Beiträge von Malte
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Meine Tradition mit der Hansestadt Hamburg verlangt, dass es mindestens eine blöde Situation gibt, wenn ich mich mit dem Rad dem Ort einer Mahnwache nähere. Dieses Mal „übersah“ mich der abbiegende Smart eines Lieferdienstes, dessen Fahrer während der Fahrt fröhlich mit dem Smartphone hantierte, um sich zum nächsten Kunden navigieren zu lassen — so viel konnte ich von außen auf seinem Display erkennen.
Nunja. Hier wurde am Montag der Radfahrer von einem abbiegenden Lastkraftwagen getötet:
Die Unfallstelle ist eigentlich relativ gut einzusehen, um neun Uhr morgens definitiv besser als um sechs Uhr abends, wenn sich im rechten Außenspiegel die Scheinwerfer ankommender Fahrräder nicht mehr von den Straßenlaternen unterscheiden lassen.
Es gibt hier keine Sichthindernisse, allerdings staut sich der rechtsabbiegende Verkehr jeweils auf dem rechten Fahrstreifen auf. So hätte der Fahrer einerseits genügend Zeit zur Beobachtung des rechten Außenspiegels, andererseits vergisst man während der Zeit womöglich gleich wieder, wen man gerade eben noch überholt hat. Schwierig.
Aber man kann ewig weit gucken:
Bestimmt über hundert Meter:
Soweit ich das mitbekommen habe, war das Führerhaus des Lastkraftwagens mit drei Mitarbeitern besetzt, von denen sich aber einer dem Lenkrad und zwei ihrem Smartphone gewidmet haben sollen. Ob das so stimmt vermag ich nicht zu beurteilen, allerdings deckt sich das mit meinen eigenen Beobachtungen: Selbst wenn da einer rechts aus dem blauen Führerhaus herausguckt, biegt der Lkw trotzdem ab. In diesem Fall ist der Wagen wohl vor der Fahrradfurt zum Stehen gekommen, so dass der Radfahrer mutmaßlich davon ausging, weiterfahren zu können — jedoch wollte der Lkw-Fahrer lediglich einen entgegenkommenden Fußgänger passieren lassen und fuhr anschließend wieder an, beziehungsweise tot.
Scheiße.
Ein paar Fotos von der gestrigen Mahnwache. Los ging es mit dem Die-In, musikalisch abgestimmt mit dem üblichen Hupkonzert der ungeduldigen Kraftfahrer. Immerhin hing dieses Mal niemand vor Wut halb aus dem Fenster und wünschte uns unappetitliche Dinge.
Anschließend wurde das Ghostbike aufgestellt. Wir entschieden uns in Ermangelung geeigneter Befestigungsmöglichkeiten für einen Bügel auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Der Bügel nebenan wurde erst kürzlich von einem Kraftfahrer beschädigt, der angeblich auf dem Radweg den Stau auf der Fahrbahn umfahren wollte, im eng bemessenen Kreuzungsbereich zwecks eines Abbiegevorganges rangieren musste und dabei mit dem Heck den Bügel malträtierte.
Man muss sich schon wundern, auf was für Ideen die Leute manchmal kommen.
Dann kam zwischendurch ein Abschleppwagen vorbei und holte ein leicht verbeultes Fahrrad ab. Wir gingen alle natürlich sofort davon aus, es handle sich um das Unfallrad, das aber angesichts des tödlichen Ausganges in einem relativ guten Zustand war, doch tatsächlich gab es an dieser Stelle erst wenige Tage zuvor einen ähnlich gelagerten Unfall, der glücklicherweise mit leichten Verletzungen ablief:
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In München versucht die CSU ungefähr so ambitioniert wie die CDU in Hamburg Wählerstimmen mit Gedenkveranstaltungen zur autogerechten Stadt zu suchen:
Ich wollte eigentlich einen längeren Text über ein paar christsoziale Werbeplakate schreiben, aber „Darmstadt fährt Rad“ war da freundlicherweise schneller: https://twitter.com/DAfaehrtRad/status/1217022675597643776
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Heute gemerkt: Es gibt sogar einen Hinweis auf die Straßensperrung, der aber leider weder für Radfahrer noch für Kraftfahrer besonders gut zu erkennen ist. Für den Radverkehr nicht, weil er auf der Fahrbahnseite des Straßenbegleitgrüns eingeschlagen wurde, für den Kraftverkehr nicht, weil auf dem rechten Fahrstreifen intensives Nur-mal-kurz-Falschparken von einigen ansässigen Lieferdiensten praktiziert wird.
