Beiträge von bt2rad

    "Schutzstreifen verleiten (wie auch Radfahrstreifen) dazu, wartende
    Fahrzeuge rechts zu überholen, gerade auch dort, wo dies gefährlich
    werden kann, vor Ampeln und neben Transportern und Lkw. Zahlreiche
    schwere Unfälle mit abbiegenden Fahrzeugen sind die Folge."

    So heißt es in dem von dir verlinkten Text. Und dem mag ich so nicht zustimmen. Das fängt schon damit an, dass das Vorbeifahren an wartenden Fahrzeugen nicht als Überholen bezeichnet werden kann.

    Ja, gut. Wenn du schon damit anfängst, ob man das nun vorbeifahren oder überholen nennt. Sicher hast du Recht, dass es juristisch korrekt "vorbeifahren" ist und kein überholen.

    Zitat von Ullie

    Und je nach Fahrbahn-Querschnitt ist es so, dass eine Fahrbahn, die es erlaubt einen möglichst breiten Schutzstreifen zu markieren (1,5 m + 0,5 m Abstand zum Fahrbahnrand, https://radinfrastruktur.files.wordpress.com/2015/05/unbenanot.jpg ) so breit ist, dass sich dort zweispuriger Autoverkehr ereignet, wenn nicht ein Schutzstreifen, einen Teil der Fahrbahn zur Nutzung durch den Radverkehr verdeutlicht, so dass es möglich ist, mit dem Fahrrad an wartenden Autos rechts vorbei zu fahren.

    Man könnte natürlich auch die Gesamtfahrbahn so schmal machen, das der Autoverkehr nicht damit anfängt, zweipurig je Richtung zu fahren oder sich zweispurig vor Kreuzungen aufzustellen. Dann müsste ich als Radfahrer mich zwischen zwei Autos einordnen, eine Stoßstange vor mir, eine andere hinter mir. Das halte ich nicht für wünschenswert und es macht das Radfahren nicht attraktiv. Es sei denn, der Autoverkehr würde so stark reduziert, dass er nur noch für ganz wenige Ausnahmen zugelassen ist. Privater Autoverkehr ist dann nicht mehr drin. Aber darauf möchte ich nicht eingeklemmt zwischen Stoßstangen an jeder Kreuzung drauf warten, dann lieber Radfahrstreifen oder Schutzstreifen!

    Noch schöner wäre natürlich ein geschützter Radfahrstreifen oder ein Hochbordradweg (allerdings nicht verdeckt durch einen Parkstreifen!).

    Aber einfach so die Radfahrer zum Warten zwischen Stoßstangen verdammen, wenn's mal wieder eng wird, weil "Hinz und Kunz" meinen, ohne Auto ginge es nicht, ist keine Alternative. Dann lieder Schutzstreifen und Radfahrstreifen!

    Du fühlst dich wirklich wohler, wenn du nicht zwischen den Autos stehst, sondern neben einem Auto oder Bus oder LKW oder Transporter? Wenn Grün wird, fährst du dann zeitgleich mit Auto, Bus, LKW, Transporter los. Als Radfahrer macht man beim Anfahren auch gerne mal stärkere Pendelbewegungen. Die achten nicht auf dich, weil du ja eben nicht vor ihnen "im Weg" bist, sondern schön separiert neben ihnen.
    Mich würde das schon mal interessieren, warum viele so denken.
    Leider hast du kein Argument gebracht, warum das für dich nicht wünschenswert wäre, sich ganz normal als Fahrzeugführer zwischen andere Fahrzeuge zu positionieren. Vielleicht kannst du das mal nachreichen.
    Stattdessen schreibst du einen Allgemeinplatz mit "macht das Radfahren nicht attraktiv". Was soll das bedeuten?

    Übrigens muss ein Radfahrer auch nicht warten. Du kannst auch ohne irgendwelche Radinfrastruktur an Fahrzeugen vorbeifahren. Ich empfehle aber links und nicht rechts vorbeizufahren.
    Warum? Weil man im Straßenverkehr links überholt und damit die Autofahrer auch eher damit rechnen, als rechts daran vorbeizufahren. Ebenso kann man sich dann schön links versetzt zwischen zwei Autos aufstellen (Ich stelle mich entweder ganz vorne auf, wenn ich die Ampel dann noch im Blick habe, oder hinter dem ersten Fahrzeug). Der Autofahrer hinter dir, hat dich auf der linken Seite besser im Blick als auf der rechten Seite, weil sich auf der linken Seite der Fahrersitz befindet und der Fahrer durch die Erfahrung im Straßenverkehr eher auf links achtet. Da kommen die schnellen Fahrzeuge. Da kommt der Gegenverkehr auf den er achten muss. Rechts befindet sich meistens der Gehweg und/oder Radweg. Also die Weichziele, die einem Autofahrer nicht gefährlich werden können.

    Ist das die Schallershofer Straße auf dem Foto und in deinem Video? In dem von dir verlinkten Dokument heißt es unter 2. unter anderem: "das Vorhaben der Markierung eines einseitigen Schutzstreifens in der Schallershofer Straße"

    Leider kann man auf deinem Bild noch nicht eindeutig sehen, ob das ein Radfahrstreifen oder ein Schutzstreifen werden soll. Aber du hältst uns ja sicher auf dem Laufenden? Ich tippe auf Schutzstreifen, weil da Markierungen zu sehen sind, die wohl mal eine Strichlinie werden soll.

    Hier ein Bild von einem geschützten Radfahrstreifen in Marburg, Pilgrimstein. Der wird geschützt mit Kunststoffkellen, die auf dem Streifen aufgesteckt sind und beim Überfahren umklappen und sich dann wieder aufrichten. Das macht ein deutliches Geräusch und Gerüttel.

    Die Straße Pilgrimstein ist Einbahnstraße. In Einbahnstraßenrichtung (Tempo 30) wird der Radverkehr zusammen mit dem Autoverkehr geführt. Entgegengesetzt der Einbahnstraße gibt es den fotografierten geschützten Radfahrstreifen.

    Ich sehe da eine zusätzlich eingebaute Sturzgefahr für Radfahrer.

    Aber immerhin wird der Radstreifen geschützt. Vor was und wie auch immer...

    .Was haltet Ihr nun davon?

    Nun, zu Schutzstreifen an sich hat Herr Sluka schon einiges geschrieben. Daher brauche ich das nicht mit meinen eigenen Worten beschreiben, was ich davon halte, weil ich es eh nicht besser sagen könnte:

    http://bernd.sluka.de/Radfahren/Schutzstreifen.html

    Mich stören Schutzstreifen noch viel mehr als Hochbordradwege. Die Hochborddinger kann ich wenigstens noch halbwegs ungeniert ignorieren und auf der Fahrbahn fahren. Fahre ich links neben einem Schutzstreifen, finden viele andere Verkehrsteilnehmer das nicht mehr ganz so toll. Ich fahre fast täglich eine Straße, wo es einen ca. 100 Meter langen Nicht-Schutzstreifen (es fehlen die Fahrradpiktogramme) gibt. Ach ja, Radfahrstreifen (auch tägliche Erfahrung) (bei mir wieder Nicht-Radfahrstreifen, weil das VZ 237 fehlt :whistling:) verhalten sich bei Nichtbefahren wie Schutzstreifen.

    Nein, genausowenig wie ich mich für 60 außerorts aussprechen würde. :evil: Ich halte 50 km/h (auf Hauptverkehrsstraßen) für in Ordnung. Und nicht nur deshalb, weil ich selber 15 Jahre lang Auto gefahren bin und es vielleicht irgendwann mal wieder müsste... Gegen eine Ausweitung von 30er-Zonen in Wohngebieten habe ich natürlich keine Einwände.

    Vielleicht könnte man die StVO ja auch noch so optimieren, dass nicht nur die zHg nur für Kfz gilt, sondern auch die angeordneten Geschwindigkeitsbegrenzungen...? :saint:

    Dazu braucht es eine Definition, was überhaupt eine Hauptverkehrsstraße ist.

    Da wird es wohl unterschiedliche Meinungen geben. :)

    Nichtsdestotrotz halte ich als Regelgeschwindigkeit 30 für sinnvoll. Schon allein deshalb, weil dann die Behörden Tempo 50 begründen müssten und nicht mehr umgekehrt.

    Darüber hinaus - ich weiß, das ist vor allem für viele "Auch-Radfahrer" undenkbar: Aber man kann auch mit dem Rad schneller als 30 km/h fahren. :evil: Und ist dann auch von teils unsinnigen Geschwindigkeitsbegrenzungen betroffen.

    Ist doch egal.

    1. Es wird eh kaum kontrolliert.

    2. In Deutschland wird erst bei 10 km/h über dem Tempolimit geblitzt + 3 km/h Fehlertoleranz. Also könntest du unbeheligt mit 43 km/h in Tempo 30 Bereichen mit dem Rad fahren.

    Auch wenn kaum geblitzt oder kontrolliert wird, sollte trotzdem Tempo 30 innerorts angeordnert werden. Dadurch sinken die gefahrenen Geschwindigkeiten der Kraftfahrzeugführer. Bei Tempo 50 fahren viele schneller, etabliert scheint da Tempo 60 zu sein. Wenn Tempo 30 angeordnet ist, fahren viele so um die 40 km/h. Aber jedenfalls nicht schneller als 50 km/h. Somit gibt es hier schon mal eine Temporeduktion.

    Nicht vernachlässigen sollte man die Langzeitwirkung. Wenn innerorts, bis auf wenige Außnahmen, Tempo 30 gilt, wird das irgendwann als normale Geschwindigkeit angesehen. Heutzutage ist es ja noch so, dass es als "viel zu langsam" angesehen wird. Es tritt also ein Gewöhnungseffekt ein.

    Zudem solltest du dich für eine Regelgeschwindigkeit von 30 km/h innerorts einsetzen. Denn dadurch müssen keine Tempo 30 Schilder aufgestellt werden. Dadurch gelten für dich als Radfahrer die 30 km/h nicht mehr, weil kein Schild aufgestellt wurde. So wie halt jetzt mit den 50 innerorts.

    Fahrbahn und Seitenraum als normal angesehen wird. Diese ganzen Unfälle wären vermeidbar, würden Radfahrer einfach mal strikt in einem Bereich davon geführt werden.

    Da ergibt sich noch die Frage in welchem davon.

    StVZO §63 Abs. 1

    "Ein Fahrrad ist ein Fahrzeug mit mindestens zwei Rädern, das ausschließlich durch die Muskelkraft auf ihm befindlicher Personen mit Hilfe von Pedalen oder Handkurbeln angetrieben wird."

    StVO §2 Abs. 1

    "Fahrzeuge müssen die Fahrbahnen benutzen, von zwei Fahrbahnen die rechte. Seitenstreifen sind nicht Bestandteil der Fahrbahn."

    Das war jetzt einfach.


    Richtig gut wäre ein eigener und sicherer Seitenraum ohne Benachteiligung des Radverkehrs.

    Falsch. Das wäre und ist richtig schlecht. (straßenbegleitend)


    Leider gibt es so etwas fast nicht.

    Ja, weil es unmöglich ist, straßenbegleitend. Und selbst bei eigenständigen Wegen werden bei den Zu-, Abfahrten und Unterbrechungen durch "richtige" Straßen immer die Radwege nachrangig sein. Ebenso gibt es dort Schikanen, die es auf Fahrbahnen nie geben würde. (Drängelgitter, usw.)

    Wie soll denn eurer Meinung nach so ein Umbau aussehen? Die Maße (zumindest aus der Planung) entsprechen den ERA. Mehr kann man von Planern ja nicht erwarten, als sich an dieses Regelwerk zu halten.

    Die ERA verbietet den Planern nicht das Regelmaß von Schutzstreifen zu überschreiten. Man darf die auch breiter als 1,5 Meter ausführen.
    Wieso nicht einfach garnichts markieren und man lässt die Radfahrer ganz normal auf der Fahrbahn fahren? Ich habe noch keine Straße mit Schutzstreifen gesehen oder befahren, die ohne Schutzstreifen schlechter für Radfahrer zu befahren gewesen wäre.

    Seitenstreifen, manchmal noch in schön rot, mit aufgemalten Fahrradpiktogrammen aber ohne VZ 237 gibt es nicht nur in Hamburg. Hier in Bayreuth auch.

    Fahre mal als Radfahrer auf der Fahrbahn und nicht auf diesem "Rad-Seitenstreifen". Da kann man was erleben. Das ist es was mich daran stört.
    Den Behörden werde ich sowas sicherlich nicht melden, sonst montieren die noch ganz schnell ein VZ 237 hin und ich bin verpflichtet diese Dinger zu befahren.

    Mir scheint, es ist sogar noch etwas schlimmer: unser Kind muss auch zu Schulausflügen einen Helm tragen (sogar auf dem Kopf, ich hatte das im Scherze mal angesprochen).

    Sowas verstehe ich nicht.
    Ich habe einen sehr aktiven zweijährigen Sohn. Seit er 1 1/2 Jahre ist, fährt er Laufrad. Er ist unzählige Male damit hingefallen. Einmal davon auf den Kopf. Einige Male war es knapp zwischen Boden und Kopf. Mit Helm wäre der Helm sicher öfter auf den Boden aufgekommen.
    Er stößt sich mindestens wöchtenlich irgendwo den Kopf an und hat dann einen schönen blauen Fleck. Er ist unzählige Male von der Couch mit dem Kopf auf den Boden gefallen oder gegen den Tisch geknallt. Davon waren einige Stürze dabei, wo ich dachte, das sah jetzt aber wirklich übel aus. Wenn er in der Wohnung rumrennt und stolpert stößt er sich ab und zu den Kopf an. Wenn er in seinem Bett rumklettert stößt er mit dem Kopf an, weil er stürzt, usw...
    Ich denke mein Sohn wird da keine besondere Ausnahme sein.
    Was ich damit aufzeigen will ist eigentlich, dass es um einiges angebrachter wäre einen Helm beim spielen in der Wohnung aufzusetzen. Da kann und wird viel mehr passieren. Aber auf so eine Idee kommt niemand.
    Stattdessen scheint das Rad fahren total gefährlich zu sein. Wenn ich dann schon Kinder auf dem Dreirad mit Helm sehe, dann weiß ich auch nicht mehr was da in manchen Köpfen so vor geht. Dabei sehen diese Eltern doch eigentlich selbst, wo sich ihr Kind den Kopf anstößt und wo nicht. Die haben das direkt vor ihrer Nase sitzen und merken rein gar nichts.

    Da ich selbst im Kindergarten arbeite, kann ich das nur bestätigen.20 Kindern den Helm richtig einstellen, ne Danke. Da haben wir überhaupt nicht die Zeit für. Wahrscheinlich würde sich die Hälfte der Eltern am nächsten Tag auch noch beschweren, weil der Helm ja viel zu eng eingestellt ist. Mal ganz abgesehen von den weinenden Kindern, denen der Helm dann auch viel zu eng ist, weil sie das überhaupt nicht gewohnt sind.
    Den Helm weglassen ist auch keine Alternative. Ich will mir garnicht vorstellen, was dann los wäre.....
    Deckel drauf und gut ist.

    Und darf ein Kind, das überhaupt keinen Helm hat oder vergessen hat dann trotzdem teilnehmen?

    Sind Radler Menschen einer schlechteren Unterart der Menschheit, nur weil sie sich mit eigener Kraft an der Geschäftsmacherei dieser Welt vorbei voran radeln? Seit wann? Sind wir in diesem Land wieder so weit? Warum müssen sie für die Rechtsabbieger verzichten? Wie erklärt man das vern ünftig?)

    Jeder weiß doch, dass Radverkehr nur Freizeitverkehr ist. Da kommt es nicht darauf an, schnell und sicher von A nach B zu kommen. Umwege werden von Radfahrern gerne angenommen, damit man seine Ausdauer und Kraft weiter steigern kann. Genau deshalb werden auch Radwege außerorts oft mit erheblich mehr Auf und Ab (viel mehr Höhenmeter = gut für die Fitness) als die danebenliegende Fahrbahn gebaut. Die Radfahrer danken es den Planern damit, dass die Radwege von über 95 Prozent der Radfahrer befahren werden. Ebenso finden es fast alle Radfahrer gut, dass sie auf den Radwegen außerorts bei Kreuzungen und Einmündungen (auch Wirtschaftswege, Parkplätze,..) fast nie Vorfahrt haben, im Gegensatz zur danebenliegenden Fahrbahn. Durch das häufige abbremsen und wieder beschleunigen wird die Fitness nochmal sprunghaft gesteigert.
    Außerdem bringt nur Autoverkehr die Wirtschaft voran. Um so mehr, um so besser. Du als Radfahrer bist ein Konsumverweigerer. Daher muss solchen Leuten ein Riegel vorgeschoben werden.


    Im Gegensatz zu normalen T30-Zonen:
    keine Gefährdung oder Behinderung des Radverkehrs-> Radverkehr hat immer Vorrang. Im Beispiel der Schlange von 10 PKW, die eine Engstelle passieren, müssen alle PKW, die noch nicht in der Engstelle sind, warten, bis die Radler durchgefahren sind. Die PKW, die bereits in der Engstelle sind, müssen allerdings nicht zurücksetzen, sondern setzen ihre Durchfahrt fort.


    Was du da alles an Rechten für Radfahrer rausliest...
    Das sehe ich überhaupt nicht so.
    Keine Gefährdung oder Behinderung hat doch nichts damit zu tun, dass auf einmal der Radverkehr immer Vorrang hat. Wie kommst du darauf?

    Zitat

    Nebeneinanderfahren erlaubt-> selbst wenn hinter mehreren gemütlich fahrenden Radlern ein PKW schnell aufschließt, muss man ihm keinen Platz machen, damit er vorbeikommt. Er muss hinterherzuckeln, ist nur geduldeter Gast.


    Nebeneinanderfahren ist auch sonst erlaubt, solange niemand behindert wird. Das ist bei einer Fahrradstraße genau so. Aus 3. ergibt sich doch nicht, dass ich auf einmal zu zweit nebeneinander mit z. B. 10 km/h fahren darf, selbst wenn ein Autofahrer dann nicht mehr überholen könnte.

    Zitat

    PKW im Gegenverkehr von Fahrradpulks müssen dem Pulk ausweichen, soweit wie möglich, nicht der Pulk den PKW.


    Das verstehe ich nicht. PKW im Gegenverkehr und dann kommt ein Fahrradpulk. Und wenn der Fahrradpulk so breit ist, dass dieser Pulk und der Autofahrer keinen Platz haben sich zu begegnen, dann muss sich der Autofahrer in Luft auflösen oder wie ist das gemeint?


    Ja. Wir reden hier über eine Fahrradstraße und nicht über eine ganz "normale" Tempo 30 Zone oder Anliegerstraße. Wenn Dir zwei nebeneinander fahrende Radfahrer entgegenkommen, musst Du sie natürlich durchlassen.

    Quelle für diese Behauptung bitte.

    Das lustige an einer Fahrradstraße ist ja, sobald sie für KFZ Verkehr freigegeben ist, unterscheidet sie sich überhaupt nicht von einer Temp 30 Zone.


    Nicht nur. Du könntest auch gegen die Benutzungspflicht Widerspruch einlegen und bei dessen Ablehnung dagegen Klagen. Welche Hauptstraße ist es denn?


    In Bayern gibt es das Widerspruchsverfahren nicht mehr. Ich müsste einen Antrag auf Neubescheidung stellen. Und danach dann gegebenenfalls vor Gericht.
    Da ich noch nie dieses Verfahren angegangen bin, wäre ich lieber erst mal gegen Benutzungspflichten vorgegangen, die eine bessere Chance auf Aufhebung haben. Zum üben sozusagen.
    Es handelt sich um die Albrecht-Dürer-Straße:
    Vierspurig, Verkehrszahlen aus 2004: 21.900 KFZ/Tag. Heutzutage eher mehr.
    Im Winter, wenn die Radwege voller Schnee sind, fahre ich dort auf der Fahrbahn. Das wird von den KFZ-Fahrern auch weitgehend aktzeptiert.
    "Leider" werden seit 2 Jahren auch die Radwege (zumindest die Hauptradwege) früh (ab 6 Uhr) und ordentlich von der Stadt geräumt :)

    Ich muss sagen bis vor ca. 10 Tagen hatte ich den Eindruck, dass das Verkehrsklima tatsächlich immer besser wurde bei uns. Über den Sommer und Herbst über hatte ich weniger Konflikte als vorher, zumindest gefühlt.
    Aber seit letzter Woche geht es echt wieder übel los.
    Vorallem in den Tempo 30 Zonen wird mir gehäuft (ca. 50 Prozent) der Vorrang verwährt bzw. ist es den Autofahrern egal. Da wird um die parkenden Autos herumgefahren und ohne die Geschwindigkeit zu drosseln voll auf mich draufgehalten oder mit wenigen Zentimetern Abstand vorbeigefahren. So viele Ausenspiegel, wie die letzten 10 Tage, hätte ich die letzten 2 Jahre nicht berühren können. Echt unglaublich was da seit letzter Woche abgeht. Dagegen bleibe ich immer hinter dem Hindernis, wenn es auf meiner Seite ist und lasse die Autofahrer durchfahren. Ich bekomme dafür noch Sprüche zu hören, ob ich mich den überfahren lassen möchte...

    Ich finde es eh schon seit längerem unangenehm in Tempo 30 Zonen zu fahren. Auch wegen meinem beschriebenen Problem. Hinzu kommt das ständige ausbremsen bei Rechts-vor-Links.
    Da ist es auf Hauptverkehrsstraßen weit stressfreier zu fahren, eigentlich.
    Ich würde ja gerne meinen Arbeitsweg auf einer Hauptstraße fahren, aber da muss ich den benutzungspflichten Radweg benutzen, der außerdem noch in mieserablen Zustand ist. Ziemliche Buckelpiste mit wechselnden Straßenbelag.
    Ich habe also die Wahl zwischen Pest und Cholera.
    Ich bin total genervt. Zum Glück muss ich erst wieder kurz vor Weihnachten meinen Arbeitsweg fahren.