Beiträge von Malte

    Das Video vom Radfahren am Theodor-Heuss-Ring wird momentan häufig in den gesellschaftlichen Netzwerken geteiltso dass sich die Leute schon beschweren, diesen Unfug nicht mehr sehen zu wollen.

    Dann mischte sich das Twitter-Konto der Stadt Kiel in die Debatte ein und vertrat dort meine Auffassung, dass an dieser, Pardon, stinkenden Schnellstraße ohnehin nicht besonders viele Radfahrer unterwegs wären. Wie gesagt: Ich sehe in Kiel dringendere Baustellen, die unserer Aufmerksamkeit bedürfen, als dass wir uns in der Kieler Fahrradblase komplett auf den Theodor-Heuss-Ring fixieren, weil er so absurd und deshalb bundesweit bekannt ist, aber im Endeffekt unser aller Einsatz quasi keine nennenswerten Auswirkungen auf die Gesamtsituation hat.

    Die Staubsauger auf dem Radweg müssten aber nunmal sein, weil dort viel Kraftverkehr entlangführe. Aber: Man baue ja auch den ÖPNV aus, beispielsweise mit elektrischen Fähren. Nun liegen mir natürlich nicht alle Unterlagen vor, aber was sollen denn elektrische Fähren in diesem Zusammenhang bringen? Die Menschen, die mit dem Auto den Theodor-Heuss-Ring nutzen, fahren doch nicht mit dem Auto zum Ostufer, wo es nicht einmal genügend Parkplätze gibt, um dann mit einer elektrischen Fähre aufs Westufer zu übersetzen, um dann… mit dem Leihrad oder mit dem Bus weiter zur Arbeit zu fahren? Irgendwie passt das für mich vorne und hinten nicht, abgesehen davon dass hier nur eine konventionelle Fähre gegen eine elektrische Fähre ausgetauscht wird.

    Dann kommt man aber plötzlich mit dieser Aussage um die Ecke:

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    Ich sehe eigentlich in der Straßenverkehrs-Ordnung keinen Ansatz dafür, mit dem Rad auf einen nicht für den Radverkehr freigegebenen Gehweg zu fahren, beziehungsweise auszuweichen. Und es spielt nach meiner Auffassung auch gar keine Rolle, ob der Grund für mein Ausweichen auf den Gehweg eine ungünstige Radverkehrsführung ist, etwa die berühmten 90-Grad-Winkel aus Hamburg-Wilhelmsburg, oder Falschparker oder Fußgänger oder eben Luftreiniger: Ich habe mit dem Rad nichts auf dem Gehweg verloren.

    Habe ich etwas übersehen? Wird hier lediglich nach § 1 StVO als Fallback-Paragraphen gegriffen oder gibt es irgendwo Rechtsprechung zu dem Thema, die mir erlaubt, bei behördlich angeordneter Blockade des Radweges einfach auf dem Gehweg nebenan zu fahren?

    Ich verstehe allerdings auch nicht, warum man sich so sehr dagegen wehrt, hier einfach [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] oder sogar [Zeichen 254] aufzustellen.

    Warum stinkts dann in unserer High-Density-Siedlung?

    Ich möchte behaupten: Weil die Leute ihren Ofen mitunter nicht richtig betreiben. Wenn ich die Beiträge von Autogenix und MichiHH lese, dann denke ich mir, dass die wohl wissen werden, wie ihr Ofen funktioniert. Schaue ich aber in die einschlägigen Gruppen in den gesellschaftlichen Netzwerken, dann sind da gerade zum Anfang der Heizperiode regelmäßig Leute dabei, die sich wundern, warum ihr Ofen nicht ordentlich brennt und dann feststellen müssen, dass es verschiedene Regler zur Primär-, Sekundär- und Tertiärluft gibt, um die man sich während des Betriebes kümmern muss. Wenn ich solche Beiträge lese, dann denke ich mir schon, das sind wohl diejenigen Öfen, die dann stinken.

