Beiträge von Malte

    Wegen (politisch zumeist gewollten, mindestens aber sehenden Auges herbeigeführten) Kapazitätsengpässen eines der wichtigsten politischen Grundrechte massiv einschränken?

    Sehe ich auch so. Aber ich habe langsam die Nase voll davon, mich von aufgebrachten Verkehrsteilnehmern bei einer angemeldeten Demonstration gefährden zu lassen, sei es bei Sternfahrten, sei es bei Fahrraddemonstrationen, sei es bei „normalen Demonstrationen“. Zu dem Grundrecht der Versammlungsfreiheit zählt meines Erachtens auch, ohne körperliche Verletzungen fürchten zu müssen an einer Demonstration teilnehmen zu können. Das sehe ich immer weniger gewährleistet.

    Man könnte natürlich auch ein paar zusätzliche Beamte abstellen und knallhart gegen Leute vorgehen, die mit dem Auto durch eine angemeldete Demonstration fahren wollen, aber darauf braucht man wohl nicht zu hoffen.

    Das fällt mir auch bei jeder Sternfahrt wieder auf — Anfang Mai in Düsseldorf sperrte die Polizei nach einem mir unbekannten Prinzip einige Kreuzungen ab, andere nicht. Da stand dann entweder niemand, so dass die Kraftfahrer Anstalten machten, durch das Teilnehmerfeld zu fahren, oder es fand sich noch jemand, der das Corken übernahm:

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    Aber sowas hier geht einfach nicht:

    [image='617','small'][/image]

    Das ist das Ende einer Autobahn und das Teilnehmerfeld wird gesichert von irgendeinem Radfahrer. Wenn der keine Lust mehr hat und weiterfährt, geht’s rund. Wenn der vorderste Kraftfahrer keine Lust mehr hat und weiterfährt, geht’s rund. Wenn ein weiter hinten wartender Kraftfahrer keine Lust auf Stau hat und rechts vorbeifährt, geht’s rund. Dann müssen wir Teilnehmer uns irgendwie mit unseren Rädern vor die Stoßstange werfen. Darauf habe ich absolut keine Lust mehr, darum will ich auch eigentlich in Hamburg nicht mehr bei der Sternfahrt mitmachen. Es stinkt mir einfach. Und wenn dann was passiert, ist mein Fahrrad mal wieder hinüber und ich darf mir im besten Fall noch anhören, dass ich den Kraftfahrer genötigt hätte.

    Ah, schöner Zufallstreffer:

    [image='1078','small'][/image]

    Die Polizei hat beim Einfahren in die Kreuzung den vordersten Kraftfahrern bedeutet, dass jetzt erstmal Pause angesagt ist, ist dann aber weitergefahren. Dann müssen sich zwei Radfahrer ums Corken kümmern, was der Polizei bei Fahrrademonstrationen aber eigentlich gar nicht so recht ist, weil die beiden Teilnehmer nunmal ihre rechtlichen Kompetenzen ganz deutlich überschreiten. Dann kommt von ganz hinten auf dem Fahrstreifen des Gegenverkehrs jemand angefahren, mutmaßlich um sich zu beschweren, das dürfen die beiden dann ebenfalls abfedern.

    Ich kenne das aus eigener Erfahrung bei der Critical Mass und auch bei vollkommen friedlichen Demonstrationen: Man wird als Corker nicht unbedingt freundlich angesprochen. Ich habe für so etwas überhaupt nicht den notwendigen Charakter, wenn mich der zehnte oder elfte oder zwölfte beschimpft, beleidigt, oder mit der Stoßstange beiseite schieben möchte, dann ist bei mir relativ bald Schluss mit lustig und dann war’s das für den Abend mit dem Corken. Glücklicherweise habe ich mich bislang immer rechtzeitig zurückgezogen. Andere haben da sicherlich ein dickeres Fell.

    Und obwohl ich verstehe, dass die Polizei in der jetzigen Aufstellung überhaupt gar nicht die notwendigen Kapazitäten hat, um alles abzusichern, halte ich das schon ein bisschen für ein Unding. Wenn die Teilnehmer nicht aufpassen, gibt’s beim Ride of Silence gleich die nächsten Verletzten, weil wieder jemand mit dem Auto durchs Teilnehmerfeld saust? Ehrlich, dann sollten solche Demonstrationen nicht genehmigt werden.

    Ich halte es rückblickend auf den gestrigen Abend wirklich für ein Unding, gerade im Hinblick auf die Thematik der Demonstration, was da an Begrifflichkeiten geäußert, was da an Gefährdungen vorsätzlich verursacht wurde.

    Warum holt die Polizei solche Leute nicht und unterzieht sie einem Drogen-Schnelltest plus Personalienfeststellung plus Anzeige?

    Selbst wenn nur an jeder dritten Kreuzung jemand ausstiege und strafrechtlich relevante Dinge tut oder äußert, wären die Polizisten so sehr beschäftigt, dass der Demonstrationszug nach zwei Kilometern zum Erliegen käme. Das ist in dieser Form einfach nicht machbar.

