Woche 45 vom 7. bis 13. November 2017

  • Diese Beispiele zeigen überdeutlich, wie autofixiert unsere Gesellschaft ist. Die Polizei, ebenso wie die Presse, täte gut daran, sich die Postings von @Christian F und @Fahrbahnradler durchzulesen und anschließend in Ruhe und ohne Vorteile darüber nachzudenken!

    Passt aber ins Gesamtbild:

    - Alle bisherigen deutschen Regierungen weigerten sich vehement, als einziges Land in Europa(!) ein generelles Tempolimit auf Autobahnen einzuführen.

    - Die Strafen für Verkehrsdelikte aller Art sind nicht mehr, als geringe Bearbeitunsgebühren für eine Ermahnung, man möge doch bitte umsichtiger mit dem Auto fahren.

    - Zugeparkte Geh- und Radwege gelten noch immer als Kavaliersdelikt. Aber wehe ein Radfahrer wagt es, auf der Fahrbahn zu fahren.

    - Die Polizei und die Ordnungsdienste sehen bei zugeparkten Gehwegen in "Wohngebieten" stur weg. In Einkaufsgegenden wird hingegen täglich abgezettelt. Personal ist also vorhanden!

    - Vierzigfach überhöhte Stickoxidwerte bei Diesel-Pkw! Trotz gegenteiliger Beweise gibt die Bundesregierung vor, davon vorher "nichts gewusst" zu haben. Lieber vergiftet man die eigenen Bürger, als die Autoindustrie in die Pflicht zu nehmen.

    - Nahezu jede Pressemeldung über Unfälle (siehe oben) nimmt die Kraftfahrzeugführer in Schutz und nennt andere vermeintliche Ursachen als Grund (schlechte Sicht, glatte Straße usw.).

    - DIe Anschaffung eines Autos wird mit Steuergeldern gefördert, nur weil es einen Elektromotor als Antrieb hat! Wer ein Elektrofahrrad kauft, bekommt keinen Cent dazu.

    Die Liste ließe sich endlos fortsetzen... :(

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • An dieser Stelle fragt man sich: Wenn die Münchner Polizei Angaben zum Alkoholpegel und zur Bekleidungsart des Fußgängers macht - warum fehlen dann Angaben zum Alkoholpegel des Autofahrers, zur Geschwindigkeit des Autofahrers (25 Meter durch die Luft! 3:45 morgens! Bäcker! - war der Mann vielleicht auf dem Weg zur Arbeit oder beim Brötchenausliefern)?

    Und was wäre gewesen, wenn von rechts (!) kein alkoholisierter, dunkel gekleideter Fußgänger über die Furt hinter der Kreuzung sich auf den weg gemacht hätte, sondern ein Radfahrer bei Fahrbahn-Grün? Oder ein 20-Tonner?

    Bitte die Kirche im Dorf lassen.
    Sicher sind die beiden oberen Pressemeldungen tendenziös, wenn sie den gleichen Sachverhalt einmal mit "übersehen" und einmal mit " missachten" bezeichnen.
    Bei dem Vorfall mit dem Fußgänger aber sehe ich keine Tendenzen in irgendeine Richtung.
    Es wurde schlicht geschrieben, was ermittelt wurde bzw. Einfluss auf das Ereignis gehabt haben könnte.
    Es wurde wohl festgestellt, dass der Fußgänger Alk konsumiert hatte, beim Autofahrer nicht. Also wird der Alk des Fußgängers erwähnt, da dies ggf. dessen Missachtung des Rotlichts erklärt.
    Die dunkle Kleidung des FG wird erwähnt, weil eine helle Kleidung dem Autofahrer eventuell aufgefallen wäre und er gebremst/ausgewichen/nicht bei Rot gefahren wäre.
    Die Geschwindigkeit des KFZ wurde nicht erwähnt, weil sie noch nicht feststeht. Ein Sachverständiger wird aus der Wurfweite des Fußgängers, Schadensbild am Auto und anderen Spuren die gefahrene Geschwindigkeit sehr genau bestimmen können. Der Polizist, der die Meldung schreibt, kann das nicht und hat das Gutachten noch nicht vorliegen.
    Das Motiv des Kraftfahrers, dort zu fahren und auch noch über Rot zu fahren ist wohl auch noch nicht bekannt und wird deshalb nicht thematisiert.

    Ich bin der Meinung, Presseberichte der Polizeien enthalten schon reale Fehler und Tendenzen genug. Da muss man nicht aus jeder Erwähnung oder Nichterwähnung von Aspekten des Vorganges weitere Tendenzen vermuten. Manchmal ist es einfach der Stand der Ermittlungen zu dem Zeitpunkt der Erstellung der Meldung. Die zeitnah rausgeht.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif