Die Wendungen der Fahrradpiktogrammdiskussion hier haben zumindest einen gewissen Unterhaltungswert
Bezüglich "Klima und Planet"-Diskussion vs. "mwd"-Diskussion: Das Bemühen um einen zivilisierten Umgang mit uns und der Welt hat verschiedene Aspekte. Der Schutz von Minderheiten ist enorm wichtig für eine aufgeklärte und gerechte Gesellschaft. Ebendiese aufgeklärte und gerechte Gesellschaft kann und wird für die Erhaltung der Lebensgrundlagen kämpfen. Da sehe ich keinen Widerspruch. Es ist nicht so, dass hier Kräfte gebunden werden, die man anderswo dringender bräuchte.
Um den Bogen zum Radverkehr zu spannen: Verwendet man das Fahrrad als Verkehrsmittel und nicht als "Spielzeug für Fußgänger", wird man regelmäßig erheblich diskriminiert (Anhupen bei Fahrbahnbenutzung, Schuldzuweisungen/Victim Blaming in der Öffentlichkeit, absichtliches Dicht-Überholen, massive Lebensgefährdung durch gedankenlos geplante Infrastruktur usw.).
Nun ist das für die meisten freiwillig und man könnte sich ja auch ÖPNV oder MIV nutzen. Ich tue mir das freiwillig an, weil ich Radfahren toll finde und für mich der Nutzen weit stärker zählt als diese Lästigkeiten. Wenn man aber "divers" wäre, oder dunkelhäutig, oder homosexuell, dann könnte man das gar nicht ändern und leidet unter den alltäglichen Diskriminierungen. Wenn da ein Extra-Klo hilft, dann ist es ein kleiner Preis um das zu beheben.
Wenn ich mich also mit einem Falschparker auf dem Radweg anlege, tue ich das erstens, weil ich selber gerne freien Weg hätte. Zweitens, um die Gefährdung für andere, schwache Verkehrsteilnehmer zu beenden, z.B. Kinder die Verkehrssituationen noch nicht so gut einschätzen können. Drittens setze ich damit auch ein Signal gegen Diskriminierung von Schwächeren im Allgemeinen.
Das könnte die "moralische Überlegenheit" sein, von der manche gerne sprechen - damit wäre ich einverstanden.