Heute war Mobilitätsfest in Kiel: Viele Ideen für eine mobile Stadt
Das war quasi nebenan, also haben wir uns eine Weile dort herumgetrieben und es war tatsächlich mal wieder sehr überraschend, dass es eben außerhalb wütender Nutzerkommentare in den einschlägigen Medien auch eine Realität gibt, in der ganz normale Menschen bereits den so genannten Mobilitätswandel leben — und ganz selbstverständlich aufs Lastenrad anstatt ins SUV steigen.
Fahrräder, Nahverkehr, Elektromobilität überall — und natürlich auch die Deutsche Verkehrswacht. Und was der Deutschen Verkehrswacht zum Thema Mobilität einfällt, ist das hier:
Ist ja fast wie im Krieg, da legt man einfach mal den Helm des gefallenen Radfahrers auf den Lenker.
Das interessierte Publikum konnte sich die tollsten Geschichten anhören, wie un-fass-bar fuck-ing ge-fähr-lich und rück-sichts-los Radfahrer unterwegs sind. Die fahren sogar an Kreuzungen weiter und pochen auf ihre Vorfahrt, obwohl Autofahrer abbiegen wollen. Obwohl Autofahrer abbiegen wollen!!! Absolute Selbstmörder, diese Radfahrer! So rücksichtslos!
Ich hatte nach zwei Minuten genug und habe mich lieber den etwas positiver gestimmten Ausstellern des Mobilitätsfestes angeschlossen.
Vor allem ist dieser aufgemalte tote Winkel mal wieder im wahrsten Sinne des Wortes deplatziert. Einerseits dient der rechte Seitenspiegel nunmal nicht als Schminkspiegel für den Fahrer, andererseits weiß ich nicht, warum der tote Winkel nun ausgerechnet rechts des Dreiecks enden sollte, mit welchem Spiegel oder welchem Schulterblick sollte denn ausgerechnet dieser Bereich einsehbar sein? Wenn der Fahrer durch seine Tür sieht, kann er das Hütchen ganz rechts bestimmt nicht erkennen.
Total gut auch der Hinweis, dass der Spiegel zwar nicht richtig eingestellt wäre, aber das könnte ja auch im laufenden Betrieb passieren, da stießen ja regelmäßig Fahrgäste beim Einsteigen gegen. Okay, das habe ich ja noch nie erlebt, aber: Kann man den Spiegel vielleicht danach nicht wieder einstellen? Oder läuft das dann wirklich so, ups, da ist jemand gegen den Spiegel gestoßen, naja, dann kann ich halt den Rest des Tages rechts nichts sehen?
Übrigens: Auf diesem Fußgängerüberweg kann eine ganze Schulklasse stehen und der Fahrer kann sie nicht sehen. Darum nicht vor einem Bus über einen Fußgängerüberweg laufen, da kann euch der Busfahrer nämlich nicht sehen! Trotz des Spiegels da oben in der Ecke! Alle unsichtbar, alles ganz schlimm!