Beiträge von Nbgradler

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    Ich hatte den Eindruck, dabei geht es gar nicht um Kunststoffglas-Visiere, sondern um Kunststoffglaskästen mit eingebauten Handschuhen, die Patienten beim Wechsel eines Beatmungsschlauches übergestülpt werden, um Ansteckungsgefahren zu minimieren.

    Absolut richtig. Es geht auch hier um das Problem eines festen, wandartigen Gegenstandes, der einer sich ausbreitenden Tröpfchenwolke eben keinen sinnvollen Widerstand leistet.

    Ich beschreibe das Ganze gerne so, wie ich es meinen Kindern erklären würde:

    Das Probe mit Glasscheiben (ob Plexi-, Safir- oder Quarz- wie im Uhrenbau ist hier völlig egal) ist, dass es sich hier um eine robuste, harte Scheibe handelt. Ein Strom von Gas (inklusive Aerosol) wird davon einfach abgelenkt. Das können Sie auch leicht testen, indem Sie Ihre Plexiglasscheibe aufsetzen und kräftig pusten. Unten tritt dann ein Luftstrom aus.

    Bei den Masken tritt ebenso ein Luftstrom durch. Wenn Sie eine Hand vor die Maske halten und kräftig pusten, dann kommt dieser Luftstrom auch an der Hand an. Der erhebliche Unterschied ist, dass die schleimigen, klebrigen Batzen Rotz (feiner ausgedrückt: das Aerosol voller Viren) im Falle der Plexiglasscheibe einen Punkt der Interaktion haben (an die Scheibe gebatschd, dann entweder hängen geblieben oder nicht), im Falle der Maske aber mit sehr vielen interaktionspunkten (jedem einzelnen Faden der zwischen Mund und Außenseite liegt) reagieren. Damit bleibt für jeden Klumpen Schleim im Falle der Maske eine erheblich höhere Anzahl an Punkten, an denen der Austritt verhindert wird.

    Ein Beispiel aus einem anderen Bereich: Ein Röntgenstrahl wird gerne durch Blei absorbiert, weil durch die hohe Dichte bei geringer Wandstärke viele Interaktionsatome zur Verfügung stehen. Ein T-Shirt schützt nicht in gleicher weise.

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    Eine Maske oder ein Kunststoffglas-Visier sind in jedem Fall ein besserer Ansteckungsschutz als keins von beiden.

    Ich bin mir nach der ersten vor mit verlinkten Studie nicht mehr sicher, ob ich Ihnen auch nur hier zustimme. Ein Plexiglasschild scheint eben keine ernsthafte Verbesserung darzustellen. Solange der Gesetzgeber Ihnen nicht für Ihr Visier auf die Finger haut ist dies (leider) nicht von Bedeutung. Sie haben die vorgeschriebene Pflicht erfüllt.

    Nach Lektüre meiner beiden Quellen hatte ich gehofft, dass Sie zum Schutz der Schwächeren (waren Sie nicht in der Kirche engagiert - die besonders die schwächeren Schützen möchte) den wirksameren Schutz auch zum leichten eigenen Nachteil akzeptieren. Es geht hier nicht alleine um Ihr Wohlbefinden sondern besonders darum im Fall Ihrer Infektion alle anderen Menschen vor Ansteckung zu bewahren.

    Wenn Sie mir noch den kruden Vergleich gestatten: Wenn Sie sich auf dem Oktoberfest in die Hose pinkeln, dabei aber keine Hose sonder nur einen Spritzschutz tragen - dann müssen auch die neben Ihnen stehenden leiden.

    Dieses Bild gilt uneingeschränkt: https://pbs.twimg.com/media/EhBaLeDXcAI0f8h.jpg

    Schön, dass SIe mich erinnert haben. Es gibt gerade zwei neue Studien (1. September bzw. 3. September) die schön demonstrieren, dass die Kunststoffgesichtsschilde als Übertragungsschutz wirkungslos sind.

    Damit sind sie zwar noch nicht verboten (Sie hatten ja bereits zitiert, dass diese in einigen Bundesländern eingesetzt werden dürfen), sowohl zum Eigenschutz, als auch zum Schutz Ihrer Mitreisenden würde ich dennoch endgültig zur mehrlagigen Stoffmaske raten.

