Beiträge von Ullie

    "In mehreren deutschen Städten kam es am Wochenende zu prorussischen Demonstrationen und proukrainischen Gegenveranstaltungen. So versammelten sich in Frankfurt am Main etwa 800 Menschen auf dem Opernplatz. Die Demonstration fand unter dem Motto „Gegen Hetze und Diskriminierung der russischsprachigen Mitbürger/Gegen Krieg – Für Frieden“ statt. Ein geplanter Autokorso mit 700 Fahrzeugen wurde von der Stadt verboten. Trotzdem kreisten einige Autos durch die Innenstadt. Laut Polizei riefen sie kriegstreiberische Parolen und zeigten Russlandflaggen."

    Quelle: taz vom 11.4.2022, Autokorsos für Putin, https://taz.de/Prorussische-Demonstrationen/!5845042/

    In Hannover fand, anders als in Frankfurt, eine Autodemo statt. Zum Glück ist dabei anscheinend kein Mensch verletzt worden. Aber ich finde es hochgefährlich, solche Auto-Demonstrationen zuzulassen. Nicht zuletzt die noch nicht lange zurückliegenden schlimmen Amokfahrten mit PKWs sollten doch in den Behörden alle Alarmglocken schrillen lassen.

    Hier drei Beispiele:

    Amokfahrt in Trier in die Fußgängerzone am 1.12.2021: 5 Todesopfer, 24 zum Teil schwer Verletzte https://de.wikipedia.org/wiki/Amokfahrt_in_Trier

    Amokfahrt in Volkmarsen in einen Rosenmontagszug am 24. Februar 2020: 122 Verletzte

    Amokfahrt in Volkmarsen – Wikipedia

    Pick up Fahrer fährt Demonstranten an, die gegen eine AfD-Veranstaltung demonstrieren am 17.10.2020

    "Die AfD in Schleswig-Holstein will mit dem Täter nichts zu tun haben. Am 17. Oktober fuhr Melvin Sch. am Rande einer AfD-Veranstaltung in Henstedt-Ulzburg Gegendemonstrant*innen an. Mit seinem 3,5 Tonnen schweren Pick-up war der 19-Jährige gezielt auf den Gehweg gefahren, um zu attackieren. Der Fahrer habe aber nicht an der AfD- Veranstaltung teilgenommen, betont der AfD-Kommunalpolitiker Julian Flak. Über mögliche Verbindungen zur Partei schweigt er. Die sozialen Netzwerke offenbaren aber, dass es sie gibt." taz Hamburg vom 27.11.20

    Verbindung der AfD zu Auto-Attentäter: Man kennt sich von Insta

    Mit dem Fahrer der Auto-Attacke gegen Antifaschist*innen in Henstedt-Ulzburg will die AfD nichts zu tun haben. Aber online gibt es Verbindungen.

    taz.de

    Verbindung der AfD zu Auto-Attentäter: Man kennt sich von Insta
    Mit dem Fahrer der Auto-Attacke gegen Antifaschist*innen in Henstedt-Ulzburg will die AfD nichts zu tun haben. Aber online gibt es Verbindungen.
    taz.de

    Besonders der letzte Fall zeigt, wie gefährlich Autos im Zusammenhang mit einer Demonstration sind und ganz schnell eine gefährlichen Waffe darstellen.

    Wenn man bedenkt, dass bei Demonstrationen sogar die Stangen zum Halten der Transparente streng limitiert sind hinsichtlich ihres Querschnitts, so dass sie nicht zu einer gefährlichen Waffe umfunktioniert werden können, ist es absolut unverständlich, dass Behörden Auto-Demonstrationen genehmigen.

    "In mehreren deutschen Städten ...

    Habe den Beitrag hier gelöscht und dafür an dieser Stelle eingestellt:

    Malte
    13. Januar 2022 um 10:40

    Ein russischer "Patriot" muss in der gegenwärtigen Situation doch daran interessiert sein, die Lügen seiner Regierung aufzudecken. Die bürgerliche Widerstandsbewegung Weiße Rose hatte ja auch patriotisch argumentiert. Für die Weiße Rose war es eine Schande, dass Deutschland von einem Verbrecher wie Hitler regiert wurde.

    Was bei mir hängen geblieben ist: Dieses Konzept von Patriotismus und Nationalstolz ist erschreckend menschenverachtend. Das Konzept Patriotismus und Nationalstolz ist immun gegen Aufklärung und ermöglicht eine Lügenberichterstattung, der selbst dann geglaubt wird, wenn alle wissen, dass es falsch ist, was da berichtet wird.

