Beiträge von Hane

    Und zum Nebennebenkriegsschauplatz: Der Unterscheid zwischen Detonation und Deflagration mag in anderen Foren relevant sein (etwas so wie hier der zwischen Fahrbahn und Straße) ist hier aber auch offtopic. Dazu halte ich ein paar weiter, erklärende Posts für akzeptabel.

    So, ich bin nicht sonderlich gut gelaunt, weil ich morgen ... ist auch egal. Deswegen moderiere ich kurz:

    Auch, wenn Feuerwerksverbote zu den Corona-Maßnahmen gehören, hat eine Grundsatzdiskussion zu Feuerwerk nichts mit Corona zu tun und ist offtopic.

    Was du anstrebst ist eine komplette Veränderung der Denkgewohnheiten.

    Ich bin zwar nicht du aber habe wiederholt darauf hingewiesen, dass das Problem mit dem Radverkehr zwischen den Ohren liegt.

    Radfahrer werden diskriminiert. Das haben selbst Radfahrer dermaßen verinnerlicht, dass sie es selber diskriminieren. Da das aber nicht politisch korrekt wäre, es auch so zu benennen, werden Ersatzgründe für das selbstdiskriminierende Verhalten gesucht, die dann nicht der Realität entsprechen müssen (Selbstbetrug). Die Sicherheit auf Radwegen ist ein solcher.

    PS: Du suchst den Begriff Entfaltung.

    Mal eine etwas dumme Frage dazu: Gilt das VZ254 eigentlich nur für die Fahrbahn, oder für die gesamte Straße in so einem Fall?

    Grundsätzlich gilt das Zeichen für die gesamte Straße. Das schließt Radwege mit ein. Es sei denn, diese hätten einen Lolli. Dann kann man argumentieren, dass sie im Verhältnis zum 254er eine speziellere Regel sind.

    Viel Spaß bei der Diskussion mit der Polizei über den Aufstellwinkel des Verkehrszeichens. :)

    Da muss ich die Polizei oder besser einige Polizisten in Schutz nehmen. Das Ereignis war das Finale auf meinem Weg, den Rechtsstaat einen Rechtsstaat sein zu lassen und mich selber um Sicherheit zu kümmern.

    Chronologie:

    Tag X: Das übliche, Autofahrer hupt, drängelt, nötigt, beleidigt. Polizei kommt, Anzeige, Gegenanzeige. Der Polizist bestätigt mein Recht aufs Fahrbahnfahren.

    Tag X+5: Erhalte Benachrichtigung von der Staatsanwaltschaft über Einstellung des Verfahrens gegen den Autofahrer.

    Tag X+89: Erhalte Benachrichtigung von der Staatsanwaltschaft über Einstellung des straftrechtlichen Verfahrens gegen mich und über Weiterleitung an Bußgeldstelle.

    Tag X+90: Erhalte Verwarngeldangebot wegen Missachtung der Benutzungspflicht.

    Tag X+95: Erhalte Bußgeldbescheid. Hatte Brief schon vorbereitet, übeleg aber, ob ich das Verwarngeld fristgerecht bezahlen soll (Wäre mir der Spaß Wert gewesen). Schicke Brief aber doch ab.

    Tag X+1xx): Erhalte vom Amtgericht Benachrichtigung über Einstellung.

    Jetzt zum Brief. Die Hauptaussage war, dass an dieser Stelle das Radvonderfahrbahnwegschild in etwa einem rechten Winkel beim Stadtteilschild (über dem Mülleimer) hängen müsste, vielleicht auch einen Mast weiter.

    Wenn man von den üblichen Problemen in diesem Zusammenhang (Erkennbarkeit, Existenz etc) absieht, sehe ich für die Verkehrsteilnehmer keinen Unterschied, denn die VwV spielt für sie keine Rolle.

    Für die Verwaltung sieht es anders aus.

    Das ist ja eine ziemlich steile These, dass der ADFC angeblich Menschenleben opfere, um angebliche Partikularinteressen durchzusetzen. Und der Beleg dafür soll ein Twitter-Zitat sein? Ein ziemlich dünner Beleg.

    Das Stork-Zitat dient nicht als Beleg dafür, dass sie es machen, sondern als Beleg dafür, dass sie es vorsätzlich machen.

    Ähnlich steil ist die These, dass Mischverkehr sicher sei für die Fahrradfahrer*innen. Es gibt Verkehrs-Situationen, bei denen das zutrifft, aber in der Pauschalität kann man es ganz sicher nicht behaupten.

