Beiträge von Hane

    Auch wenn ich derzeit Radfahrer und überhaupt kein Fan vom MIV bin, versuche ich trotzdem fair zu meinen Mitmenschen in ihren Blechtempeln zu sein. Ich könnte sehr viel dreister fahren und es würde trotzdem zu keinen Unfällen kommen.

    Nein, das könntest Du nicht. Es ist eher so, dass das Risiko des Autos auf die Fußgänger abgewälzt wurde. Mach Dich mal über Jaywalking schlau, den Coup der Automobilindustrie. Du kannst mit dem Auto nur so schnell fahren, weil gegebenenfalls andere die Schuld für Deine Geschwindigkeit und Masse zugesprochen wird.

    Würde man mit etwas anderen als dem Auto eine vergleichbare Gefahr für andere erzeugen, wäre die Polizei nicht weit.

    Gut, das ist juristische Feinarbeit. Die Grobeinstellung - und mehr darf man wohl von normalen Verkehrsteilnehmern nicht erwarten - ist doch: zwischen den Bordsteinen oder jenseits des Bordsteins (auf dem Hochbord). Und da fährt der Radler vorher niveaugleich mit dem Auto ebenfalls zwischen den Bordsteinen.

    Das ist keine juristische Feinarbeit, sondern tangiert eine Vorrangregelung. So etwas muss klar geregelt sein.

    Hier gibt es jedoch große Unterschiede: Reißverschlusssystem, dass nie klappen wird, weil den Verkehrsteilnehmern durch die Furt Richtung Hochbord suggeriert wird, dass dort kein Fahrstreifen endet. Oder Nachrang des Radfahrers nach § 10. Dann gibt es die Zwischenstufe Raißverschluss, der aber nicht gilt, weil die Radfahrer eine (Furt)Linie überqueren. Und wenn ich weiterdenke, fallen mir sicherlich noch mehr Unmöglichkeiten ein.

    Weiß hier jemand, welche Studie gemeint sein könnte? Auf der UdV-Webseite finde ich keine passende.

    Meines Wissens nach wurde sie noch nicht freigegeben. Das kann noch ein paar Wochen dauern, bis sie für die Öffentlichkeit überarbeitet worden ist.

    Was bleibt: Die Sau der gefährlichen Fahrbahn wird medial durchs Dorf getrieben, etwas wird schon hängen bleiben, und kann nicht einmal geschlachtet werden, weil nichts Konkretes, gegen das man argumentieren könnte, vorhanden ist.

    Dass schon an Hand der bisherigen Informationen (Ausschluss der gefährlichen Bereiche, unklare Definitionen) gesagt werden kann, eine Aussagekraft ist nicht vorhanden, wird kaum zur Kenntniss genommen werden.

    Es besteht also keine Hoffnung, dass sich in absehbarer Zeit irgendetwas ändert.

    Die besteht erst recht nicht, wenn man sich der Sichtweise der Problemverursacher annimmt.

    Automobile Gewalt ist keine Naturgewalt. Jedoch so zu tun, als ob es eine wäre, und Radwege zum Schutz davor zu fordern, verfestigt den Glauben an eine Naturgewalt. Was Radfahrer brauchen, sind keine Radwege, sondern ein Ende der automobilen Gewalt.

    Dafür:!: wird von Radfahrern protestiert. ;(

    Seit etwas 10 Jahren ist in den Forderungen der Radfahrerlobby ein deutlicher Rollback zu erleben. Es geht nicht mehr um Sicherheit oder Funktionalität sondern ums Wohlfühlen. Da stören Fakten bloss. Heutige Radfahraktivisten wissen oft nicht einmal mehr, dass der Mischverkehr in Punkto Sicherheit ungeschlagen ist, oder was überhaupt sicher ist oder auch nicht.