    Und wahrhaft patriotische Menschen, wie die Mitglieder der weißen Rose, haben keine Chance sich Gehör zu verschaffen. :(

    Möglicherweise schlimmer noch: Im Nachhinein werden Figuren wie die Mitglieder der weißen Rose oder Graf Stauffenberg als strahlende Beispiele eines wahren und ernsthaften Patriotismus stilisiert.

    Ich fürchte, es reicht nicht aus, wenn fortschrittliche politische Kräfte, die ernsthaft für mehr Gerechtigkeit kämpfen, einfach nur Begriffe wie Patriotismus oder Nationalstolz für sich reklamieren. Das vernebelt nur die destruktive Kraft dieser Konzepte. Nationalstolz und Vaterlandsliebe gehören auf den Müllhaufen der Geschichte.

    Und wenn es sich dann irgendwann herausstellen sollte, dass ein Totalversagen der politischen Akteure bei der Gesetzgebung für eine verbindliche Corona-Impfpflicht mitverantwortlich dafür ist, dass in den Bussen wieder vier Sitzplätze und der Vorneeinstieg gesperrt werden, dann ... :cursing:

    Was leider zu befürchten war, ist eingetreten.

    Die FDP will die Wählerstimmen für die Rechtspopulisten nicht der AfD überlassen, sondern selbst einheimsen. Deshalb verweigert sie ihre Zustimmung zur Impfpflicht. (Ebenso verhält sich die FDP bei einem generellen Tempolimit auf Autobahnen.)

    Die zusätzlichen Krankheits- bzw. Verletzungsgeschädigten und die Toten nimmt sie in beiden Fällen billigend in Kauf.

    Die Unionsparteien wiederum wollen die Regierungskoalition vorführen und verabreden bei einer Abstimmung, die ohne Fraktionsdisziplin durchgeführt wird, dazu, dass die Fraktionsdisziplin in der CDU/CSU gelten soll und zwar für ein Stufenmodell, dass lediglich vorsieht, dass ggf. eine Impfpflicht eingeführt werden können soll.

    "Update vom 7. April, 13.01 Uhr: Auch das Impfpflicht-Stufenmodell der Union ist im Bundestag klar durchgefallen: 172 Abgeordnete stimmten dafür, 492 dagegen, 9 enthielten sich. CDU und CSU haben eigentlich 197 Mandate im Parlament."

    So weit war es also mit der Fraktionsdisziplin nicht her.

    Aber unabhängig davon muss bezweifelt werden, dass die Unionsfraktionen im Bundestag allzu deutlich auf der Seite der Impfpflicht-Befürworter wahrgenommen werden wollten.

    Bleibt die Hoffnung, dass es im Herbst nicht so schlimm kommt, wie es von Expertenseite befürchtet wird. Wenn doch, wissen wir, bei wem wir uns bedanken dürfen. FDP und CDU/CSU wollten ihr giftiges Süppchen köcheln, weil sie sich Vorteilpunkte im Ränkespiel um die Macht erhofften. <X


    Umfragen zu Folge ist eine Mehrheit der Bundesbürger klar für die Einführung einer allgemeinen Corona-Schutzimpfung. Ob sich das bei den bevorstehenden Wahlen in SH (8.5.22) und NRW (15.5.22) durchschlägt, dass FDP und CDU/CSU auf Bundesebene alles dafür getan haben, die Einführung einer Impfpflicht zu sabotieren?

    siehe z. B. Die Welt vom 1.2.22: Zwei Drittel der Deutschen für allgemeine Impfpflicht ab 18

    Forsa-Umfrage: Zwei Drittel der Deutschen für allgemeine Impfpflicht ab 18 - WELT
    Eine allgemeine Corona-Impfpflicht für alle Erwachsenen ab 18 Jahren stößt bei den Deutschen auf relativ große Zustimmung. Allerdings unterscheidet sich die…
    www.welt.de

    In Niedersachsen sind am 9. Oktober Wahlen, das ist eine Woche vor den Herbstferien. Erfahrungsgemäß kommt es Coronamäßig so richtig dicke erst nach den Herbstferien. Aber wer weiß, wie es sich diesmal entwickelt. Ich fürchte nur, die Vergesslichkeit der Wähler, wird dazu führen, dass bis dahin keiner mehr weiß, dass CDU/CSU und FDP die Corona-Impfpflicht zum Teil gegen die eigene Überzeugung sabotiert haben.