    Gestern in Hamburg:

    Ich habe hier ein paar Fotos hochgeladen:


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    Allerdings war ich doch sehr erschrocken, wie aggressiv einige Kraftfahrer dort zugange waren. An der Sternschanze ergoss sich das Teilnehmerfeld schließlich von den überfüllten Gehwegen auf die Fahrbahn der Sackgasse, dumme Sache, das gefiel einigen Kraftfahrern nicht, die dort reinfahren wollten. Soweit verständlich, aber die Tonlage war doch etwas angespannt. Dann hoch zur Weidenallee: Nachdem die Polizei vorne die Kreuzung sperrt und wieder abrauscht, setzen sich die Kraftfahrer wieder in Bewegung, die Ampel ist ja grün, und versuchen durchs Teilnehmerfeld zu fahren. An der Kreuzung zum Schulterblatt hing ein Kraftfahrer mit dem kompletten Oberkörper aus dem Fenster und brüllte uns Obszönitäten entgegen, von wegen er wolle nach Hause und wir wären alle bescheuert und so weiter und so fort. An der Sternbrücke stieg ein Kraftfahrer nach Belehrung seitens der Motorradpolizisten aus und lief mit wedelnder Faust und brüllend im Teilnehmerfeld herum, um sich dann wieder ins Auto zu setzen und zu wenden.

    Und so weiter und so fort. Die Aggressivität legte sich erst im Laufe des Abends, als der Großteil des Feierabendverkehrs schon vorbei war.

    Und dann dieses permanente Gehupe und Gebrülle an den Gedenkstellen. Wahnsinn. Da weiß ich auch gleich wieder, warum dieser Ride of Silence notwendig ist.

    Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt: Feinstaub-Falle Bahnhöfe

    Darunter:

    Zitat

    Schließlich bekommt auch das Fahrrad sein Fett weg: mit durchschnittlich zwei bis vier Milligramm Feinstaub pro Kilometer produzierten die Zweiräder wegen des Bremsabriebs im Test rund zehnmal so viel schmutzige Luftteilchen wie ein modernes Dieselauto heute noch ausstößt. Allerdings ist unklar, ob da schon der Bremsabrieb des Autos eingerechnet ist.

    Naja. Ich tippe mal drauf, dass der Bremsabrieb des Autos nicht einberechnet wurde.

    Und der Pfeil? Bezeichnung ist "Richtung der Gefahrenstelle rechtsweisend".
    Komm ich nicht drauf klar was er sagen soll.

    Das müsstest du als Radfahrer doch kennen: Man sieht doch was gemeint ist.

    Die Schilder haben halt irgendwelche Bezeichnungen, aber es passt halt vorne und hinten nichts zusammen.

    Bei Aufruf eines einzelnen Artikels landet man seit einiger Zeit auf der Startseite, außerdem haben einige hochgeladene Photos eine falsche Ausrichtung (90 oder 180 Grad verdreht).

    Danke für den Hinweis — ich muss aber erstmal sehen, wie ich mit der Seite ab dem 25. Mai weiter verfahre und ob es sich jetzt noch lohnt, dort viel Zeit in eine Reparatur zu investieren.

    Danke für den Hinweis.

    Bei einem Serverupdate seitens Strato ist am 25. April leider etwas schiefgegangen, weswegen Elasticsearch nicht mehr starten wollte und keine Daten mehr verarbeitet werden konnten. Ich habe das Problem damals leider nicht lösen können und erstmal auf die lange Bank geschoben…

    … und gerade eben nach deiner Meldung einfach mal den Server neu gestartet und offenbar funktioniert es nun wieder. Schön.

    Wäre das ein Grund für eine komplette Aufzeichnung seiner eigenen fahrt?

    Ich war tatsächlich schon ein paar Mal mit dieser Begründung mit laufender Kamera unterwegs, weil ich wissen wollte, wann ich denn eigentlich tatsächlich gegenüber abbiegenden Lastkraftwagen reagiere oder wie groß mein Abstand zum Radfahrer vor mir ist (den ich als Resultat dieser „Studie“ dann deutlich vergrößert habe), aber ich glaube nicht, dass dir jemand im Zweifelsfall diese Story abkauft.

    Ich bin als Zeuge oder Geschädiger im Gerichtsverfahren bislang immer ganz gut mit der Wahrheit gefahren: Ich habe schlechte Erfahrungen im Straßenverkehr gemacht und war schon häufiger als am Unfall unbeteiligter Zeuge geladen worden, da kann man gut mal ein Beweismittel mitbringen. Interessanterweise hat das im Strafverfahren bislang auch niemanden gestört, nicht einmal die Verteidigung kam auf die Idee, hier die Datenschutzkarte zu spielen.

    Ich muss mir mal ein paar ruhige Minuten suchen, um die Lager auszutauschen. Hoffentlich verliere ich dabei nicht irgendeinen Finger.

    Nachdem ich das Thema eine Weile vor mir hergeschoben habe, wurde das gestern binnen fünf Minuten erledigt:

    Die alten Lagerschalen ließen sich entweder abschrauben oder abdrehen oder mit Hammer und Schlitzschraubendreher vorsichtig aus der Deichsel schlagen. Umgekehrt wurden die neuen Schalen angebracht, festgedrückt, fertig. Absolut kinderleicht, jetzt sitzt das Ding wieder bombenfest und wackelt nicht in Richtungen, in denen ich es nicht erwartet hätte.