Titelseite der Süddeutschen Zeitung dieses Wochenende - Im "Wissen"-Teil gabs dazu eine ganze Doppelseite.
Den Artikel gibts auch Online:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/verkehr…14?reduced=true
hinter der Paywall. (Die SZ bewirbt das nicht, aber wenn man nach "Süddeutsche Tagespass" googelt, kommt man auf folgende Seite https://produkte.sueddeutsche.de/tagespass-und-komplett/ und kann für 1,99 24h lang auf das Online-Angebot zugreifen.)
Die verschiedenen Planungsvarianten für städtische Kreuzungen werden grafisch vorgestellt;
es kommt Stephanie Krone vom ADFC ausführlich zu Wort, die das sogenannte Holländische Design mit den versetzten Radwegen und den Schutzinseln so bewertet: "Bei kleineren Kreuzungen mit wenig Verkehr braucht es so eine Kreuzung vielleicht nicht. Aber bei hohem Tempo und viel Auto- und Radverkehr ist das der Goldstandard."
Dann führt Siegfried Brockmann von der Unfallforschung der Versicherer die (hier im Forum bekannten) Kritikpunkte an: z.B. dass Abbiege-Assistenten bei versetzten Radwegen nicht richtig funktionieren.
Lt. Brockmann gibt es nur eine Maßnahme, die geradeaus fahrende Radfahrer vor abbiegendem Motorverkehr wirksam schützt: Getrennte Grünphasen.
Auf einen Aspekt geht Brockmann besonders ein: Die ganzen Maßnahmen, die auf bessere Sichtkontakte abstellen, funktionieren nur bei stehendem Verkehr: Wenn sich also die Verkehrsteilnehmer an einer roten Ampel aufstellen, die Ampel grün wird und alle losfahren. Das dynamische Geschehen wenn die Ampel schon länger grün ist und man sich ihr nähert, bleibt unberücksichtigt.
Der Artikel schließt mit der Aussage "Es geht bei dem Streit um die beinahe philosophische Frage, was Sicherheit überhaupt ist.". Also um den Konflikt zwischen "gefühlter" und "messbarer" Sicherheit. Und mit einem Verweis auf das zuständige Bundesministerium, von dem in absehbarer Zeit nichts zu erwarten ist - "ein entsprechendes Forschungsprojekt sei bereits in Vorbereitung"
Soweit der Bericht.