    Im Zentrum von Lobos Spiegel-Beitrag steht die Aussage:

    "Ich halte es gerade aus deutscher Sicht für essentiell, die russische Bevölkerung nicht samt und sonders aus ihrer Verantwortung rauszuentschuldigen, jedenfalls den putinstützenden Teil."

    Tatsächlich ist schon die Frage der richtigen Bezeichnung für Hitlers Machtübernahme 1933 immer wieder gleichzeitig eine Frage der Interpretation dessen, was passiert ist.

    Und es gibt auch heute noch (oder heute schon wieder?) viele Zeitgenossen, die so tun, als sei Hitler direkt aus der Hölle aufgestiegen und ignorieren dabei, dass es demokratische Wahlen gab, die seinen Griff nach der Macht erst ermöglicht haben. Und dass Hitler von zahlreichen Menschen in Deutschland unterstützt und bejubelt wurde.

    Lobos Artikel zufolge unterstützen 80% der Menschen in Russland den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Es lohnt sich, in diese Richtung weiterzudenken:

    An der Stelle gibt es in dem Spiegelartikel eine Verlinkung zu diesem Tagesspiegel-Artikel vom 4.4.2022:

    Aber vieles bleibt unklar:

    1. Glauben die Menschen in Russland überwiegend daran, dass es gar keinen Krieg gibt, sondern lediglich einen "Sondereinsatz"?

    2. Oder ist ihnen bewusst, dass Russland einen Angriffskrieg führt und sehen das als gerechtfertigt an. Und unterstützen sie die russische Regierung dabei, diesen Angriffskrieg zu leugnen, indem sie selbst die Sprachregelung "Sondereinsatz" übernehmen, weil sie davon überzeugt sind, dass es notwendig ist, diese Verharmlosung weiterzuverbreiten?

    3. Und wie steht es um die verfügbaren Informationsquellen in Russland?

    Lobo schreibt abschließend: "Im 21. Jahrhundert gibt es nicht nur die Pflicht, sich über die Monstrositäten zu informieren, die im oder durch das eigene Land verübt werden. Es gibt für die meisten Menschen mit dem Internet auch die Möglichkeit dazu."

    Entschuldigt er damit im Nachhinein nicht die Deutschen in der Nazizeit, denen kein Internet zur Verfügung stand und damit auch nicht die Möglichkeit, sich "sich über die Monstrositäten" der Nazi-Regierung zu informieren?

    Ich fürchte Lobo hat nicht erkannt, dass das Internet eben nicht persé zur Aufklärung beiträgt.

    Erst galt das:

    Aufnahmedatum 14.3.2020


    Dann das:

    Üstra Internetseite vom 24.9.21:

    "24.09.2021

    Ab sofort können Fahrgäste in die Busse von ÜSTRA und regiobus auch wieder vorne einsteigen.

    (...)

    „Wir freuen uns, dass wir nun so weit sind, auch die vorderen Türen unserer Busse wieder öffnen zu können“, betont ÜSTRA Vorständin und regiobus Geschäftsführerin Elke van Zadel. Beide Unternehmen haben in den letzten Monaten den Einbau von Schutzwänden im Einstiegsbereich vorgenommen. Damit werden Fahrpersonal und Fahrgäste vor Infektionen geschützt." Auskünfte zur Fahrt oder Tariffragen und natürlich der Verkauf von Fahrkarten können damit wieder gefahrlos erfolgen."

    Details

    Und dann das:

    Hannover Verkehr vom 12.12.21:

    "Aussetzen des Vorneeinstiegs in den Bussen von Üstra und Regiobus

    Üstra und Regiobus setzen ab, Montag, 13. Dezember, vorübergehend den Vorneeinstieg in ihren Bussen wieder aus."

    Coronavirus: 3G-Regel und FFP2-Pflicht in Bussen und Bahnen
    Mobil in Hannover: Auto, Bus und Bahn, Fahrrad, Flug, Unterkunft und Tickets
    news.hannover-verkehr.de

    Und jetzt das:

    Punkt-Linden vom 5.4.2021:

    "Vorneeinstieg und Fahrkartenverkauf in Bussen wieder möglich

    (...)

    Die Busse der ÜSTRA und der regiobus öffnen ab sofort (Dienstag, 5. April) wieder ihre vordere Tür und bieten Fahrgästen die Möglichkeit, einen Fahrschein beim Busfahrpersonal zu kaufen."

