Beiträge von Epaminaidos

    Da hat jemand die drei schlechtesten Brücken in Kopenhagen zusammen gestellt.

    Bemerkenswert ist der Grund, mit dem es die dritte in die Rangliste geschafft hat (ab 4:10):

    Die Radfahrer müssen zweimal warten, um den linksseitigen Radweg zu erreichen.

    "Zweimal warten" ist bei uns doch eher der Normalfall als die Ausnahme. Und aus der Perspektive eines Kopenhageners ist es so peinlich, dass er ein Video darüber macht.

    Ich bin neidisch!

    Bei 0:07 - das Rad ist direkt hinter dem Auto als die Tür geöffnet wird. Genau in dem Moment sähe $Insasse das Rad wenn er die Tür mit rechts aufmacht - und könnte zurückziehen.

    Auf welchem "Weg" sähe er das Rad?

    Im Rückspiegel?

    Durch die Seitenscheiben?

    Edit:

    Also damit wir keine Missverständnisse haben: ich gehe davon aus, dass Ullie oben den "Dutch Reach" wie auf Wikipedia beschrieben meinte.

    Der Blick in den Rückspiegel ist hier kein Bestandteil, sondern nur der Blick durch die Seitenscheibe (Schulterblick), eventuell sogar durch die schon offene Tür.

    Beides halte ich für überflüssig:

    - Beim Schulterblick kann man nicht weit genug nach hinten schauen.

    - Beim Blick durch die offene Tür ist es eh schon zu spät: es muss ja erstmal der Spalt zum Durchgucken entstehen. Und bis der Fahrer dann reagiert hat und die Tür zurück zieht, ist der Radfahrer schon längst eingeschlagen. Zwischen "Tür beginnt sich zu öffnen" und "Radfahrer schlägt ein" liegt bei dem Video praktisch immer weniger als 1 s. Das ist zu wenig zum "zurück ziehen".

    (wer es nicht kennt: man kann bei Youtube mit Punkt und Komma einzelne Frames vor und zurück gehen. Bei diesem Video sind 12 Frames eine Sekunde)

    Edit2:

    Ich habe im Wiki-Artikel gerade mal ergänzt, dass man bitteschön trotzdem in den Rückspiegel gucken muss.

    Dann gehen die ganzen Kampagnen fehl. Dort werden Autofahrer explizit aufgefordert, vor dem Öffnen der Tür einen Schulterblick zu machen.

    Das ist und bleibt Quatsch.

    Schau Dir doch die Dooring-Videos auf Youtube an: In dem Moment, in dem sich der Fahrer zum Öffnen der Tür entschließt (ca. 0,5-1 s bevor die Öffnung der Tür sichtbar wird), ist der Fahrer noch hinter dem Auto. Da hilft kein Schulterblick.

    Der Ablauf muss sein:

    - Anhalten

    - Ordentlich in den Rückspiegel gucken

    - Tür öffnen

    Ein Schulterblick ist überflüssig. Denn der beim Blick in den Rückspiegel mögliche Tote Winkel beschränkt sich auf vielleicht den letzten Meter hinter der Tür. Den legt ein Radfahrer aber zuverlässig in der Zeit zurück, die der Autofahrer zum Blick in den Rückspiegel braucht.

    Ich komme gar nicht über den Mist hinweg...

    Zitat von Von der Facebook-Seite

    Abstand und Respekt gehören klar zusammen. Du jagst der Radfahrerin oder dem Radfahrer sonst einen riesigen Schrecken ein. Ein Mindestabstand von 1,5 Metern ist jetzt auch in der StVO festgeschrieben. Bei geringeren Abständen kannʼs schnell gefährlich werden. Das darfst du einem Ignoranten gerne klarmachen, aber freundlich. Und der sollte nicht mit Beleidigungen, sondern mindestens dem vorgeschriebenen, sprich sicheren, Abstand reagieren.

    Mit dem ersten "Du" und den folgenden Sätzen wird klar der Autofahrer angesprochen. Und dann kippt es plötzlich und mit "du" ist der Radfahrer gemeint.

    Es wird immer peinlicher, was die da zusammen geschustert haben.

    Dabei dreht er zwangsläufig den Oberkörper so zur Seite, dass der notwendige Schulterblick wie von selbst erfolgt.

    Und was sehe ich dann?

    Gerade so die Radfahrer, die bereits neben meinem Auto sind. Viel mehr aber auch nicht.

    Vor dem Öffnen der Tür muss man aber Radfahrer sehen, die mehrere Sekunden entfernt sind. Also vielleicht 50 m oder so. Da hilft nur ein Blick in den Rückspiegel. Sonst nichts.

    Nach dem ersten Eindruck finde ich sie nicht gut.

    • Warum muss ich mir Plakate voller vulgärer Ausdrücke anschauen?
    • Die Botschaft "#fahrrunter" ist doch arg gestelzt. Meine erste Interpretation war: "Warum soll ich irgendwo drunter fahren? Unter einen LKW?" Das ist nicht eingängig.
    • Es fehlt das Vorbild: die zeigen nur, wie man es NICHT machen soll. Aber überhaupt nicht, wie man auch reagieren kann.
    • Wie soll ich freundlich kommunizieren, wenn mich ein Autofahrer zu eng überholt?
    • Ich habe nach dem Betrachten der Bilder schlechte Laune.

    Soweit die Theorie: In der Praxis erfolgt (in Köln) oft einfach keine Abnahme.

    Ist in Berlin vermutlich nicht anders. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass dieser Radweg abgenommen wurde:

    Der war zum Zeitpunkt des Fotos nagelneu erstellt und erst seit wenigen Tagen befahrbar.

    Nach Meldung an die Stadt wurde sofort nachgearbeitet.

    Auch an anderen Stellen wird die fehlende Abnahme deutlich. Auf meinem Arbeitsweg kleben noch an mehreren Stellen seit Jahren gelbe Linien rum. Die wurden nach Fertigstellung der Baustelle einfach nicht entfernt. Hätte jemand die Baustelle abgenommen, hätte er wohl auch das bemängelt.

    Die Situation war am Nachmittag behoben.

    Heute hatte ich dann noch Kontakt zur Stadt: Die Baufirma hat das eigenmächtig aufgestellt. Es gab keine Anordnung oder Genehmigung dafür. Die Polizisten, die ich per 110 hingeschickt hatte, haben den Misstand wohl sofort behoben.

    Eine Antwort muss ich deshalb aber korrigieren:

    Wäre da nicht eine Anzeige nach §315b STGB sinnvoll ?

    Für diese Dreistigkeit ist eine Anzeige nach § 315b redlich verdient. Ich gebe sie nachher ab.

    und das ist dann bei beiden Arten der Fahrt, also der gemütlichen Wanderfahrt oder der schnelleren A-nach-B-Fahrt eher anstrengend, finde ich.

    Ich nicht :)

    Bei der gemütlichen Wanderfahrt ist mir der zusätzliche Abstand lieber als mich die zusätzliche Steigung stört.

    Allerdings bin ich aktuell mit Kindern unterwegs. Bei dem von ihnen vorgegebenen Tempo bemerke ich den Berg nichtmal :)

    Wäre da nicht eine Anzeige nach §315b STGB sinnvoll ?

    Ich gehe davon aus, dass das schleichend passiert ist. Die Führung über die Wiese war bei Baustellen an diesem Radweg leider durchaus üblich und auch so leidlich akzeptabel. Bei den letzten Baustellen wurde es schon besser und Radfahrer über befestigte Wege auf den sehr breiten Gehweg geleitet (und natürlich entsprechend beschildert)

    Vermutlich war es noch halbwegs brauchbar, als die "Führung" noch frisch war. Denn da war da ziemlich sicher auch noch Wiese. Die ist dann verschwunden und der Untergrund durch die Kurvenfahrten so aufgebrochen.

    Bin gespannt, ob die Polizei die Stelle bis heute Nachmittag beseitigt hat.

    In Berlin wurde eine Radfahrerfalle aufgebaut:

    Ich fahre die Stelle mit der üblichen Vorsicht an, lenke in die Kurve...

    ...und fahre plötzlich in Strandsand.

    Ohne Platz zum Geradeausfahren. Und die gelbe Linie führt Radfahrer auch noch direkt sehr eng an die Absperrung.

    Während ich die Fotos gemacht habe, konnte ich reihenweise beinahe-Stürze beobachten. Sehr viele Radfahrer haben Probleme, NICHT gegen die Absperrung zu fahren.

    Vor fast jeder verdammten Kurve auf einer Landstraße steht inzwischen Zeichen 103:


    Aber Radfahrer werden natürlich ohne Vorwarnung mitten in der Kurve in Strandsand geschickt!

    Bei Autos wäre das absolut undenkbar.

    Ja: wenn Du Grün bekommst, haben die Fahrzeuge Vorfahrt, die sich noch auf der Kreuzung befinden.