    Nach den Fakten muss man es! Gewiss muss man eine minimale Bereitschaft mitbringen, sich auf Zahlen und Fakten einzulassen. Das ist sicherlich nicht jedem gegeben. Wenn es einem jedoch nicht gegeben ist, sollte man Nuhr, einfach mal die Fresse halten.

    Der ADFC ist keine Glaubensgemeinschaft, sondern ein Verein, der die Interessen von Fahrradfahrerinnen vertritt. Deshalb braucht der ADFC auch kein Dogma, das ist ein theologischer Begriff.

    Radwege erhöhen das Risiko. Ich wüßte nicht, wie das im Interesse der Radfahrer liegen sollte. Die Benutzungspflicht schränkt Radfahrer ein. Genau das gleiche. Jedoch fordern der ADFC massivst Radwege und bejubelt, dass Benutzungspflichten erleichtert angeordnet werden können. Wessen Interessen sollte der ADFC noch einmal vertreten? Da fällt mir nur der alte Witz ein: Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger, ...

    Ohne die Kernaussage, dass Radwege den Radverkehr fördern, implodiert das Gedankenkonstrukt des ADFCs. Und da sie nicht auf Fakten fußt, ist es kein Wissen sondern Glauben, ein Dogma.

    Mir ist übrigens nicht klar in welchem Sinne, du Hanlon's Razor in diese Diskussion einflechtest. Vermutest du hinter der Forderung des ADFC und anderer Radfahrer*innen nach einer guten Radverkehrsinfrastruktur stecke nichts anderes als eine unzutreffende Gefährdungseinschätzung in Bezug auf die vom KFZ-Verkehr ausgehenden Gefahren und Beeinträchtigungen für Radfahrer*innen?

    Ja, ich gehe davon aus, dass Ihnen die Faktenlage nicht bewusst ist. Das lässt die Möglichkeit offen, dass Sie aus guten Motiven handeln. Es ändert aber nichts am Irrtum.

    Ich gehe nicht davon aus, dass es am Radweg der Schnackenburgallee geschehen ist. Vom Farnhornstieg zur Sylvesterallee führt ein Weg östlich des Parkplatzes der Sponsorareana über einen Damm. Eine Existenzberechtigung des Dammes sehe ich nicht. Auch ist der Weg eher ein Trampelpfad und hat entsprechend Wurzeln als mögliche Sturzursachen.

    Wenn sich da eine Anzahl Fahrradfahrer vor Ort für eine gute Radverkehrsinfrastruktur stark macht, warum sollte ich denen gleich unterstellen, sie könnten nicht zwischen echter Sicherheit und "gefühlter" Sicherheit unterscheiden.

    Hanlon's Razor. Ich möchte an das Gute im Menschen glauben. Den Zynismus, Menschenleben für Partikularinteressen zu opfern, unterstelle ich nur dem ADFC, weil Stork sich auf Twitter verplappert hat.

    Aber selbst wenn man den Eindruck hat, dass da die Fahrradaktivisten vor Ort sich für eine problematische Radverkehrsinfrastruktur aussprechen, dann sollte man doch wenigstens sichere und umsetzbare Alternativen benennen können.

    Mischverkehr, sicher und aus dem Stand umsetzbar.

    … und zweitens wird es absehbar dazu führen, dass dort weniger Radfahrer lang fahren werden.

    Und wieder das unbelegte ADFC-Dogma.

    Die Industrialisierung vor 200 Jahren war garantiert kein nachhaltiger Prozess. Denn es wurden viele unwiderbringliche Ressourcen verbraucht.

    Wäre es wirklich besser gewesen, weiter zu leben wie im Mittelalter?

    Sobald die unwiederbringlichen Ressourcen verbraucht sind, lautet die Antwort Ja.

    Vermutlich. Es kommt darauf an, was man mit dem entgültigem Verbrauch von Ressourcen anstellt. Man kann ihn nutzen, um eine vorübergehende erhöhung des eigene Wohlbefindes zu erreichen. Das sehe ich für die Menschheit zur Zeit als gegeben. Man könnte ihn aber auch nutzen, um zusätzliche, nachhaltige Möglichkeiten zu generieren. Das müssen wir jetzt hinbekommen, oder wir leben wieder im Mittelalter, in einem verseuchten Mittelalter.

    Um es bildlich auszudrücken: Einen Lottogewinn kann man, um Spaß zu haben, ins Casino tragen, oder mit ihm ein Haus kaufen, um dauerhaft Miete zu sparen.

    Streich das "eigentlich"! Fahrräder sind Fahrzeuge und mit denen muss man die Fahrbahn benutzen.

    Sollte man als Voraussetzung für ein Jurastudium evtl. den Abschluss eines naturwissenschaftlichen Studiums machen?