    Vorneeinstieg und Fahrkartenverkauf in Bussen wieder möglich
    Die Busse öffnen ab heute, Dienstag, 5. April, wieder die vordere Tür zum Einsteigen, auch Tickets können wieder im Bus gekauft werden.
    punkt-linden.de

    Und wenn es sich dann irgendwann herausstellen sollte, dass ein Totalversagen der politischen Akteure bei der Gesetzgebung für eine verbindliche Corona-Impfpflicht mitverantwortlich dafür ist, dass in den Bussen wieder vier Sitzplätze und der Vorneeinstieg gesperrt werden, dann ... :cursing:

    Schaun wir mal, wie es sich ohne Masken entwickelt.

    Maske gilt weiterhin im ÖPNV, aber der Vorne-Einstieg ist jetzt wieder möglich.

    Was heißt hier, wie es sich ohne Masken entwickelt? In mehreren Geschäften, in denen ich gestern und heute war, wird auf Initiative der Geschäftsleitung an der Maskenpflicht festgehalten.

    Und für den ÖPNV ist das sogar weiter vorgeschrieben. Busfahren, Bahnfahren, Maschseeschifffahren ohne Maske ist nicht.

    Ob ich das für richtig, oder für falsch halte, sei mal dahin gestellt.

    Es ist in jedem Fall eine nachteilige Situation für den ÖPNV:

    Mit Maske fahren geht einigen Fahrgästen schon lange auf den Nerv, auch denen, die durchaus eine Sinnhaftigkeit darin sehen. Besonders ärgerlich: Für Fahrten im Auto gilt schon länger keine Maskenpflicht mehr, auch dann nicht, wenn Leute zusammen fahren, die nicht zur Familie gehören.

    Aber in Bus und Bahn gilt weiter die Maskenpflicht, obwohl an vielen anderen Stellen die Corona-Schutzmaßnahmen zurückgefahren wurden. Das passt nicht zusammen.

    Würde jedoch die Maskenpflicht in Bus und Bahn nicht mehr gelten, dann schreckt das andere Leute ab, die sich nur dann auf das "Wagnis" ÖPNV einlassen, wenn dabei von allen Fahrgästen Masken getragen werden.

    So oder so kann der ÖPNV dabei nur verlieren. :(

    Immerhin stehen ab dieser Woche wieder vier Sitzplätze und ca. 2 Stehplätze zusätzlich in den Bussen zur Verfügung, die in der zurückliegenden Corona-Zeit gesperrt waren. Die Sitzplätze direkt hinter dem Fahrer waren gesperrt, auch und der vordere Einstieg war gesperrt. Jetzt kann man wieder vorne einsteigen und auch wieder Fahrkarten beim Fahrer kaufen. :)

    "Busse öffnen die vordere Tür zum Einsteigen – Fahrpersonal verkauft wieder Tickets im Bus

    05.04.2022

    Hannover – Die Busse der ÜSTRA und der regiobus öffnen ab sofort (Dienstag, 5. April) wieder ihre vordere Tür und bieten Fahrgästen die Möglichkeit, einen Fahrschein beim Busfahrpersonal zu kaufen. Als Schutzmaßnahme gegen eine Coronainfektion waren die vorderen Türen der Busse seit Beginn der Pandemie geschlossen und der Bereich direkt hinter dem Fahrerarbeitsplatz abgesperrt worden. Diese Maßnahme wurde nun aufgehoben."

    Details

    Das Bild oben ist übrigens von Oktober 21, da war schon einmal der Vorne-Einstieg für ein paar Wochen wieder erlaubt worden, bevor er dann erneut verboten wurde.

    Ist es nur eine vage Hoffnung, dass jetzt der Vorne-Einstieg wieder dauerhaft möglich ist?

    Oder heißt es bald wieder: Nur hinten einsteigen?

    Die Vorwürfe gegen Bandera sind wissenschaftlich belegt und es gibt keinen zwingenden Grund, dass die Ukraine ihn zum Staatshelden erklärt. Es liegt nahe, dass Putin auf die Bandera-Anhänger verweist, wenn er den Vorwurf erhebt, seine Armee kämpfe in der Ukraine gegen Nazi-Banden.

    "Von russischer Seite wird seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine der Bandera-Kult staatlicher ukrainischer Stellen dazu genutzt, die durch die Revolution 2014 an die Macht gekommenen demokratischen Parteien und Politiker pauschal als „Faschisten“ zu verunglimpfen."

    Stepan Bandera – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Putins Angriffskrieg ist nicht nur eine völkerrechtswidriger Angriffskrieg, sondern bestärkt die ukrainischen Nationalisten, die sich zu Bandera bekennen, auch noch zusätzlich darin, eine selbstkritische Aufarbeitung der Geschichte abzulehnen.

