Zitat
Es gibt nicht nur den einen Weg zum "Seelenheil" und das bitteschön müssen sie ihren Mitmenschen schon zugestehen, dass sie diesen ernsthaft suchen. Ob sie nun eine Maske tragen oder ein Kunststoffglas-Visier.
Ich fange hier an: Natürlich gibt es diese Wege. Deswegen ist es doch so schön, dass die wissenschaftliche Untersuchung der Wirksamkeit weiter geht. Nachdem zunächst davon ausgegangen worden war, dass nur FFP3, oder zumindest FFP2, die nötige Filterfunktion böten (wegen der Filtergröße im Vergleich zur Virengröße) sind wir inzwischen weiter. Auch einfach Stoffmasken helfen, weil eben nicht trockene Viren als Einzelpartikel emittiert werden, sondern der Mensch einfach rotzt und sabbert. Klümpchen, sozusagen.
Um diese Batzen aufzuhalten sind mehr Schichten Stoff besser. Dreilagig besser als zweilagig, und ich kann mir den Vergleich zum Klopapier nicht sparen. Jetzt müssen alle mit diesem Bild im Kopf leben. Sorry.
Was sich aber auch heraus stellt (siehe Link oben): Teilweise offene Masken sind eben nicht geeignet. Bitte nicht vergessen: die Idee mit Plexiglasschild kommt aus dem Einzelhandel, die es hörbehinderten Menschen einfacher machen wollte. Das ist eine gute Idee. Im Operationsaal werden solche Schilde auch eingesetzt - ein gewisser Zusammenhang drängt sich auf. Eigentlich sind diese Schilde aber gemacht um die Augen des Operateurs vor herumspritzenden Körperflüssigkeiten zu schützen. Die Übertragbarkeit ist daher (wie jetzt bewiesen, siehe Link oben) eben nicht mehr gegeben.
Zitat
Sie haben recht, ich habe an anderer Stelle von meinem kirchlichen Engagement gesprochen. Es ist doch sehr interessant zu lesen, dass Sie glauben, mir jetzt daraus einen argumentativen "Strick" drehen zu können.
Ich versuche den "Strick" noch einmal. Weil ich zunächst immer vom Besten ausgehe, war ich der Ansicht dass "kirchlich" vorwiegend bedeutet, die positiven Seiten des christlichen Glaubens zu betonen. In meinem Weltbild (ich mag da falsch liegen) gehören dazu auch und vor allem Nächstenliebe und Rücksichtnahme. Hilfsbereitschaft vielleicht noch. Ganz in früherer Schulbildung gab es da irgendwelche Grundregeln, in denen ich nicht des Nachbarn Esel mitnehmen sollte und nicht in der Landschaft herummorden. So etwas.
Das Tragen einer eigenen Maske schützt Sie selbst kaum. Dieser Punkt ist inzwischen recht eindeutig nachgewiesen. Es geht beim Tragen wirklich einzig und alleine um den Schutz anderer. Und damit sind _alle_ Versuche einer Argumentation mit "aber es ist doch keiner da", "aber mir wird heiß unter der Maske", "aber ich kann nicht richtig Atmen" möglicherweise für den "Verweigerer" vorhanden, aber schlussendlich nur und alleine Unsolidarisch.
Ich schrieb schon ein oder zwei mal, dass ich das Ganze als Risikopatient kritischer sehe. Meine Überlebenschancen bei einer Infektion sind nicht großartig. Derzeitiger Stand in unserem Klinikum ist etwa 1:3 bei Vorerkrankungen. Bei dieser Statistik würde ich zwar Lotto spielen, aber ungern mein Leben einsetzen. Mit jeder Ihrer Antworten fühle ich mich persönlich in meinem Leben bedroht. Besonders kritisch, da sich Ihre Argumentation mangels Einsicht im Kreis dreht. Ja - Heimbewohner sollen soziale Kontakte haben. Aber bitte mit einer Maske, die die Heimbewohner schützt. Sonst sterben Heimbewohner, es gibt ein neues Besuchsverbot und Sie haben das Gegenteil von dem Erreicht was sie haben wollen.
Ist das wirklich so schwer?