    Ich habe mir das jetzt 3x auf Google-Streetview angeschaut: Weder einen Radweg noch eine hinabstürzbare Böschung konnte ich entdecken, lediglich abgesperrtes Privatgelände mit einem für die an- und abziehenden Volksmassen überbreiten Gehweg rechts.

    Ja, die Angabe der Straße ist missverständlich. Die Stelle, an der der in Fahrtrichtung Süden führende Radweg endet, ist an der Silvesterallee. Da fährt man dann entweder auf der Fahrbahn weiter oder biegt auf diesen Zeichen-240-Spaßweg mit Glasscherben und ebenjenen Böschungen ein. Ein paar hundert Meter weiter hinten führt dieser gemeinsame Fuß- und Radweg, sofern man den Weg denn findet, auf einen Gehweg neben einem Parkplatz, bei dem man dann irgendwie auf die Fahrbahn herunterrumpeln darf. Am Ende des Parkplatzes geht es dann wieder über den Parkplatz neben einer in der Regel geschlossenen Schranke zurück zur Schnackenburgallee.

    Obwohl auf der Karte der Weg eigentlich gar nicht so kompliziert aussieht, kann man sich insbesondere im Dunkeln dort ganz gut verfahren, gerade ohne Smartphone mit Karte in der Hand. Das war Anfang 2015 eine Weile mein Arbeitsweg von Eidelstedt bis zur Stresemannstraße und es war dort echt nicht toll.

    Die Kieler Autonachrichten schreiben, dass das Förderprogramm um eine weitere Million auf 3,6 Millionen aufgestockt werden soll: Klimaschutz-Programm bricht Rekorde: Dafür werden Fördergelder beantragt

    Bislang wurden laut KN 540 Anträge auf Lastenräder bewilligt. Allerdings bemängelt die KN ebenfalls in einem Kommentar: Nachhaltig ist das nicht.

    Mit der — Pardon — lächerlichen Fördersumme kann sich ohnehin nur jener ein Lastenrad finanzieren, der ohnehin mit genügend Eigenkapital ein Lastenrad gekauft hätte. Eine Wall-Box zum Laden von Elektrofahrzeugen kann sich sinnvollerweise nur jener fördern lassen, der auch ein entsprechendes Elektroauto hat und selbst Dinge wie eine Regenwasserzisterne bräuchten eigentlich keine eigene Förderung, sondern rentierten sich laut KN von selbst nach einiger Zeit. Und unter den 102 geförderten nichtfossilen Heizungen dürften sich auch einige befinden, die lediglich als so genannter Komfortofen zusätzlich zu der eigentlichen Heizungsanlage angeschafft wurden.

    Vermutlich stimmt es: Man hätte mehr für den Klimaschutz erreicht, wären die 3,6 Millionen nicht in ein Förderungsprogramm geflossen, sondern in echte Klimaschutzmaßnahmen im Land.

    Sylvesterallee Böschung

    Das ist aber auch echt eine blöde Ecke. Der Richtung Süden zeigende Radweg entlang der Schnackenburgallee wird ja durch dieses Geflecht aus Wegen und Brücken geleitet und abgesehen davon, dass zu Nicht-Corona-Zeiten dort überall zerbrochene Glasflaschen vom benachbarten Stadion herumliegen, kann man sich auch als Ortskundiger schnell verfahren oder irgendwo einen vermeintlichen Schleichweg nehmen, der dann plötzlich steil die Böschung herunterführt.

    Persönlich empfinde ich zum Beispiel die Luft bei meinen Eltern, die am Rande eines Wohngebietes aus den 1980er Jahren leben, im Winter als deutlich unangenehmer als in einer Großstadt an einer vielbefahrenen Hauptverkehrsstraße, wo die Luft mit Sicherheit auch sehr ungesund ist. Aber wenn ich nach einem nicht einmal besonders langen Spaziergang wie vor zwei Wochen während dieser Inversionswetterlage rieche, als hätte ich einen ganzen Abend am Lagerfeuer verbracht, dann ist das mutmaßlich nichts, was wir hinsichtlich unserer Gesundheit für die nächsten Jahrzehnte anstreben sollten.