Im weiteren Verlauf fehlt leider die entsprechende Ausschilderung einer Sackgasse, die eventuell Aufschluss über die eigentlich angestrebte Verkehrsführung geben könnte:
Hier noch mal aus der Gegenrichtung die tolle Aufleitung des Radweges auf die kaputtgefräste Fahrbahn:
Die Absperrung hat schon ein Lämpchen verloren. Eigentlich wollte ich aber hier das Zeichen 220 in der Mitte fotografieren, das hier dann doch keine gegenläufige Öffnung für den Radverkehr vorsieht — im Gegenteil zu seinen beiden Kumpels im Hintergrund:
Den Radverkehr ficht das natürlich nicht so richtig an — man ist auf dem Rad schließlich daran gewöhnt, sich seinen Weg irgendwie suchen zu müssen. Das spart in der Straßenverkehrsbehörde den Arbeitsaufwand zur Planung und an der Arbeitsstelle den Beschilderungsaufwand für eine Umleitung:
Und weil sich Radfahrer natürlich eh nie an die Regeln halten, sieht man am Lenkrad auch nicht unbedingt ein, während der abendlichen Parkplatzsuche derartige Schikanen zu respektieren. Gleich danach kam noch ein zweiter Schlaumeier auf die gleiche Idee, musste dann aber wutschnaubend angesichts des unkooperativen Gegenverkehrs den Rückwärtsgang einlegen:
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Momentan wird in der Gerhardstraße gebaut. Das ist eine relativ stark frequentierte Fahrradstraße, die eine der Alternativen zur Holtenauer Straße darstellt.
Das bedeutet, dass man sich erstmal beinahe auf die Fresse legt, wenn man die Fräßkante auf der regennassen Fahrbahn zu spät erkennt. Aber gut, das Sichtfahrgebot gilt ja auch für Radfahrer und so weiter und so fort, da bin ich dann wohl selbst schuld:
Weiter hinten folgt die Vollsperrung der Fahrbahn. Fünf rote Warnleuchten entsprechen den Vorschriften für eine Vollsperrung, die zur Mitte weisenden Leitbaken eher nicht. Angesichts der Tatsache, dass es sich hier um eine Fahrradstraße handelt, in der der Radverkehr quasi vorranig unterwegs sein soll — und die verbleibende Fahrbahnbreite lässt ja noch lange genügend Platz zum Radfahren. Aber die Zeichen 267 machen deutlich: Ist nicht.
Mit etwas Abstand von der Rückseite betrachtet sieht das schon ganz anders aus: Unter dem Zeichen 220 hängt jeweils ein
, was den Radverkehr in Gegenrichtung erlaubt.
Das muss sich natürlich nicht widersprechen, in der Einbahnstraße ist Radverkehr also in beide Richtungen erlaubt, Radfahrer dürfen halt nur nicht in gegen die Einbahnstraße einfahren, aber im Endeffekt bleibe ich dann doch etwas ratlos zurück, was denn hier wohl gemeint sein wird.
Wahrscheinlich muss ich wieder bei der Verwaltung nachfragen. Und bis die antwortet, ist die Arbeitsstelle längst Geschichte.
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ersetzt übrigens nicht die Absicherung der Arbeitsstelle.
Ich will noch einmal verdeutlichen, warum solche Bauzäune mit reflektierendem Material abzusichern sind:
Trotz mehreren Hinweisen sieht sich niemand so richtig für diese Absicherung zuständig. Nun ja, es ist ja ohnehin nur eine Fußgängerzone, da wird schon nichts passieren.
