Von Poyenberg bis Hamburg-Eidelstedt — herzlich Willkommen in Schleswig-Holstein!
Da geht erstmal ein benutzungspflichtiger Radweg entlang einer Überlandstraße los und buckelt und buckelt und buckelt und dann wurde es so extrem, dass sich die Straßenverkehrsbehörde gar zu dieser Maßnahme genötigt sah:

Na gut — also rauf auf die Fahrbahn. Der Radweg freigegebene Gehweg verschwand im Verlauf der weiteren Strecke tatsächlich mehrfach und machte einer Sandkiste oder einem Schotterbett Platz.
Auf der Fahrbahn konnte der erste Kraftfahrer gerade noch ausweichen, der zweite überholte mit einem ordentlichen Überholabstand, der Dritte musste hupen, weil er die Beschilderung falsch verstanden hatte, dann kam ein Lastkraftwagen eines größeren Lebensmittelhändlers und schob sich trotz Gegenverkehr an mir vorbei. Immerhin verzichtete er darauf, sein Horn zu zünden. Glücklicherweise begann kurz danach die nächste Ortschaft mit einem benutzungspflichtigen Radweg auf der linken Straßenseite, von Maßregelungen hatte ich erstmal die Nase voll.
Ich bin heute eine ähnliche Strecke gefahren, habe allerdings an der obigen Stelle leider aufgrund des Starkregens die Kamera nicht gezückt. Jedenfalls hat sich die obige Stelle noch verschlimmbessert, dort wird das ![Zeichen 239 [Zeichen 239]](https://radverkehrsforum.de/images/smilies/zeichen-239.png)
nun direkt von ![Zeichen 101 [Zeichen 101]](https://radverkehrsforum.de/images/smilies/zeichen-101.png)
flankiert, dass sich alle hundert Meter wiederholt. Warum man da nicht direkt einen
draus gemacht hat verstehe ich nicht so ganz.
Der Kraftverkehr war natürlich wieder einmal hellauf begeistert, des Sonntages zum Trotze war wieder allerhand landwirtschaftlicher Schwerverkehr unterwegs und anhand der Reaktionen der Kraftfahrer vermute ich mal, dass ich der einzige bin, der nicht diese Buckelpiste dort befährt. Die Wurzelaufbrüche auf der Strecke sind allerdings mittlerweile derart immens, dass man mit dem Rad tatsächlich nur absteigen und schieben kann, wenn man sich nicht die Felge brechen möchte.
Dieses Mal bin ich dann allerdings von Barmstedt aus weiter nach Süden gefahren, anstatt wie vor zwei Jahren nach Osten zur Bundesstraße 4 abzubiegen. Da passiert dann sowas:

So ein Radwegbelag ist mir tatsächlich noch nicht begegnet. Die Oberfläche besteht aus mehr oder weniger groben Steinchen, die sich direkt im Reifenmantel einnisten und bei Feuchtigkeit teilweise ein bisschen rutschig werden. Das ist natürlich benutzungspflichtig und treibt dann ganz besondere Blüten:

Links ein benutzungspflichtiger Buckelweg, rechts ein freigegebener Buckelweg. Den rechten darf man aber gar nicht befahren, denn der linke ist ja benutzungspflichtig. Ich bin stellenweise auf die Fahrbahn ausgewichen, das sind bei Strava dann jene Stellen, an denen ich etwas schneller unterwegs war, aber leider sind die Kraftfahrer dort derart aggressiv unterwegs, dass ich schnell die Lust am Fahrbahnradeln verloren habe.
Dann näherte ich mich Pinneberg. Die anwesenden Forenteilnehmer aus Hamburg wissen sicherlich, dass das ein eher schlechtes Zeichen ist und schlechte Zeichen sehen dann so aus wie in Kummerfeld, dass seinen Namen auf dem Weg nach Pinneberg sicherlich nicht ohne Grund trägt:

Man kann es nicht so ganz gut erkennen, links ist ![Zeichen 240 [Zeichen 240]](https://radverkehrsforum.de/images/smilies/zeichen-240.png)
, rechts ![Zeichen 239 [Zeichen 239]](https://radverkehrsforum.de/images/smilies/zeichen-239.png)
, man wird aber entlang dieser Straße mehrfach aufgefordert, Richtung Pinneberg doch bitte rechts zu fahren. Nur ist das die gleiche Situation wie droben: Auch wenn rechts der Gehweg freigegeben ist, müssen Radlinge den benutzungspflichtigen Fuß- und Radweg auf der linken Straßenseite nutzen. Hilft ja nichts, die Verkehrsregeln gelten halt auch für Radfahrer — offenbar aber nicht für die Straßenverkehrsbehörde, die so einen Stuss anordnet.
Nun hatte ich ja ein bisschen Sorge, dass womöglich der Weg rechts irgendwann hinter Straßenbegleitgrün oder einer Schutzplanke abzweigt und ich nicht nach Pinneberg käme (was ja so schlimm eigentlich nicht wäre), aber nein, am Ende kommt man zu einer Brücke und findet diese Situation vor:

An dieser Stelle kommt man tatsächlich gar nicht so ganz gut auf die andere Straßenseite, weil die Sichtverhältnisse in dieser Kurve echt bescheiden sind — vermutlich war das auch der Grund für die mehrmals geäußerte Bitte, auf dem Weg nach Pinneberg doch schon vorher an einer Lichtsignalanlage die Straßenseite zu wechseln. In der Gegenrichtung muss man allerdings auch erstmal über die Fahrbahn rüber:

Und auf der anderen Seite der Brücke, beziehungsweise auf der anderen Seite der Autobahn, die von dieser Brücke überquert wird, findet man sich dann auf einem typischen schleswig-holsteinischen Fuß- und Radweg wieder, natürlich mit Benutzungspflicht:
