Naja, Oldtimer und H-Kennzeichen sind eigentlich zweierlei Dinge ...
Das sehe ich auch so, dass das zweierlei Dinge sind. Das H-Kennzeichen wird vergeben für alle möglichen Fahrzeuge, die ein bestimmtes Mindest-Alter haben, ohne danach zu fragen, wieviele davon hergestellt wurden.
Nachfolger des legendären Ford T, von dem rund 15.000.000 gebaut wurden, war der Ford A von dem Ende der 20er-Jahre, Anfang der 30er immerhin rund 4.000.000 gebaut wurden, weshalb es wohl nicht so ungewöhnlich ist, dass man hin und wieder einen davon vor die Linse bekommt, wie den hier in Wilhelmshaven. Und der hat immerhin rund 90 Jahre auf dem Buckel. Da sehe ich trotz der hohen Auflage eine gewisse Berechtigung für ein H-Kennzeichen.
Auflagenstärkster Fahrzeugtyp war wohl der VW-Käfer, von dem über 20.000.000 gebaut wurden. Warum selbst die neueren Modelle ein H bekommen, erschließt sich mir nicht.
Und bei den zahlreichen Wohnmobilen mit H-Kennzeichen geht es doch längst nicht mehr um die Pflege historischen Fahrzeugbestandes.
Also warum nicht bis zum Ende der technisch möglichen Lebensdauer verwenden, anstatt die Umwelt durch Entsorgung und Neuproduktion zu belasten? Nach der Logik müsste man auch jedes noch funktionierende Haushaltsgerät entsorgen, wenn es ein bestimmtes Alter erreicht hat, nur weil es vermeintlich mehr Energie verbraucht, als ein modernes EU-reguliertes Modell.
Das hat ja niemand verlangt, auch der Bundesrechnungshof nicht, dass alle älteren Fahrzeuge verschrottet werden müssen. Vielmehr geht die Forderung dahin, die allzu großzügig vergebenen Steuervorteile zu streichen. Und sicher ist es in vielen Fällen richtig, den alten Kühlschrank weiterzunutzen, anstatt einen neuen zu kaufen. Aber für meinen Kühlschrank muss ich keine KFZ-Steuer zahlen. ![]()