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Das neue Jahr ist zwar auch schon zwei Wochen alt, aber nachdem sich erst so langsam Freunde und Kollegen aus den Weihnachtsferien zurück auf die Straßen trauen, kommen einige Neujahrsvorsätze erst etwas später zur Geltung. Offenbar ist dieses Jahr der Renner unter den Neujahrsvorsätzen mehr Zeit auf dem Rad verbringen. Das finde ich einerseits toll, andererseits nehme ich mir das schon seit Jahren vor.
Und dann wurde halt doch nichts draus.
Die ausgedehnten und lange geplanten Radtouren wichen schließlich unendlich vielen Überstunden im Bureau, statt regelmäßigen Touren zum Feierabend blieb es bei der möglichst kurzen und schnellen Strecke nach Hause, lange Tagestouren wurden von kurzfristig einberaumten Terminen oder schlechtem Wetter verhindert. Lediglich meine mittlerweile beinahe wöchentliche Teilnahme an der Critical Mass konnte ich durchsetzen — und ich habe in den letzten Jahren viel zu viel Zeit in irgendwelchen Planungsworkshops oder Verkehrsausschüssen verschwendet, bei denen am Ende der Planung ohnehin nur die autogerechte Stadt 2.0 oder 3.0 umgesetzt wurde. Das kann ich mir also auch schenken.
Mein Plan für dieses Jahr: Lücken auf der Heatmap schließen! Das ist witzigerweise etwas, das ich mit der BahnCard 100 und dem Faltrad relativ schnell umsetzen kann. Ich fahre mit dem Zug irgendwo hin und versuche eine etwa hundert Kilometer lange Strecke abzureißen, so dass ich am Ende des Jahres eine durchgehende Strecke von München über Stuttgart, Frankfurt, Köln, Münster, Hannover, Hamburg, Kiel bis Flensburg auf der Karte habe. Parallel dazu arbeite ich an einem Kreis von Hamburg über Berlin nach Leipzig und über Kassel und Hannover wieder zurück.
Ob das klappt? Keine Ahnung. Aber vielleicht schaffe ich es in diesem Jahr endlich mal, die Sonne nicht nur durchs Bureaufenster zu sehen.
Was habt ihr so vor?
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Ich frage mich, warum besagte Firma, wo vor ein paar Jahren schon einmal ein Fahrer einen Radfahrer tot gefahren hat und welche permanent in Hamburg unterwegs ist, nicht schon längst ALLE Fahrzuge entsprechende Abbiege-Assistenten an Bord haben. Wenn man schon nicht an die Radfahrer denken möchte, so kann man ja wenigstens an die eigenen Fahrer denken, welche am Ende persönlich die Zeche zahlen müssen?!
Ich nehme mal an: Es kostet Geld und solange man sich das Geld sparen kann, weil die gesetzlichen Rahmenbedingungen fehlen, wird das im Interesse der Umsatzziele bleiben gelassen.
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Nun ist der erste getötete Radfahrer in diesem Jahr zu beklagen: Ein 60-jähriger Radfahrer wurde von einem abbiegenden Lastkraftwagen in Hamburg-Wandsbek getötet. Beide Verkehrsteilnehmer fuhren gegen neun Uhr stadteinwärts die Rüterstraße stadteinwärts entlang, als der Lastkraftwagen-Fahrer nach rechts in die Wendemuthstraße abbiegen wollte. Das ganze passierte wohl an dieser Stelle: https://goo.gl/maps/UdpyMBKPvH4X2epd9
Entgegen der Behauptung in den Medien existiert an dieser Stelle kein „Fußgängerüberweg“ im Sinne der Straßenverkehrs-Ordnung, es handelt um jeweils eine Querungsfurt für Radfahrer und Fußgänger. Die fehlerhafte Wortwahl lädt natürlich in den einschlägigen Kommentarbereichen der gesellschaftlichen Netzwerke wieder einmal zum Hass gegen radfahrende Menschen ein.
- Tödlicher Abbiegeunfall: Lkw überfährt Radfahrer in Wandsbek
- Müllwagen überfährt Radfahrer
- Schrecklicher Unfall in Hamburg: Radfahrer wird von Müllwagen überfahren und stirbt
- Eintrag von Thomas Knoop auf Facebook
Eine Mahnwache an der Kreuzung ist für morgen gegen 18:30 Uhr angesetzt.