    Auf keinen Fall! Lass Dir von mir sagen, dass ein Verbot sinnvoller wäre. Wer gelernt hat, logisch zu denken, tritt in diverse juristische Fettnäpfchen.

    und Radfahrer an allen Einmündungen Vorfahrt genießen

    Für Hauptrouten ist so etwas üblich und nichts, was das Attribut gut rechtfertigen würden. Es sei denn, man führe Fahrrad, beispielsweise auf

    Und natürlich den (fast-)Radschnellweg durchs Pergolenviertel

    der selbstredend nicht einmal Vorfahrt gegenüber einer Sackgasse zu Schrebergärten genießt, nicht durchgehend asphaltiert ist und Slalom verlangt.

    Ich finde es wirklich erstaunlich, wie Radfahrer Sachen bejubeln, bei denen Autofahrer auf die Barrikaden gehen würden.

    Ein gutes Beispiel sind meiner Meinung nach die Fahrradstraßen rund um die Alster.

    Gut, dass Du es als Fahrradstraße bezeichnet hast. Ich hätte auf den Ersten Blick glatt angenommen, es wäre eine 08/15-Straße.

    Wie kommt man also dazu, eine 08/15-Straße als gute Radverkehrsinfrastruktur zu bezeichnen? An den juristischen Feinheiten, mehr sind es ja wirklich nicht, kann es ja kaum liegen.

    Liegt es vielleicht am Verhalten der Verkehrsteilnehmer, Radfahrer verhalten sich eher wie Fahrzeugführer, Kraftfahrer verhalten sich Radfahrer gegenüber eher auf Augenhöhe? Das ginge doch leicht überall! oder anders herum: Jede Straße wäre eine gute Radinfrastruktur, wenn sich in den Köpfen etwas ändern würde.

    Aber dieser Unfall liegt nun eher an dem depperten Autofahrer, als an der Infrastruktur.

    Ein Radweg verdreifacht in etwa die Wahrscheinlichkeit für diesen Unfalltyp. Dabei ist die Verdreifachen bei halbwegs ordentlichen Radwege gegeben.

    Da ich jedoch nicht davon ausgehe, dass die Verkehrsteilnehmer durch Radwege besser oder schlechter werden, sehe ich das erhöhte Unfallrisiko im Radweg begründet.

    wenn 1 Mio Rad Fahrende auf Radverkehrsanlagen unterwegs sind und dabei keine Unfälle im Längsverkehr erleiden können, weil auf dem Radweg nunmal kein KFZ fährt

    Da liegt Dein Gedankenfehler. Ich gebe Dir nur ein Stichwort, dann kommst Du von alleine drauf: Geisterfahrer.

    Was mich an der BASt-Studie im ersten Augenblick überrascht hat, war nicht, das sich Radweg und Fahrbahn quantitativ nichts geben, sondern, das es qualitativ auch so ist. Nach dem Motto: Wenn eine Tonne Blech mehr involviert ist, muss mehr dabei herumkommen. Das ist aber auch plausibel zu erklären, wenn man sich vor Augen führt, dass das krasse Abräumen von Hinten (oder auch Vorne) innerhalt dieser Unfälle eine recht kleine Rolle spielt (uns es oft genug überregional in die Medien schafft). Meistens ist es eine relativ leichte Berührung, die zum Sturz führt, dessen Mechanik sind nicht wesentlich von der eines Sturzes unterscheidet.

    Aber unter Deinen Annahmen gebe ich Dir aber Recht: Ich kenne eine einzige Studie, die einen Sicherheitsgewinn durch Radwege gefunden hat, mit deren Wissenschaftlichkeit in zufrieden bin. Sie war WIMRE von der SWOV, die eben genau Radverkehrsunfälle im Längsverkehr unter Kfz-Beteiligung untersucht hat. Wie gesagt, die Methodik war OK, aber die Aussagekraft tendiert gegen 0.


    PS: Yeti, wenn Du alles erkläst, kann man doch nicht von alleine drauf kommen, was nachhaltiger wirkt ;)

    Jetzt schreibst Du Unfälle. Dann ist es A. Vorhin war von Längsverkehrsunfällen die Rede. Dann ist es B. Denn es ging ja hiermit los:

    da wäre also noch Luft nach oben, zum Beispiel in dem man die Fahrräder auf die Fahrbahn lässt.

    Die 400 kRadfahrer aus Deinen Zahlen mit ihren 4 Gm haben vorher auf den Radwegen ja auch Unfälle erlitten. Insgesamt sogar mehr als hinterher, dabei etwa gleich viele Längsverkehrsunfälle.