Ersatzreligion finde ich spannend. Vor allem bei den Autos mit Fischaufkleber.
Luftverschmutzung: „Hamburg kann aufatmen“
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Ersatzreligion finde ich spannend. Vor allem bei den Autos mit Fischaufkleber.
Wieso, ist doch praktisch. Das Auto wird damit zur Kirche geweiht, der Christ erspart sich somit den regelmäßigen Gang zur herkömmlichen Kirche.
(Ja, das ist sarkastisch gemeint.)
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Für den Anhänger einer der Abrahamitischen Religionen ist es z. B. Fakt, dass es einen Gott gibt. Wenn jemand das Gegenteil behauptet, greift der damit die Grundfeste des Weltbilds an. Der Gedanke, der Atheist könnte Recht haben, kommt den meisten Gläubigen wohl nicht. Dem Atheist wird entweder mit seltsamsten Argumentationen (Siehst du denn nicht, wie perfekt/komplex die Natur ist? Das kann doch alles kein Zufall sein!) begegnet, oder es wird am Verstand des Atheisten gezweifelt oder manchmal auch mit Gewalt reagiert.
Und nun erzähl mal einem Autogläubigen, er solle die 5km zur Arbeit lieber mit dem Rad oder Bus fahren und sein Werkzeug loswerden.
Kann es sein, dass du keine Religion neben deiner eigenen akzeptierst, und diese deshalb als Ersatzreligion diffamierst? ;-)(Und ja, ich diffamiere Auto und alle anderen Religionen als Religion, weil ich keine Religionen mag.)
Das trifft nicht zu, dass für einen Anhänger der abrahamitischen Religionen es ein Fakt ist, dass es einen Gott gibt. Fakt ist vielmehr, dass er daran glaubt, dass es nur einen Gott gibt. Und dieser Glaube schließt auch Zweifel ein, deshalb wird er auch jemandem, der etwas anderes glaubt oder Atheist ist deshalb nicht den Schädel einschlagen. Auch wenn das schon häufiger vorgekommen ist, ist das keinesfalls ein Automatismus. Und schließlich gibt es neben zahlreichen Beispielen für sogenannte "Religionskriege" mindestenes ebenso zahlreiche Beispiele für ein friedliches Zusammenleben von Menschen, die verschiedenen Religionen angehören.
Für die evangelische und katholische Kirche kann ich dir auch zuverlässig zusichern, dass der Gedanke, dass "der Atheist" (wobei das allerdings auch ein sehr pauschaler Ausdruck ist, schließlich gibt es sehr unterschiedliche Formen von Atheismus) oder der Angehörige eines anderen Glaubens "Recht haben könnte" keinesfalls einfach negiert wird!Eine Religion (auch einige atheistische Weltanschauungen) hat in der Regel den Anspruch dem Gläubigen eine Weltsicht zu vermitteln, die für den Gläubigen Antworten auf grundlegende Lebensfragen bietet wie zum Beispiel, wer bin ich, woher komme ich , wohin gehe ich ...
Das Auto hat diesen Anspruch nicht, deshalb ist es auch keine Religion. Deshalb kann ich da auch Nürnberg-steigt-ab zustimmen, der sich ja dagegen wehrt, das Auto als "Religion" zu bezeichnen. Trotzdem ist es natürlich so, wie du es ja auch mit vielen Beispielen beschrieben hast, das viele Menschen in einem Auto deutlich mehr sehen als nur ein Werkzeug, eben etwas, dass quasi "religiöse Züge" trägt.
Ein ähnliches Phänomen gibt es beim Fußball. Der nimmt bei vielen Menschen oftmals auch "religiöse Züge" an. Manche reden ja sogar vom "Fußballgott". Aber weder der Fußball noch das Auto ist deshalb eine Religion. Und weder die Verteter des Fußballs noch die der Autoindustrie, nicht einmal der ADAC würden für sich in Anspruch nehmen, eine Religion zu sein. Allerdings nehmen gerade die Spitzen-Verteter der Autoindustrie bei der Präsentation ihrer neuesten Produkte mitunter Gesten an, die an religiöse Rituale erinnern. Siehe z. B. hier: Der alte Apple-Chef Steve Jobs konnte das noch besser. Aber das wäre dann schon das nächste Beispiel für eine "Ersatzreligion".
Damit werte ich niemanden ab gegenüber meiner Religion, sondern stelle einfach nur fest, dass sich da was abspielt, was eben deutlich über den "Gebrauch eines Werkzeugs" hinausgeht. Was aber deshalb noch lange nicht eine andere Religion ist, sondern eben eine "Ersatzreligion".
Ich hab' übrigens ein Fisch auf meinem Fahrrad kleben! Und ja! Ich habe eine Klingel mit dem Heiligen Christopherus drauf! Das wiederum bedeutet aber eben auch nicht, dass ich mein Fahrrad religiös überhöhe oder zum Ort des Gottesdienstes mache, so dass ich den Sonntaggottesdienst ausfallen lassen könnte, wie "Gerhart" jetzt vielleicht mutmaßen wird.Oder schau dir mal das Bild an:
Das hat fast so was von Messdiener und Weihrauch. Aber echte Messdiener und Weihrauch in einem Gottesdienst dienen eben nicht dazu, ein Auto göttlich erscheinen zu lassen. Sondern sie haben ihre eigene auf den Glaubensinhalt Gott ausgerichtete Symbolik. -
Das Foto aus Hannover mit dem Plakat der Partei "Die PARTEI" zur Bundestagswahl 2017 habe ich zwar schon in dem Thread "Radverkehrspolitisch relevante Plakate zur Bundestagswahl 2017" gepostet. Aber hier passt das Bild auch hin. Schließlich ist die Partei "Die Partei" zu dem Ergebnis gekommen, dass es ihn tatsächlich gibt, nämlich den sauberen Diesel. Vorsichtshalber noch mal der Hinweis auf den Satire-Charakter der Partei "Die PARTEI", was die Mitglieder der Partei "Die PARTEI" in der praktischen Parteiarbeit mitunter zu sehr bissigen Satiren ermuntert, etwa wenn es darum geht Wahlplakate zu gestalten:
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Heute ab 17 Uhr im Rathaus: 12. September: Expertenanhörung zum Luftreinhalteplan
TerminExpertenanhörung zum Luftreinhalteplan
[…]
Dienstag, 12. September 2017, 16:30 – 19:00 Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg, DeutschlandMalte10. September 2017 um 20:57 -