    Da werden dann, wie hier, DEFA-Kinder bemüht, mit Sicherheitsgefühlen statt mit Sicherheit und für die Radverkehrsforderung notwendigen Kuschelradwegen argumentiert. Das Problem dabei ist, dass die Argumente bestensfalls unbelegt sind, oft schlicht falsch.

    Am 14. April findet wieder der March for Science statt.

    Es geht mir um die Steigerung der Radfahrer_innen-Quote. Und dann kann ich nicht ignorieren, dass eine große Mehrheit nicht gern auf der Fahrbahn fährt.

    Diejenigen, die schon fahren, kannst Du nicht meinen. Mit denen kann man die Quote nicht mehr steigern. Also meinst Du diejenigen, die noch nicht fahren. Radverkehrspolitik für Nichtradfahrer also.

    Und was passiert, nachdem Radwege gebaut wurden? Dann ist das Wetter zu schlecht, der Weg zu weit, ... Wer will, findet Wege; Wer nicht will, findet Gründe.

    Denkst Du auch an die Radfahrer? Die sterben nämlich auf den Radwegen.

    Was mich stört: Anstatt an einem Strang zu ziehen gegen MIV-Primat und Co., beharken sich die Mini-Fraktiönchen lieber selbst in endlosen Debatten, anstatt die Kräfte zu bündeln.

    Du meinst, wenn man gemeinsam in die falsche Richtung rudern, kommt man schneller an?

    Und nein, ich mag deshalb nicht alternative Fakten, bin aber der Ansicht, dass die Steigerung des Radverkehrsanteils oberste Priorität haben muss, da dieser bewiesenermaßen signifikant die Sicherheit für "Radlinge" steigert. Sekundär ist dann die Frage, wo Rad gefahren wird.

    Dann quantifiziere doch mal den Safety in Numbers Effekt und den der Radwege und überschlage, welchen Radverkehrsanteil man bräuchte, um den Sicherheitsgewinn von Radwege auszugleichen.

    Und schätze auch mal, wie viel Radverkehr man mit Radwegen gewinnt.

    Letztlich ist der ADFC dominiert von Freizeitradlern. Die Radler, die einfach schnell und sicher von A nach B radeln wollen, sind unterrepräsentiert und imho untergebuttert.

    In der Präsybergzeit haben sich die Fraktionen im ADFC gegenseitig praktisch ignoriert. Da konnte man noch vernünftige Verkehrspolitik machen. Der Schwund an Fachwissen im ADFC ist jedoch zur Zeit enorm. Die letzten Aktionen von Syberg & Komplizen haben selbst hartgesottene zum Ausstieg veranlasst.

    In der Tat ist es auch schade, dass sich die Fraktionen untereinander bekriegen. Der MIV schaut zu und grinst.

    Der freut sich am meisten, wenn auf die ADFC-Linie eingeschenkt wird.

    Zu Kaisers Zeiten wurden Radwege noch für Radfahrer gebaut, dem Komfort wegen.

    Mit Einsetzen der Massenmotorisierung hat sich das entscheidend geändert. Und zu Beginn wurde auch der Grund noch offen kommuniziert: Die Leichtigkeit der Kraftverkehrs. Radwege und die Benutzungspflicht (also die ADFC-Linie) dienen den Kraftfahrern.

    Manche Radfahrer mögen Radwege mögen, aber sie nutzen Radfahrern nichts. Sie nutzen den Kraftfahrern.

    Doch der ADFC ist als "der" Fahrradverein nicht mehr haltbar. Es hat angefangen, als Syberg sein Verkehrspolitisches Programm durchgedrückt hat. Als Indiz nur soviel: Auf gut 30 Seiten Programm kommen die Begriffe Fahrbahn und Mischverkehr nur an 2 Stellen vor. Einmal ging es um Kinder, die ja den Fussweg nehmen müssen und an der anderen Stelle wurde es auch geschafft, den Bogen zu Radwegen zu finden. Es war auch ein hartes Stück Arbeit, die Ablehnung der Benutzungspflicht überhaupt da rein zu bekommen.