Und was mich an diesem Unfall ganz persönlich noch betroffen macht: Als ich noch in Hamburg-Eidelstedt gewohnt habe, begegneten mir regelmäßig Lastkraftwagen dieser Firma beim Rechtsabbiegen in die Reichsbahnstraße zum dortigen Betriebshof. Die Fahrer waren mitunter in einem Tempo unterwegs, dass sie im Ernstfall nicht mal ansatzweise auf nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer hätten reagieren können, gerade wenn beispielsweise vom linken Fahrstreifen neben einem haltenden Linienbus nach rechts abgebogen wird und der Fahrer überhaupt nicht einsehen kann, wer ihm in die Quere kommen könnte. Und wenn ich dann solche Fotos sehe, dann denke ich mir schon: Eventuell hätten sich solche Unfälle vermeiden lassen.
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Patrick und ich wurden mal vor anderthalb Jahren von einem Reh beinahe erwischt, das erst zu unserer Freude neben uns rannte, dann aber zu unserem Missfallen plötzlich die Fahrbahn überquerte. Ansonsten ist mir bis auf Hasen oder Vögeln, für die ich natürlich rechtzeitig bremse, nichts in die Quere geraten.
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Dass wir den Mann einfach so über die Lücke zwischen Wagen und Bahnsteig in den Zug hievten kam aber aus Versicherungsgründen nicht in Frage. Ich kann zwar die Begründung mit der Versicherung nachvollziehen — am Ende kippt der Rollstuhl um, der Mann wird schwer verletzt und niemand will’s bezahlen —, aber dass man keinen Rollstuhl über eine Lücke von vielleicht dreißig Zentimetern heben dürfe, das wollte mir nicht in den Kopf.
Hier noch mal ein Tweet von @DB_Bahn über die Modalitäten mit Versicherungen, weswegen das Zugpersonal im Endeffekt quasi nichts anfassen oder anpacken darf: https://twitter.com/DB_Bahn/status/1216013941253582850
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Nunja. Die Polizei hat sinngemäß geantwortet, dass diese Art der Radverkehrsführung ein Einzelfall wäre und angeordnet würde, um der Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass dieses Zeichen 239 unabhängig vom jeweiligen Zusatzzeichen Unfug ist und Fehlverhalten begünstigt.
Ich habe geantwortet:
ZitatGuten Morgen Herr Girus,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Nach meiner Erfahrung wird das Fehlverhalten seitens der Radfahrer in solchen Arbeitsstellen durch eine mangelhafte oder nicht existente Radverkehrsführung begünstigt. In diesem Fall thronte auf dem Radweg lange Zeit ein Zeichen 239, so dass sich der Radverkehr seinen Weg suchen konnte — entweder absteigen und durch den Tunnel schieben oder für die relativ kurze Strecke auf die Fahrbahn einfädeln.
Ich würde mir wünschen, dass in solchen Fällen von Arbeitsstellen, die sich über mehrere Monate hinziehen, eine Radverkehrsführung eingerichtet wird, die dem doritgen Radverkehrsaufkommen genügt. Wenn der Radverkehr beispielsweise auf dem rechten Fahrstreifen entlang der Arbeitsstelle vorbeigeleitet würde, käme niemand auf die Idee, mit dem Rad durch den Fußgängertunnel zu brettern. Da der Fahrbahnverkehr in diesem Bereich ohnehin von parkenden Baustellenfahrzeugen auf dem rechten Fahrstreifen beeinträchtigt wird, würde sich die Behinderung des Kraftverkehrs in Grenzen halten.
Mit freundlichen Grüßen
Malte Hübner
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Auf meine E-Mails, die ich vor ein paar Monaten an den Verein „Die Holtenauer“ und an die einschlägigen politischen Vertreter geschickt hatte, bekam ich leider keine Antwort.
