Beiträge von Epaminaidos

    Von dem Fall an sich hatte ich schon vorher gehört. Aber erst von Solmecke habe ich erfahren, dass der Anzeigende nicht irgendwer war, sondern der aus Berlin bekannte @poliauwei (Andreas Schwede).

    Das nimmt der Sache ein wenig die positive Botschaft, dass auch in München der Druck aus der Bevölkerung auf die Polizei wächst.

    Aber hier sieht man, was gemeint ist: das "grundsätzliche" Regelmaß sind 2,50 Meter, Abweichungen nach unten sind erlaubt, aber nur bis zu einer Mindesbreite von 2,00 Metern.

    Der Originaltext ist hier auf Seite 115 rechts (118 des PDFs). Dort auch:

    Zitat

    Die Einhaltung der Mindestbreiten hängt jedoch immer von den örtlichen Verhältnissen ab

    Ausnahmen sind also explizit vorgesehen und müssen wohl bei jedem einzelnen Fall diskutiert werden.

    Edit: Link korrigiert

    aber ich kann schon verstehen, woher diese ganzen Vermutungen und Behauptungen stammen.

    Du verstehst, woher die Vermutung stammt, dass Mitarbeiter der Stadt einen Sekt aufmachen, wenn jemand verunglückt?

    Unbestritten werden in Beitrag ein paar richtige und wichtige Punkte angesprochen.

    Durch die polemischen Angriffe und Unterstellungen gehen die leider unter.

    Meinst du, er hat geguckt und die Radfahrerin trotzdem überfahren?

    Diese Art der Verdrehung von Aussagen führt zu nichts, weshalb ich kein weiteres Interesse an der Diskussion mehr habe. Ende für mich.

    Die Nummerierung der Paragrafen der StVO als Rangfolge einer Wertigkeit von Verstößen zu betrachten

    Gleiche Anmerkung.

    Diese Aussage habe ich nicht getätigt.

    Wir haben wohl grundlegend unterschiedliche Auslegungen von grundlegend.

    Die Vorschriften zur "Fahrbahnbenutzung durch Fahrzeuge" stehen nicht zufällig sehr weit vorne in der StVO in §2.

    Ich betrachte es als absolut essentiell für die sichere Fortbewegung, dass man weiß, dass Geisterradeln ohne Schild verboten ist.

    Wenn Du das anders siehst, kommen wir wirklich nicht zusammen.

    illegales Fahrbahnradeln

    Wenn Du Pech hast, bekommst Du deshalb sogar die Alleinschuld an einem Unfall. Die Anteile in Urteilen variieren stark.

    Wo kann man denn nachschauen, wie die Rangfolge der Schwere von Verkehrsverstößen ist?

    Möchtest Du noch konstruktiv diskutieren? Oder sollten wir das besser beenden?

    Du weißt ganz genau, dass Richter hier Einzelfallentscheidungen treffen und es keine Liste gibt.

    mit einem LKW ohne zu gucken aus einer Fußgängerzone zu fahren?

    Gleiche Frage.

    Es gibt überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür, dem LKW-Fahrer "ohne zu gucken" zu unterstellen.

    Wir wissen lediglich, dass er im Dunkeln eine illegale Geisterradlerin nicht gesehen hat.

    Die ersten können einen Unfall verursachen. Die zweiten verursachen keine Unfälle, erschweren es aber, einen zu verhindern.

    Dabei lässt Du die Schwere des Verstoßes außen vor.

    Nur mal angenommen, jemand kachelt mit 200 km/h auf der linken Seite einer Vorfahrtsstraße ohne Ampeln durch eine geschlossene Ortschaft. Jemand kommt aus einer Nebenstraße und nimmt ihm die Vorfahrt. Die Fahrzeuge stoßen frontal zusammen. Wer trägt die Hauptschuld?

    Hilf mir bitte auf die Sprünge: Welche grundlegende Verkehrsregel soll das sein?

    Nun stell Dich nicht dümmer als Du bist. Die Regeln, wo man sich im Straßenverkehr zu bewegen hat und wo nicht, sind grundlegend. In dem Fall §2 Abs. 4 StVO.

    Mir ist ja klar, dass hier kaum jemand irgendwelche Sympathien für LKW-Fahrer hat. Selbst mit diesem Hintergrund finde ich einige hier vorgebrachte Argumente lächerlich.

    Sind wir als Gesellschaft vielleicht mittlerweile generell schon sehr in die Richtung "nicht gucken = tja, passiert halt" konditioniert?

    Ich würde sagen, wir sind darauf konditioniert, dass Straßen gefährliche Bereiche sind, in denen Fehler recht schnell tödlich enden.

    Doch die Zeitungsartikel stellen das so dar, und Ihr, MTL und Epaminaidos, behauptet dass das Fehlverhalten der Radfahrerin schwerer wiegt als das des LKW Fahrers. Warum?

    Der Verstoß der Radfahrerin ist entweder vorsätzlich oder beruht auf Unkenntnis grundlegender Verkehrsregeln.

    Der LKW-Fahrer begeht einen fahrlässigen Verstoß: er hat wohl eine Radfahrerin nicht gesehen, die an der Stelle fuhr, an der sie nichts verloren hat.

    Bei vorsätzlich vs. fahrlässig halte ich den vorsätzlichen Verstoß für wesentlich schwerwiegender.

    Was eine absolute Ausnahme sein soll und nur unter bestimmten Voraussetzungen angeordnet werden darf. Die Realität sieht anders aus und daher versteht es niemand, wie gefährlich das Radfahren auf der falschen Straßenseite ist, weil sich die Verkehrsbehörden selbst nicht an die Regeln halten.

    "niemand" ist falsch. Dir und mir ist es jedenfalls sehr klar.

    Es erhöht mein Mitleid nicht, wenn jemand die Gefahr nicht versteht. Verkehrsregeln sind erstmal zum Einhalten da. Man kann natürlich vorsätzlich dagegen verstoßen. Macht vermutlich jeder hier und da mal. Man sollte sich aber der Risiken bewusst sein und sich dabei entsprechend devot verhalten. Wenn man trotzdem in einen Unfall verwickelt wird, gibt es nicht viel Mitleid von mir.

    Oder sie wusste es einfach nicht besser. Wie sollen es die Leute auch lernen, so lange es sowas wie unten auf dem Bild überall noch gibt und als Erfordernis zur Erhöhung der Verkehrssicherheit verkauft wird?

    Nun mach das mal nicht komplizierter als es ist. Die Regel ist ganz einfach: Der linke Radweg ist tabu. Einzige Ausnahme: Ein Schild ordnet etwas anderes an.

    Das kann jeder verstehen, der ein Fahrrad ohne Aufsicht im Verkehr bewegen möchte.

    Das Opfer hätte auch ein legal auf dem Gehweg radelndes Kind sein können.

    Oder eine Läuferin

    Hätte. War es aber nicht.

    Ich finde es nicht fair, bei Unfällen Szenarien durchzuspielen, wer sonst alles hätte an der Stelle sein können. Denn es sagt nichts darüber aus, ob der Fahrer jemand anderen bemerkt hätte. Menschliche Wahrnehmung ist ja durchaus eine komplizierte Angelegenheit.

    Im vorliegenden Fall hält sich mein Mitleid mit der Radfahrerin doch sehr in Grenzen. Wenn man der Presse glauben darf, war sie als illegale Geisterradlerin unterwegs. Das ist für mich die Kategorie "selbst schuld". Denn sie fuhr an einer Stelle, an der sie nichts zu suchen hat. Das ist ein vorsätzlicher Verstoß. Oder (für mich genauso schlimm): sie hat sich nicht mit den Verkehrsregeln beschäftigt. Dem gegenüber steht eine Fahrlässigkeit des LKW-Fahrers.

    Der vorherige Absatz steht unter dem Vorbehalt, dass der geschilderte Sachverhalt im Artikel korrekt und vollständig ist.

    Die Mütterrente ist m.E. sicher keine "Belohnung". Schon gar kein Ansporn, Kinder zu kriegen.

    Die Politik wünscht sich (zurecht) in Deutschland mehr Kinder. Kinder zu bekommen gilt also als "soziales Wohlverhalten". Also werden verschiedene Anreize gesetzt, mehr Kinder zu bekommen. Die Verbesserung der finanziellen Situation von Müttern gehört diesem Gesamtpaket von Anreizen.

    So wird "soziales Wohlverhalten" belohnt.

    Du hast oben geschrieben, dass in Deutschland noch nie die belohnt wurden, die sich ohnehin so verhalten.

    Bei der Mütterrente ist aber genau das passiert: deren Situation wurde rückwirkend auch für die verbessert, deren Kinder längst erwachsen sind.

    Wir dürfen nicht noch mehr werden, sondern weniger. Und zwar schleunigst.

    Meines Wissens nach ist das Bevölkerungswachstum quasi gestoppt. Denn die Zahl der Kinder steigt bereits seit einigen Jahren nicht mehr.

    Das aktuelle Wachstum kommt nur noch daher, dass die älteren Jahrgänge noch mehr werden. Aber dieser Effekt ist endlich.

    Manchmal staune ich ja, wie viel Zeit in der Erziehung dafür draufgeht, unsere Kinder vor den Gefahren des Kraftverkehrs zu schützen.

    Geht mir nicht anders. Die ersten Jahre waren wir die meiste draußen-Zeit damit beschäftigt, den Kindern das richtige Verhalten beizubringen.

    Zitat

    aber ich habe manchmal den Eindruck, die einzig relevante Gefahrenquelle wäre tatsächlich der Kraftverkehr.

    So ist es faktisch auch.

    Wir haben praktisch alle natürlichen Gefahren vor der Haustür beseitigt. Dank Kraftverkehr benötigen Kinder aber eine mehrjährige durchaus intensive Schulung, bevor sie alleine vor die Haustür dürfen.