Max. 360€ für's Anwohnerparken aber immer noch kein 365€ Ticket für den Nahverkehr. Es ist wirklich zum Verzweifeln.
Es muss ja vielleicht gar nicht unbedingt das 365€-Nahverkehrsticket sein.
In Hannover wird derzeit die GVH-Card-50 diskutiert. (GVH = Großraum-Verkehr Hannover) Wer diese für 10 Euro im Monat erwirbt, der kann seine Einzelkarten oder Tageskarten zum halben Preis kaufen. Beispiel: Statt 6 Euro für die Tageskarte in der Zone Hannover müssten dann nur 3 Euro bezahlt werden. Die Internetzeitung garbsencitynews berichtete bereits im März 2021 darüber:
"Um vor allem Kunden anzusprechen, für die sich eine Monatskarte nicht lohnt, soll eine Halbpreiskarte nach dem Vorbild der BahnCard eingeführt werden. Inhaber einer HannoverCard 50 zum Monatspreis von 10 Euro können GVH-Fahrscheine zum halben Preis erwerben. Damit möchte die Region Hannover Gelegenheitskunden noch besser an den Nahverkehr binden. Dies ist Teil eines „Post-Corona-Pakets“, mit dem die Region in der Zukunft die Fahrgastzahlen wieder deutlich steigern möchte."
Zu dem von Nbgradler verlinkten in Tübingen geplante Gewichtsklassen-Parktarif: Ich würde es begrüßen, wenn nicht nur einseitig auf's Gewicht, sondern auch auf die PS-Zahl geschaut würde. 50 PS als Obergrenze, alles was mehr PS hat verteuert den Autobesitz immens. Allerdings beinhalten solche Vorhaben auch die Gefahr kontraproduktiver Begleiterscheinungen. Die Stadt als Organisator des Anwohnerparkens kann ja nicht sicher stellen, dass überhaupt genug Parkplätze angeboten werden. Wer jedoch deutlich höhere Anwohnerparkausweis-Gebühren errichtet, als das bisher der Fall war, der wird noch schwerer zu bändigen sein als bisher, wenn er trotz Anwohnerparkausweis keinen Parkplatz findet. Nötig ist aber nicht nur ein Verteuern des legalen Parkens, sondern auch ein deutlich rigideres Vorgehen gegen Falschparker.
Daraus entstehen Diskussionen wie die, ob es in bestimmten Stadtteilen überhaupt ausreichend legale Parkplätze gäbe und wer dafür verantwortlich gemacht werden könne, zusätzliche Parkplätze auszuweisen. Leider haben in der Vergangenheit viele Kommunalpolitiker nur allzu willfährig reagiert, wenn Bürger mit Autobesitz nach Stellplätzen riefen.