"Selbst wenn die Führerscheinprüfung noch nicht so weit zurückliegt, an die Vorschriften, die an Bushaltestellen gelten, können sich viele Autofahrer im Alltag nicht mehr erinnern. Vor allem, wann und ob man an haltenden Bussen vorbeifahren darf, ist schnell wieder vergessen. Frischen Sie Ihre Kenntnisse auf." Quelle:
ADAC, Bus überholen: So geht's richtig vom 25.03.2021
In dem Video wird viele Minuten lang die rechtliche Lage korrekt erörtert.
Nur ist diese so vielfältig, beinhaltet so viele wenn-danns, Ausnahmen, Sonderfälle usw., dass es niemanden wundern kann, wenn immer wieder solche Unfälle, wie in dem Artikel geschildert, geschehen.
"Vermutlich haben die wenigstens von uns gerne einen Bus vor der Nase."
Diese Aussage in Minute 4:05 ist in mehrfacher Hinsicht entlarvend.
1. Was heißt hier uns?
Selbst wenn man zugesteht, dass es sich um ein Werbevideo der Autolobby handelt, muss man es noch lange nicht hinnehmen, dass darin so getan wird, als sei es ganz selbstverständlich, dass "wir" und "uns" Menschen sind, die in einem Auto sitzen und von Omnibussen genervt sind, als seien diese Fahrzeuge und die Omnibusfahrgäste so was wie Ungeziefer, von dem man ganz selbstverständlich einfach nur genervt sein darf.
2. Dass Autoverkehr überhaupt möglich ist, hat nicht zuletzt damit zu tun, dass sehr viele Menschen mit Bus und Bahn (und Fahrrad) fahren. Wären die auch noch alle mit einem eigenen PKW unterwegs, dann gäbe es auf vielen Straßen noch viel häufiger und viel längere staubedingte Wartezeiten für den MIV.
3. Logischer Schluss: Die StVO sofort so ändern, dass grundsätzlich jeder Autoverkehr grundsätzlich keinen Omnibus überholen darf und an jeder Haltestelle hinter dem Omnibus wartepflichtig ist. Auch der Gegenverkehr muss anhalten, aussteigende Omnibusfahrgäste genießen denselben Vorrang an Bushaltestellen, wie an Zebrastreifen.
Unfälle wie der in dem von Pepschmier verlinkten Artikel, müsste es dann nicht mehr geben. https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuers…inder-1.5511955