    Natürlich sollten sie da nicht mehr sein, wenn sie alles richtig gemacht hätten. Das Räumen muss man trotzdem ermöglichen. Ist ja auch sinnvoll, um die Situation wieder aufzulösen.

    Die Situation mit den Rechtsabbiegern kann ich mir aber nicht so richtig vorstellen. Normalerweise sind mir die Autos aus dem Querverkehr im Weg, die sich auf der Kreuzung gestaut haben.

    Einfach weil Menschen Menschen und manschmal fahrig, unvorsichtig, verträumt oder planlos sind.

    Demnächst kommt dazu, dass der LKW-Fahrer ziemlich sicher eine glasklare und simple Regelung der StVO vorsätzlich ignoriert hat: Schrittgeschwindigkeit beim Abbiegen.

    Aktuell kann sich der Fahrer noch glaubwürdig damit rausreden, dass er die recht frische Regelung noch nicht kannte.

    Ich würde es als großen Sicherheitsgewinn sehen, wenn LKWs tatsächlich StVO-konform mit echter Schrittgeschwindigkeit (4-5 km/h) abbiegen. Denn das gibt dem Radfahrer wertvolle Zeit, zu reagieren. Allerdings wird das wohl ein frommer Wunsch bleiben. Das beginnt schon damit, dass Richter 7 km/h als "Schrittgeschwindigkeit" sehen. Und es endet damit, dass die Geschwindigkeit in Kurven nicht anständig gemessen werden kann und die Polizei deshalb erst sehr massive Verstöße sanktionieren wird. Wenn überhaupt.

    Die Straße ist quasi schnurgerade bis zum Horizont, man kann ewig weit schauen, aber trotzdem passieren solche Unfälle.

    Übersichtlicher als an dieser Stelle kann es gar nicht werden. Die Straße ist nur etwas abschüssig, so dass Radfahrer schneller sind als normal. (Edit: die Abschüssigkeit ist falsch. Tatsächlich ging es für die Radfahrerin bergauf.)

    Aber wenn man hier einen Radfahrer übersieht, hat man nicht geguckt. Punkt.

    Und mit Schrittgeschwindigkeit ist der vermutlich auch nicht abgebogen. Sonst würde der Radfahrer nicht im hinteren Teil einschlagen.

    Hat jemand vor, zur Mahnwache zu kommen?

    Ist bei mir um die Ecke, so dass ich wohl da bin, wenn es sich irgendwie einrichten lässt.

    Mal noch ein Lichtblick:

    Meine Tochter bekommt an der Schule gerade Fahrradunterricht. Und dort wurden ihr die korrekten Abstände zum Fahrbahnrand und parkenden Autos beigebracht: 50 cm bzw. 1 m. Ersteres ist noch etwas knapp. Aber wir wollen mal nicht päpstlicher sein als der Papst.

    Und ihr wurde noch beigebracht, dass der kleine Reflektor hinten am Schutzblech Pflicht ist. Aber die Änderung ist ja erst 2 oder 3 Jahre alt. Das würde ich jetzt von einem Grundschul-muss-alles-lehren-Lehrer auch nicht unbedingt verlangen.

    ... und wenn es dich erwischt, hast du halt Pech gehabt und bist tot... selber Schuld, wer nicht aufpasst und in die Zukunft schauen kann

    Das eigentliche Problem ist doch die realitätsferne Forderung an sich.

    Als Radfahrer fährt man ständig neben parkenden Autos. Da ist es absolut realitätsfern, die ständig konzentriert im Blick zu haben. Denn es gibt auch noch anderen Verkehr, um den man sich kümmern muss.

    Es hilft nur Abstand.

    Besonders gefährlich ist es vorne, hinten, links und rechts.

    Danke für den Lacher :)

    Der darauf folgende Teil mit "Geh erst über den Zebrastreifen, wenn die Autos stehen" ist eigentlich eh schlimmer, so erzieht man sich rücksichtslose Autofahrer und Kinder, die auf ihre Rechte verzichten.

    Hier bin ich bei der Broschüre. Das oberste Ziel ist, dass Kinder sicher durch den Straßenverkehr kommen. Das Erziehen von Autofahrern sollten sie anderen überlassen.

    Ich nehme am Zebrastreifen auch gerne die Technik: "So weit vorgehen, dass er mich überfahren müsste, ich aber zur Not noch zurück springen könnte".

    Für Kinder ist das aber ungeeignet. Die bekommen das noch nicht hin. Da braucht man klare Regeln.