Andererseits ist dieses Protokoll 352. Sitzung des Ortsbeirates Ravensberg/Brunswik/Düsternbrook vielleicht schon Antwort genug:
ZitatAußerdem würden Parkplätze unbedingt benötigt. Die Mobilität mit dem Auto müsse für die Kunden erhalten bleiben. Problematisch sei die Kreuzung Schauenburgerstraße nach der Umgestaltung. Seitdem in der Fahrradstraße vor den Ampeln Radaufstellflächen eingerichtet wurden, könnten kaum Autos die Kreuzung überqueren, was zu einem erheblichen Rückstau führe. Herr Schneider – Verein Die Holtenauer e. V. – ergänzt, dass keinesfalls an Parkplätzen gespart werden dürfe, da die Kunden sonst vermehrt zu Citti abwandern werden, insbesondere nach der Freigabe der Autobahnanbindung. Das Parkhaus in der Lornsenstraße werde leider zu wenig genutzt, da es zu eng und zu dunkel sei und keinen Fahrstuhl habe.
Insofern mag ich weder glauben, dass sich die Gewerbetreibenden entlang der Holtenauer Straße für eine Verbesserung der Fahrradinfrastruktur begeistern werden. Denn egal was dort für den nichtmotorisierten Verkehr verbessert wird, es werden beinahe zwangsläufig Parkplätze für den Kraftverkehr entfallen. Für die Gewerbetreibenden ist es nach meiner Kenntnis geradezu existenzbedrohend, wenn beispielsweise die Stummel-Schutzstreifen für den Radverkehr zwischen den Kreuzungen entlang der gesamten Straße verlängert würden und das „nur mal ganz kurze“ ordnungswidrige Parken in der zweiten Reihe noch verbotener würde als bislang.
Ich mache mir da nichts mehr vor und behaupte mal ganz frech: Diese Straße wird auch in zwanzig Jahren noch so aussehen wie heute. Die Stadtbahn oder Straßenbahn oder StadtRegionalBahn oder was auch immer wird auch nicht kommen, weil das ansässige Gewerbe aufgrund der während der Baumaßnahmen zu erwartenden Umsatzeinbußen protestieren wird, insofern wird auch die von Politik und Verwaltung daran gekoppelte Ertüchtigung der Radverkehrsinfrastruktur weiter auf sich warten lassen.
Whatever. Mir ist das mittlerweile egal, denn ich mache einfach das, was Herr Freund schon befürchtet hat: Ich fahre einfach zum CITTI-Park. Seit dem Lückenschluss der Veloroute 10 über die Autobahn müssen wir von unserer Wohnung nur noch eine einzelne Ampelanlage und zwei nicht besonders stark frequentierte Straßen queren und sausen auf einer einwandfrei ausgebauten Veloroute direkt zu den Fahrradstellplätzen am CITTI-Park. Ich würde ja gern den Einzelhandel in der Holtenauer Straße unterstützen, aber leider fühle ich mich ohne Auto dort immer weniger willkommen.
Zum Abschluss noch ein Foto von vor ein paar Tagen. Über einen Mangel an Fahrradständern kann man sich grundsätzlich nicht beklagen:
Allerdings: Sie engen den Gehweg so sehr ein, dass das „Flanieren“ dort gar keine Freude mehr bereitet. Kommt uns ein Kinderwagen entgegen, können wir nicht mehr zu zweit nebeneinander laufen. Will man die Fahrradständer erreichen, kommt man im Regelfall nur über den untermaßigen Radweg dorthin, außer man erreicht eine der abgepollerten Lücken. Aber ich finde nach wie vor, die Aufenthaltsqualität wäre dort deutlich höher, wenn nicht so viele Kraftfahrzeuge in der Gegend herumstünden.
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- Sicherheit für Radfahrer: Eine Mutter klagt an
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Malte: Könntest du bitte den Threadtitel anpassen?
Das Wort "toll" assoziere ich mit positiven Dingen, das trifft weder auf Ausreden noch auf Unfälle zu
Alternativ: "unverschämtesten", "dreistensten", ...
Du hast recht, ich habe das mal angepasst.