    Dabei hätte Putin aus dem Umgang der Sowjetunion mit Bandera lernen können: "Zum anderen war es ausgerechnet die Sowjetunion, die den in ihrer Propaganda so sehr verteufelten und in Abwesenheit zum Tode verurteilten Bandera noch populärer machte: 1959 tötete der KGB-Agent Bogdan Staschinski Bandera in dessen Münchner Exilwohnung mit einer Pistole, die Blausäuredampf versprühte."

    aus der Spiegel vom 6.3.2014

    Stepan Bandera: Umstrittener ukrainischer Nationalist
    Erst wurde er zum "Helden der Ukraine" ernannt, dann wurde Stepan Bandera der Titel wieder aberkannt: Kaum eine Figur steht so sehr für die Zerrissenheit des…
    www.spiegel.de

    Es ist aber auch nicht richtig, über die vielen Entgleisungen des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Melnyk, großzügig hinwegzusehen, weil die deutsche Regierung möglicherweise vor klaren Worten zurückschreckt, aus Furcht in den "sozialen Netzwerken" als kleinkariert oder nicht genügend einfühlsam gegenüber den Nöten der Ukraine dargestellt zu werden.

    Ich hoffe sehr, dass diese Positionen sich nicht verbreiten:

    Ein ukrainischer Außenminister, der die deutsche Regierung beschimpft und den Menschen in Deutschland einreden will, dass sie ein schlechtes Gewissen haben müssten.

    Eine Grünen-Politikerin, die in einer Fernsehdiskussion am Sonntag, 3.4.2022, eine von Nato-Staaten einzurichtende Flugverbotszone fordert. Diese Beiträge mögen vielleicht irgendwie aus der Sicht derer, die sie darlegen, verständlich sein. Aber sie dürfen nicht als ein sinnvoller Beitrag zu einer Beendigung von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine missverstanden werden.

    "Die Politikerin Marieluise Beck hat sich bei "Anne Will" für eine Flugverbotszone ausgesprochen. Zudem plädierte sie für ein sofortiges Embargo von russischem Öl und Gas.

    Die Bremer Politikerin Marieluise Beck (Grüne) hat sich in der ARD-Talksendung "Anne Will" klar für eine Flugverbotszone über der Ukraine ausgesprochen. "Der Himmel über der Ukraine muss endlich geschlossen werden", sagte Beck."

    radio bremen, Buten und Binnen vom 4.4.22

    Bremer Grünen-Politikerin Beck fordert Flugverbotszone über Ukraine
    Die Politikerin Marieluise Beck hat sich bei "Anne Will" für eine Flugverbotszone ausgesprochen. Zudem plädierte sie für ein sofortiges Embargo von russischem…
    www.butenunbinnen.de

    Die Anne Will Diskussion gestern Abend hat bei mir eine Erinnerung an diese Szene aus der alten Verfilmung von "Im Westen nichts Neues" geweckt:

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    Vielleicht sind meine Befürchtungen übertrieben? Ich hoffe es sehr!

    Die Beiträge von Robin Alexander, stellvertretender Chefredakteur der "Welt", hörten sich allerdings doch schon sehr nach den aufpeitschenden Reden des Oberlehrers in dem Filmklassiker an.

    Aber richtig erschrocken hatte ich mich über die Grünen-Vertreterin. Dagegen wirkte selbst der stellvertretende Springer-Chef-Ideologe noch blass. :(

    Hier der Link zur Anne Will Fernsehdiskussion:

    Streit um russisches Öl und Gas - Soll Deutschland den Import sofort stoppen?
    Anne Will diskutiert mit Lars Klingbeil, Markus Söder, Veronika Grimm, Marieluise Beck und Robin Alexander.
    daserste.ndr.de

    Ja, die Hinweise auf gravierende Kriegsverbrechen Russlands nach den Funden in Butscha haben sich noch einmal dramatisch verdichtet! Und: Nein, die will ich keinesfalls irgendwie relativieren oder klein reden. Aber es gilt gerade in so einer Situation, dass es unbedingt wichtig ist, einen kühlen Kopf zu bewahren!