    Quellen:

    Visualizing droplet dispersal for face shields and masks with exhalation valves

    Plexiglass Alone Can't Protect Against Aerosolized Virus

    Es gibt eine vergleichsweise schöne Auslegung des Verbandes im Radsport: Bei den Quäldich Touren wird immer in Gruppen größer 16 Personen gefahren. Die Gruppen sollen aber nicht viel größer sein - angestrebt sind 18 bis 20. Diese fahren dann in Zweierreihen und dichtem Verband, außer bei Abfahrten bei denen sich die einzelnen Verbände völlig auflösen und erst unten wieder formieren.

    Ich meine mich zu erinnern, dass dort die "Einzelreihe" eingeführt wurde, wenn ein zweiter, schnellerer Verband überholt (dann auch in Einzelreihe) - das ist aber alles schon etwas her.

    Die Gruppen sollten vor allem deswegen überschaubar kompakt bleiben, damit regelgerecht überholende KFZ nach einem Block eine Chance haben einzuscheren und Gegenverkehr Platz zu machen. Das ist bei einem großen CM Verband nicht möglich. Die getrennten Verbände/Gruppen bedeuten aber natürlich auch, dass möglicherweise die zweite Gruppe an einer Ampel halten muss. Für den Verkehrsfluss insgesamt ist das m.A. nach besser. Für CM trotzdem nicht die richtige Wahl - dort soll ja durch die Masse der Radler schon ein gewisse "Wachrütteleffekt" auftreten.

    Das Bild innerstädtisch wird mir leider nicht angezeigt. Nicht so schlimm.

    ich schlage ein Gegenargument vor. Wie viele Busse fahren pro 10 Minuten an einer Bushaltestelle vorbei (meiner Erfahrung nach 1, aber das mag auf Nbg beschränkt sein)? Wie viele KFZ fahren in der selben Zeit vorbei? Bei 10.000 kfz pro Tag sind das im Durchschnitt 69. In der Hauptverkehrszeit vermutlich mehr, in der Zeit zwischen 2 und 4 Nachts eher weniger. Warum ist eine Wartezeit auf die nächste Ampellücke im Verkehr für den Bus wichtiger als die Einzelpersonen im Auto (von den 1,15 Passagieren einfach mal abgerundet).

    Außerorts: Wenn ein Radfahrstreifen (oder befahrbarer Seitenstreifen) existiert, dann wären mehr Radfahrer begeistert. Das ist Geschwindigkeitsunabhängig - behaupte ich. Für gegenteilige Behauptungen hätte ich gerne einen Beleg. Weil: Pendler außerorts entscheiden nicht nach "oh Gott, ich werde überholt", sonder nach Entfernung, Geschwindigkeit, Duschmöglichkeit am Arbeitsplatz. Touristen entscheiden nicht nacht "Schutzstreifen und Tempo 60" sondern nach "landschaftlich reizvoll" und "da will ich hin". Auch hier stehen unsere Argumente gerade 1:1. Für Ihre Behauptung hätte ich daher gerne Argumente, die aus mehr als einer Meinung bestehen. Meine ist offenbar anders. Ich bin zwar schwierig, würde aber auch Wortmeldungen aus dem Forum natürlich (wiederwillig) akzeptieren. Die Überlandradler hier scheinen sich aber in "touristisch" (Malte, zum Beispiel) und "arbeitsweg" (Name vergessen, sorry) aufzuteilen. Und die hatte ich ja bereits frech eigenmächtig eingeteilt.

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    Wenn überall wo schneller Autoverkehr installiert wird, gleichzeitig auch eine separate Radverkehrsführung mit installiert wird, dann wird das leider nicht dazu beitragen, dass die Geschwindigkeiten herunterreguliert werden

    Warum ist es wichtig, dass der KFZ Verkehr möglichst langsam stattfindet?

    Hier ist eine, die mein Narrativ schön unterstreicht: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32497510/

    Es sind aber sehr viele Studien zur Maskenwirksamkeit bei Covid-19 im Zeitraum von Januar bis Mai publiziert (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=masks+co…=simsearch1.fha ) - nicht alle davon passen so großartig in meine Erzählung.