    Ich bin am Wochenende wieder mal mit dem Rad draußen unterwegs gewesen und möchte noch mal bekräftigen, dass ab dem früheren Nachmittag der Geruch vom verbrannten Holz in der Luft liegt. Das tritt nach meinen Beobachtungen primär in Wohngebieten mit Reihen- oder Einfamilienhausbebauung auf, so dass ich messerscharf schließe: Da stecken Menschen in der Gegenwart eines gemütlichen Abends im Wohnzimmer schon mal den Kamin an.

    Nach den Ausführungen von Autogenix wundere ich mich aber schon: Rieche ich jetzt nur den Anteil jener Öfen, die nicht ordentlich betrieben werden oder ist der Anteil jener, die ihren Ofen nicht ordentlich betreiben, relativ groß oder riecht man doch grundsätzlich jeden Holzofen und jede Pelletheizung?

    In St. Michaelisdonn, wo ja auch dieses Foto entstand, roch es dann wieder so extrem, dass ich es als wirklich unangenehm empfand, dort draußen mit dem Rad zu fahren. Es wäre nun übertrieben zu behaupten, ich hätte Atemnot bekommen oder mir wäre schwindelig geworden oder ich hätte schwarze Brocken ins Taschentuch gehustet, nein, aber es roch einfach nach einer undefinierbaren Mischung aus verbranntem Holz und brennenden Mülltonnen. Und das bekräftigt mich wieder in meiner Vermutung, dass in einem Dorf, in dem es meinetwegen 100 Holzöfen gibt, sicherlich fünf Öfen dabei sind, in denen regelmäßig etwas verbrannt wird, was nicht für die Verbrennung im heimischen Ofen geeignet ist.

    Zu Hause bei meinen Eltern, wo im Wohngebiet bekanntlich auch intensiv mit Holz geheizt wird, lag der gleiche Geruch in der Luft. Ich habe dort jetzt einen meiner Feinstaub-Sensoren angebracht und musste feststellen, dass sich die Messwerte doch recht in Grenzen halten und abgesehen von einer Spitze am Sonnabendabend noch im grünen Bereich liegen. Mal gucken, wie sich das über die nächsten Tage entwickelt. (Und ja, die Messwerte sind mit Vorsicht zu genießen, weil weder der Sensor noch die Aufstellung des Sensors noch das Messverfahren in irgendeiner Weise kalibriert ist. Aber es gibt ja immerhin einen groben Anhaltspunkt.)

    Nun ist es ja keinesfalls so, dass ich das Heizen mit Gas oder Öl für die unbedingt bessere Variante halte, die Auswirkung der Verbrennung fossiler Energieträger ist ja hinreichend bekannt und wurde auch hier im Thread noch einmal herausgearbeitet. Trotzdem halte ich es für den falschen Weg, munter Holz im heimischen Ofen zu verbrennen. Neben der Alternative einer Wärmepumpe gäbe es ja auch immer noch Fernwärme, wo dann an einer zentralen Stelle etwas verbrannt wird, um daraus Wärme zu gewinnen. Das würde einerseits eine gewisse Technologieoffenheit ermöglichen, weil sich mehr oder weniger einfach die Wärmequelle austauschen ließe (okay, das klingt wohl wirklich nur auf dem Papier einfach), andererseits verschiebt es aber die Holzverbrennung aus den Wohngebieten heraus in eine Anlage, die erstens nicht im Wohngebiet steht und zweitens mit entsprechenden Filtern ausgerüstet werden kann — und nebenbei verhindert es auch noch, dass durch Fehlbedienung oder Müllverbrennung zu hohe Schadstoffwerte entstehen.

    So genervt ich auch von diesen Staubsaugern bin und so sehr mich eine Demonstration oder andere Aktionen reizen, so bin ich doch der Meinung, dass es in dieser Stadt andere, dringendere Baustellen gibt, an denen sich mit weniger Aufwand mehr erreichen ließe. Ich habe auch den Eindruck, dass es in der Kieler Fahrradcommunity seit Wochen quasi kein anderes Thema als diese Geräte gibt und viel zu viel Aufmerksamkeit zu dieser Straße gebunden wird.