    Und es muss ein Ende damit haben, dem ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnik, seine ständigen Entgleisungen nachzusehen. Die FR berichtete über Melnyk am 24.3.2022: "Melnyk, der im Jahr 2014 Botschafter wurde und davor als Generalkonsul der Ukraine in Hamburg tätig war, ist politisch nicht unumstritten. So erregte er 2015 den Unmut der Bundestags, als er seinen Besuch am Grab des Partisanenführers und NS-Kollaborateurs Stepan Bandera in München auf Twitter publik machte. Bandera, den Melnyk als „unseren Helden“ bezeichnete, war Politiker der ukrainischen Nationalisten OUN, arbeitete im Zweiten Weltkrieg mit der Wehrmacht zusammen und gilt überwiegend als Kriegsverbrecher. (...)

    aus: FR vom 24.3.2022: "Ukrainischer Botschafter Andrij Melnyk unterstützt ultrarechtes Asow-Regiment"

    Es ist wenig glaubwürdig, wenn Melnyk die russischen Gräueltaten als Kriegsverbrechen brandmarkt und Waffen, Waffen und noch mehr Waffen einfordert, wenn er selbst einem Kriegsverbrecher huldigt.

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    Ich hatte ja schon eingangs darauf hingewiesen, dass das Buch "Die Waffen nieder" kostenfrei im Internet zugänglich ist unter der Adresse: https://www.projekt-gutenberg.org/suttner/waffenni/chap001.html

    Gerade habe ich gesehen, dass in der Reihe, "Sommers Weltliteratur to go", das Buch in einer Kurzfassung vorgestellt wird.

    Die oben verlinkte Ausgabe von Sommers Weltliteratur to go ist vom 14.3.22 und es wird kurz Bezug genommen auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine.

    Wer es also immer noch nicht geschafft hat, "Die Waffen nieder" zu lesen, der hat hier die Chance, das Wichtigste in Kurzfassung unterhaltsam aber auch ernsthaft zu erfahren.

    PS: Außer vom Bedford-Strohm :)

    Ganz allein auf weiter Flur steht der evangelische Bischof der bayrischen Landeskirche und ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedform-Strohm allerdings nicht da. Da gibt es eine ganze Reihe von weiteren Beispielen dafür, dass Bischöfinnen und Bischöfe die Aufnahme von Flüchtenden anmahnen:

    "Der Bischof von Berlin-Brandenburg, Martin Kruse, hat sich für die weitere Aufnahme von Flüchtlingen aus Ex-Jugoslawien ausgesprochen und die Hilfe der Kirche für von Abschiebung bedrohte Angolaner verteidigt. Angesichts eines Trends, „Türen dichtzumachen“, mahnte er in einem Interview der Berliner Morgenpost Gelassenheit und Hilfsbereitschaft an." taz vom 14.2.94

    "Papst und deutsche Bischöfe appellieren, Flüchtlingen zu helfen ... und jede kirchliche Einrichtung soll wenigstens eine Flüchtlingsfamilie aufnehmen."

    katholisch.de vom 6.9.2015

    Franziskus: Jede Pfarrei soll eine Familie aufnehmen
    Es war ein klarer Arbeitsauftrag, den Papst Franziskus am Sonntag beim Angelus-Gebet an die katholische Kirche in Europa erteilte: Jede Pfarrei, jedes Kloster…
    www.katholisch.de

    "Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Kirsten Fehrs, hat die Bundesregierung aufgefordert, weitere Flüchtlinge aufzunehmen."

    Tageblatt vom 27.12.2015

    https://www.tageblatt.de/lokales/blaulicht_artikel,-f%C3%BCr-aufnahme-weiterer-fl%C3%BCchtlinge-_arid,1183909.html

    "Besondere Aufmerksamkeit muss den Flüchtlingen gelten, mögen sie in der Ukraine nach

    einem sichereren Ort suchen oder sich auf den Weg ins Ausland machen. Es ist wichtig, dass

    die Europäische Union die rechtlichen Voraussetzungen für eine möglichst unbürokratische

    Aufnahme in den Mitgliedsstaaten schafft. Auch Deutschland ist um flexible Regelungen

    bemüht."

    DER AGGRESSION WIDERSTEHEN

    DEN FRIEDEN GEWINNEN

    DIE OPFER UNTERSTÜTZEN

    Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz

    zum Krieg in der Ukraine vom 10.3.22

    https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse_2022/2022-034a-Anlage1-FVV-Vierzehnheiligen-Pressebericht_Ukraine-Erklaerung.pdf

    Dazu passt dieser HAZ-Bericht:

    Zitat: "Nach dem Zoff um den Pop-up-Radweg am Schiffgraben setzt die Stadt Hannover jetzt auf eine dauerhafte Lösung. Rückenwind gibt ihr ein Gutachten, das deutliche Verbesserungen für Radfahrer sieht ..."