    Um aber bei meiner eigenen Aussage zu bleiben: ich kann diese Studien weder einschätzen noch ihre Relevanz beurteilen. Das kann aber ein Experte im Fachgebiet durchaus. Bei meinem Thema würde ich mich das auch trauen.

    Nur weil die Studien nicht durch die Presse getrieben werden heißt ja nicht, dass sie nicht existieren.

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    Nur widersprechen sich die Experten bei Corona. Bei der Taschenlampe wird das vermutlich eher nicht der Fall sein. Als "Beweis" reicht es mir schon aus, dass unterschiedliche Länder unterschiedliche Maßnahmen ergreifen (von Wuhan über Deutschland nach Schweden). Warum soll ich mir keine Meinung bilden dürfen, sondern muss den deutschen(!) Experten blind vertrauen?

    Ich zitiere nur unvollständig, weil ich nur zu zwei Teilen einen Kommentar loswerden möchte.

    Die Experten widersprechen sich meiner Ansicht nach vergleichsweise wenig (wobei meine Ansicht natürlich über die Presse gefiltert ist). Was sich unterscheidet ist die politische Reaktion auf die Wissenschaft. Auch unser RKI sagte ja: Wir machen nur Beratung und beschreiben Handlungswege - umsetzen muss das die Politik ( da fände ich vermutlich auch ein besseres Zitat, bin aber zu faul). Von daher halte ich die Instruktion des RKI "Maske auf" hier vergleichbar der Taschenlampenanweisung.

    Und der zweite Teil: Wenn sich zwei Experten um Ansichten streiten sind hoffentlich beide Ansichten immer noch fundierter als der unbeteiligte Dritte aus dem Kreis der Bevölkerung. Da fällt mir sogar ein Beispiel ein: Die Wahl der zulässigen Stähle für Injektionsnadeln ist in Amerika und Deutschland unterschiedlich. Die Legierungen unterscheiden sich. In beiden Fällen gibt es dafür aber halbwegs vernünftige Gründe. Beide "Listen" von je vier Werkstoffen sind besser als alle anderen der paar tausend möglichen Stähle auf der Welt.

    Es gibt gute Gründe für die Gesichtsmaske aus transparentem Kunststoff. Etwa dort, wo gehörbehinderten Personen durch die sichtbaren Lippen geholfen wird, etwa in Bäckereien oder so. Auch, wenn der Mund frei sein soll, aber die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können (Lebensmitteleinkauf mit Probieren in Markthalle, Weinprobe) ergäbe so etwas einen Sinn.

    Dennoch würde ich Sie bitten, noch einmal den vorherigen Satz in seiner Gänze zu lesen:

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    und sich nicht mehr mit neuen Tatsachen verwirren lassen.

    In vielen Punkten finde ich eine Meinung ideal. Welche Verkehrsart ist Ihnen am wichtigsten? Was ist Ihre Lieblingsfarbe? Welches Jahreszeit gefällt Ihnen am besten? Alles hervorragende Meinungsthemen.

    In anderen Punkten erwarte ich zurecht, dass sich nicht-Experten an die vorgeschriebene Vorgehensweise von Experten handeln. Dort ist eine Meinung weder gefragt, noch sinnvoll. "Keine nicht-zugelassenen Taschenlampen im explosionsgeschützten Bereich". "Doppelte Handschuhe beim Handhaben von quecksilberorganischen Verbindungen". Und natürlich auch beim Virenschutz einer gesamten Bevölkerung. Vielleicht reagiere ich als Risikogruppe empfindlicher, aber ich möchte nicht von einem Maskenverweigerer infiziert werden, weil dessen MEINUNG ist, dass halbherzige Aktionen ausreichen.

    Das ist Wissenschaft in Aktion. Nach dem neue Ergebnisse zur Verfügung standen hat das RKI seine Angaben geändert - um den neuen Beobachtungen über massenhafte Infektionen und das Verhalten der Menschen und den zur Verfügung stehenden Masken optimal zu begegnen. Zu sagen "die haben ihre Meinung geändert, die können ja nicht wissen was sie tun" ist eine FURCHTBARE Einstellung.