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Eine ganz interessante Zusammenstellung auf Twitter, die mal wieder verdeutlicht, wie stark das Empfinden des Lesers eigentlich von der Wortwahl des Artikels abhängig ist: https://twitter.com/phramewerk/status/1213425233400651777
Und nun sitze ich da und überlege, wie einträchtig und harmonisch unser Straßenverkehr ablaufen könnte, hätten wir uns die ganzen CSU-Bundesverkehrsminister mit ihrem „Kampfradler“-Vokabular oder die so genannte „Berichterstattung“ mit den ganzen Radfahrer-Synonymen in den Tageszeitungen gespart.
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Zitat
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit mehreren Monaten befindet sich in der Gärtnerstraße in Höhe der Hausnummer 26 eine Arbeitsstelle mit einer Gerüststellung und den dazugehörigen Absperrmaßnahmen. Für den Fußverkehr wurde ein Tunnel eingerichtet, während dem dort zahlenmäßig stark vertretene Radverkehr lediglich ein Zeichen 239 präsentiert wurde. Einige Radfahrer wichen ordnungsgemäß auf die Fahrbahn aus, was angesichts der an dieser Stelle aufgrund von parkenden Baufahrzeugen schlecht einsehbaren Fahrbahn nicht ungefährlich war, oder fuhren ordnungswidrig durch den für den Fußverkehr vorgesehenen Tunnel.
Ein Passant, der mich dort im September beim Fotografieren beobachtete, sprach mich an und berichtete, er hätte sich schon bei Ihnen über diese Art der Verkehrsführung beschwert, weil er und seine Frau schon mehrfach von rücksichtslosen Radfahrern in diesem Tunnel beinahe „über den Haufen gefahren“ worden wären.
Als ich vor einigen Tagen wieder dort vorbeikam, hing unter dem Zeichen 239 ein Zusatzschild mit der Aufschrift „Radfahrer Gehweg benutzen!“
Das wirft bei mir eine Reihe von Fragen auf, angefangen vom offensichtlichen Widerspruch, einen Gehweg auszuschildern, der dann von Radfahrern befahren werden soll, über eine damit womöglich bezweckte Benutzungspflicht bis zu der Frage, warum denn nicht einfach auf Zusatzzeichen 1022-10 „Radfahrer frei“ zurückgegriffen wurde. Letzteres bringt ja praktischerweise einige wesentliche Regelungen mit, wie beispielsweise Schrittgeschwindigkeit und absolute Rücksichtnahme auf den Fußverkehr.
Ich halte den Tunnel allerdings schon aufgrund seiner Dimensionierung zu eng für eine gemeinsame Nutzung von Radfahrern und Fußgängern, zumal das zur Verfügung stehende Lichtraumprofil noch durch Absperrgitter und abgestellte Fahrräder verengt wird.
Ich möchte Sie darum bitten, im Interesse der Verkehrssicherheit zu überlegen, ob der Radverkehr an dieser Stelle über den rechten Fahrstreifen geführt und der Tunnel wieder exklusiv für den Fußverkehr freigehalten werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Malte Hübner
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Und dann war da noch ein Tweet der Polizei Reutlingen:
Zitat69-jähriger #Jogger ist am Dienstagnachmittag bei #OstfildernNellingen von einem Auto angefahren und schwer verletzt worden. Der Sportler trug dunkle Kleidung, weshalb ihn die Autofahrerin nicht rechtzeitig sehen konnte.
Alle Infos: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110976/4458459
Mir ist klar, dass sich in 280 Zeichen nicht jeder Sachverhalt erschöpfend und ausgewogen darlegen lässt. Aber diese Darstellung der Vorkommnisse halte ich für etwas unglücklich: Wenn man den Tweet liest, scheint der Jogger den Unfall verursacht zu haben, weil er nämlich dunkle Kleidung trug — das ist dank der regelmäßigen Wiederholung in der Polizeipresse im Kopf des Lesers immerhin eine der Hauptunfallursachen.
Dass zu einem solchen Unfall aber auch noch eine weitere Partei gehört, die in diesem Fall ein Kraftfahrzeug gelenkt hat und für die Sichtverhältnisse offenbar zu schnell unterwegs war, fällt da glatt unter den Tisch.