestagswahl-Termin
    5 Jahre
    6. JuniSachsen-AnhaltLandtag

    https://www.wahlrecht.de/termine.htm

    Warum wurde eigentlich Corona-bedingt der Landtagswahl-Termin 25. April in Thüringen geändert, während BaWü und Rheinland-Pfalz an ihren Terminen festhalten?

    "Zwischen CDU und CSU gibt es in der Asylfrage seit Wochen einen erbitterten Streit. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte in der vergangenen Woche eine Neuregelung in Abstimmung mit den anderen europäischen Staaten bis Ende Juni in Aussicht gestellt. Sie reagierte damit auf die Drohung Seehofers, ansonsten in einem nationalen Alleingang bereits in anderen europäischen Ländern registrierte Flüchtlinge an der deutschen Grenze zurückweisen zu lassen. Merkel lehnt das Vorgehen kategorisch ab.

    Sollten sich CDU und CSU nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können, droht ein Bruch der Fraktionsgemeinschaft im Bundestag und damit auch das Ende der großen Koalition." Das war am 22.6.2018

    https://www.welt.de/politik/deutsc…len-lassen.html

    Die Heftigkeit mit der Söder einst Merkel attackierte ist in den zurückliegenden Monaten bei Söder umgekehrt in reine Lobhudelei. Mich wundert es, wie Söder es schafft, seine früheren üblen Verbalausfälle gegen Merkel einfach so in den Papierkorb verschwinden zu lassen. Zumindest macht erweckt er derzeit den Anschein, dass zwischen ihm und die Kanzlerin kein Haar passe.

    "Er las Anfeindungen und Drohungen vor, die ihn regelmäßig erreichten: “Lass deine Griffel von unseren Kindern weg”, “Dein Leben ist verwirkt”, “Du Merkel-Stiefel-Lecker”, zitierte er die private Nachrichten und war sichtlich bewegt. Da müsse er heftig durchschnaufen, sagte er." msn-Nachrichten vom 26.9.2020

    https://www.msn.com/de-de/nachrich…gen/ar-BB19rREe

    Aber ist das glaubwürdig? Muss er ernsthaft heftig durchschnaufen, wenn er solche Emails empfängt? Das nehm' ich Söder nicht ab. Er ist sehr gut in der Lage sich in ganz unterschiedlichen Rollen zu präsentieren. Nachdem Merkel ihren Rückzug angekündigt hatte, ist es Söder leicht gefallen, den Merkel-Fan zu spielen. Trotzdem scheint es ihm nicht zu schaden. Es ist gerade so als erwarteten das alle von ihm, dass er sich so wandlungsfähig zeigt.

    An Friedrich Merz’ gestriger Rede kann man sich in langen Texten abarbeiten. Ein Zitat finde ich ja aber ganz drollig, als er ab Minute 9:15 sagt:

    Tja. Aber Umweltschützer gegen Nicht-Umweltschützer, Radfahrer gegen Autofahrer, Fußgänger gegen Radfahrer, das ist der CDU dann doch eine ordentliche Herzensangelegenheit.

    So, ich habe noch knapp fünf Minuten von der Rede vor mir. Mal gucken, wie gut ich anschließend gelaunt bin.

    Edit: Und weiter geht’s: „Lassen Sie mich bei dieser Gelegenheit ein Wort zu den Frauen sagen!“ Und dazu dieser Gesichtsausdruck!

    Nichsdestotrotz hat Merz fast so viele Stimmen wie Laschet bekommen. möglicherweise gibt es noch eine böse Überraschung bei der Briefwahl. Mit ist Laschet weniger unwillkommen als Merz als CDU-Parteichef. Aber wenn es schlussendlich darauf hinausläuft, dass Söder Kanzlerkandidat wird. :/ Als so eine Art "Ersatz-Merz", um die Parteirechten bei der Stange zu halten.

    "Laschet bekam 521 Stimmen, Merz 466 Stimmen. Es wurden 991 Stimmen abgegeben, vier Delegierte enthielten sich. Im ersten Wahlgang war Merz auf 385 Stimmen gekommen, Laschet auf 380 Stimmen. 224 Stimmen entfielen auf Norbert Röttgen, der damit auf dem dritten Platz landete und somit aus dem Rennen war." Welt vom 16.1.21

    https://www.welt.de/politik/deutsc…gegen-Merz.html