    Irgendwo ist es ja doch nur eine autogerecht ausgebaute Schnellstraße mit einem nach meiner Kenntnis relativ moderaten Radverkehrsanteil.

    Schild aufstellen, Radweg fertig, alle stolz: Radweg an der Saarstraße fertig

    Wenn der 2,5 Millionen Euro teure Umbau in etwa so weitergeht, wie auf dem Bild zu erkennen, gewinnt mal wieder nur der Kraftverkehr, der auf der Fahrbahn freie Fahrt genießt. Radfahrer und Fußgänger können derweil auf dem untermaßigen gemeinsamen Fuß- und Radweg aneinander geraten.

    Und gleich nächste Woche lesen wir dann beim Hitradio, dass sich der Seniorenbeirat ganz zu recht beschwert.

    #UndAlleSoYeah: Ab dem Wochenende ist der Theodor-Heuss-Ring wieder durchgängig befahrbar und die angeblich kilometerlangen Staus gehören der Vergangenheit an. Ganz Kiel atmet auf, denn Kraftfahrer, die diese durchschnittlichen vier bis sieben Kilometer zur Arbeit mit dem Auto gefahren sind, brauchen künftig nicht mehr anderthalb Stunden, sondern nur noch eine halbe.

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    Das Freie-Fahrt-Hurra gilt natürlich nicht für Radfahrer, weswegen es auch von RTL noch mal einen Beitrag zu diesem Thema gibt: Posse: Stadt stellt Abgas-Sauger mitten auf den Radweg

    Die Deutsche Umwelthilfe lässt auch nicht locker, weil sie die Aufstellung der Anlagen auf dem Radweg als rechtswidrig erachtet: Radweg blockiert: Umwelthilfe hält Luftfilter für „Schildbürgerstreich”

    Ich find’s echt nur noch peinlich.

    Und gerade "Dreck verursachen" ist leider häufig im Preis nicht enthalten.

    Eben. Wenn irgendwo Öl oder andere Chemikalien in die Natur gelangen, Flächen versiegelt werden, oder eben Treibhausgase ausgestoßen werden, dann wird das nach meinem Gefühl mitunter mit Schulterzucken hingenommen, beziehungsweise die Folgekosten, die etwa das ausgestoßene CO2 den folgenden Generationen aufbürdet, nicht ausgeglichen.

    Wäre es wirklich besser gewesen, weiter zu leben wie im Mittelalter?

    Zumal ja auch das Mittelalter und vorige Epochen unserem Planeten kräftig zugesetzt haben. Die Lüneburger Heide war mal ein Wald, bis vor etwa fünftausend Jahren zugunsten der Viehhaltung Weideflächen freigeschlagen wurden und während der folgenden Jahrhunderte und -tausende auch der restliche Wald größtenteils verschwand — weil zugunsten der Salzgewinnung Brennholz benötigt wurde.

    Es wächst aber nicht nur der neu gepflanzte Baum, sondern auch alle anderen, die man nicht gefällt hat und alle anderen Bäume (Pflanzen allgemein) binden dabei CO2. In der globalen CO2-Bilanz spielt es also nur eine Rolle, ob die weltweite pflanzliche Biomasse insgesamt zunimmt oder abnimmt.

    Ja, das stimmt natürlich. Und dann sind’s ja nicht nur Bäume, die CO2 umwandeln, sondern auch noch eine ganze Menge anderer Pflanzen.

    Mal angenommen, ein Deutscher hat letztes Jahr 10 Tonnen CO2 aus Erdöl erzeugt. Diese 10 Tonnen verbleiben dauerhaft in der Atmosphäre. Und die 10 Tonnen von nächstem Jahr aus.

    . Wenn ein Baum gefällt wird, um ihn zu verbrennen, wird natürlich CO2 frei. Er wird aber durch einen neuen Baum ersetzt, der über nächsten 100 Jahre genau das freigesetzte CO2 wieder bindet.

    Wenn man hingegen Erdöl verbrennt, verbleibt das CO2 dauerhaft in der Atmosphäre.

