Wegen (politisch zumeist gewollten, mindestens aber sehenden Auges herbeigeführten) Kapazitätsengpässen eines der wichtigsten politischen Grundrechte massiv einschränken?
Sehe ich auch so. Aber ich habe langsam die Nase voll davon, mich von aufgebrachten Verkehrsteilnehmern bei einer angemeldeten Demonstration gefährden zu lassen, sei es bei Sternfahrten, sei es bei Fahrraddemonstrationen, sei es bei „normalen Demonstrationen“. Zu dem Grundrecht der Versammlungsfreiheit zählt meines Erachtens auch, ohne körperliche Verletzungen fürchten zu müssen an einer Demonstration teilnehmen zu können. Das sehe ich immer weniger gewährleistet.
Man könnte natürlich auch ein paar zusätzliche Beamte abstellen und knallhart gegen Leute vorgehen, die mit dem Auto durch eine angemeldete Demonstration fahren wollen, aber darauf braucht man wohl nicht zu hoffen.
Das fällt mir auch bei jeder Sternfahrt wieder auf — Anfang Mai in Düsseldorf sperrte die Polizei nach einem mir unbekannten Prinzip einige Kreuzungen ab, andere nicht. Da stand dann entweder niemand, so dass die Kraftfahrer Anstalten machten, durch das Teilnehmerfeld zu fahren, oder es fand sich noch jemand, der das Corken übernahm:
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Aber sowas hier geht einfach nicht:
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Das ist das Ende einer Autobahn und das Teilnehmerfeld wird gesichert von irgendeinem Radfahrer. Wenn der keine Lust mehr hat und weiterfährt, geht’s rund. Wenn der vorderste Kraftfahrer keine Lust mehr hat und weiterfährt, geht’s rund. Wenn ein weiter hinten wartender Kraftfahrer keine Lust auf Stau hat und rechts vorbeifährt, geht’s rund. Dann müssen wir Teilnehmer uns irgendwie mit unseren Rädern vor die Stoßstange werfen. Darauf habe ich absolut keine Lust mehr, darum will ich auch eigentlich in Hamburg nicht mehr bei der Sternfahrt mitmachen. Es stinkt mir einfach. Und wenn dann was passiert, ist mein Fahrrad mal wieder hinüber und ich darf mir im besten Fall noch anhören, dass ich den Kraftfahrer genötigt hätte.