    Genau das führt dazu, dass sich Menschen eine eigene Meinung bilden und sich nicht mehr mit neuen Tatsachen verwirren lassen. Das ist anti-Intelligenz in Aktion.

    Hören Sie bitte endlich auf aus der Filterblase Fahrrad/ÖPNV/Internet heraus die Experten selbsttätig zu ersetzen. Sie würden ja auch nicht den Heizungsbauer ersetzen der am Telefon sagt "das hört sich nach einer abgenutzten Zündelektrode an" und dann vor Ort sagt "Oh, das ist doch die Steuerungselektronik".

    Also Tempo 30, kein Mittelstreifen, aber trotzdem mit verpflichtendem Hochboard Radweg in der Ausführung "gemischt" statt getrennt? Wiso zum Geier soll dass denn in irgend einer Form eine Verbesserung sein?!

    Nebenbei: "Sparrows" sind Spatzen. Sharrow ist eine Mischung aus den Wörtern Share und Arrow und ergibt den "Mischverkehrspfeil".

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    Ich wär im Dorf ohnehin bald Gegner, wenn ich mich für die Errichtung eines Bahntrassenradweges nach Gotha stimmen würde, wo doch so viele die Reaktivierung wollen. :D

    Ich mein, ja - aber ich wünsche mir ja eigentlich nur geteerte Wege parallel zu allen Bahnstrecken und Flußläufen und Kanälen in Deutschland. Würde mir schon reichen. Bin halt kein Fan von Schotter. Das freut doch auch den Arbeiter mit der Kettensäge, der gelegentlich den Wildwuchs zurück schneiden muss. Da kannst locker alle Dorfbewohner als Zustimmer gewinnen. Und an das Grundstück grenzen ja schon 5 oder 6 an .. da kommen leicht 10 bis 12 Stimmen zusammen ;/

    Trotzdem eine ausgesprochen unglückliche Lösung, weil eben kein Messinstrument vorgeschrieben ist, auch wenn es existiert.

    Bei meinem Haarwuchs ist die 30 km/h Grenze immer recht gut zu erkennen. Etwa da fängt es an so zu ziehen, dass die Haare flattern. Vorher meistens nicht - Gegenwind mal ausgenommen. Danach kann ich es natürlich auch nicht mehr schätzen.

    Für die 30 Zone und die Fahrradstraße reicht das grob aus. Wäre aber eine Geschwindigkeitsüberschreitung um 50%.

    Bei den Abstandregelungen scheint es so zu sein, dass Bußgelder erst ab einer Unterschreitung des Mindest(schätz)abstandes um die Hälfte verhängt werden.

    Randnotiz: Lasern wäre spannend. Würde ich sofort anfechten, weil Lasermessung eigentlich nur für gerade, reflektierende Flächen geeicht ist. Den Frontreflektor am Radl bei normalen Taumelbewegungen trifft der Polizist nie.

    Hey, wenn mir in 10 Jahren einer an mein voll renoviertes 7000€ Haus eine elektrifizierte Bahnlinie hängt, dann sähe ich mich vermutlich gezwungen das Gebäude in mehrere Geschäfte zu verwandeln, zu verpachten und den Rest meines Lebens in einem noch ländlicheren Gebiet auf der Fläche von zwei- oder drei Saarländern zu verbringen.

    Da sehe ich noch nicht unbedingt einen Nachteil.

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    Die DB bietet gerade ein sehr stolzes Bahnhofsgebäude am Fuße des Thüringer Waldes (Gräfenroda) an. für schlappe 7.000€ incl. großem 6000m² Grundstück ist man dabei.

    Nachdem ich gerade einen feinen Hundeauslauf suche und die Größe des Grundstückes irgendwie toll klingt habe ich das mal angeschaut. Ein paar kleinere Probleme gibt es ja schon. Kein Klo, keine Heizung, Pappdach (echt! Da steht Kartonage), alles a weng zusammengebrochen. Und das Grundstück liegt zwischen alten Bahngleisen und Gärten. Kein Schatten, kein Wasser, nix.

    Ich mein ... 7000€ sind nicht viel, aber da liegt ja nun wirklich gar nichts. Ne Menge Schotter und schlecht zu verkaufender Ziegelschrott mal abgesehen.