    Das Bild hat sich auch danach konsistent geschärft:

    Es wurde begrüßt, dass die Hürden für die Benutzungspflicht gesenkt wurden. Genuagenommen haben sich Syberg und Konsortien für ihre Unterstützung dafür gefeiert.

    Das Fahren im Mischverkehr gilt als jahrzehntelang überholte Ideologie.

    Die Gefahren der Radwege werden bewusst nicht thematisiert, um die eigene Linie nicht zu gefährden.

    Alles in Allem ist der ADFC eher als Gefahr für Radfahrer und den Radverkehr zu sehen.

    Ich bin gestern früh im Schnee stecken geblieben;(Zwischenstück durch Grüne, nicht geräumt sondern festgetreten. An einer kleinen Steigung (für Hamburger Verhältnisse, kamen mir welche entgegen. Ich bin dann in den unberührten Schnee ausgewichen, geht ja meistens. Nur niemals war der feuchte Schnee über nacht gefroren, richtig schön verharscht. Naja, dass hätte ich vorher wissen müssen und einen kleinen Gang einlegen sollen.

    Der Radler darf erst in die Fahrbahn einfahren, wenn frei ist.

    Der Autler darf erst auf den Schmutzstreifen auffahren, wenn frei ist. Und nun?

    Aber ich muss noch etwas klarstellen. Die Linie geht nicht immer dem § 10 vor. Der Regelungsgehalt muss sich schon widersprechen. Wenn die Leitlinie Fahrstreifen markiert, soll sie den Fahrbahnverkehr ordnen. Dann trifft sie keine Regelung bezüglich des Einfahrens. Hier ist sie jedoch extra dazu markiert, dass Radfahrer sich einfädeln können. Sie trifft also eine Regelung entgegen des § 10.

    Die Markierung suggeriert etwas, was nicht da ist. Radfahrer, die vom Hochbord kommen, müssen den Verkehr auf der Fahrbahn vorbeilassen.

    Nicht so ganz: Verkehrsregelungen durch Verkehrszeichen (und Zeichen 340 ist ein solches) gehen den allgemeinen Regeln vor. Wenn man vom Hochborg auf einen Schmutzstreifen oder so auffährt, muss dem Verkehr auf dem Schmutzstreifen beachten, den Rest nicht. Sollte man aber.

    Wenn man die Ketten kürzen will, sollte man sich die Längung anschauen. Ein Kette wird mit der Zeit länger und passt dann nicht mehr optimal auf die Zähne. Das führt dann zu einem schnelleren Verschleiß.

    Statt eine Kette zu kürzen, würde ich sie eher austauschen.

    Da irrst du dich leider: Rechtlich und begrifflich betrachtet sind Pedelecs, die nur durch die Eigenleistung des Fahrers überhaupt erst motorisiert fortbewegt werden können, Fahrräder.

    In § 1 StVG Abs. 3 werden 2 Punkte behandelt:

    1) Pedelecs sind keine Kraftfahrzeuge im Sinne des Gesetzes.

    2) Für Pedelecs sind die Vorschriften für Fahrräder anzuwenden.

    zu 1) Wären Pedelecs keine Kraftfahrzeuge, bräuchte man diesen Punkt nicht.

    zu 2) Wären Pedelecs Fahrräder, bräuchte man diesen Punkt nicht.

    aus 1+2) Nichtkraftfahrzeuge sind nicht zwingend Fahrräder.

    Das ist in sich auch schlüsssig, weil Fahrräder im Wiener Übereinkommen über den Straßenverkehr entsprechend bestimmt wurden. Meine Wortwahl von Oben kommt nicht aus dem Nichts. Diese Begriffsbestimmung ist für die BRD bindendes Recht.

    BTW: Welcher Begriff greift denn eigentlich Deiner Meinung nach für Fahrräder, die ausschließlich durch die Muskelkraft auf ihnen befindlicher Personen angetrieben werden?