Ist das Satire? Das muss Satire sein. So wie die allermeisten Kommentare sich argumentativ selbst widersprechen. 
Nein, ich befürchte das ist keine Satire. Die Vorgehensweise "Ich hab einen Radler gesehen, der sich daneben benommen hat (oder davon gehört, oder in der Zeitung gelesen) - deswegen müssen alle so sein" ist uns ja nicht fremd.
Also mir nicht. Ich sehe nach dem zweiten Abbiegeunfall ja auch alle Autofahrer als unfähig in den Spiegel zu schauen. Und betrachte jeden sich nähernden Kraftfahrer als potentiellen Huper-und-Radweg-Schreier.
Ich befürchte diese Grundannahme ist zunächst mal natürlich und irgendwie menschlich. "Wir gegen die", sozusagen. Nur wie etwas daran tun? Ich halte ruhiges und beständiges Argumentieren für die einzig sinnvolle Lösung. Auf die Fehler in der Argumentationskette hinweisen. Ruhig sagen, dass nicht alle Lastwagenfahrer potentielle Mörder sind, sondern dass die Führung des Radweges im toten Winkel das Problem verstärkt und nicht löst.
Im wirklichen Leben, da draußen auf der Straße, bremsen ja die allermeisten Radler auch, wenn ein Auto/Lastwagen abbiegt. Wir bestehen nicht auf unserem Vorrecht, auch wenn wir könnten, weil wir nicht doof sind. Von daher ist der Grundgedanke des Videos - nämlich auch die schwächeren Verkehrsteilnehmer zu erinnern, dass Zusammenstöße nie gut ausgehen - in gewisser Weise okay. Kinder, neu-Radfahrende etc. wissen möglicherweise gar nicht, dass es einen toten Winkel gibt (okay, das ist weit hergeholt - aber wissen nicht wie groß der sein kann). Das ist im Video von Epaminaidos nur besser dargestellt.
Dennoch ist die Beschwerde bei den Erstellern wichtig. Damit eben auch denen vor Augen geführt wird, dass hier die Schuld auf den falschen geschoben wird.