    Schiffgraben: Hannover hält an Radweg fest – und will Poller aufstellen
    Nach dem Zoff um den Pop-up-Radweg am Schiffgraben setzt die Stadt Hannover jetzt auf eine dauerhafte Lösung. Rückenwind gibt ihr ein Gutachten, das deutliche…
    www.haz.de

    Mehr dazu auf:

    Ullie
    29. Juni 2021 um 11:00

    Aktueller Stand:

    Das Radfahrer-frei Schild, das einst den Bürgersteig frei gab für den Fahrradverkehr, ist abgehängt. Und es sieht danach aus, dass der Radfahrstreifen bleibt.

    Die HAZ vom 31.3.2022 berichtete:

    "Nach dem Zoff um den Pop-up-Radweg am Schiffgraben setzt die Stadt Hannover jetzt auf eine dauerhafte Lösung. Rückenwind gibt ihr ein Gutachten, das deutliche Verbesserungen für Radfahrer sieht – ohne allzu große Verschlechterungen für den Autoverkehr."

    Schiffgraben: Hannover hält an Radweg fest – und will Poller aufstellen
    Nach dem Zoff um den Pop-up-Radweg am Schiffgraben setzt die Stadt Hannover jetzt auf eine dauerhafte Lösung. Rückenwind gibt ihr ein Gutachten, das deutliche…
    www.haz.de

    Die Situation dort auf dem viel zu engen Bürgersteig, der nicht einmal breit genug alleine für den Fußverkehr ist, war schlicht unerträglich. Jetzt gibt es den Radfahrstreifen an Stelle von einer der früher mal zwei Fahrbahnen Richtung stadtauswärts und der Radfahrstreifen darf auch bleiben. Aber nur deshalb, weil es den Autoverkehr nicht beeinträchtigt. ;(

    Kein Aprilscherz, sondern ab 1973 erprobt auf einer Versuchstrecke in Hagen, ist dieses Cabinentaxi:

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    Ein Zitat aus dem Film:

    "Die Zukunft des Nahverkehrs, auf der Teststrecke in Hagen ist sie vorweggenommen."

    Allerdings hat Hagen auch drei- bis viermal so viel Einwohner*innen wie Stade.

    Trotzdem wurde die Versuchsstrecke 1981 abgebaut.

    Cabinentaxi – Wikipedia

    Das Verkehrsunternehmen "Die Öffis, Nahverkehr Hameln Pyrmont" setzen ein Zeichen gegen den Krieg:

    Aktuelles Foto aus Hameln.

    An der zentralen Hamelner Bushaltestelle am Bahnhof stehen immer wieder Busse im kurzen Pausenmodus, in dem in der Regel die Fahrtzielanzeige "http://www.oeffies.de" lautet, also Werbung für die eigene Internetseite.

    Älteres Foto aus Hameln.

    Die Botschaft "Stoppt den Krieg" ist auch ein Beitrag gegen den Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt. Vermutlich würde jedoch eine entsprechende Maßnahme in Russland den Initiator in arge Bedrängnis bringen. Manche Kommentatoren spitzen derzeit die Kriegs-Ereignisse dahingehend zu, dass angeblich einzig die Alternativen ein Gewaltfrieden nach Putins Gusto oder eine Ausweitung des Krieges zur Diskussion stünden, bei dem auch andere Staaten aktiv ins Kriegsgeschehen eingreifen. Und zwar nicht nur mit Waffenlieferungen.

    Diese Zuspitzung der Diskussion ist eine gefährliche Entwicklung.

    Der hannoversche Landesbischof Meister wurde zu dieser Frage auf t-online am 1.4.2022 so wiedergegeben:

    "Meister betonte: "Die einzige Zukunft des Menschen auf diesem Erdball liegt in einem friedlichen und gerechten Zusammenleben." Er könne Waffenlieferungen "eigentlich nicht gutheißen. Denn sie verschärfen natürlich einen Zustand, zu dem es eigentlich nie kommen sollte – den Krieg". Allerdings sei durch die Aggression der russischen Armee eine Lage entstanden, "in der aus pragmatischen Gründen Waffenlieferungen an die Ukraine notwendig sein müssen – zur Einschränkung von Gewalt und um die Opfer vor lebensbedrohlichem schwerem Unrecht zu schützen"."

    https://beta.t-online.de/region/hannover/news/id_91940968/landesbischof-ruft-zu-kompromissen-im-ukraine-krieg-auf.html

    Vor zwei, drei Jahren habe ich einen Polizisten aus unserem Wohngebiet im ICE von Leipzig nach Jena getroffen. Damals war er noch bei der Bundespolizei und kam von Berlin. In Uniform können die auch ICE fahren. Sie müssen dann halt einschreiten wenn es Ausschreitungen im Zug geben sollte. Eine sehr sinnvolle Regelung.