    Wobei ja auch das aus fossilen Rohstoffen freigesetzte CO2 irgendwann wieder gebunden werden kann — lediglich in schier unendlich langen Zeiträumen.

    Die Frage ist aber, ob wir mit diesen 60 bis 100 Jahren, die ein Baum zum Wachsen benötigt, mit der Holzverbrennung auf dem richtigen Kurs sind, wenn es unseren Wäldern grundsätzlich schlecht geht, beziehungsweise wir bis 2050 eigentlich klimaneutral sein wollen. Ungeachtet dessen, dass 2050 meines Erachtens deutlich zu spät ist, bin ich mir nicht sicher, ob es zuträglich ist, dann noch CO2 freizusetzen, das quasi ein Jahrhundet noch zirkuliert.

    Ja, nun:

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    Der Hintergrund dazu bei der B.Z.: Mercedes-Fahrer kracht immer wieder in Friedrichshainer Burger-Laden!

    Mein größtest Problem ist: Wie krieg ich die Stromversorgung an den Raspi? Der hängt ja wohl mit in dem Regenrohr? Oder steht der irgendwo im Inneren und es geht nur eine Datenleitung an den Sensor im Regenrohr? Wie hast du das gemanagt?

    Das sieht dann bei uns übrigens so aus:

    Die Fenster könnten übrigens tatsächlich mal wieder gestrichen werden. Angeblich sind die in diesem Jahr 50 Jahre alt geworden — die vorigen Fenster wurden wohl 1970 bei der Explosion eines Getreidesilos am Nord-Ostsee-Kanal beschädigt.

    Wie kommst du denn auf diese Zahl? Dann hättest du nach 80 Jahren 80 Bäume durch 6.400 Bäume ersetzt?

    Ich nehme an, das ist rückwärts aus dem Versuch gerechnet, zeitnah eine Klimaneutralität für den verbrannten Baum herzustellen: Ich verbrenne einen Baum, der 80 Jahre lang gewachsen ist, also das gebundene CO2 aus 80 Jahren enthält, und pflanze dann eben 80 Bäume, die theoretisch binnen eines Jahres dieses CO2 wieder synthetisieren. Das wird natürlich mit den unterschiedlichen Wachstumsphasen nicht so ganz hinhauen.

    CO2, das durch die Verfeuerung von Erdöl in die Atmosphäre kommt, verbleibt dort dauerhaft. Zumindest nach menschlichen Maßstäben.


    Wenn bei der Verfeuerung von Holz die Waldfläche konstant gehalten wird, wird das entstandene CO2 hingegen über die nächsten 80 Jahre wieder gebunden.

    Ich glaube, wir meinen beide eigentlich eine andere Formulierung:

    Das CO2, das bei der Verbrennung fossiler Energiequellen freigesetzt wird, wurde bereits vor Millionen von Jahren gebunden und spielte darum keine Rolle, die Erde im Sinne des Treibhauseffektes so zu formen, wie wir sie als Menschheit schlussendlich vorgefunden haben. Im Gegensatz dazu bewegen sich Bäume in einem natürlichen Kreislauf…

    Zumindest so lange die Waldfläche konstant bleibt.

    … wobei die Bilanz dieses Kreislaufes nach meiner Kenntnis negativ ist: Es verbleibt, wenn es denn gut läuft, im natürlichen Kreislauf immer etwas mehr CO2 in unterschiedlichen Ausprägungen im Boden als bei der Verrottung wieder freigesetzt wird. Das heißt, genaugenommen muss die Waldfläche wachsen, also nicht jeder Baum nach 80 Jahren in den Ofen wandern, damit einige Bäume auf natürlichem Wege absterben, verrotten und von Mikroorganismen abgebaut werden, wobei ein kleiner Teil des Kohlenstoffes nicht wieder freigesetzt wird, so dass die Gesamtbilanz wieder stimmt.

    Im Endeffekt ist es aber natürlich so, dass auch Heizöl und Gas nicht die reine Geilheit sind. Für diese Energieträger werden Kriege geführt, Strände kilometerlang verdreckt, Rohrleitungen durch ökologisch wertvolle Gebiete geführt und so weiter und so fort.