    Finde ich auch. Ich würde das sogar noch ausweiten auf Lehrer*innen an Schultagen. Wer als Lehrer*in mit den Öffis zur Arbeit fährt, der trifft dabei auch immer wieder auf Schüler*innen seiner Schule. Da kann doch der zwangsläufig vorverlegte Dienstbeginn auch irgendwie abgegolten werden, z. B. in Form von freie Fahrt für Lehrer an Schultagen.

    "Seit 1998 besteht zwischen Baden-Württembergs Innenministerium und der DB Regio ein entsprechender Vertrag. Polizeibeamte in Uniform dürfen Nahverkehrszüge und Interregios gratis nutzen – in der 2. Klasse und ohne Anspruch auf einen Sitzplatz. Die Bahn verspricht sich davon ein besseres Sicherheitsgefühl aller Reisenden." Ob das wohl auch in Hamburg gilt? Und welche Verkehrsverbünde lassen ebenfalls Polizeibeamte in Uniform kostenlos mitfahren?

    Ich finde die Idee gar nicht schlecht. Und ein weiteres Ergebnis könnte sein: Weniger Parkplatzsorgen!

    Leichte Fahrzeuge gab es immer schon, in den 50er-Jahren waren sie auch sehr viel weiter verbreitet als heute. Der heise-Artikel beschäftigt sich nicht damit, warum die immer größeren und schwereren Fahrzeuge so beliebt sind. Stattdessen wird diese Forderung aufgestellt: "So gelte es etwa, die Akzeptanz von LEV zu steigern. Auch Anreize für Kauf und Nutzung, regulatorische Maßnahmen, der Aufbau der notwendigen Infrastruktur sowie mehr komfortable und sichere Fahrzeugkonzepte seien entscheidend."

    Das läuft darauf hinaus, dass Käufer dieser Fahrzeuge beim Kauf einen saftigen Bonus bekommen sollen, der von allen Steuerzahlern finanziert werden müsste. Auch von denen die ausschließlich zu Fuß, mit dem Rad und dem ÖPNV mobil sind.

    Die falsche Verkehrspolitik wird einfach noch weiter ausgeweitet, diesmal auf Fahrzeuge, die sich dann in manchen Haushalten als motorgetriebens Zweit-, Dritt- oder Viert-Fahrzeug ansammeln werden. <X

    Würde man dagegen auf Landstraßen ein generelles Tempolimit von 60 km/h einführen und gleichzeitig den ÖPNV auch im ländlichen Raum ausbauen und eine für den ÖPNV klar vorrangberichtigte Verkehrsführung anordnen, dann wäre die Chance größer, dass tonnenschwere Energiefresser zum Auslaufmodell werden.

    Aber das will ja fast keiner, dass die Autonutzung eingeschränkt wird.

    Siehe zum Beispiel den beachtlichen Wahlerfolg der zukünftigen saarländischen SPD-Ministerpräsidentin, die sich im Wahlkampf ganz "unverkrampft" zum großen Auto-Fan erklärt:

    „Ich will, dass wir im Saarland das Auto von morgen bauen."

    „Ich will, dass wir im Saarland das Auto von morgen bauen."
    Wadern – er ist grün und 55 Jahre alt. Und seit vergangenem Sommer gehört der Peugeot 404 Ministerin Anke Rehlinger (43, [...]
    www.anke-rehlinger.de

    Interview auf Anke Rehlingers eigenen Internetseite.

    Was ins Auge sticht ist erst mal die Überschrift! Ein klares Bekenntnis zum Verkehrsmittel Auto. Und die Überschrift sagt nichts darüber aus, wie das Auto von morgen beschaffen sein soll.

    Dazu diese Aussage Rehlingers aus der selben Quelle:

    "Rehlinger: „Ich will, dass wir im Saarland das Auto von morgen bauen. Aber das sieht anders aus und tankt anders. Die Elektromobilität wird eine Form sein, auch Wasserstoff-Antriebe. Fahrzeuge müssen vor allem leichter werden.“"

    Nichtssagende Lippenbekenntnisse, die die plakative Überschrift nicht in Frage stellen."

    Rehlinger will Autos bauen und gewinnt mit diesem Bekenntnis Wahlen. Wenn es nicht so skurril, krass, "spaßig" wäre, dass landauf, landab vom Energiesparen und der Verkehrswende geredet wird und gleichzeitig mit Pro-Auto-Slogans Wahlen gewonnen werden, dann wäre es zum Heulen.